Thema: Ein Fall für die Vampirpolizei

[Quaint]

So, stellt euch mal vor bitte:
es ist 2030 oder 2040 rum
um 2020 rum fiel die Maskerade zumindest für einige Wesen der WoD (z.B. Vampire, Werwölfe)
aber, solang sie bissle kooperieren und aufhören Gesetze zu brechen, wird ihr Existenzrecht anerkannt
für Vampire gibt es Kontaktbörsen für Blutpuppen (Consent Consent Consent), Spenderblut gegen Cash usw.
Wenn die Guhle machen wollen, muss man bissle Bürokratie beachten, aber mit Vorab-Consent des Guhls kann das zulässig sein
"normal" "jagen gehen" darf man aber natürlich nicht

Aber natürlich gibt es Leute, die nicht nach den Regeln spielen, die WoD ist immer noch ziemlich verkommen usw.
Und dafür gibt es Polizeieinheiten die auf die Bekämpfung von übernatürlichen Verbrechen spezialisiert sind. Oft genug haben die auch Mitarbeiter, die selbst einen "paranormalen Hintergrund" haben.

Und ich bräuchte jetzt für einen Oneshot ne Idee oder drei für mögliche Fälle der "Vampirpolizei"
Hauptprotagonist ist ein Typ, der Brujah-Vampir ist, als Sterblicher im Security-Business war und als Vampir dann auch für den örtlichen Sheriff gearbeitet hat. Er ist kampfstark, aber kein Fachidiot. Möglicherweise wird er noch einen etwas passiven Gangrel Ex-Junkie an die Seite gestellt bekommen.

[Kappadozius]

Bei aller Liebe zu der Freiheit seine eigene Welt der Dunkelheit zu gestalten, aber eine friedliche Koexistenz zwischen den Kindern Kains und den Sterblichen erscheint mir undenkbar, denn ohne die Maskerade wird sich die Geschichte schlichtweg wiederholen…

Das bedeutet: Einen wütenden Mob mit brennenden Fackeln und Mistgabeln, der nach der (zweiten) Inquisition ruft und eine Regierung, die skrupellose Experimente am Homo Sapiens Sanguisugens durchführt, auf der Suche nach dem ewigen Leben. Die einzige Aufklärungskampagne zum Thema ›Vampire‹ wird sich höchst wahrscheinlich mit der Eingrenzung dieser Epidemie und der damit verbundenen eminenten Gefahr für die Bevölkerung auseinandersetzen. Da hilft es auch nicht, die Uhr einfach um ein paar Jahre nach vorne zu stellen — die Menschen werden die Monster in ihrer Mitte zweifellos bis zum Ende aller Tage fürchten!

Das Konzept aus der Serie »True Blood« drängt sich mir auf, nur kann ich mir nicht vorstellen, wie die Menschen überhaupt die nötige Toleranz aufbringen sollen, gefährliche Kreaturen mit einer so offensichtlichen Tendenz zum Kannibalismus bereitwillig als Nachbarn zu akzeptieren?

Gut, meine Vorstellung zu dem Thema muss ja auch nicht zwingend mit Deiner Vision übereinstimmen, dennoch versuche ich Dir bei Deiner Geschichte zu helfen.

Wie wäre es, wenn die Gesetzesvertreter einen Fall mit verseuchten Blut untersuchen müssen, das zum grausamen Tod von Menschen führt?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Die Spur führt zu einem alten Vampir, der ausgerechnet das pandemische Auftreten der Pest im Europa des Spätmittelalters (zwischen 1346 und 1353) als Zeitzeuge erlebte und nun den Erreger des Schwarzen Todes unfreiwillig verbreitet, nachdem er jüngst aus dem Zustand des Torpors erwachte.

[Mr Grudenko]

Ist so ein bisschen die Frage, wo das ganze spielte.

Ist das die Großstadt (gerne dauernd verregnet, gerne amerikanisch), wo die Nachtschicht der Polizei von den blassen Jungs und Mädels der Mordkommission und den eher haarigen Mitgliedern der Abteilung für Bandenkriminalität besetzt ist? Wo eine als "Jägerin" bekannte Serienkillerin mit Armbrust und Silberbolzen unbescholtene (?) Vampire erlegt? Wo ins Land geschmuggelten, unfreiwillige "Blutspenderinnen", mit Drogen gefügig gehalten werden?

Oder ist das eher die längliche Kleinstadt, wo der Sheriff es eher mit den zerrissenen Leichen von Oxi Dealern, die sich mit der falschen Bande angelegt haben, zu tun hat? Oder mit den Vampirjungs, die sich um ein Mädchen streiten und dabei auch aufeinander mit Silberschrot schießen?

[Quaint]

Danke Mr. Grudenko
großartige Stimmungsbilder und eine Reihe von Ideen. Großartig.
Auch die Idee mit dem Pestvampir ist nicht schlecht.

Tendentiell findet die Runde übrigens in New York statt.

[Aedin Madasohn]

einiges erinnert mich jetzt schon an Wächter des Tages/der Nacht 

ein bekannter Techpionier hat durch "geschicktes" Lobbying geschafft, "Sonderwirtschaftszonen" aus den USA herauszuschneiden
- sooo weit hergeholt ist das nicht

falls doch zu weeeit hergeholt
- in internationalen Gewässern kreuzt eine plattformstadtförmige-Gigajacht der Oligarchen aller(oder einiger oder exklusiv nur Silikonvalley oderoder) Länder
- was dort "als Ewigkeistforschung" "Unsterblichkeitsexperimenten" passieren könnte?

das würde das oneshot Setting locationsmäßig übersichtlich halten
Fackel und Mistgabel-Wutbürger hätten NIEMALS eine Ansiedlungslizenz erhalten, sind also gar kein Problem
ethische Regularien zum Thema Bluttrinkerei, Leichenschändung...bitte am Eingang gleich neben dem Einwurfschlitz für religiöse Schriften abgeben 

und immer haben die PPS-ler - PrivatPoliceService - "Vampir-Söldner" das Gefühl, an einem größeren "Forschungsprojekt" "unfreiwillig (unterbezahlt  )" teilzunehmen

- "normale" Oligarchenkiddies mit vollem Arsenal an AntiVampirWaffen können sich ja schon mal bedroht vorkommen
   wer is(s)t  den jetzt der Tatortreiniger-Ghul? Ok, DAS könnte arg schräg werden 
   aber vertuschen, tarnen, aufräumen könnte schon tricky werden
- "exotisch-aggressive" Vampire (analog zu Würge- und Giftschlangenfetischisten) entkommen ihrem "Terrarium"
   gegen Bonus bekommt der Liebhaber "sie" "heile" (vielleicht sogar auch diskret) zurückgeliefert
- eine echt nicht normale Vampirfetish-Disco mit ganz viel Dysterny-NervenKitzeln läuft etwas (mehr als sonst) aus dem Ruder und jetzt müssen die PPS-ler dort gegen
  Millionengage ein paar OligarchenKiddis rasuhauen.
  Konzepträume für alles (von finsteres Graf Dracula Schloss, über Holzschiffrumpf, über Darkgothic Krypta überüberüber) können sich abwechseln 
  alles drin für kleine Distanzen
 

[Irian]

Das Setting an sich halte ich durchaus für ok, wenn auch natürlich absolut unrealistisch. Ich meine, wenn man sich anschaut, wie heutzutage schon völlig harmlose Gruppen verteufelt, verfolgt, etc. werden, was genau soll dann bei echten "Monstern" passieren? Kaum vorstellbar, dass ausgerechnet die plötzlich friedlich nebenan akzeptiert werden. Aber als Setting kann man ja mal annehmen, dass die Menschheit kollektiv die Meinung ändert, warum auch immer.

Ich würde es nur nicht in der WOD machen, um ehrlich zu sein, weil das Setting Vampire&Co halt als deutlich mehr sieht als nur Typen, die auch Blut trinken müssen. Die "wahre" Natur der Welt ist einfach so anders, als es sich der Normalsterbliche vorstellt, dass Vampire&Co nen rasanten Realitätskollaps auslösen würden, wenn die Menschen sehen, dass alles, was sie so glaubten, völliger Stuß ist. Wenn man ein Setting nimmt, was diesen Aspekt arg zurückschraubt, also sich darauf beschränkt, dass Vampire & Co halt außergewöhnliche aber immer noch im Rahmen der normalen, physischen Welt existierende Kreaturen sind, z.B. durch irgendwelche Krankheiten o.ä. ausgelöst, wäre das deutlich weniger stressig.

[Quaint]

Naja, es ist nur ein Oneshot, und das Setting dafür ist soweit fest. Da jetzt alternative Settings zu entwerfen oder mir zu sagen wie doof und unrealistisch dass doch sei, wenn es ein wenig Toleranz für die Helden von Twilight und co gibt... ja klar, kann man machen. Hilft mir halt nicht 

Hintergrund des Ganzen ist halt, dass ich vor einer Weile im "epischen Finale" einer Kampagne die Maskerade habe fallen lassen. Second Inquisition und co haben mit Hilfe von NSA und Ki-Systemen sehr umfassende Informationen gesammelt. Und anstatt dann zu versuchen die Vampire in einem verlustreichen Krieg auszurotten hat man dann halt eine leicht erpresserische Kooperationslösung angestrebt. Ausrotten ist halt eh schwer. Wenn nen Vampir wirklich will, macht der halt an einem Abend 100 neue. Und die machen auch wieder alle 100 neue an nem Abend wenn sie wollen. Das würde dann schnell apokalyptisch. Und die haben dann halt gesagt: Ihr dürft existieren, ihr müsst euch nur an die Regeln halten und euch registrieren. Wird sicher nicht jedem passen, aber das kann ja einen Teil der Würze ausmachen. Als Vampircop eine sterbliche Gesellschaft schützen, bei der eine Mehrheit einen verabscheut.
Jetzt gibt es halt eine günstige Gelegenheit, in einem Oneshot ein paar der Charaktere von damals nochmal aufleben zu lassen.

Und in dem Zusammenhang suche ich halt Inspiration für paranormale Kriminalfälle, die dann von der Truppe bearbeitet werden können. Das wars auch schon.

[Mr. Ohnesorge]

Vielleicht bieten sich der Werwolf-Band  "Predators" an?

An antagonists supplement for Werewolf: The Forsaken, Predators contains a horde of threats to pit against the werewolves of your chronicle. Inside are details on spirit foes from beyond the Gauntlet, and the Ridden they possess. Also included is information on the mad Rat and Spider Hosts, and on monstrous foes from the darkest past. Whether you need foes for a short and brutal encounter or a long and harrowing hunt, nothing fits the bill like a book full of predators.

[Quaint]

Das könnte tatsächlich ein ganz guter Band zum Inspiration holen sein. Auch wenn er halt formell zur "anderen" World of Darkness gehört, bzw. zu den Chronicles of Darkness.

[Mr. Ohnesorge]

Das wäre mir relativ egal - das übernatürliche Element der Antagonisten lässt sich ja easy in jede WoD-Variante übertragen.