Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Schwachstellen der 5e?
caranfang:
Vor AD&D 2e gab es keine Fertigkeiten. Die fertigkeiten von AD&D 2e waren hingegen ziemlich breitgefächert. Man hatte nicht so viele und sie verbesserten sich kaum, weil man nur alle paar Stufe eine neue Fertigkeit bekam, oder eine bekannte verbessern konnte. Als Basis für Fertigkeitsproben diente der entsprechende Eigenschaftswert, der mit einem W20 unterwürfelt werden musste. Bei Basic D&D hatte ein ähnliches System eingeführt, welches etwas einfacher war. Alle Fertigkeiten kosteten gleich viel, es gab keine Anpassungen des Fertigkeistwerts, und alle Charaktere hatten bei gleicher Intelligenz auf der gleichen Stufe gleich viel Fertigkeiten.
Mit Skills & Powers wurde das Fertigkeitssystem überarbeitet. Die Fertigkeitswerte waren jetzt niedriger und lagen zwischen 5 und 9, hingen aber trotzdem von den Eigenschaftswerten ab (+1 pro Punkt über 13 (max +5), -1 pro Punkt unter 8 (min -5)). Dazu kamen noch vor- und Nachteile. Und man konnte jetzt jede Stufe Fertigkeiten verbessern.
Die Fertigkeitsliste erinnert mich irgendwie an die von DSA. die gleiche Mischung aus nützlichen und eher nutzlosen Fertigkeiten.
Die Fertigkeitssysteme von 3e und 4e brauche ich wohl nicht zu erklären, oder? Alle neueren Fertigkeistsysteme haben das Problem, dass die Fertigkeitswerte hauptsächlich von der Stufe abhängen. Was ja auch bei 5e das problem ist.
Welches ist nützlicher/besser? Das ist eine sehr gute Frage.
Runenstahl:
Danke für die ausführlichen Antworten.
Für euren Geschmack ist die Breite an Boni die 5e bietet also nicht genug und es fühlt sich für euch so an als ob es kaum einen Unterschied macht ob man nun trainiert ist oder nicht. Das Argument kann ich nachvollziehen.
Ich selbst habe da eine andere Sichtweise. Wenn Spieler ab mit passablem Attribut und der Fertigkeit einen +5 Bonus hat, während Spieler B einen +0 Bonus hat, so ist die Chance z.B. eine 15 zu erreichen zwar immer noch stark würfelabhängig, aber es macht (für mich) schon einen beachtlichen Unterschied. "Realistisch" sollte der Bonus bzw die Differenz natürlich größer sein, aber hier spielt vom Design her der Gedanke mit (den ich persönlich gut finde) das auch ungeübte Leute eine Chance haben sollten. Das ist ja das Problem in den vorherigen Editionen. Wenn die Skillboni sehr hohe Werte erreichen müssen auch die Schwierigkeiten vergleichsweise hoch sein. Und dann gucken Ungeübte in die Röhre was je nach Fertigkeit halt mal mehr oder mal weniger realistisch sein kann. Geht man davon das die SCs bei 5e recht Heldig sind passt es für mich ganz gut das da auch der Barbar eine Chance hat das Türschloss zu knacken wenn der Dieb bewußtlos am Boden liegt.
Davon mal ab: Es gibt kaum ein System bei dem keine unglaubwürdigen Ergebnisse vorkommen. Selbst % Systeme kennen das, wenn der Schläger der Truppe mit 10 % eine Wissensprobe schafft, während der Akademiker mit seinem 90'er Wert einen Patzer würfelt.
Das die sehr hohen Werte bei 5e nur von bestimmten Klassen (oder mit Feats) zu erreichen sind ist mMn durchaus gewollt. Mir selbst würde es ja gut gefallen wenn es auch Klassen gäbe die nicht so gut im Kampf sind und dafür mehr Fähigkeiten ausserhalb des Kampfes (einschließlich Fertigkeiten) haben, aber das ist vom Design her nicht gewollt (für mich aber ein Schwachpunkt der 5e). Gäbe es solche Klassen könnte man die dann Bedarf mit den "normalen" Klassen mischen und damit dann vielleicht auch das Skillsystem für euch interessanter machen.
PS: Ich kann es nicht oft genug wiederholen, aber ich finde die 5e Regeln für soziale Konflikte extrem gut gelungen (DMG 244+). Ein System das es schafft das Rollenspiel (welche Argumente bringt man, was spricht man an was den NPC emotional bewegen kann) mit harten Regeln zu vereinen OHNE das es mir dabei zu schwammig wird. Das rockt und ich verwende es inzwischen auch in anderen Rollenspielen.
--- Zitat von: caranfang am 15.08.2023 | 18:50 ---Die Fertigkeitsliste erinnert mich irgendwie an die von DSA. die gleiche Mischung aus nützlichen und eher nutzlosen Fertigkeiten.
--- Ende Zitat ---
Bezog sich die Aussage auf Skills & Powers oder die 5e ? Bei 5e fallen mir jetzt keine nutzlosen Fertigkeiten ein. Einzig "Performance" ist meistens eher eine Hobby Fertigkeit.
Feuersänger:
Ich zähle mich auch zu dem Camp, das das 5E-Skillsystem rotze findet. Eben weil die Werte bzw Boni nicht breit genug streuen. Die Argumentationen wurden ja schon ausführlich von Anderen hier vorgetragen, muss ich nicht wiederholen.
Ich gehe eher noch weiter, und weite diese Kritik auf das GANZE System aus, mit seiner kompletten hohlen Bounded Accuracy.
Dass ein hochstufiger Kämpe von meinetwegen Level 15 (weiter als ich je gespielt habe) in absolut egal was immer noch nur ein paar lausige Pünktchen besser ist als der nächstbeste nasenbohrende Bauernfünfer, das ist und bleibt einfach bescheuert.
Das ganze System ist halt einfach null belastbar.
(Aktuell grämt mich das sehr, weil ja gerade BG3 rausgekommen ist und das Spiel so hoch gelobt wird, dass ich eigentlich auch Lust darauf bekomme, aber mich schaudert's bei dem Gedanken, mit diesem Pimmelsystem spielen zu müssen.)
Kaskantor:
Bin auch nimmer der DnD5 Fan, aber BG3 würde ich dir trotzdem empfehlen.
Vielleicht das beste RPG des Jahrzehnts.
tartex:
--- Zitat von: Feuersänger am 15.08.2023 | 20:32 ---Eben weil die Werte bzw Boni nicht breit genug streuen.
--- Ende Zitat ---
Also ich behaupte ja der Würfel streut zu breit. Hat es irgendwer mit 2d10 probiert? (Natürlich ohne sonst was zu ändern. Natural 20 wäre die Doppelnull.)
Vor Leuten, die sich an 3d6 statt 1d20 trauen, hätte ich allerdings Angst...
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