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Waffen vs Rüstung

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Raven Nash:

--- Zitat von: caranfang am 21.09.2023 | 11:28 ---Wie seriös waren denn diese Tests? Wenn man beweisen will, dass etwas nichts taugt, dann konstruiert man den test so, dass auch das gewünschte Ergebnis heraus kommt.
--- Ende Zitat ---
Da braucht man nicht viel konstruieren. Man hüllt eine Schweinehälfte o.ä. in Leder, mehrere Lagen Stoff, usw. und haut dann drauf, oder schießt drauf. Und wenn eine Klinge z.B. bis zum Knochen durchschneidet, ist die Schutzwirkung nunmal nicht gegeben. Grundsätzliche Erkenntnis: Mehrere Lagen schützen besser als eine, Leder schützt erst, wenn es so dick ist, dass es ähnlich steif wie Metall ist (und auch ähnlich aufwändig zu verarbeiten), und Stoffpanzer verhindern Knochenbrüche.


--- Zitat ---Wirfts Du da jetzt nicht mehrere Sachen in einen Topf?
--- Ende Zitat ---
Du vermischt Zeiten. Beschussfeste Harnische haben wenig mit den gotischen Vollharnischen zu tun, die man so vor Augen hat. Da ist allein der Brustteil so schwer wie manche frühere Fußrüstung. Ich hab solche Teile im Grazer Zeughaus schon in der Hand gehabt - übrigens auch die Rondartschen(5 kg aufwärts). Aber da sind wir auch schon im 17. Jhdt.


--- Zitat --- gewissen Schutz gegen die Waffen der Indianer bot, wo zu auch Speere gehörten
--- Ende Zitat ---
Die First Nations hatten meistens Steinspitzen, Metall war eher selten (außer bei denen, die mit den Weißen Handel trieben). Insbesondere im spanischen Gebiet traf man daher wohl vor allem auf Feuerstein - und gegen alles, was nicht direkt auftrifft, kann ein mehrlagiger Lederkoller da tatsächlich schützen (der direkte Treffer wird wahrscheinlich trotzdem durchgehen).
Lustig bei dem Wiki-Artikel finde ich aber, dass man von aztekischen Kreigern mit Lederpanzern erzählt - mW waren dass Stoffpanzer, die in Salzlake getränkt und getrocknet wurden. Und da waren die Rekonstruktionen auch erstaunlich wirkungsvoll (aber kratzig ;-) ).

--- Zitat von: Zed am 21.09.2023 | 12:08 --- Keine Ahnung, ob ich die Tests finde, aber ich ich habe andere Tests gesehen, in denen sogar verstärkte, (geleimte?)  Stoffkleidung einen überraschend guten Schutz boten.
--- Ende Zitat ---
Vorsicht, Äpfel und Birnen! Der Linothorax ist ganz ein anderes Material als Leder. Das lässt sich nicht direkt vergleichen! Leinen mit Leim wird so hart wie dünnes Blech, bleibt aber flexibler. Ich hab daraus schon Schwertscheiden gebaut.  :)
Und dass ein Gambeson/Aketon/etc. schützt, bestreitet auch niemand (aber man schwitzt da drin wie Sau).

unicum:
Wir unterhalten uns ja hier auch nur über ein Sammelsurium von "Dingen" aus einer ... ziemlich langen Zeit.

Und dann ist da eben das Spieltechnische wie das ganze eben auch spielbar bleiben soll.

Eine gewisse Abstraktion ist meines erachtens sehr notwendig weil es schlicht unmöglich ist von den Waffen und Rüstungen der Antike oder gar der Steinzeit bis hin zur Vollmetalldose zu Pferd, sowie vieleicht noch zu dem was von Rüstung bis heute übriggeblieben ist: Der Stahlhelm und die Kampfstiefel oder der Kevlaranzug des Bombenentschärfungteams. Gegebenenfalls schaut man auch mal an was die Leute anhaben die beim Eishockey im Tor stehen ;)

Man mag über Lederrüstungen sagen was man will - auch das es sie eigentlich nie wirklich gegeben hat, ich bin der Meinung sie waren immer integralter Bestandteil der (Aus-)Rüstung, nämlich an den Füßen der Kämpfenden. Ich glaube nur wenige gingen Barfuß oder mit Hozklocks in den Kampf und Vollmetallschuhe? (hm es gab doch in italien diese Massangefertigten Schuhe aus Beton, aber ich meine mich zu erinnern das die auch nicht im Kampf,...)

Ach und ja,... das könnte spuren von ironie beinhalten.

Zed:

--- Zitat von: Raven Nash am 21.09.2023 | 12:14 ---Der Linothorax ist ganz ein anderes Material als Leder. Das lässt sich nicht direkt vergleichen! Leinen mit Leim wird so hart wie dünnes Blech, bleibt aber flexibler. Ich hab daraus schon Schwertscheiden gebaut.  :)

--- Ende Zitat ---
Ah okay, danke für die Aufklärung!

General Kong:
Ich füttere dennoch den Boba,  >;D denn sein Einwand ist schon wichtig für das Thema:
Bei ienem hohen Abstraktionsgrad wie RK und TP sollte Rüstung im Spiel ja vor allem eines: Die gewünschet Abenteuerrealität im Kmapf widerspiegeln. Ich versteh Feuersänger so, dass es sagt, dass Rüstungen , vor allem Vollharnisch bei D&D 5, eben diese Realität für ihn nicht wiederspiegeln, da entweder die RK 18 zu niedrige oder eben der Basisangriffswert von Dummgewürm (+3 plus vielleicht noch Stärkebonus) zu einem Treffer ab 15 oder sogar weniger führt.

Der frischgebackene Ritter Roland (STR 15) tritt also gegen drei Strauchdiebe (STR 12) an (sagen wir mit RK 12) und kann sich tatsächlich warm anziehen - Treffer bei 14.
30% Wirkungstreffer durch jeden von ihnen.
Er trifft mit  60%.

Ja, das wird wahrscheinlich eng. Für die Diebe aber auch. sie können sich wohl auch von einem der ihren verabschieden.

Was kann man also tun, damit Roland nicht sofort ins Gras beißt.
@ Feuersänger: Welche Wirkungstrefferchance schwebt dir vor?

Isegrim:

--- Zitat von: unicum am 21.09.2023 | 12:17 ---Man mag über Lederrüstungen sagen was man will - auch das es sie eigentlich nie wirklich gegeben hat, ich bin der Meinung sie waren immer integralter Bestandteil der (Aus-)Rüstung, nämlich an den Füßen der Kämpfenden. Ich glaube nur wenige gingen Barfuß oder mit Hozklocks in den Kampf und Vollmetallschuhe? (hm es gab doch in italien diese Massangefertigten Schuhe aus Beton, aber ich meine mich zu erinnern das die auch nicht im Kampf,...)
--- Ende Zitat ---

Ja, aber schützen die auch? Ich fordre umfangreiche Versuchsreihen: Welches Schuhwerk hilft besonders gut dagegen, wenn einem andere auf den Fuß treten? Gibt es Unterschiede zwischen einem italienischen Designerschuh aus dünnem Leder und billigen Chucks aus Stoff? Wie ändert sich das mit dem Schuhwerk des Tretenden? Haben Stilettos hier rüstungsbrechende Eigenschaften, und wie verhält es sich mit Stahlkappen? Fragen über Fragen...

;)

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