Autor Thema: Frage zu Griechen, Phönizier/Karthager , Römer, Perser, Ägypter ... in Space  (Gelesen 1748 mal)

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Online nobody@home

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Ja, das ist mit die Nummer 1 an den Gründen, die von Althistorikern immer genannt werden. Dazu kommen noch mentalitätsgeschichtliche Gründe, über die aber viel gestritten wird. Ich persönlich halte auch nichts davon, den Leuten der Antike zu unterstellen, dass sie nicht so technisch denken konnten wie wir heutzutage (was von einer bestimmten Fraktion behauptet wird), denn es fällt bei sehr vielen kleinteiligen Dingen auf, dass die genauso pragmatisch an Problemstellungen herangingen wie auch heutzutage möglich ist.  :)

Dazu kommt, daß die Weltbevölkerung im Altertum noch ein gutes Stück kleiner war als heute, Nachrichten maximal mit Botengeschwindigkeit weitergegeben werden konnten, und wahrscheinlich noch ein paar andere Punkte, die mir gerade nicht einfallen. Zur Industrialisierung braucht man ironischerweise aber erst mal eine ganze Menge von Leuten, die in der Industrie dann  zuverlässig regelmäßig arbeiten können und also nicht gleichzeitig auch gebraucht werden, um Ackerzucht, Viehfang, und Fischbau zu betreiben, damit alle überhaupt halbwegs was zu essen haben...und all das will organisiert und gleichzeitig das nötige Fachwissen, das über X Städte und Länder verteilt in Bruchstücken existieren mag, an einem Ort gesammelt werden.

Man muß die Leute der Antike schon eher dafür bewundern, was sie alles trotzdem aus dem Boden gestampft haben, und nicht darüber mosern, daß sie nicht obendrein auch noch mit Dampf betriebene Fabriken mit modernen Fließbändern und allem Pipapo hatten. :)

Offline Tudor the Traveller

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Es ist ja auch die Frage, worin die antiken Elemente sich äußern. Antike hölzerne Biremen im All fände ich in der Tat etwas albern. Aber Raumschiffe, die wie Galeeren anmuten? Warum nicht. Es hat sich halt eine im Genre ungewöhnliche Antriebstechnologie entwickelt, bei der nicht irgendwelche Strahltriebwerke / Ionenantriebe etc. als Basis dienen. Z.B. könnten die "Ruder" das Schiff über lokale Miniwarpblasen im Raum "verhaken" und dann zieht sich das Schiff an diesen Ankerpunkten nach vorne. Oder so  ~;D
Damit hätte man ein Raumschiff mit Reihen langer beweglicher Ausleger, die wie die Ruder eine antiken Galeere anmuten.
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Man muß die Leute der Antike schon eher dafür bewundern, was sie alles trotzdem aus dem Boden gestampft haben, und nicht darüber mosern, daß sie nicht obendrein auch noch mit Dampf betriebene Fabriken mit modernen Fließbändern und allem Pipapo hatten. :)

Deswegen liebe ich auch diesen Spruch: "Wir sind heutzutage Zwerge, die auf den Köpfen von Riesen sitzen und damit angeben, dass wir weiter sehen können als die."

Wirklich, nur dank des Abrackerns, Forschens und Ausprobierens der ganzen Leute vor uns sind wir auf dem heutigen Wissensstand. Würden wir an ihrer Stelle des Zeitstrangs sein, und nur mit dem damals bekannten Wissen ausgestattet, würden wir uns kaum klüger dranstellen.
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Offline Chaos

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Ich persönlich halte auch nichts davon, den Leuten der Antike zu unterstellen, dass sie nicht so technisch denken konnten wie wir heutzutage

Der Gedanke fliegt in dem Moment zum Fenster raus, in dem einem klar wird, dass die alten Ägypter die Pyramiden gebaut haben, als sie gerade eben erst im Bronzezeitalter angekommen waren.

(Es sei denn, natürlich, man schreibt den Bau der Pyramiden irgendwelchen Außerirdischen zu... aber wer das tut, der ist es nicht wert, mit ihm zu diskutieren.)
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Offline unicum

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Zur Industrialisierung braucht man ironischerweise aber erst mal eine ganze Menge von Leuten, die in der Industrie dann  zuverlässig regelmäßig arbeiten können und also nicht gleichzeitig auch gebraucht werden, um Ackerzucht, Viehfang, und Fischbau zu betreiben, damit alle überhaupt halbwegs was zu essen haben...und all das will organisiert und gleichzeitig das nötige Fachwissen, das über X Städte und Länder verteilt in Bruchstücken existieren mag, an einem Ort gesammelt werden.

Ich hatte mal einen Beitrag gesehen zum Thema "menschen in der Lebensmittelerzeugenden Industrie".
So war es zeitweise so das 13 Menschen Lebensmittel erzeugen mussten damit einer ... etwas anderes tun kann (höhlenwände Bemalen, Steinkeile behauen, Die Geister anrufen, etc) heute ist es in unseren Industriestaaten etwa 1:130 also auf einen "Landwirt/Viezüchter/etc" kommen 130 "andere"

Im übrigen hatten wohl Jäger und Sammler mehr zeit für "Nippes" als die darauffolgenden ersten Sesshaften kulturen.

Auf der anderen Seite hatten die Sesshaften nach der Aussat auch eine geiwsse Zeitspanne für "Nippes"

Insofern sind dann solche Dinge wie Stonehenge oder die Pyramiden noch mal ein ganz anderes Kaliber. Ich musste immer bei CIV lachen wenn ich Stonehenge gebaut habe "Können sie sich vorstellen 600 Menschen zu beschwatzen einen 20 Tonnen Stein 15 Kilometer zu schleifen, ihn aufzurichten und dann zu sagen 'So Leute noch 20 von der Sorte und dann machen wir ein Fass auf!'" (Kann sein das ich formulierung und vor allem die Zahlen falsch hab)

Ich hatte mal die Diskussion wie man den größten Impakt in der Weltgeschichte mit einer Zeitmaschiene ausrichten könnte wenn man etwa eine Person ins Jahr 1000vChr schicken könnte. Ich bin immer noch der Meinung das es ein Agrarexperte echt rocken könnte.

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Bei Zeitreisemanipulationen der Vergangenheit bin ich skeptisch. Selbst wenn wir den weltbesten Agrarexperten (mit vier Jahren Ausbildung in technologischen Standards des Zielzeitalters, damit er weiß, was geht da und was nicht) hinschicken würde: warum sollten die - vorausgesetzt, er weiß wirklich mehr als die (auch so eine Vermutung) - auf irgendeinen ihnen unbekannten Heini hören?

Das ist keine Theorie von mir, so was Ähnliches hab ich hier im Archiv entdeckt: um 1900 herum ist ein Landpfarrer hier in meiner Gegend verzweifelt, weil seine ganzen Tips an die Bauern der Umgebung bezüglich Obstanbau ignoriert wurden - dabei hatte er da tatsächlich vor seiner Pfarrerszeit eine Ausbildung und ein Studium in Agrarwissenschaften und Obstanbau betreiben, und seine Tips sind im Nachhinein auch als wirklich klug und wegweisend anerkannt worden.

Aber so ein Bauer in meinem Bliesgau um 1900 sagt sich dann "Hä? Warum soll ich mir von so nem theologiestudierenden Eierkopp meinen Beruf erklären lassen?".
Der resignierende Pfarrer hat sich dann per Brief beim örtlichen Landrat ausgeheult, und sich bitter über die sturen Bliesgauer beschwert. So sind wir heute noch  ;D

Und ja, ich weiß, wir driften mal wieder fröhlich nach Offtopicistan ab, das ist ja quasi der allgemeine Thread-Modus-Operandi des Tanelorn! Huzzah!
« Letzte Änderung: 31.07.2023 | 15:00 von KWÜTEG GRÄÜWÖLF »
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Offline unicum

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Bei Zeitreisemanipulationen der Vergangenheit bin ich skeptisch. Selbst wenn wir den weltbesten Agrarexperten (mit vier Jahren Ausbildung in technologischen Standards des Zielzeitalters, damit er weiß, was geht da und was nicht) hinschicken würde: warum sollten die - vorausgesetzt, er weiß wirklich mehr als die (auch so eine Vermutung) - auf irgendeinen ihnen unbekannten Heini hören?

Eigentlich war meine Intention das die Versorgung mit ausreichend Lebensmitteln mit das wichtigste in einer Gesellschaft ist - und das ist es sogar "in Space".
Wenn ich in der Vergangenheit mehr Leute für irgendwelchen "Nippes (*)" freimachen kann als ein anderes Land habe ich einen ziemlichen Vorteil.
(* sei es ein stehendes Heer, Pyramiden bau, Rocketsience etc).

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Da hast du ja auch durchaus recht. 99% der Menschheit haben sich hauptsächlich damit beschäftigt, und eigentlich sollten wir Denkmäler errichten für all die kulinarischen Helden, die wie doof jede Pflanze in den Mund gesteckt haben, die ihnen begegnet ist, und nur dadurch hat die Menschheit gelernt: "Mais - supi! Schierling.... nur für bestimmte Anlässe!"

Ich finde es auch immer wieder witzig zu sehen, wieviel Raum in der Diskussionskultur des 21. Jahrhunderts Internet und KI beanspruchen, und wieviel Landwirtschaft.
Nimm das eine der Menschheit weg, und sie sackt zurück auf den Level von 1975, nimm das andere weg, und 95% sterben.
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