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[Diskussion] Macht das Entwickeln neuer Systeme überhaupt noch Sinn?

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Ludovico:
Also Dailors und Lunis Argumente kann ich vorbehaltlos akzeptieren und nachvollziehen, genauso wie die Meinung vieler anderer hier.
Allerdings stellt sich mir bei Ein in Verbindung mit dem Deppen-Thread eine Frage:

@Ein

--- Zitat ---Ich denke wir sind uns einig, dass der Systembereich stark ausgereizt ist. Alles wirklich neue ist meist einfach unspielbar.
--- Ende Zitat ---

Aber wie paßt das mit Deiner Ansicht zusammen, daß man tatsächlich heute noch Neues im Rollenspielbereich in punkto Systemen erfinden kann?

Übrigens denke ich, daß Vampire und Co. mittlerweile so etabliert ist, daß weder das System noch das Setting als innovativ beschrieben werden kann.

Ein:
Stimmt Ludovico da hast du mich wohl ertappt bzw. im Laufe des Tages hat es bei mir einen gewissen Meinungsumschwung gegeben. Vielleicht bin ich selbst nicht ganz so davon überzeugt, wie ich das gerne hätte. Allerdings sehe ich es auch als Aufgabe einer guten Diskussion mir Anreize für ein Weiterdenken zu geben. ::)

Aber, zurück zur Sache. Obwohl wirklich schon sehr, sehr vieles ausprobiert wurde, bleibe ich im Grunde bei ja. Denn es ist immer möglich etwas neues zu entwickeln. Das Storyteller-System hat bewiesen, dass es immernoch einen anderen Weg gibt, auf den nur bisher noch keiner gekommen ist. Damals war das Storyteller-System innotativ, ebenso wie D&D '72 innovativ war. Wäre Gary Gygax nicht auf die Idee gekommen eine Micro-Version von Tabletop zu entwickeln, hätte es nie Rollenspiel gegeben!

Deswegen: Grundsätzlich ist es zu befürworten, dass sich Leute mit alternativen Systemen beschäftigen, in der Hoffnung, dass jemand noch etwas neues, "besseres" erfindet. Das ist wie in der ernsthaften Forschung. Wenn man mit der Einstellung ran geht, es gibt eh nichts neues, dann braucht man es gar nicht erst zu tun.

Allerdings muss ich für mich selbst sagen: Ich habe schon so viele Systeme gesehen, dass ich für mich selbst keine Ansatzpunkte sehen könnten, die noch keiner angegangen ist.

Allerdings ist das wohl nur meine Beschränktheit. Ich spiele seit 12 Jahren, wahrscheinlich komme ich jetzt so langsam in die Jahre. Aber es gibt sicherlich andere geniale, junge Regeldesigner, die noch einen Unterschied sehen können. Ich muss dabei klarstellen, dass es mir in dem anderen Thread primär um Settings ging. Meiner Meinung nach ist da noch das meiste möglich, somit ist die Chance etwas brauchbares neues zu produzieren höher, als im Systembereich. Denn selbst ich sehe da noch Lücken und Optionen, mögliche Kompositionen etc.

Allerdings nur um es noch einmal zu betonen: Der Systembereich ist nur stark ausgereizt, es gibt aber sicherlich noch Dinge, die einfach noch keinem - schon garnicht mir - eingefallen sind.

Boba Fett:

--- Zitat von: Ludovico am 11.07.2004 | 13:33 ---Ich stelle folgende Behauptung auf:
Das Entwickeln neuer origineller Systeme macht keinen Sinn, vor allem, wenn es um die kommerzielle Vermarktung dieser Spiele geht.
Der Rollenspielmarkt und das Internet wimmeln nur so von Systemen und diese haben bereits die besten Konzepte berücksichtigt. Verbesserungen finden lediglich nur im kleinen Rahmen statt ín der Gruppe in Form von Hausregeln und Absprachen statt, damit das System die Bedürfnisse der Gruppe besser berücksichtigt oder aber auf dem kommerziellen Markt werden diese "Verbesserungen" durch Umbenennungen als etwas Neues und Originelles dargestellt, wobei die alten Regelmechanismen immer noch die Gleichen sind.

Kommentare?

--- Ende Zitat ---

Wenn das so wäre, warum hat D20 dann so viel Erfolg?
Warum hat DSA 4 so viel Erfolg?
Warum wird WoD2 so viel Erfolg haben?
Warum hat Exalted in USA so viel Erfolg?

kurz gefragt:

Warum haben dann so viele neue Systeme Erfolg, auch wenn sie vergleichbar wenig neues bringen?

ganz einfach:

Weil die Rollenspieler ständig neues Zeug fordern...
Und deswegen haben neue Systeme, die alten Kaffee neu aufgiessen auch immer wieder Erfolg.

Fredi der Elch:

--- Zitat von: Boba Fett am 12.07.2004 | 15:53 ---Weil die Rollenspieler ständig neues Zeug fordern...
Und deswegen haben neue Systeme, die alten Kaffee neu aufgiessen auch immer wieder Erfolg.

--- Ende Zitat ---
Das stimmt wohl.

Da gibt es als ein paar Firmen, die mit immer wieder den gleichen Konzepten ihr Geld verdienen. Die haben einen sehr hohen Marktanteil, einen sehr hohen Grad an Professionalität und ziemlich gute qualitative Standards. Bedeutet: Niemand sonst muss Systeme in diesem Stil entwerfen!

Auf die Ausgangsfrage bezogen: Macht das Entwickeln neuer Systeme überhaupt noch Sinn? Ja. Wenn es keine traditionellen Systeme sind. Es macht keinen Sinn, ein zweites D&D, DSA, GURPS, HERO oder sonstwas zu entwerfen. Das machen die großen Firmen besser. Aber kleine Systeme, die wirklich innovativ sind und sich nicht auf die Nische "Verkauf" konzentrieren, das sind die Systeme, die es sich noch lohnt zu entwerfen.

lunatic_Angel:

--- Zitat von: Roland am 12.07.2004 | 09:07 ---
[Edit]

... und Luni ebenfalls.

--- Ende Zitat ---
*g* danke dass du mich doch nicht vergessen hast  :-*

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