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Paranoide Spieler gegenüber NPC`s
unicum:
--- Zitat von: tartex am 11.11.2023 | 00:53 ---Das stimmt mit der Einbahnstraße und ich habe doch einige Spielleiter erlebt, die anscheinend nicht anders können als selbst hochstufige Helden von oben herab zu behandeln - durch beinahe jeden NSCs. File under "Spielerkleinhalten-Reflex".
--- Ende Zitat ---
Prinzipiell kann es schon so sein,... ABER in welchen Systemen kann man die Stufe einer Figur irgendwie "ablesen"?
Bei Fantasy habe ich auch etwas das problem das "weltbekannte Helden" etwas merkwürdig sind wenn es eben kein Funk und fernsehen gibt. Ich meine was interessiert den bauern auf dem Feld wenn in 8000 km entfernung jemand verhindert hat das sich eine Dämonenhorde auf die Welt ergießt? "Die geschichte ist ja interessant, aber es ist ja nur eine Geschichte,... und ich hab hier andere Probleme als Dämonenhorden."
Schonmal auf dem Flughafen mit einer schönen Frau gesprochen, sich gut unterhalten und dann bei der verabschiedung gefragt wie sie heist und die antwort war "Shakira, ich mache Musik und geb übermorgen hier ein Konzert,..." (*hüstel* ist einem Studienkollegen wirklich passiert,... er meinte danach "so ohne Schminke und anderer haarfarbe, irgendwie bekannt ist sie mir schon vorgekommen.").
Natürlich hat "ruhm" gewisse vorteile aber er verbreitet sich eben auch nicht wie ein lauffeuer (es sei denn mit modere Massenmedien).
Aber das natürlich immer und überall - also auch dort wo die Heldentaten begangen wurden - zu machen ist schon in richtung "Speilerkleinhalten". Es mag aber auch da durchaus Dinge geben wo ich es trozdem nicht für übergriffig halten würde. Peter Parker ist, ohne sein Kostüm eben nur Peter Parker, den eigentlich keine Sau kennt und nicht Spidermen. Paranoid ist es wohl wenn man denkt "Jeder hier könnte Spidermen sein, sogar die alte Oma mit dem Rolator".
unicum:
--- Zitat von: tartex am 11.11.2023 | 00:53 ---Also gerade in Runden in denen Spielleiter so gut wie jeden NSCs als arroganten Besserwisser auftrete.n lassen, werden meine Charaktere paranoid.
--- Ende Zitat ---
Dann hast ja auch einen Grund.
nobody@home:
--- Zitat von: unicum am 11.11.2023 | 13:18 ---Prinzipiell kann es schon so sein,... ABER in welchen Systemen kann man die Stufe einer Figur irgendwie "ablesen"?
Bei Fantasy habe ich auch etwas das problem das "weltbekannte Helden" etwas merkwürdig sind wenn es eben kein Funk und fernsehen gibt. Ich meine was interessiert den bauern auf dem Feld wenn in 8000 km entfernung jemand verhindert hat das sich eine Dämonenhorde auf die Welt ergießt? "Die geschichte ist ja interessant, aber es ist ja nur eine Geschichte,... und ich hab hier andere Probleme als Dämonenhorden."
--- Ende Zitat ---
Na ja, achttausend Kilometer sind halt auch schon wieder das Kaliber "ganz anderer Kontinent". Die meisten gängigen Spielwelten (oder zumindest deren kampagnenrelevante Teile, also z.B. das klassische Fänteleuropa) sind in der Praxis aber doch ein gutes Stückchen kleiner als das, und einzelne Personen sind ihrerseits -- wenn sie nicht gerade in der Wir-teleportieren-einfach-überall-hin-Liga spielen -- dann meist doch nicht ganz so schnell unterwegs wie eventuelle Erzählungen und Gerüchte über sie. Nur interessant genug müssen sie halt sein, daß sich jemand die Mühe macht, die weiterzuverbreiten.
Inwieweit dabei das Beispiel Peter Parker relevant sein soll, erschließt sich mir übrigens eher nicht. In wie vielen Genres abseits von Superhelden und Karneval trifft man denn schon regelmäßig Leute, die sich hinter Masken verstecken? ;)
Aedin Madasohn:
:think:
wobei, wenn die Chars nur genügend oft irgendwelchen namenlosen Entenitäten des Bösens in die Suppe gespuckt haben...
...wie hoch wäre dann das dunkle Kopfgeld auf die Helden?
:think: :think:
...und ab wann müssten sich die Kopfgeldjäger rund um die Helden schon in Stellung bringen...
:think: :think: :think:
...ja quasi schon stapeln, wenn die namenlose Dämonendukatenbelohnung ins unermessliche ansteigt und Klatsch&Tratsch (hochkaiserliche Ordenverleihung, Aufstieg zum Ordensehrenritter der Hosenbandler, Erzmaguskette der außergewöhnlichen Verdienste) sie als besagte Beute markieren?
>;D >;D >;D >;D
...da verhält sich dann der paranoide Misstrauensindex proportinal zum Heldenlevel
~;D ~;D ~;D ~;D ~;D
Issi:
--- Zitat von: Aedin Madasohn am 11.11.2023 | 12:00 ---Spieler: der Fuhrmann in der Taverne gehört garantiert zu den Räubern! Misstraut ihm!
SL: ? dein Waldläuferchar mit Gefahreninstinkt jenseits allen plausibel darstellbaren fühlt gar kein Argwohn. Da ist ein Fuhrmann, der euch beim dritten Bierchen in der Taverne von der unübersichtlichen Wegstrecke nach Plattengülle erzählt sowie das Hörensagen, was über Räuberhauptfrau Hotzya und ihren Spießgesellen so umläuft, welche in der kompletten Grafschaft ihr Unwesen treibt.
Spieler: argh! die SL redet mir in die Gefühlswelt von meinen Char rein, dass geht ja gar nicht!
;D
ja, ist jetzt überspitzt.
es sollte in jeder Runde so viel Grundvertrauen am Tisch geben, dass so etwas wie Gefahreninstinkt/Wahrnehmung/Aufmerksamkeit "zu einem Gefühl"
- irgendetwas stimmt nicht mit...
- deine Nackenhaare stellen sich auf...
- du fühlst dich verfolgt/beobachtet...
- ganz konkrett fällt dir auf, dass da die Gaunerzinken...
- unter dem Duster hat da einer nee abgesägte Schrotze...
- der Preis für die Passage kommt dir fair vor...
- der Champagner schmeckt wirklich so exelent gut, dass das wohl die geraubte Ladung aus Chatau XYZ sein muss/gut sein könnte, weil iss ja kein Sekt...
- der Meisterschmied dir auch wirklich eine Meisterklinge für den stolzen Preis vorlegt
führen könnte, dies auch so kommuniziert werden darf. Wobei bei Patzern auch mal kritische Fehlschlüsse in die andere Richtung möglich sind und bei "nicht geschafften Proben" der Char am Ende auch gelinde getäuscht werden kann.
--- Ende Zitat ---
Finde es macht schon einen Unterschied, ob die Spieler
A. die Information erhalten; "Dem NSC kannst Du nicht trauen."
(Ob sie dann trotzdem mitgehen oder nicht, ist eine informierte Entscheidung, die sie selbst treffen können)
oder ob sie
B. die Information erhalten- "Dem NSC können sie trauen" (Obwohl das Gegenteil der Fall ist.)
Sie sich dagegen entscheiden wollen, mit dem NSC mitzugehen (Weil sie ein komisches Gefühl haben)
- Der Spielleiter aber dann sagt- IHR müsst mitgehen! (Auch wenn ihr als Spieler was anderes wollt oder fühlt)
Hier kann man weder von einer informierten Entscheidung sprechen, noch von einer Entscheidung überhaupt.
(Da hier letztlich der Spielleiter über die Figur entscheiden würde. Was ihm mMn. nicht zusteht)
Deshalb sollte selbst im Fall B- der Spieler immer noch das letzte Wort haben dürfen, was seine Figur jetzt tut, und was nicht.
Edit.
Will sagen- Wenn Spieler jetzt per Patzer auf Gefahreninstinkt die Info erhalten- Der NSC ist vertrauenswürdig (obwohl er das nicht ist) - dann impliziert das noch keinerlei Handlungsbefehl.
Information ungleich Handlungsbefehl.
Eine Information ist eine Information. - Nicht mehr, nicht weniger.
Und da diese durch Würfelwurf erhaltene Informationen auch falsch sein können, müssen letztlich die Spieler entscheiden, was sie mit diesen Informationen machen und was nicht.
Das Stichwort ist vielleicht auch Verhältnismäßigkeit.
- Ein NSC, bei dem der Gefahreninstinkt meiner Figur versagt, wird sie sicher nicht zur panischen Flucht ohne Anlass veranlassen.
Aber ob sie diesem NSC ihre tiefsten Geheimnisse erzählt, oder allein in dunkle Ecken folgt, ist zum Beispiel nichts was die Spielleitung verlangen darf.
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