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Aktive Parade: Warum eigentlich nicht?

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YY:

--- Zitat von: Der Hasgar am 15.12.2023 | 18:13 ---Beispiel: "Ich möchte den Gegner mit einem weit ausholenden Schlag zurückdrängen"--> Auf entsprechende Angrifsshandlung würfeln.

Gegner: "Ich möchte Standhalten und seine Klinge zur Seite schlagen" --> Auf entsprechende Verteidigungshandlung würfeln.

--- Ende Zitat ---

Da verliert man sich erfahrungsgemäß recht schnell in unterm Strich witzlosen, aber eben auf dem Papier distinkten Angriffs- und Verteidigungshandlungen. Und als Spieler hat man meist in kurzer Zeit so drin, was man wogegen macht, dass sich wieder langweilige Automatismen einstellen.


--- Zitat von: Zed am 15.12.2023 | 18:27 ---Hier würde ich richtig gut finden, wenn die Manöver 1) im Geheimen 2) vor dem Ausführen festgelegt werden müssen.

--- Ende Zitat ---

Das nimmt mir zu viel aus der Hand der SC und schiebt es zu den Spielern.


--- Zitat von: Zed am 15.12.2023 | 18:27 ---Ich stelle mir im realen Kampf ähnlich vor, dass man oft die Parade schon beginnen muss auszuführen, bevor man den Angriffsmove genau erkennt - quasi wie bei Stein-Schere-Papier. Ähnlich wie Torwarte (nach meinem Wissen) sich oft schon  v o r  dem 11-Meter-Schuss für die Ecke entscheiden müssen, in die sie springen, um den Ball (hoffentlich) zu halten.

--- Ende Zitat ---

Mit Betonung auf "genau". Und u.A. das macht dann auch einen guten Kämpfer aus: dass er die Situation besser lesen kann und angemessen(er) reagiert.
So ins Blinde hinein wie mit geheimer Ansage ist es jedenfalls nicht.


--- Zitat von: Haukrinn am 15.12.2023 | 18:08 ---Oder man handelt Angriff und Gegenangriff zusammen ab und sagt: wer besser ist trifft den anderen und macht Schaden.

--- Ende Zitat ---

Das hat nicht nur den Vorteil, dass man den Großteil der Null-Ergebnisse rausnimmt, sondern macht oft genug auch noch die Initiativebestimmung überflüssig.

Und nebenbei hat jeder das Gefühl, was zu tun.

AndreJarosch:
RuneQuest hat aktive Parade, Mythras auch. Allgemein haben sehr viele BRP-W100-basierende Spiele eine aktive Parade.

Funktioniert seit 1979 so gut dass die aktive Parade auch in den aktuellen Regeleditionen ("RuneQuest - Roleplaying in Glorantha" von 2018, und "Mythras - Das Fantasy-Rollenspiel" von 2016) noch immer verwendet wird.

Isegrim:

--- Zitat von: Der Hasgar am 15.12.2023 | 18:24 ---Hat ein Verteidiger Parade 18 oder höher (90%+ Chance auf Gelingen), ist der Angreifer gezwungen, hohe Finten (Erschwernisse der Parade des Gegners) anzusagen, um überhaupt durchzukommen. Das hat bei DSA 4 dazu geführt, dass kaum Punkte blieben, um andere Manöver zu nutzen, denn für jeden Punkte Parade-Erschwernis musste man ja auch seine Attacke um einen Punkt erschweren.
--- Ende Zitat ---

Bei DSA3 war meiner Erinnerung nach 17 das max für Parade. Mehr konnte man haben (um Verluste wegen Verletzungen aufzufangen zB), aber das war für mich eher theoretisch. Dafür braucht man schon sehr hochstufige Helden, oder mehr magischen Kram, als ich zugelassen hab.

Finten mit Ansage hab ich nicht genutzt, aber wenn man eine hohe Attacke hat, kann man auch mal riskieren, eine ganze Reihe von Finten "auf einmal" zu schlagen, also mehrere w20 auf einmal zu würfeln. Funzt nur in Duellen, aber die sind eh am spannendsten.

Gegen mehrere NSCs hilft die die hohe Parade bei weitem nicht so viel, da man nur eine hat. Und bei mehreren SCs gegen einen NSC ist es oft was großes, was kaum Parade hat, und das man nicht parieren kann, nur ausweichen.


--- Zitat von: Der Hasgar am 15.12.2023 | 18:29 ---Ja, mit DSA 3 habe ich angefangen, dann aber bald (nach 1 Jahr) zu DSA 4 gewechselt (kam da frisch raus). Wenn ich mir vorstelle, die Kämpfe mit der Parade-Problematik auch noch mit 120 LE führen zu müssen...  :o

--- Ende Zitat ---

Zum Glück haben wir damals auch nicht ganz so hohe LP zahlen erreicht; aber 80 oder so ist schlimm genug...  ;D

Arldwulf:

--- Zitat von: Der Hasgar am 15.12.2023 | 18:13 ---Das mit den konkreten Aktionen finde ich spannend. Somit gäbe es dann gar keine "Standard-Attacke" mehr, sondern nur konkrete (narrative oder verregelte) Manöver, die man ausführt.

--- Ende Zitat ---

Der große Vorteil der Herangehensweise ist, dass sie auch flexibler nutzbar ist.

"Weiche dem Schlag aus", "behalte nach dem ersten Angriff die Deckung oben weil du den zweiten erwartest" sind genauso mögliche Verteidigungsaktionen wie "lass den Gegner ins Leere laufen damit dein Verbündeter hinter dir draufhauen kann" oder "block mit deinem Schild den Schlag der eigentlich einem anderen galt"

Während bei klassischer Paraderegel üblicherweise nur der Angriff fehlschlägt könnten diese Dinge alle unterschiedliche Auswirkungen haben, von Schadensvermeidung zu Positionierung, Gegenangriff oder Hilfe fur andere.

Aber selbst wenn man es jetzt nicht bis dorthin bringen mag: Regelwerke sollten idealerweise Spielerentscheidungen Relevanz geben. Ihnen eine Auswahl an möglichen Herangehensweisen für ihre Charaktere bieten anhand derer dann auch die Unterschiede der Charaktere ersichtlich sind. Vielleicht pfeift Charakter A auf derartige eher defensiven Aktionen? Vielleicht fokussiert sich Charakter B gerade darauf? So etwas kann viel über einen Spielercharakter aussagen.

Eine quasi immer passiv nebenherlaufende "aktive Parade" verschenkt eigentlich eine Menge möglichen Nutzen den konkrete, wirklich aktiv auf die Ideen der Spieler eingehende Mechaniken haben können.

Der Hasgar:

--- Zitat von: AndreJarosch am 15.12.2023 | 18:37 ---RuneQuest hat aktive Parade, Mythras auch. Allgemein haben sehr viele BRP-W100-basierende Spiele eine aktive Parade.

Funktioniert seit 1979 so gut dass die aktive Parade auch in den aktuellen Regeleditionen ("RuneQuest - Roleplaying in Glorantha" von 2018, und "Mythras - Das Fantasy-Rollenspiel" von 2016) noch immer verwendet wird.

--- Ende Zitat ---

Kenne das BRP-W100-System jetzt hauptsächlich von Warhammer-Fantasy, weil ich davon einige Lets-Plays gesehen habe. Da sorgen ja die Qualitätsstufen dafür, dass Zusatzschaden aus der Differenz entsteht - das gefällt mir ebenfalls, weil es Relevanz erzeugt.

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