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Balancing von Zauberwirkern und Kämpfern - Optionen + Sinn und Zweck

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Der Hasgar:

--- Zitat von: Feuersänger am 19.12.2023 | 15:24 ---Das Kernproblem in Spielen, in denen es zu Caster Supremacy kommt (wie zB D&D 3E), lässt sich letzten Endes meist auf die Guy At The Gym Fallacy zurückführen: wenn ein Magier einen magischen Magierzauber wirkt, dann darf er damit das Universum Männchen machen lassen, weil ist ja Magie, aber gleichzeitig wird dem Fighter nichts zugestanden, was der nächstbeste Muskelaffe ausm Fitti nicht auch kann, weil ist ja nicht realistisch.

Von dieser Dichotomie müssen sich also als erstes die Designer lösen (und dann die Spieler und SLs). Entweder Magie unterliegt ganz starken Beschränkungen, oder man gesteht auch den Nichtmagier-SCs wirklich außergewöhnliche Leistungen zu, beziehungsweise man trifft sich in der Mitte.

--- Ende Zitat ---

Ich habe mal hier im Forum (Finde den Thread nicht mehr) gelesen, dass sich das Problem auch durch eine Art Power-Pacing regulieren lässt. Vereinfacht gesagt: Zauberer können sehr mächtig werden, aber entfernen sich erst in sehr hohen Stufenbereichen vom Rest der möglichen SCs. Bis zu diesem Punkt können sich Kämpfer und Zauberer beide sinnvoll weiterentwickeln.

In der Praxis würde das bedeuten:

- Kämpfer haben die Möglichkeit, durch Steigerungen ihren Schadensoutput und auch ihr Überleben im Kampf lange Zeit sinnvoll weiterzuentwickeln (eventuell auch durch spezielle Fähigkeiten und Moves)

- Zauberer wachsen ebenfalls, aber lange Zeit nur geringfügig mehr als Kämpfer. Erst im nicht mehr (oder eher selten) betrachteten Bereich wächst dann die Macht der Zauberer noch weiter.

Für die Spielwelt bedeutet das:

Ja, es gibt diese supermächtigen Zauberer (meinetwegen vereinzelt auch als SCs), aber sie erreichen diesen Bereich erst ab Stufe 20+ oder so. Ist noch sehr grobkörnig und war in dem Thread damals besser beschrieben... Aber so grob in der Art trifft es das.

Feuersänger:
Randnotiz: das Kernproblem von Kämpfern ist in vielen Systemen nicht, dass sie nicht gut genug irgendwo draufhauen oder Treffer wegstecken könnten. Sondern eher, dass sie all das nur machen können, solange kein Zauberer (oder Monster mit Zauberfähigkeiten) dagegen Einwände erhebt, und sie zB mit einem Furchtzauber davonrennen lässt, oder mit einem Lähmungszauber stillstehen, oder mit einem Unsichtbarkeitszauber unauffindbar werden, oder sich mit einem Flugzauber völlig unerreichbar machen. Und so weiter. Mal von all den Situationen abgesehen, wo einen draufhauen oder wegstecken nicht weiterbringt.

Ein Kämpfer hat halt oft nichts als einen Hammer in der Werkzeugkiste, und hat deshalb keine andere Wahl als jedes Problem wie einen Nagel zu behandeln, und wo es sich aber nicht nageln lässt, ist er ausgedribbelt. Wohingegen ein gut geskillter Magier einen sehr großen Werkzeugkasten hat, mit allem von der Feinpinzette bis zum Zeppelin, und da ist es völlig normal dass mal das eine oder andere Werkzeug nicht anwendbar ist, macht aber nix, wenn man noch 23 weitere hat.

Runenstahl:
Wobei das auch ein Nebeneffekt des Optimierens ist. Wenn man bei 5e Pointbuy Str, Dex und Con auf 15 setzt und die anderen Attribute als Dump-Stats nutzt darf man sich nicht beschweren wenn der Kämpfer ausser Kämpfen nix auf die Reihe kriegt.

Ich gebe meinen Charakteren sehr gerne den Feat "Resilience Wisdom" damit sie eben nicht gleich beim ersten Furchzauber weg sind. Außerdem sollte jeder halbwegs vernünftige Krieger irgendeine Fernkampfwaffe im Gepäck haben. In Gesprächen ist der Wizard auch nicht automatisch besser als der Krieger. Und Zauber wie Charm-Person etc. haben den kleinen Haken das dies früher oder später auffällt und dann ist die diplomatische Beziehung meist unwiderbringlich zerstört.

Randnotiz zu Fernkampf: Bei D&D haben mundane Fernkampfwaffen ja eine höhere Reichweite als jeder Zauber. Das kann man aber meist auf dem Spielfeld nicht ausnutzen weil eine Menge SL das so handhaben das die Spieler mit einem fantastischen Wahrnehmungswurf die Monster in 60ft Enfernung entdecken anstatt von ihnen überrascht zu werden. Da währe es manchmal angebracht (je nach Gelände) das die SCs die Gegner schon in 1W6 x 100ft Entfernung wahrnehmen. Dann können die Charakter mit Armbrüsten und Langbögen mal glänzen während die Magier nur Löcher in die Luft gucken können.

Der Hasgar:

--- Zitat von: Runenstahl am 19.12.2023 | 18:08 ---Wobei das auch ein Nebeneffekt des Optimierens ist. Wenn man bei 5e Pointbuy Str, Dex und Con auf 15 setzt und die anderen Attribute als Dump-Stats nutzt darf man sich nicht beschweren wenn der Kämpfer ausser Kämpfen nix auf die Reihe kriegt.
--- Ende Zitat ---

Könnte es eventuell daran liegen, dass man Attribute irgendwie so wenig steigern kann? Also ein Kämpfer möchte ja auch in seinem Fachgebiet gut sein. Wenn ich aber gefühlt nur 5-6 Punkte insgesamt steigern kann (so nach 5e), muss ich die ja quasi in meine Hauptstärken ballern.

Zauberer haben es da etwas komfortabler: Sie müssen für das Zaubern nicht auf irgendetwas würfeln, um loslegen zu können.

Skaeg:

--- Zitat von: Feuersänger am 19.12.2023 | 15:24 ---Das Kernproblem in Spielen, in denen es zu Caster Supremacy kommt (wie zB D&D 3E), lässt sich letzten Endes meist auf die Guy At The Gym Fallacy zurückführen: wenn ein Magier einen magischen Magierzauber wirkt, dann darf er damit das Universum Männchen machen lassen, weil ist ja Magie, aber gleichzeitig wird dem Fighter nichts zugestanden, was der nächstbeste Muskelaffe ausm Fitti nicht auch kann, weil ist ja nicht realistisch.

Von dieser Dichotomie müssen sich also als erstes die Designer lösen (und dann die Spieler und SLs). Entweder Magie unterliegt ganz starken Beschränkungen, oder man gesteht auch den Nichtmagier-SCs wirklich außergewöhnliche Leistungen zu, beziehungsweise man trifft sich in der Mitte.
--- Ende Zitat ---
Ich weiß nicht, ob man das unter "starke Beschränkungen" fallen lassen sollte: Aber bei der D&D-Familie ist halt das Problem, dass man in der gleichen Zeit entweder a.) einmal draufkloppen oder b.) einen beliebig mächtigen Zauber wirken kann.

Außerdem: Technisch gesehen gibt es ja bei D&D etc. die Einschränkung, dass der Zauberer mit seinen Ressourcen haushalten muss. Das wurde aber mittlerweile so weit abgeschliffen, dass es bei solchen Erwägungen gar nicht mehr vorkommt.

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