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Umgang mit inaktiven/desinteressierten Spieler
First Orko:
--- Zitat von: unicum am 3.01.2024 | 15:30 ---Asiaten sind, was solche Dinge betrifft, etwas anderst gestrickt als wir Deutschen. Ich kenne auch so einige aus der Gegend.
Damit denke ich liegt der schwarze Peter deutlich bei deinem Mann.
--- Ende Zitat ---
Es mag da kulturelle Klüfte geben, die einen Umgang miteinander erschweren... aber meine persönlichen Meinung nach ist das hier:
--- Zitat ---Mein Mann fühlt sich vermehrt gestresst und ich bin den Problemspieler in unserer WA-Gruppe bereits einmal angegangen (damals, als er meinte, er müsste seine Freundin zum Einkaufen begleiten), was dazu führte, dass er sich aufs heftigste verteidigt hat und der letzte Spieler im Bunde, der eigentlich sehr ruhig und gelassen rangeht, meinen Mann angeschrieben hat, warum es für mich so ein Drama ist. Er hat nunmal ein aktiveres Privatleben und das ginge vor und wir (ich und vor allem mein Mann) sollten keine solche Neckbeards sein, nur weil er mal spontan absagen muss. Inzwischen fühlt mein Mann sich von diesem Freund nahezu gegaslighted, weil er meint, mein Mann würde zu viel als GM verlangen, er solle ihn doch so spielen lassen, wie er will und wenn das Spielleiten für ihn so viel Aufwand sei, warum lässt er es nicht einfach bleiben?
--- Ende Zitat ---
in meinen Augen einfach Arschlochverhalten! Bei "Mein Privatleben geht vor, deshalb sage ich Gruppentermine ab und lasse Andere hängen" ist einfach mal hart egoistisch und unsozial. Ist natürlich nur eine einseitige Sicht, aber das Zitat wirft echt kein gutes, menschliches Licht auf den Spieler.
Aber gut, sei's drum - ein Bruch ist nicht erwünscht und es soll herummanöveriert werden...
Da sehe ich im Endeffekt auch nur zwei Möglichkeiten. Zum Einen, die von Feuersänger:
--- Zitat von: Feuersänger am 3.01.2024 | 14:27 ---Ja, da gibt es nur eine sinnvolle Möglichkeit: hinnehmen, dass diesen Personen das Spiel einfach nicht besonders wichtig ist. Daraus kann man nun zwei Konsequenzen ziehen:
A ) diese Leute halt als optionalen Spielerbestand mitschleppen, wenn sie da sind ist es gut, wenn nicht auch egal; die Casuals werden nicht mehr enger ins Abenteuer eingebaut und auch nicht mehr besonders angespielt.
--- Ende Zitat ---
und als zweite Möglichkeit: Statt Rollenspiel mit Vorbereitung - Brettspiel ohne Vorbereitung (abgesehen von Regeln lesen). Das geht mittlerweile auch ganz gut online und man kann nebenbei quatschen, wenn es in erster Linie um sozialen Austausch geht.
Parallel könnte man (wenn die Zeit da ist) eine Rollenspielrunde in einer neuen Konstellation aufziehen. Vielleicht ist es bei den häufigen Absagen ja sinnvoll, die Brettspielrunde nur 1x im Monat stattfinden zu lassen und dann drei Abende für die neue Rollenspielgruppe zu haben.
Zed:
--- Zitat von: Skaeg am 3.01.2024 | 15:00 ---Naja, sie spielen online. Ich nehme mal an, weil persönliches Treffen nicht praktikabel ist (der Spieler ja evtl. sogar im Ausland wohnt, verstehe ich recht?) Da sind diese Alternativen nicht wirklich welche.
--- Ende Zitat ---
Das mit dem Ausland hatte ich überlesen. Ja, dann ist mein Vorschlag weniger praktikabel. Hinter der Analyse würde ich trotzdem stehen:
--- Zitat ---Seine Rollenspielzeit ist für ihn vorbei, aber die Freundschaften, die sich dummerweise wohl auf Rollenspiel begründeten, möchte er weiter behalten.
--- Ende Zitat ---
Maumbra:
Das Problem mit dem persönlichen Gespräch ist, dass es nur vial Telefon oder Discord ablaufen kann durch die räumliche Trennung. Zwischenzeitlich waren wir zwar zweimal in der Heimat meines Mannes und haben uns auch persönlich getroffen, aber da standen andere Themen im Vordergrund und es gab nicht wirklich einen Moment, wo mein Mann ihn zur Seite hätte nehmen können, ohne dass die anderen neugierig geworden wären. Ein einzelnes Treffen zwischen beiden war zwar beim letzten Besuch geplant, klappte dann aber wieder nicht wegen Terminproblemen bei seinem Freund.
Ich glaube langsam, dass es wirklich eher ist, wie Boba Fett beschrieben hat; dass er eher ein Casual Gamer ist und eigentlich seine Freundin gerne mehr priorisieren würde. Er spielt abseits von unserer Gruppe in einer D&D Gruppe (auch als Spieler) mehr oder weniger regelmäßig, also glaub ich weniger, dass es sein Desinteresse am Rollenspiel, sondern eher die Art und Weise, wie wir Rollenspiel betreiben ist und wir mit seiner Art nicht klarkommen.
Ich werd meinem Mann jedenfalls eure ganzen Einfälle und Gedanken schildern. Vielleicht müssen wir es wirklich mehr aus einer anderen Perspektive betrachten. Danke schonmal vom ganzen Herzen dafür!
@unicum: Mein Mann hat eigentlich die beste Verbindung von uns zu ihm. Der eine Spieler, der auch eher noch Richtung casual geht, kennt uns auch "erst" seit ein paar Jahren und der andere Kindheitsfreund... Es ist komplizierter zwischen denen behaupte ich. Im Grunde krieg ich nur mit, dass unser Problemspieler ihn als Witzfigur sieht und sich IC und OCC ähnlich oft lustig über ihn macht. Ich glaube nicht, dass er es ernst nehmen würde, wenn dieser ein ernstes Gespräch mit ihm suchen würde.
@manbehind: Der 4. (der andere Kindheitsfreund, die fürn anderen als Witzfigur gilt) hält sich sehr zurück. Er zeigt deutlichen Einsatz und man merkt, dass er enttäuscht ist, wenn wir wieder eine Session verschieben oder ausfallen lassen müssen. Er zahlt meinen Mann sogar monatlich für seinen Aufwand als GM, weil er es so toll findet (er zahlt ihn als einziger von uns allen). Er ist von seiner Art her sehr ruhig und umgänglich und den kann nicht wirklich was aus der Bahn werfen. Als mein Mann die letzten 2 Sessions ohne unseren Casual Player (ich verwende das jetzt statt Problemspieler, es ist inzwischen stimmiger) gehostet hat und fragte, wie wir restlichen dazu stehen, meinte er wie aus der Pistole geschossen "es hat keinen Unterschied gemacht, ob er da ist oder nicht". Denn ob er für zwei Runden zielt und einen Gegner ausschaltet, oder ob das der GM macht, macht tatsächlich keinen Unterschied. Für ihn geht es glaub ich mehr um ingame Konsequenzen, wenn der Charakter nicht da wäre. In der Zeit, wo sich der andere Spieler für eine Mission ausklinkte, hat er allerdings den Vorschlag gebracht, dass wir vielleicht Samstag oder Sonntag Abend kurz online kommen können und Casual Player fragen könnten, ob er einfach so im Chat mit uns abhängen möchte ohne irgendeine Agenda. Unser 4. Mann ist der Typ Spieler, der permanent Angst vor Konsequenzen hat und sichergehen will, dass alles gut läuft und hat deswegen glaub ich manchmal Angst, wenn der andere ausfällt, dass das Spiel für ihn tödlicher verlaufen könnte. Ihm wäre das Spiel jetzt aber nicht so wichtig, deswegen die Freundschaft zu riskieren. Als mein Mann ihn dazu mal fragte, meinte er, er fände es schade, wenn wir das Spiel nicht mehr fortsetzen würden, aber er will auch nicht, dass jemand deswegen rausgeworfen wird, weil es für ihn nicht SO schlimm als Spieler ist. Nur eben, schade.
Maumbra:
Sorry, pharyon und First Orko, ich hatte euch vor meiner letzten Antwort ganz überlesen!
@pharyon: Das ist für uns weniger eine Option, da die GURPS-Gruppe sich aus dieser Freundesgruppe herausgebildet hat und wir keine vorgefertigte Kampagne spielen, wo wir bestimmte Klassen zwangsweise dabeihaben müssen. Wobei es natürlich toll wäre, da sein Skillset das einzige ist, das Richtung Detektiv geht und wir anderen IC und OOC einfach zu dumm für Detektivarbeit sind und deswegen die Missionen, wo es darum geht, versemmelt haben wenn er nicht aktiv war. XD Das wäre der einzige ingame-Aspekt für mich, aber ich und der andere mehr casual-y Spieler haben bereits Charaktere, die wir zwischen den Missionen auch mal wechseln und wenn ein Detektiv wirklich ein Must Have sein sollte (was ich kaum glaube, weil mein Mann und GM uns normal genug andere Optionen lässt), hätte ich auch nichts dagegen, für eine Mission mal einen anderen Charakter zu spielen oder zu übernehmen, wenn unser eigentlich dafür gedachter Spieler nicht kann.
@First Orko: Die Meinung, die du geschildert hast, spiegelt sehr genau die Meinung meines Mannes wieder. Wir alle haben ein Privatleben, Freunde, Familie und Arbeit, aber wir alle arrangieren unsere Zeitpläne, damit wir es trotz die Zeitverschiebungen schaffen, 1x die Woche für 4-5 Stunden zusammenzukommen. Und das ist nicht leicht bei 5 Leuten und es kann immer was dazwischenkommen. Ich mache aber unterschiede, ob jemand kurzfristig absagen muss, weil er für die Nichte als Babysitter einspringen muss, ob jemand ein Geschäftsessen der Firma vergessen hat und deswegen erst 2 Stunden später kann, oder ob jemand (das war das letzte Argument unseres Casual Players) spontan zu einer Buchmesse eingeladen wurde und gerne hinmöchte. Die von Vormittag bis Mittag geht, während unsere Sessions abends in seiner Zeitzone sind. Es ist diese Art von Verhalten und Priorisierung, die meinen Mann kränkt und mich nervt.
Es gibt tatsächlich den kulturellen Unterschied, dass in SEA Termine nicht punktgenau, wie bei uns in D eingehalten werden. Statt 14:30 Uhr wirds halt mal 15 oder 16 Uhr, bis wirklich alle soweit sind. Mich hat das am Anfang auch getriggert, was aber für seine Freunde normal ist und hab mich entsprechend daran gewöhnt. Aber die anderen sagen ihre Termine auch nicht spontan ohne triftigen Grund ab und deutsche Kleinlichkeit hin oder her, wenn 5 Leute daran hängen ob es einer schafft oder nicht, finde ich es respektlos und unsensibel wenn nicht frühzeitig bescheid gegeben wird. Nur, scheine ich da noch mehr getriggert zu werden als der Rest der Gruppe. Die anderen sehen das entspannter, denn, wie der 4. schon sagte: "Es ist halt schade, aber was will man tun?"
Skaeg:
--- Zitat von: Boba Fett am 3.01.2024 | 15:08 ---Hallo Maumbra!
Schön, dass Du an Board bist! :d
--- Ende Zitat ---
OT: (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich nehme das mal als gewollten Wortwitz auf der Basis dessen, dass es sich hier um eine Art message board handelt. Ansonsten müsste ich als alter Seemann jetzt das Entermesser wetzen und den Schlachtruf "AN BORD! OHNE A!" anstimmen. >;D
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