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Reden wir doch mal über den Metaplot

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Zanji123:

--- Zitat von: Ma tetz am 26.01.2024 | 09:22 ---Aber Zanjis Beispiel zeigt doch gerade, dass man auch ohne Metaplot viel Spaß mit Aventurien und DSA haben kann und fehlende Metaplotkenntnis eben gar keine so große Einstiegshürde ist.  :think:

Das die Einarbeitung in den Metaplot Arbeit ist, ist unbenommen, aber es ist keine zwingende Vorraussetzung für den Einstieg in das Spiel an sich.

--- Ende Zitat ---

Teilweise ja. 

Zum Glück macht DSA 5 ja jetzt deutlich welche Abenteuer eher am Metaplot hängen...war halt bei DSA 4.1 / 3 nicht immer so ersichtlich (oder welche Abenteuer welche alten Abenteuer vorrausetzen).

Ich dachte z.b. auch das die Simyala Kampagne nicht wirklich einen Impact haben muss so von wegen Hochelfenstadt und so, bisschen "Geschichte halt".... und dann liest du etwas über Simya flammen und Erzschlüsseln und denkst dir "woher kam das jetzt" ... gibt ja leider auch keinen Kasten in dem drinstand "kommt von AB xxx" einzig die Phileasson Story wird erklärt und man wird geupdated wer Beorn der Blender ist.
also erstmal googeln "aah kam von Brogars Blut, cool und was passiert mit den anderen?"  und was sind die Schüssel? ach das wird in einem alten Roman verwurstelt... aha und dann rutscht du so in ein Rabbit Hole das ich gar nicht wollte.

Es war halt dann schwer die ganzen Verbindungen zu finden und rauszusuchen. Daher war für unsere Gruppe (als wir einen anderen SL hatte der die Drachenchroniken leiten wollte) der AHAAA Effekt nicht so groß als man random in einem Abenteuer auf die Schlüsselexpedition trifft.



und genau das war unser Problem: wir wussten irgendwann das es irgendwo irgendwie einen Metaplot gab (das war uns dann anhand unseres damaligen SLs welchen wir dann nach zwei Jahren Spielzeit in der ich SL war kennengelernt haben klar) aber nicht WO man das alles nachlesen soll. Irgendwie wird das auch für Neulinge nicht so wirklich einfach kommuniziert (außer man gibt nochmal Geld aus und holt sich regelmäßig den Boten) und dann bist du in einem DSA Forum und es wird von Shinxi und co geredet und weltenändernden Göttergedöns und du fragst dich "bitte wo steht das?"

chad vader:
Auch von mit ein konkretes Beispiel:

Ich wollte mal die Rabenblut-Kampagne leiten. Als jugendlicher hatte ich die DSA3-Al'Anfa-Box verschlungen und als ich davon hörte, dass es eine Kampagne gibt, in welchem die Gruppe so ein Grandenhaus gestalten und in der Politik der schwarzen Perle mitmischen kann, war ich Feuer und Flamme.

Dazu muss ich aber sagen, dass ich selbst mich wenig für Metaereignisse ungefähr nach dem Jahr des Feuers interessiert hatte und auch meine Gruppe Aventurien bislang hauptsächlich aus der Phileasson-Saga kannte.

Dann bemerkte ich, dass Aufhänger der Kampagne die Seeschlacht von Phrygaios ist, ein Metaereignis aus dem Aventurischen Boten und wohl Abschuss der Königsmacher-Kampagne, mit der ich mich überhaupt nicht beschäftigen wollte. Trotzdem war schon mit dem Klappentext der Eindruck, ich muss erst mal Vorrecherchen zum Metaplot in völlig anderen Regionen Aventuriens anstellen, um das bespielte Setting zu verstehen und dann planen, wie ich das den anderen Spielern vermittele, die das Horasreich kaum oder gar nicht kennen.

Da hatte ich ehrlich gesagt schon sehr viel weniger Bock drauf. V.a. weil ich im gleichen Zeitraum ähnlich politische Fantasykampagnen aus dem PF Setting Golarion zu Hand hatte, die diese Abgrenzung sehr gut hinkriegen, ohne dass die Spielwelt für mich weniger lebendig wirkt: Königsmacher und Der Fluch des Scharlachroten Thrones. Klar kann man sich in das umgegbende Setting(Varisia, Cheliax) noch detaillierter einlesen, wenn man das möchte, aber in den Abenteuern steht direkt alles drin, was für die Handlung von Interesse ist.

Klar kann man sagen, wenn da ein/e Experte/in am Tisch sitzt, ist die Einstiegshürde in so Kampagnen nicht so relevant. Stimmt! Aber wenn der/die nicht da ist, haben wir den Salat: Komplett neue Gruppen schreckt das von DSA eher ab.

Ich kann daher total verstehen, dass Ulisses das runter gefahren hat bzw. das Setting aufsplittet in verschiedene, statischere und damit leichter verständliche Epochen, wie das ja auch z.B. bei den Vergessenen Reichen praktiziert wird.

Carus:

--- Zitat von: aikar am 26.01.2024 | 06:42 ---Wenn man sich die Mysterien anschaut, waren die Theaterritter und das Begleitabenteuer aber halt nur das Vorspiel für etwas, das zumindest aktuell offen gelassen wird.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Die Anhänger des Namenlosen aus dem Riesland versuchen im großen Stil in Aventurien einzufallen. Wir sprechen hier vom ersten Auftreten von Namenlosen-Anhängern in Heeresstärke seit der Zeit der Hochelfen. Das hat halt zumindest 7G-Format. Ihr Anführer ist bereits im  Bornland, eines der Pferde-Wesen, die schon gegen die Hochelfen Heerführer des Namenlosen waren. Der lange Winter ist der erste große Schlag und das Erwachen des Bornland eine Gegenreaktion dazu.Daher: Viel Potential für Metaplot, aber wenn man da als SL selber was draus macht, hat das eigene Aventurien sicher nichts mehr mit dem zukünftigen "offiziellen" zu tun.
--- Ende Zitat ---

Es gibt neben dem Abenteuer einige Abenteuer-Szenarien und die üblichen Abenteuer-Anregungen im Winterwacht Material. Ich denke daraus kann gerade ein erfahrener Spielleiter einiges basteln, ohne weg vom offiziellen Aventurien zu sein. Mehr Handreichung in diese Richtung fände ich aber auch sinnvoll, wird auch öfters angeregt. (Rührt sich auch teilweise daher, dass die Fortsetzung des Metaplots noch nicht Pfannenfertig bei der Redaktion liegt.)


--- Zitat von: aikar am 26.01.2024 | 06:42 ---Und irgendwann wird es dann halt auch lächerlich, wenn sich an einer Front zig Jahre nichts tut, da haut dann genau das, was den Metaplot ausmacht, nicht mehr hin.
z.B.: Der aktuelle Aikar Brazoragh Ashim Riak Assai hat 1026 BF den vierten Orkensturm ausgelöst um göttliche Artefakte zu erbeuten (was ihm gelungen ist) und die Orks zu neuer Größe zu führen.
Und was ist dann passiert?
Er hat versucht den Thronräuber unter Kontrolle zu bekommen (1034), was zu dessen Tod führte und in einem Abenteuer (Mondenkaiser) abgehandelt wurde.
Er hat den Splitter des Nagrach erbeutet (1039), was in keinem Abenteuer Niederschlag gefunden hat.
Ansonsten hat man nichts mehr davon gehört. Jetzt haben wir 1045, der Aikar Brazoragh ist inzwischen 69 (Das Durchschnittsalter für Orks ist 40).
Nach der Donnerwacht (wo er und seine Artefakte keine Rolle gespielt haben) ist es unwahrscheinlich, dass es so bald wieder eine Kampagne mit Ork-Bezug geben wird.

Da sitzt also der mächtigste Ork-Heerführer der bekannten Geschichte auf seinem Thron, einziger und mit Karma gesgneter Erwählter seines Gottes, beladen mit göttlichen Artefakten und mit der Kontrolle über einen der Splitter der Dämomenkrone und macht jahrzehntelang gar nichts.

Das meinte ich mit "Ulisses ist in einer Zwickmühle". Sie haben nicht die Ressourcen, den gewachsenen Metaplot sinnvoll zu bedienen und werden sie wahrscheinlich nie haben. Die Menge an Fäden wird so immens, dass das kaum mehr sinnvoll alles zu erfassen, geschweige denn zu beachten oder gar fortführen ist (und nebenbei wollen die Autoren wahrscheinlich auch mal was eigenes machen und nicht nur alte Fäden fortführen). Der Metaplot bricht unter seinem eigenen Gewicht zusammen.
Was halt eher blöd ist, dass bis zum heutigen Tag weiter immer mehr dieser epischen Dead Ends aufgerissen werden.

--- Ende Zitat ---

Zu den Orks wurde tatsächlich wage eine Kampagne angekündigt, die sich aktuell allerdings zu verzögern scheint.
Ansonsten verstehe ich gut was du meinst. Einerseits ist das von einem "simulationistischen" Standpunkt her ärgerlich, da die Ereignisse eigentlich nicht so lange ruhen können. Andererseits möchte man ja auch diejenigen Plotfäden, die einem Interessieren, fortgesetzt sehen. Da gehts mir nicht anders. Allerdings ist es wohl auch illusorisch hier eine solche Lückenlosigkeit und Schlagzahl zu wollen. Es gibt einfach zu viele Regionen und Plotfäden, die bedient werden müssen. Das hängt ja auch von konkreten Autoren ab, die Lust haben, etwas wiederaufzunehmen oder zu starten, während anderes mangels Interesse versandet. Ich denke gerade hier muss man auch ein bisschen kreatives Chaos erlauben, das den Autoren eben diese Freiheit ermöglicht. Abenteuer und Kampagnen sind diejenigen Rollenspielprodukte, die am wenigsten gekauft werden. Dafür erscheinen bei DSA eigentlich eine ganze Menge davon. (Nur schon für DSA5 habe ich keine Chance, da hinterher zu kommen.) Ich weiss nicht, wie viel mehr da überhaupt möglich wäre. Und es gab auch eine Zeit bei DSA, in der grosse Ereignisse nur über den Boten nachlesbar waren, aber nicht in Abenteuern erlebbar. Das ist sicher effektiver zur Fortschreibung des Metaplots aber dann bevorzuge doch längere Wartezeiten, dafür Abenteuer und Kampagnen.

Zanji123:
dann sollte man in einigen Abenteuern einfach klar für den SL sagen "Dieser Plotfaden wird jetzt offen gelassen damit ihr damit machen könnt was ihr wollt"....

Lyonesse:

--- Zitat von: AlucartDante am 26.01.2024 | 09:49 ---... bevor man den Film sehen darf ...

--- Ende Zitat ---
Der war gut. Nach dieser Logik hätte man den Herrn der Ringe gar nicht lesen dürfen, sondern
hätte erst auf das 23 Jahre später erscheinende Silmarillon warten müssen. ;D

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