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Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
unicum:
--- Zitat von: tartex am 14.05.2024 | 14:44 ---Wobei natürlich die große Frage übrigbleibt: wenn die AI für einen das Spiel spielt, warum ist man dann überhaupt noch Rollenspieler?
Ich meine das auch gar nicht schnippisch, sondern ernsthaft.
Manche Leute werden Laientheater machen wollen und die AI schreibt das Drehbuch.
Warum schreibe lese ich noch ein bestimmtes Buch, wenn jede Sekunde 1000 Bücher genau nach meinen Geschmack geschrieben werden können?
Antwort ist dann wohl: "Irgendwas mit Influencern" - und damit meine ich auch nicht die Tiktoker für Kinder, sondern in unseren Kreisen respektiere Leute mit dem besten Geschmack.
--- Ende Zitat ---
Vieleicht etwas konkretisierter: Ich meine damit das ich mir vorstellen kann das eine KI irgendwann in mittlerer Zukunft mal den Spielleiter ersetzen kann. Sie simuliert dann einfach eine ganze Welt und die Spieler greifen dann in diese Welt ein.
Ich sehe das dann eher auch als Computerrollenspiel, vieleicht sogar mit einem Multiplayeransatz in welchem die KI eben alles macht. Der große unterschied zwischen so etwas und den besten modernen Computerrollenspielen wäre das man eben mit den NSC besser agieren kann. In den mordernen Spielen ist hinter den NSC eben ein Script,... im besten Falle eine Zufallstabelle die aber eben limitiert ist. Ich kann diese NSC dann auch nur das fragen was vom Spiel aus vorgesehen ist. Wenn das ganze mit einer KI verknüpft ist könnte ich einen NSC ja irgendwie alles fragen "Was hast du heute morgen gegessen?"
Ich schliesse dabei nicht mal aus das es in sowas nicht doch noch einen SL als Menschen gibt der irgendwie einen Plot reinschreiben kann.
Noch eine wichtige Anmerkung: Natürlich würde so etwas nur einen Teil der Rollenspieler ansprechen, ich kann derzeit nicht mal sagen ob es etwas für mich wäre. Ob das dann am Monitor wie Roll20 in Hightech oder mit 3D brille und controllern für Schwert und Zauberstab in der Hand ist sei auch mal dahingestellt.
Prinzipiell sind ja Zufgallstabellen irgendwie schon immer in Comuperrollenspielen drin.
Doc-Byte:
Und die Ausgangsfrage war immer noch, ob es in Zeiten von Chat KIs noch sinnvoll erscheint, als Autor vorgefertigte Zufallstabellen anzubieten... ::)
schneeland:
--- Zitat von: Doc-Byte am 14.05.2024 | 16:23 ---Und die Ausgangsfrage war immer noch, ob es in Zeiten von Chat KIs noch sinnvoll erscheint, als Autor vorgefertigte Zufallstabellen anzubieten... ::)
--- Ende Zitat ---
Um mal auf eben diese Ausgangsfrage zurückzukommen: generische Zufallstabellen braucht es m.E. noch weniger als vorher (die empfand ich aber ohnehin nie als besonders nützlich). Gut in eine Umgebung eingebettete Zufallstabellen, aus denen sich interessante Geschichten ergeben können, finde ich dagegen weiter nützlich. Da war aber bisher mein Eindruck, dass man die ohnehin eher eingebettet in ein Komplettwerk findet - z.B. liefert Beyond Corny Gron recht schöne Tabellen rund um Reisen durch Gebirge und Höhlen, aber da ist das eben auch explizit so von den Autoren konzipiert.
tartex:
--- Zitat von: Doc-Byte am 14.05.2024 | 16:23 ---Und die Ausgangsfrage war immer noch, ob es in Zeiten von Chat KIs noch sinnvoll erscheint, als Autor vorgefertigte Zufallstabellen anzubieten... ::)
--- Ende Zitat ---
Und meine Antwort dafür war hier:
--- Zitat ---Den echten Mehrwert bilden Zufallstabellen für mich deshalb dann, wenn sie Konsistenz in einer bestimmten Umgebung erzeugen. Die berühmte Sumpftabelle z.B., die eben ein gewisses Wechselspiel eines Ökosystems darstellen. Da kann ChatGPT in Echtzeit noch nicht wirklich mit. Man will ja die gleiche Tabelle über längere Zeit verwenden.
--- Ende Zitat ---
Jiba:
--- Zitat von: Doc-Byte am 14.05.2024 | 16:23 ---Und die Ausgangsfrage war immer noch, ob es in Zeiten von Chat KIs noch sinnvoll erscheint, als Autor vorgefertigte Zufallstabellen anzubieten... ::)
--- Ende Zitat ---
Natürlich ist es noch sinnvoll, das zu tun. Zumindest dann, wenn du welche erstellt haben willst, die über das äußerst generische der obigen Einträge hinausgeht. Der Trick ist wirklich, gute Tabellen zu schreiben, die sich aus einem tiefgehenden Settingwissen speisen, die inspirieren und sich miteinander in Beziehung setzen lassen. Dann steht da nicht einfach ein "Verlassener Raumhafen", sondern die Sprache, die Geschichte der Spielwelt sickert da mit ein ("Ein eilig verlassener Kuppelhafen der Kargzivilisation, zerstört im 3-Zyklen-Krieg").
Außerdem sind es, wie ich bereits schrieb, gute Fingerübungen. Zufallstabellen zu bauen macht Spaß, wenn man sich gewahr macht, was man damit erreichen will und was die Spieler:innen wohl haben wollen werden.
Jeder, der ein bisschen Anspruch an eine Zufallstabelle hat, verbrächte wahrscheinlich ohnehin mehr Zeit auf ChatGPT als es dauern würde, eine Seite in einem Buch oder einer PDF aufzublättern und drei Würfel aus der Hand kullern zu lassen.
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