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Prävalenz von Magiebegabung und was sich daraus ergibt

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unicum:
Ich habe mal einen Beitrag im Radio gehört wo es darum ging "wiveiel Menschen müssen in der Lebensmittelbeschaffung arbeiten damit einer etwas anderes machen kann" völlig aussen vor ob das der lebensmittelbeschaffung auch zuträglich ist (was ja vieleicht jemand wäre der feuersteinklingen perfekter schlagen kann, ein schmied der Pfüge machen kann, etc) oder völlig frei ist - was etwa ein Priester wäre. Ich meine da solche Werte von 15:1 gelesen zu haben für die Steinzeit etwa. Das wurde immer besser aber selbst im Mittelalter waren immer noch die überwiegende Mehrzahl in dieser Branche tätig, im vergleich heute ist es etwa 1:150.

Wenn ich also es vielen "freistelle" zu tun und zu lassen was sie wollen - und die Zauberfähigkeit sich nicht etwa auch mit der Lebensmittelerzeugung nützlich machen kann - hat die gesellschaft vieleicht ein Nahrungs problem. Wenn es Zauber gibt welche die Lebensmittelerzeugung signifikant verbessern haben "Nationen" (ich weis ein sehr moderner Begriff) die es dafür nutzen einen wirklich signifikanten vorteil da sie dann gleich mehr Leute freistellen können etwas anderes zu tun.

Bezüglich der Aussage von Ed,... wenn ich mir die Berge an magich Items in den FR anschaue stellt sich die Frage: wer hat all diese magischenGegenstände hergestellt? Zugestanden ein magischer gegenstand wie eine Waffe aus Metall hat durchaus das Potential ihrern hersteller bei weitem zu überleben aber trozdem gibt es eine große Menge da draussen. Zugestanden ich vermute das es neben dem +5 Vorpal Sword auch mal einen Pflug+5 geben könnte, aber welcher Abenteurer würde sich freunen wenn der auf der "random magic items tabelle" ausgewürfelt wird ;)

Ich hab vopr vielen Monaten zu M6 einige Gedanken dazu verfasst was aber leider (noch) nicht zu stande gekommen ist, weswegen ich es hier nicht weiterspinnen will (vieleicht ergibt sich ja doch noch etwas). Aber ja die Anzahl (und mächtigkeit) der Zauberfähigen kann durchaus einen gewaltigen Impakt auf eine Kultur haben.


--- Zitat von: Feuersänger am 17.07.2024 | 22:58 ---Man würde halt versuchen, die Chancen auf magiebegabte Nachkommen möglichst hoch zu bringen. Und die sollen dann möglichst der eigenen Dynastie angehören und nicht in eine andere Familie abwandern.

--- Ende Zitat ---

Nochmal: Midgard - die Seemeister, die bis dahin stärksten Zauberfähigen sind aus eine "Zuchtlinie" entstanden.

1of3:

--- Zitat von: Feuersänger am 17.07.2024 | 17:21 ---Eure Gedanken zu dem Thema? Wie habt ihr es denn gern?

--- Ende Zitat ---

Ganz viel Magie und ganz wenig Magier. Also Magier die Winke-Winke machen und dann passiert, was sie gerade brauchen. Davon kann es auch gerne genau 0 geben. Magische Gegenstände dagegen sind super. Einzelne magische Kräfte auch.

Ainor:

--- Zitat von: Feuersänger am 17.07.2024 | 22:58 ---Hab ich ja geschrieben?

--- Ende Zitat ---

Hab ich wohl überlesen.


--- Zitat von: Feuersänger am 17.07.2024 | 22:58 ---Hmmm vermutlich je nach Edition unterschiedlich, aber die 5E ist da für mich niemals ein Maßstab, weil da alles viel zu wischi-waschi ist. In 2E hat man das Problem, dass man mit geringer Int schlechte Chancen hat neue Zaubersprüche zu lernen.

--- Ende Zitat ---

Mit 12: 50% und bis Grad 6. Mit 16: 70% und bis Grad 8. Reicht immernoch um einiges zu können.


--- Zitat von: Feuersänger am 17.07.2024 | 22:58 ---Und in 3E braucht man mindestens Int 10+Grad um einen Zauber wirken zu können, also mit Int 12 ist da spätestens bei Grad 2 Schluss.

--- Ende Zitat ---

+1 Int auf Stufe 4 und 8. Grad 4 sollte für den Hausgebrauch reichen. Und in 5E ist es noch unwichtiger wenn man nicht kämpfen will.



--- Zitat von: Feuersänger am 17.07.2024 | 22:58 ---Und wie schon angerissen: wenn man ein System spielt, in dem magische Gegenstände wichtig sind, müssen diese Gegenstände ja auch erstmal hergestellt werden. Wenn man dies wiederum nicht völlig von Magiebegabung entkoppelt (was ich seltsam fände), hat man da also auch ein gewisses Bottleneck.
Was ich da übrigens, wieder bezogen auf 3E/PF1 mit seinen sehr detaillierten Erschaffungsregeln festgestellt habe: der Flaschenhals liegt hier nicht allein an den Zauberkundigen, sondern fängt schon bei den Arbeitern an, die die notwendigen Materialien anliefern sollen.
Da hier ein Verzauberer pro Tag 500GM Materialien benötigt, aber ein typischer mundaner Handwerker (zB Juwelier) kaum mehr als 7-15GP pro Tag produzieren kann, hält ein fleissiger Verzauberer entsprechend viele Zulieferer auf Trab.

--- Ende Zitat ---

Das ist ein guter Punkt, aber das zeigt auch das Problem an dem System. Wenn es magische Supermärkte geben soll dann muss da eine ganze Industrie dranhängen wenn man konsistent sein will. Und das engt schon ziemlich ein wie die Welt aussehen muss.


--- Zitat von: KhornedBeef am 17.07.2024 | 23:01 --- Das will ich doch von Fantasy! Und nicht die gelben Seiten aufschlagen und unter N wie Nekromant gucken, ach schau, der wohnt bei Koschinskis in der Einliegerwohnung, deren Wellensittiche müssen ab und zu zurück auf die Stange gehext werden.

--- Ende Zitat ---

Zumindest ist das das traditionelle Bild. Deshalb halte ich Magier als Ausbildungsberuf nicht so hilfreich für den Weltenbau.



--- Zitat von: unicum am 17.07.2024 | 23:33 --- Ich meine da solche Werte von 15:1 gelesen zu haben für die Steinzeit etwa. Das wurde immer besser aber selbst im Mittelalter waren immer noch die überwiegende Mehrzahl in dieser Branche tätig,

--- Ende Zitat ---

Tja, wenn man pro Magier 50 Sammler braucht und von denen jeder 15 Bauern dann sind wir schnell wieder bei 1:1000

Feuersänger:

--- Zitat von: KhornedBeef am 17.07.2024 | 23:01 ---Vorneweg: für AD&D kann ich nicht sprechen, aber ich finde es bei der Diskussion ausgesprochen hinderlich, die Spielregeln als fiktionale Setzungen zu begreifen, d.h. Wenn ich auf LVl7 "Magiewirker" einfach aus dem Buch aussuchen, tue ich das in Bezug auf die Spielwelt als extradimensionaler Gott.
--- Ende Zitat ---

Kann man machen, dann gibt es eben keine Herleitung, wie es zu der Anzahl an Zauberern in der Welt kommt. Finde ich persönlich halt nicht so prickelnd, insbesondere wenn sich durch dieses willkürliche Tralala dann eben so komische Inkonsistenzen ergeben.
Man _kann_ natürlich hüben wie drüben einfach Spezialbedingungen definieren, zB "In der Stadt X auf dem Berg Y sind merkwürdigerweise alle dort geborenen Kinder magiebegabt, warum weiß man nicht aber isso". Aber dann wiederum erwarte ich halt auch, dass diese Stadt entsprechend funktioniert.

Das ganze Thema hier ist halt wohl von vornherein eher für diejenigen interessant, die auf Konsistenz und interne Logik beim Weltenbau Wert legen.


--- Zitat ---Und nicht die gelben Seiten aufschlagen und unter N wie Nekromant gucken, ach schau, der wohnt bei Koschinskis in der Einliegerwohnung, deren Wellensittiche müssen ab und zu zurück auf die Stange gehext werden.

--- Ende Zitat ---

 ;D ;D ;D

Es ist m.E. mittelbar für jeden interessant, der sich um die Interaktion innerhalb der Spielwelt Gedanken macht: wie "besonders" ist ein Zauberer? Wie reagieren die NSCs auf meinen Zauberer-SC? Ehrfürchtig, respektvoll, abergläubisch, oder bin ich doch nur der Untermieter von Koschinskis?
Oder auch umgekehrt - wenn unsere Gruppe auf einen NSC-Zauberer trifft, wie ungewöhnlich ist das? Ist mein SC _überhaupt_ schonmal einem (anderen) Zauberer begegnet? Was ist die Reaktion, wenn jemand durch die Luft fliegt? "Hexenwerk! Teufelei!" oder "Immer diese übermütigen Studenten von der Akademie, wetten der hat gar keine Lizenz!"?

---


--- Zitat von: unicum am 17.07.2024 | 23:33 ---Wenn ich also es vielen "freistelle" zu tun und zu lassen was sie wollen - und die Zauberfähigkeit sich nicht etwa auch mit der Lebensmittelerzeugung nützlich machen kann - hat die gesellschaft vieleicht ein Nahrungs problem.
--- Ende Zitat ---

Wenn wir von einer genretypisch niedrigen Quote von Magiebegabten ausgehen: eher nein, jedenfalls nicht durch die Zauberer selbst. Das ~1% macht das Kraut nicht fett. Zumal ja, wie Ainor schon sagte, sich diese Zauberer wahrscheinlich sowieso in den obersten Gesellschaftsschichten festsetzen werden (vgl 1. und 2. Stand im Mittelalter, zusammen auch nur 2-3%).

Eher schon, wie gesagt, wenn diese Zauberer eine ständige Versorgung mit Verbrauchs- und Verzauberungsmaterialien benötigen, was mehrere mundane Arbeiter mit Beschlag belegt. Wenn zu den 1% Zauberern zB nochmal 7% Lieferanten kommen, die weder Nahrung erzeugen noch irgendwelche anderen für die mundane Gesellschaft wichtigen Güter (Werkzeug, Kleidung, Bauwerke etc), dann kann es eher knirschen im Gebälk.
Darum finde ich es durchaus plausibel, dass die - wie gesagt an der Herrschaft zumindest beteiligte - Zaubererkaste auch irgendwelche Maßnahmen ergreift, um die mundane Wirtschaft inkl Landwirtschaft produktiver zu machen.

Naja, und in Setting wie SpliMo, wo angeblich quasi jeder zaubern kann, scheinen sich die Berufe trotzdem ganz klassisch zu verteilen. Gerade weil Zauberei nichts so Besonderes ist, kann man mit den für jedermann erreichbaren Grundkenntnissen allein keine Karriere machen. Der Bauer lernt dann vielleicht so Zauber wie "Wasser finden" und "Wachstum", der Schmied vielleicht sowas wie "Metall erhitzen" und "Reparieren", und so macht man sich das Leben eben ein bisschen einfacher.

An der Stelle möchte ich mal wieder monieren, dass es in D&D so gut wie keinen (niedrigstufigen) Zauber gibt, um über längere Zeit Wärme zu erzeugen. Ein Einschür-Zauber, durch den sämtliches Brennholzhacken entfällt -- das wäre für 100% der NSCs ein Knaller.


--- Zitat ---Bezüglich der Aussage von Ed,... wenn ich mir die Berge an magich Items in den FR anschaue stellt sich die Frage: wer hat all diese magischenGegenstände hergestellt?
--- Ende Zitat ---

Genau; und da kommt dann nochmal besonders erschwerend hinzu, dass es früher - so zu Eds primären Schaffenszeiten - auch Kanon war, dass ein Zauberer in seinem Leben nur eine sehr begrenzte Anzahl Items herstellen konnte, _und_ es sogar Regeln gab nach denen der Verzauberer mit seiner Lebenskraft bezahlen musste (-1 CON oder sowas).


--- Zitat ---Nochmal: Midgard - die Seemeister, die bis dahin stärksten Zauberfähigen sind aus eine "Zuchtlinie" entstanden.

--- Ende Zitat ---

Interessant. ^^

Quaint:
Worüber man sich auch Gedanken machen könnte: Wie lange dauert so eine Ausbildung und was kostet das? Und was zieht das dann für Folgen nach sich?

Mal als Beispiel orientiert sich das bei meinem "Niholim"-Setting am akademischen Betrieb der echten Welt. Magie wird halt typischerweise studiert, und dann kann man verschiedene akademische Grade erringen Bachelor, Master, Doktor, Professor usw.
Orientiert an realweltlichen Gegebenheiten ist sowas auch *ziemlich* teuer. Je nachdem muss das zwar nicht unbedingt der einzelne Magier tragen, aber das hat eben schon Auswirkungen. Beispielsweise wird Magie - wenn es geht - eher indirekt im Krieg genutzt. Es ist halt einfach ineffizient wenn da jemand 10, 15 oder 20 Jahre die Schulbank drückt um Feuerbälle werfen zu können um dann an der Front verheizt zu werden. Da muss ja nur ein Feind mit einer Armbrust nen guten Tag haben - und die Armbrust lässt sich in ner Woche oder so erlernen. Da lässt man den Betreffenden lieber weitab vom Feind eine Art magische Bazooka bauen und gibt die nem sportlichen Rekruten der vielleicht nur ein Jahr oder drei Monate zum Soldat gedrillt wurde.

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