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Prävalenz von Magiebegabung und was sich daraus ergibt
Aedin Madasohn:
--- Zitat von: Feuersänger am 18.07.2024 | 23:57 ---@mehrfach eroberte Burg
Das stimmt nun glaub ich so nicht.
--- Ende Zitat ---
um es einmal komplett auszuformulieren: erobert im Sinne von zur Übergabe gezwungen zu haben.
das ist umfangreich bezeugt.
Sei es durch ausdürsten, aushungern oder durch das Auffahren von schweren Wurfgeräten (Geschützen), fertigstellen einer Sappe...
bevor also alles in Schutt und Asche gelegt wurde, gab es noch mal ein Übergabeangebot - und die wurden auch angenommen
für ein Magiersetting also:
3 Burgmagier mit mittlerer Stufe halten einen Steinhaufen besetzt
1 hochkompetenter Belagerungsmagier macht eine Demonstration gegen einen Fels
Burgcheffe entscheidet, sich jetzt lieber zu unterwerfen als die teure Erbburg einschmelzen zu lassen
nach Fußkuß bei Kaiser Kasimir (und Steuernachzahlung) ist Burgcheffe wieder alleine auf seiner Burg und kann mehr oder weniger offensiv weitermachen
sollten auswärtige Feinde einfallen, dann haben sowohl Burgcheffe als auch Kasimir noch was von dieser stehengelassenen Burg
Burg ist nicht gleich Burg!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)die meisten denken bei "Burg" an ausgesucht stehengelassene Prestigebauten aus dem Hochadel, gerne noch in der frühen Neuzeit ausgebaut als gesicherter Abstellplatz für den wertvollen Kanonenpark des Feldheeres (Zeughaus, Pulverturm).
eine Ritterburg ist was ganz anderes! geht erstmal von baustatisch guten Steinwänden aus, wo "jetzt" jemand festellt, dass so und so "wenig" weitere Meter Steinmauer die "rumstehenden" Wirtschafts-Stall-Wohn-Gebäude zusammenfasst und abschirmt.
Quasi ein +15% Maurerleistung und ich habe einen abgeschirmten Innenhof, wo Diebe, Wölfe, Räuber, Streifhorde nicht gleich vor der Hütte stehen. Außerdem können so die Innenhofwände leichter ausgeführt werden als die Außenwände (bei Einzelsteherhaus gilt ja Rundumverteidigung!), was dann die "Mehrkosten" der Verbindungsmäuerchen ebenfalls wieder erträglich macht. Ab wann dann Knete über ist, um aus Mäuerchen eine mit Wehrgang begehbare Mauer zu machen, ist ja auch noch. Zwischen erster Baustufe und Endstufe liegt so einiges...
Steinmauern sind langlebiger als Holzpalisaden und schwere Holzpalisaden fressen Stämme, die als Dachstuhl beste "Erlöse" gebracht hätten. Die waren nicht dumm, die konnten auch rechnen. Wer mitten in einem jungfräulichen 9.Jahrhundert Urwald eine vorgeschobene "Verärgerungsburg" gegen seinen Nachbarn quasi über Nacht errichten wollte, der nutzte das umliegende Holz, weil er ja eh eine Lichtung schlagen musste. Aber im Holzmangelhochmittelalter sich das Geld für bestes Bauholz (für die Kirchen und Städte) entgehenlassen?
Auch gab es hochinstanzliche Beschränkungen, dass die aufsäßigen Kleinadligen keine Steinbauten aufführen durften. Kaum ertrotzten sie sich diese Rechte, da bauten sie in Stein.
Feuerball vs Stein
ein grundsätzliches Problem ist ja die vollkommen überzogene Erwartungshaltung:
Hey, ich habe einen Feuerballwerfer, der brutzelt einen Ork zu Tode
das wären 100g TNT Äquvivalent (etwa wie eine Handgranate, 20 mm Granate wäre noch weniger und auch tödlich)?
oder ein 300ml Molotovcocktail?
Feuerball lässt jetzt den ganzen Burgfrid schmelzen! (siehe Casterlystein aus GoT) wie dumm, einen Turm gebaut zu haben :muharhar:
ähhh... Gesteine schmelzen, aber bei wievielen tausend Grad? 2000°C? wieviele tausend Liter Benzin Aq sollen das dann werden, bis der Steinturm an einer Wand durchschmilzt und weich einsackt wie warmer Butterberg?
Wegsprengen eines Turmes mit einer blanken Spreng-Ladung von außen...also ohne kinetischen Impakt eines Granateinschlages...250kg TNT? 500? >;D
ansonsten wurden für Wegsprengen der (zum Zeitpunkt der Zerschießung veralteten) neuzeitlichen Eisen-Stein-Mörtel-Festungen ab 100kg aufwärts (42cm dann die Tonne)
Granaten eingesetzt.
Verhältnis Powarnez Orkbrutzler zu Turmschmelzer 1 zu 5000? 1 zu 10 000?
da kann ich aber bequem die Regelengine bemühen, um das erst einem gottgleichen Altdrachen oder dem einen gottgleichen Supermagus dieser Generation zuzubilligen.
auch eine Frage der magischen Energie, die dort in den Zauber fließen soll...
und wenn der gottgleiche Supermagus nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen hat, als dem Ritter Kunibert seinen Burgfried einzuschmelzen...
Hobbys haben die Leute ;D ~;D
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: Aedin Madasohn am 19.07.2024 | 09:05 ---
Feuerball vs Stein
ein grundsätzliches Problem ist ja die vollkommen überzogene Erwartungshaltung:
Hey, ich habe einen Feuerballwerfer, der brutzelt einen Ork zu Tode
das wären 100g TNT Äquvivalent
[...]
--- Ende Zitat ---
Das Hauptproblem mit Feuerball und Magie allgemein sind die physikalischen Spielereien, die dem ganzen zugeschrieben werden.
Der Feuerball z.B. ist eben das: ein kurzer Feuerball. Der hat selbst physikalisch betrachtet quasi keinerlei Sprengkraft, denn dafür bräuchte es eine Druckwelle, die aber üblicherweise nicht Bestandteil des Zaubers ist (bei D&D sogar explizit so geschrieben).
Und eigentlich ist die Flamme viel zu kurz da, um nennenswert Dinge zu erhitzen, weil das Kontaktzeit bräuchte. Jeder, der schonmal ein Holzfeuer oder den Kohlegrill angefeuert hat, kennt das ja. Holz brennt gar nicht schnell.
D.h. streng genommen, dass der Feuerball physikalisch betrachtet eigentlich nur gegen leicht entflammbares Zeug effektiv sein sollte, Lebewesen mal ausgeklammert. Eine Burg müsste da schon vielen Feuerbällen in rascher Folge auf immer dieselbe Stelle ausgesetzt werden, damit die das überhaupt merkt.
Aber die Fiktion nimmt es da mit der Physik nicht sehr genau...
Drachenfeuer ist da übrigens etwas spezieller, weil dem Feuer oft besondere Eigenschaften angedichtet werden (in Drachenfeuer geschmiedet usw ).
nobody@home:
--- Zitat von: 1of3 am 19.07.2024 | 05:48 ---Moment, wenn Magie erlernbar ist, trifft das nicht auf alles zu? Also die müssen sich doch irgendwelche natürlichen Gegebenheiten zunutze machen. Was lernen die sonst?
--- Ende Zitat ---
Der ganze Faden geht ja ein Stück weit davon aus, daß man zum Magier quasi "geboren" worden sein muß (Stichwort "Magiebegabung", und sei's auch nur in Form eines hinreichend hohen Zauberattributs, damit sich das lohnt). Und grundsätzlich spricht nichts dagegen, daß es in ein und demselben Setting sowohl Leute mit angeborener oder sonstwie erworbener eigener "innerer" Zauberkraft als auch solche, die einfach nur mit dem arbeiten, was sie um sich herum schon so vorfinden, geben kann, also habe ich das für dieses Beispiel mal so gesetzt. Lernen werden die beide müssen, aber halt ggf. unterschiedliche Dinge ("Wie gehe ich mit dieser meiner Kraft jetzt um?" im Vergleich zu "Okay, was gibt's so, wie erkenne ich es, und was kann ich wie damit machen?").
Ainor:
--- Zitat von: Arldwulf am 19.07.2024 | 06:45 ---Genau um dieses "langsamer" geht es dabei. Wenn Zauberwirker schneller "leveln" (und dabei ist sowohl gemeint "sie können im Homeoffice Extra Level bekommen" als auch "ihre Level sind mehr Wert weil Magie mächtiger ist") so sind sie halt im Schnitt auf gleichem Machtgrad jünger oder zumindest unerfahrener als andere Charaktere.
--- Ende Zitat ---
Also sehr viel normaler ist dass sich Kämpfer irgendwann zur ruhe setzen währen Magier immer weiter ihre Kunst verfeinern, so wie IRL Sportler mit 40 meist durch sind während Forscher oft noch mit 70 aktiv sind.
Das wirkt sogar soweit durch dass es in vielen Welten offiziell mehr hochstufige Magier als Krieger gibt.
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 19.07.2024 | 09:32 ---Das Hauptproblem mit Feuerball und Magie allgemein sind die physikalischen Spielereien, die dem ganzen zugeschrieben werden.
--- Ende Zitat ---
In D&D3 war das ja klar geregelt. Ein Meter Stein hat 540 TP und 60 Feuerbälle muss man erstmal haben. Typischerweise waren es erst die hochstufigen Zauber, so ab Disintegrate aufwärts die da wirklich was bewirken. Und in 5E ist Deckung ziemlich gut geworden so dass einfach ranfliegen eine beschissene taktische Position ist.
Feuersänger:
Stichwort Kanonen:
Die kann es ja trotzdem geben. Okay, wenn Magie sehr weit verbreitet und zugänglich ist, dann könnte ich mir vorstellen, dass das ein Hemmschuh für die technologische Entwicklung ist. So nach dem Motto, Handbüchse weiterentwickeln lohnt sich nicht, weil magischer Feuerpfeil bequemer und effektiver ist, aber ohne Arkebuse und Muskete als Zwischenschritte wird es niemals ein Repetiergewehr geben, das dem Bratzelzauber überlegen ist.
Wenn aber Magie vergleichsweise selten und exklusiv ist, dürfte das ja eigentlich sogar eher als Ansporn dienen, weltliche Technologien zu entwickeln mit deren Hilfe man mit der Magie gleichziehen kann. Es sei denn, die Zauberer möchten genau das verhindern und unterdrücken daher die technologische Entwicklung.
Die meisten Fäntelalter-Settings machen ja eh einen weiten Bogen um Feuerwaffen, und das obwohl die IRL schon ab dem 13.-14. Jahrhundert vorhanden waren, und Fäntelalter meist eine bunte Mischung von Wikingerzeit bis Renaissance (oder noch später) darstellt.
Wie dem auch sei: eine Kanone als Belagerungswaffe dürfte sehr schnell effektiver sein als alles, was gängige Magie auf den unteren Graden inkl Feuerball hergibt.
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