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[Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
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Soundtrack: David Holmes, Haywire
https://www.youtube.com/watch?v=0pFkvJ1dbqY
Bereits am nächsten Tag hat Janine ihnen ihren nächsten Termin geplant. Ray und Peter stehen in der Upper East Side neben dem abgeparkten Ecto-1 im Herbstsonnenschein herum, neben dem geöffneten Kofferraum, trinken Softdrinks und sind einigermaßen hibbelig. Aber sie sind ja immer noch zu früh, sie sind noch längst nicht dran.
Zackig hält Dr. Elliotts alter Dodge in der Parkbucht neben ihnen.
„Scheiße, Scheiße, Scheiße!“, bringt er hervor, als er geradezu aus der Fahrertür hechtet, zum Einsatzfahrzeug rennt, und sich in seinen Overall wirft. … War doch abgesprochen, dass er direkt von zuhause zum Einsatzort kommt, wegen seinem anderen Termin vorher, warum ist der Typ jetzt so drauf?
„Kannst Dich nochmal entspannen, geht noch nicht los für uns“, sagt Peter.
„Da sind eben schon ein paar von den Foto-Fritzen rübergekommen und haben mit uns geredet“, bestätigt Ray, und zeigt mit dem Daumen über seine Schulter in die Richtung, „die haben da hinten alles im Griff. Wir sind ja erst deren Folgeveranstaltung. Die sagen uns rechtzeitig Bescheid, wenn wir vorfahren sollen.“
„… Die Kensington persönlich! Janine hat vorhin in der Feuerwache gesagt, sie und Ihr zwei Tunichtgute wisst das schon seit heute Morgen! Das hättet Ihr mir unbedingt vorher sagen müssen!“, schilt Jas, während er seinen Ausrüstungsgürtel umschnallt und Schmutz von seinen Schultern klopft, „Wozu, glaubt Ihr, gibt’s Telefone? Und Phil erst, Peter, wenn der hört, dass wir bei der Kensington persönlich auf der Matte gestanden sind, ausgerechnet während er kurz mal daheim in Florida war, dann kriegt der doch den Rappel seines Lebens!“
„Was ist denn mit dem los?“, fragt Ray mit einem Seitenblick auf Peter.
„Lampenfieber“, rät der, und schlürft an seiner Getränkedose, „kann ich verstehen, ein bisschen hab' ich auch welches.“
„Solltest Du nicht überhaupt derjenige sein, der hier den Vorfreude-Koller kriegt, Pete? Jas hat mir erzählt, Du habest ihm neulich gesteckt, dass das ‚Dein anderer Typ Frau‘ ist“, lacht Ray, „der Typ Frau, die steinreich ist!“
„Quatsch Leute, ich will doch nicht an der rumknabbern, die war vor zwanzig Jahren Schönheitskönigin!“
„Ihr Geld ist seitdem äußerst gut gealtert!“, ermutigt Jas seinen Kollegen, während er seine Turnschuhe abschüttelt und in die Kampfstiefel steigt.
„Für so einen hältst Du mich, was?“, grinst Peter.
„Nee, ich halte Dich für einen noch ganz anderen, Bürschchen!“, entgegnet Jas hektisch, dann sieht er die beiden Wartenden vorwurfsvoll an, beim Stiefelzubinden, „Ihr seid Torfköpfe. Victoria Kensington, ja? Die kann uns die Türen zur ganz großen High Society aufschließen, mit einem bloßen Fingerschnippen!“
„Ja, keiner freut sich da so drauf wie ich, Dr. Elliott“, sagt Peter, „dass Vicky Kensington für uns mit ihren Fingern schnippt. Aber das ist verdammt nochmal kein Grund, da jetzt unauthentisch rüberzukommen.“
„Unauthentisch, was soll das heißen, unauthentisch“, erbost sich Jas, „das ist heute unser dritter Einsatz seit Firmengründung, wo nehmen wir denn auf einmal bitte Authentizität her? Überhaupt, Jungs, das hätte man alles vorbereiten müssen! Venkman, warum hast Du da nichts vorbereitet, das wäre doch voll Dein Ding gewesen? Warum haben wir nicht für heute einen eigenen Fotografen mitgebracht, der uns schön beim Händeschütteln ablichtet? Wo ist unser Manager?“
„In Florida, haste doch grade selbst gesagt“, grunzt Peter, „bei seiner Kleinfabrik für Dosenwürmer für Angelhaken!“
„Das war sarkastisch.“
Ray beschwichtigt, „Da vorne sind ein gutes Dutzend Foto-Heinis vor dem Gebäude versammelt, Jas. Kannst Dir einfach ein bis drei aussuchen!“
„Die arbeiten aber alle für die Kensington, nicht für uns! Wir wissen nicht mal, ob wir die Bilderchen von denen hinterher kriegen!“
„Musst Dir keine Sorgen machen, Alter, siehst toll aus, wie immer!“, schleimt Venkman, natürlich nur halbarschig.
„Um mich mache ich mir doch auch keine Sorgen, Jungs! Ich weiß das doch! Aber um Euch! Hier habt Ihr einen Kamm. Versucht mal, Wasser aufzutreiben. Eure komischen weiße-Milchgesichter-Haare stehen schon wieder in alle Richtungen ab.“
Peter nimmt den Kamm entgegen, und kämmt nun tatsächlich etwas besorgt in seinen unordentlichen Locken herum.
Ray sieht ihm zu, und sagt, „Weißt Du Peter, eigentlich hat Jas irgendwie Recht! Wir könnten wirklich ein paar Adressen haben von Fotografen und anderen Medien-Querulanten, für genau solche Anlässe. So eine Art Adressen-Verzeichnis im Feuerwehrhaus, verstehst Du?“
„Ja, ja!“, grimassiert Peter, „Wir haben nicht mal 'ne Haftpflichtversicherung, Kollegen! Wir haben nicht mal Baugenehmigungen für das, was Ihr Irren und Spengler da alles zusammenbastelt! Und jetzt erzählt Ihr mir schon einen vom eigenen Haus- und Hof-Fotografen! Merkt Ihr was?“
Einer der gutangezogenen Medien-Fuzzis kommt plötzlich aufgeregt zum großen Parkplatz rüber gejoggt, und wedelt mit den Armen in der Luft rum.
„Kommen Sie, kommen Sie! Sie sind längst dran!“
„Wieso längst, ich dachte …“, wundert sich Ray, „man hatte uns eben gesagt …“
„Nicht fabulieren, Mister! Fahren!“, ruft der Fuzzi.
Eine Traube von Fotografen, Verehrerinnen und Geschäftsfreunden ist gerade noch vor dem Gebäude versammelt bei Eintreffen des Teams. Die ältliche aber höchst charmante Victoria Kensington steht in ihrer Mitte in ihrem Designerkleid, und lässt sich allerseits anschmachten. Sie winkt den Geisterjägern, als wären das alte Freunde, als die drei etwas tapsig aus ihrem Ectomobil steigen. Kameras klicken. Die Geschäfts-Veranstaltung ist damit abgeschlossen, die Geisterjagd in der Etagenwohnung kann beginnen. Die Kensington ist verwandt mit Leuten, die vorige Woche im Sedgewick-Hotel eingemietet waren, und die daher den historischen Erstauftritt der neuen Firma live miterlebt haben. Sie ist ganz offensichtlich überzeugt von der Existenz von Geistern. Davon, dass die Ghostbusters ihr in ihrer Sache helfen können, scheint sie nicht wirklich überzeugt — aber das macht nichts, vor allem findet die reiche Philantrophin es einfach todschick, die drei extravagant aussehenden Forscher hier aufmarschieren zu lassen.
Also rauf in den Glaspalast, in die angeberischste Etagenwohnung, die unsere drei Wild Cards je gesehen haben!
„… Hier ist es, meine Herren! Ich traue mich mittlerweile überhaupt nicht mehr, Empfänge oder Parties hier abzuhalten. Das Biest macht mir ja doch meistens einen Strich durch die Rechnung. Darum haben wir uns auch im Nebengebäude getroffen vorhin. So! Hier drin muss Großreine gemacht werden!“, und sie klatscht entschieden in die manikürten Hände.
Jas scannt mit dem PKE-Gerät umher, und fragt, „Was für Spuk ereignet sich denn hier drin, Ma'am?“
„Kristallgläser bringt das Biest zum Platzen! Je teurer, desto lieber, glaube ich tatsächlich. Sie will meinen guten Ruf ruinieren! Und der Kronleuchter dort oben, den lässt sie hin und her schwingen, wenn sie sich erst einmal hinein gesteigert hat. Und das ist noch nicht einmal das Schlimmste — kommen Sie mal mit!“
Die drei und das restliche Gefolge gehen der Hausherrin nach, zu einem weitläufigen, begehbaren Kleiderschrank: Die Kensington zieht mehrere Bügel hervor, an denen teuer aussehende Designerklamotten hängen, völlig zerschlissen.
„Ich weiß nicht einmal, wie sie das macht! Man sieht nie herumfliegende Messer oder Scheren. Nur dieses reißende Geräusch, und dann ist wieder eins hin. Einige sind Maßanfertigungen aus Mailand! Gerade vorgestern hat das Biest sich wieder an einem vergangen, hier, an dem hier. Sehen Die nur! Das muss ein Ende haben! Darum habe ich bei Ihnen angerufen. Geben wir Ihnen dreien mal eine Chance!“
„Wir werden natürlich unser Möglichstes tun, um Ihrem Vertrauen in unser Unternehmen gerecht zu werden, Ma'am!“, verkündet Ray.
Sein Persuasion-Wurf gelingt, und die Kensington nimmt das Formblatt für die Auftragserteilung entgegen, und unterschreibt, aber kommentiert dabei, „Ja, ja. Sehen Sie nur zu, dass Sie hier nicht ähnliche Verheerungen anrichten wie neulich im Sedgewick-Hotel!“
Jas wandert mit zirpendem PKE-Gerät umher in der Etagenwohnung, und Ray macht Fotos vom Kronleuchter und nimmt Luftproben mit seinem Ghost Sniffer. Es ist ganz klar Psychokinetische Energie zu messen, gerade im begehbaren Kleiderschrank, aber nicht so konzentriert, dass eine Erscheinung unmittelbar zu erwarten wäre. Die feine Dame und ihr Gefolge warten geduldig.
„Jaaa“, gesteht Ray schließlich ein, „vielleicht sollten Sie uns erneut anrufen, wenn eine Manifestation unmittelbar eingesetzt hat, Ma'am! Wer weiß, wann sie in die Laune kommt, sich wieder zu zeigen … jetzt offensichtlich nicht!“
„Papperlapapp. Das kommt alle Nase lang vor! Sie können hier warten, bis der verflixte Spuk wieder losgeht. Machen Sie sich's bequem, bedienen Sie sich, die Hausbar ist exquisit bestückt.“
„Und Sie?“, fragt Ray verdutzt.
„Ich habe natürlich andere Residenzen in der Nähe, Herr Doktor! Sie drei gehen mir hier nicht raus, bevor Sie meinen Auftrag erfüllt haben!“
„Das mit der Hausbar klang vernünftig!“, sagt Peter sorglos, als die Dame und ihre Entourage abgedampft sind. Sie haben dem Team sogar ein paar der Schlüssel ausgeliehen.
„Aber was, wenn die Erscheinung sich tagelang nicht zeigt?“, fragt Ray ratlos.
„Hast die Frau doch gehört, das Biest wird sauer, wenn hier gefeiert wird, dann zersingt sie die Gläser“, sagt Peter, „wir sollten eine Party steigen lassen.“
„Wer mag dieses Biest überhaupt sein? Unsere Kundin war ja sehr zurückhaltend bezüglich unserer Fragen nach dem Hintergrund der Sache!“, wundert sich Ray.
Jas würfelt Common Knowledge, und passenderweise erreicht er ein Raise:
„Habt Ihr das damals nicht gehört? Die Kensington hatte eine erbitterte Rivalin ihrerzeit! Diese andere Schönheitskönigin, Vanda Maclayne. Damals gab’s ein paar richtig hässliche Szenen! Ich meine mich zu erinnern, manche Zeitungen hätten damals schon geunkt, die Kensington würde durch die Streitereien ihre Karriere zerstören, und die Maclayne ihre eigene auch! Die Rivalität hat erst ein Ende gefunden, als Maclayne umgekommen ist.“
Ray schafft jetzt auch einen Common Knowledge-Erfolg, und fügt hinzu: „Ach ja … unter mysteriösen Umständen! Ihre Todesursache ist bis heute nicht völlig geklärt!“
„Klingt genau wie die Art von Person, die als Rachegespenst wiederkehren würde“, sagt Peter schulterzuckend, während er sich bereits hinter der Hausbar postiert hat und sich einen einschenkt.
„Ich glaube übrigens, Peter, das war nur eine Floskel von der Hausherrin, dass wir uns bedienen sollten!“, warnt Ray.
„Da wird sie es vermutlich bald besser wissen, als mir gegenüber solche Floskeln rauszuhauen“, sagt Peter unbeeindruckt und trinkt.
Die Ghostbusters haben freie Bahn in dem Penthouse, und müssen warten, dass sich etwas rührt. Gelegentlich scannen sie umher, jetzt etwas lustlos. Es kommt dabei irgendwann das Gespräch wieder auf Dana Barrett:
„… Jedenfalls diesmal eine reiche Kundin, die keine halben Sachen macht, was, Pete?“, fragt Ray.
„Womit Du sagen willst …?“, fragt dieser, und pafft weltmännisch an der Zigarre, die er sich genommen hat. (Eine zweite steckt bereits in seiner Overall-Brusttasche, für später.)
„Dass nicht einmal ein Schlingel wie Du — unter Aufbietung alles erdenklichen Schlingelns — diese junge Dame überzeugen konnte, uns schlussendlich anzuheuern! Schade eigentlich!“
Jas rollt die Augen, „Oder Peter hat sie eben doch verschreckt! Das war ja nicht mit anzusehen, wie der neulich mit ihr abgezogen ist, der hat ja fast eine Sabberspur hinterlassen!“
„Quatsch“, wiegelt Peter ab, und versucht erfolglos einen Rauchring zu blasen, „ich war hochcharmant. Und bomben-empathisch obendrein! Am Ende hat sie sogar gesagt, sie wolle das sehen, wie ich Alleskönner ihren Fall löse. Ihr hättet sehen sollen, wie die in dem Moment geguckt hat, das war praktisch eine Herausforderung! Da hat richtig die Luft gebritzelt! Purer Sex!“
Dr. Elliott kalibriert an den Rädchen des PKE-Gerätes herum, und versetzt, „Gewiss, gewiss, das war bestimmt purer Sex. Wie dem auch sei! Da können wir noch so viel zusammentragen über die antik-sumerische Götzenwelt, wir arbeiten ja ins Leere, wenn die Kundin nicht mehr erreichbar ist!“
„Janine hat sie doch letzte Woche mehrmals erreicht“, muffelt Venkman defensiv, „und Ray hat ja die Gebäude-Baupläne immer noch nicht einsehen dürfen auf dem Amt, das ist ja überhaupt noch gar nicht vorangekommen damit!“
Ray sagt, „Da kann doch auch unsere Janine nichts machen am Telefon. Wenn diese Dana Barrett nie einen direkten Termin ausmachen will, ist das eben ihr Pech!“
Peter murrt, „Wieso, Janine hat gesagt, Miss Barrett hat beide Male ernsthaft versprochen, wieder zurück zu rufen.“
„Und es aber beide Male nicht getan!“, ergänzt Jas, „Wahrscheinlich stimmt Deine ursprüngliche Vermutung, Pete. Unsere Mysteriöse Maid hat eine Meise, keinen Moloch!“
Peter nickt, und gibt schwärmerisch zu, „Aber immerhin einen süßen Hintern!“
Eine Stunde später sitzen sie nur noch rum, und Raymond und Jas sind vor geraumer Zeit in unverständliches Techno-Gebabbel verfallen, was ihre nächsten Konstruktionsvorhaben betrifft.
„Elliott …?“, sagt Peter plötzlich in das angeregte Gelaber hinein, „Elliott, ich glaube, das PKE-Gerät hat was aufgepickt!“
Jas schaut erschrocken an sich herab, es stimmt, das Messgerät an seinem Gürtel blinkt und piept.
In Windeseile sind alle drei wieder auf den Beinen, und mit einem Raise bei Notice führt Dr. Elliott die anderen beiden quer durch die Etagenwohnung.
„Ich vermute, es ist ein Klasse-II-Geist, wie gestern in Little Italy!“, zischt Jas den anderen beiden zu, „Wird wahrscheinlich kaum als deutliche Manifestation zu sehen sein!“
„Dann sollte es entsprechend einfach sein, diesen alten Zwist aus der Welt zu schaffen!“, flüstert Ray angespannt.
Die Signale kommen von einer Fotowand her, wo Schwarzweiß-Glamour-Fotos aus den 60ern aufgehängt sind. Davor ist jetzt plötzlich ein Schemen zu sehen, wie heftiges Hitzeflimmern, der Umriss einer menschlichen Gestalt!
„Vanda Maclayne!“, ruft Raymond aufgeregt, „Es ist Vanda Maclayne!“
Daraufhin wird die Manifestation deutlicher — und abstoßender! Nur Elliott schafft den Terror-Wurf nicht, macht aber nichts, sein Tabellen-Resultat ist Adrenaline Surge! Da hatte er Glück im Unglück, er agiert in der ersten Kampfrunde als habe er eine Joker-Karte.
The Maclayne Ghost
Class II Anchored Ectoplasmic Entity
Attributes: Agility d6, Smarts d4, Spirit d6, Strength d6, Vigor d6
Skills: Athletics d6, Fighting d4, Intimidation d10, Notice d4, Stealth d8
Pace: 7; Parry: 4; Toughness: 5
Special Abilities:
• Ectoplasm: When a ghost hits an opponent with a Fighting attack, Touch Attack, Grapples or Pushes them, the attack additionally causes one Level of Fatigue (not above two, so characters cannot become Incapacitated by this).
• Ethereal: Ghosts are immaterial and can move through obstacles, ignore physical attacks and Wound penalties.
• Fear: Ghosts cause Fear checks when they let themselves be seen.
• Flight: The Maclayne Ghost can fly at Pace 7 and ignore the effects of difficult ground.
• Shatter Glass: This ghost can shatter any handheld glass objects at will within Range 8. Characters holding a object with glass parts must make an Agility roll or become Fatigued due to flying splinters (on a Critical Failure, they take a Wound, which may be Soaked normally).
Die Orakelwürfel entscheiden, dass das Biest auf Hold beginnt, es hat die Eindringlinge erwartet. Der Geist benutzt seine Ability Shatter Glass, und der Sichtschirm des PKE-Gerätes springt, und die Linsen aus Rays Nachtsichtgerät fliegen raus! Beide schaffen jedoch einen reflexiven Agility-Wurf, um keine Splitter ins Gesicht zu kriegen.
Jas ist mit seinem neuen Quick-Vorteil der Schnellste der drei, er lässt das kaputte PKE-Gerät an seinen Gürtel-Karabiner zurück schnappen, zieht den Strahler von der Rucksackeinheit, und (dank Benny-Einsatz) trifft sein Shooting-Angriff mit Raise! Der Poltergeist ist dadurch locker Shaken. Peter und Ray agieren präzise nacheinander: Ein Glückstreffer von Pete macht das Gespenst dank Raise sogleich Bound! Ray wirft die Falle aus, stampft auf das Fußpedal — und mit einem letzten wütenden Schrillen wird die Entität erfasst, und in die Falle gesaugt! Alle Fensterscheiben umher sind nun von Rissen durchzogen.
Das Debriefing ist langwierig aber dafür unkompliziert: Die Kensington will haarklein alles geschildert bekommen; aber Jas' Wurf um den Einsatz abzuschließen gelingt immerhin auf Anhieb.
„… So, und ganz am Schluss hat das Biest also seine wahre Fratze vorgezeigt, und ist in dieser Vorrichtung da von Ihnen gelandet, ja? Noch dazu dahinten vor der Fotowand mit meinen ganzen Glamour-Bildern? — Szenen meiner Karriere, welche das Biest zeitlebens nicht zu zerstören geschafft hat …?“
„Ja, ganz genau“, bestätigt Ray mit einem breiten Lächeln, er ist stolz wie Lukas, er sieht fast aus, als wolle er vor lauter Diensteifrigkeit salutieren wollen.
„Was für ein dramatischer Moment …!“, stellt die Diva fest.
„Absolut dramatisch!“, nickt Peter.
„… Sie drei Heinis! Sie wollen mir wirklich sagen, Sie haben in diesem Moment kein Foto davon geschossen?!“, endet die Kensington, immer noch dramatisch.
Die drei Heinis sehen sich überrumpelt an.
Am Rande: Hier ist wieder das, was der Robo-Ghostwriter für diese Szene umrissen hatte.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)2. The Cursed Penthouse on the Upper East Side
Employer: A glamorous, wealthy socialite named Victoria Kensington, who is obsessed with her image and reputation.
Ghost Phenomenon: The penthouse is haunted by the ghost of Victoria’s former rival, a fellow socialite who died under mysterious circumstances. The ghost is vengeful, disrupting Victoria’s high-society gatherings by shattering champagne glasses, causing chandeliers to sway dangerously, and turning her designer clothes into rags.
Location: The scene is set in a luxurious penthouse with floor-to-ceiling windows offering breathtaking views of Central Park. The space is filled with expensive artwork, sculptures, and opulent furnishings. Victoria’s extravagant lifestyle contrasts sharply with the eerie disturbances she’s facing.
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Nach meinem rudimentären System für Forschung und Entwicklung darf ich (nachdem die Grundausstattung ins Spiel gekommen ist) für jeden erfolgreich gespielten Einsatz einen Bonus-Marker scheffeln, um weitere Geräte entwickeln beziehungsweise konstruieren zu lassen. Ich statte daher jetzt auch Jas und Peter mit je einer Geisterfalle aus.
Zwei Tage darauf sind außerdem auch das PKE-Gerät und die Ecto Goggles schon wieder repariert, und die Belegschaft hängt in der Einsatzzentrale herum, an weiterem Krempel herumschraubend, oder mit allgemeinem Herumdödeln beschäftigt.
„… Jederzeit könnte ein weiterer Anruf kommen, Jungs, ich glaube, Ihr habt gerade eine Glückssträhne!“, hat Janin vorhin gesagt, „Ich hab' das im Gefühl, dass es direkt weitergeht!“
„Das sollten Sie auch hoffen, Miss Melnitz“, sagt Phil Croucher von seinem Camping-Klappstuhl aus, wo er ein Wirtschaftsmagazin liest.
„Ich, wieso ich? Ist doch Ihr Laden, der endlich mal laufen soll!“
„Na ja“, witzelt Croucher, „durch die letzten Aufträge haben wir den Strom und ein paar andere laufende Kosten mittlerweile drin für nächsten Monat. Als nächstes kommen dann die Gehälter von Ihnen und Dr. Spengler! Dafür müssen unsere drei Wunderknaben aber noch ordentlich weiter ran!“, und er kichert, „Noch haben die das Geld um Ihr Gehalt zu zahlen nicht reingeholt! Drücken Sie also die Daumen, meine Liebe!“
Janine mustert Phil mit einem ruhigen, eisigen Lächeln. Dann erkundigt sie sich, „Und Rücklagen nicht zu vergessen, Mister Croucher, nicht wahr? Auch wegen Rechtsschutz.“
„Ja, ja …“, murmelt dieser.
„Weil ich nämlich ganz schnell zu meinem Anwalt renne, Mister Croucher, wenn meine Gehaltszahlung nicht rechtzeitig kommt!“, lächelt Janine fies, „Da sollte Ihre Firma lieber Rücklagen bilden!“
Phil guckt überrascht von seiner Zeitschrift auf.
Zehn Minuten später klingelt das rote Telefon tatsächlich wieder! Und so wie Janine reagiert, ist es auch diesmal wieder kein Telefonstreich! Alle stehen auf und kommen neugierig näher. Janine wendet sich auf ihrem Schreibtischstuhl um und überblickt die Stellwand, wo der entstehende Einsatzplan hängt, den sie und Phil derzeit zusammenstellen.
„M-hm“, macht sie immer wieder.
Ray wird zappelig vor Neugier, wie man sieht.
„M-hm.“
„Ich glaube, da beißt einer aa-hann!“, raunt Elliott zu Venkman.
„Hier Dr. Elliott, ist für Sie“, sagt Janine, und reicht den Hörer an ihn weiter.
„Öh, was? Äh, für mich? Öh, persönlich?“
„Er sagt, er will gerne persönlich mit Ihnen reden über seine Sache“, stellt Janine fest.
„… Ja, ich hatte es Ihrer Kollegin eben schon geschildert, Dr. Elliott!“, sagt die freudige Stimme nach kurzer Vorstellung, „Das ist alles ein wenig schwer zu beschreiben! Wahrscheinlich nicht einfach einer Ihrer Routine-Fälle, nehme ich an!“
„Na ja, Sir, alle unsere Fälle sind unbeschreiblich, und Routine haben wir noch nicht! Nein, das war natürlich Unsinn, will sagen, Routine-Fälle gibt’s in unserem Gewerbe nicht! So herum.“
Der Anrufer lacht, „Tja, mir fällt das auf jeden Fall schwer, die Fragen Ihrer Telefonistin so pauschal zu beantworten. Ich sag' Ihnen was: Der Einsatzort wäre in meiner Sache zufälligerweise ein gutgehendes Abendlokal. Hier in Harlem! Kommen Sie doch direkt mal vorbei, gucken Sie sich's selber an! Dann erkläre ich das alles in Ruhe!“
Peter, Phil, und Jas trinken an diesem Abend ein Bier in dem Club des Anrufers in Harlem. Das ist ein junggebliebener Musiker namens Marcus.
„Nicht Howard Marcus, wohlgemerkt“, hat er zur Begrüßung bereits gesagt, „das war mein Dad! Die Jazz-Legende. Ich bin Jack Marcus, der Sohnemann, der es nie geschafft hat, auch nur ein Album zu produzieren! Aber der Club ist seit je her der Hit, den habe ich damals von Dad übernommen.“
Es ist heute Abend ziemlich viel los in dem schummerig beleuchteten Schankraum, obwohl es schon spät ist, und unter der Woche. Eine junge Jazz-Combo spielt gerade das letzte Stück ihres heutigen Sets, drüben auf der Bühne. Marcus hat gesagt, er müsse sich noch kurz um die kümmern, und er würde gleich rüber kommen zum Tisch der drei.
Der Raum ist gefüllt mit runden Holztischen, schwere Vorhänge hängen vor den Fenstern, und die Wände sind bedeckt mit alten Vintage-Fotos von unzähligen Jazz-Legenden. Die Vergangenheit scheint lebendig in diesem Raum — fast ein bisschen zu lebendig, fast wie zum Greifen nah. Den schwer rauchenden, emsig trinkenden Kunden scheint das alles hier jedenfalls prächtig zu gefallen.
„… Was guckst Du Dich denn die ganze Zeit so angeregt hier um, Brüderchen?“, grinst Peter, „juckt's Dich etwa schon in den Fingern, den Schuppen zu kaufen?“
„Die einstige Wirkstätte von Howard Marcus, Pete? Sei' mal kein Spatenkopf, wie sollte ich mir das wohl leisten? Das ist nicht ganz die Art von Objekt, die ich normalerweise anvisiere!“
„Ja stimmt, Du bist eher sowas wie ein kleiner Fisch“, sagt Peter bekräftigend und schlürft an seinem Humpen.
Das kann Phil nun auch wieder nicht auf sich sitzen lassen, „Na, lieber kleine Brötchen backen als ein Kleinkrimineller sein, was Pete?“
„Wieso“, muffelt dieser, „ich klau' hier doch nix — Marcus hat doch schon gesagt, das Bier geht aufs Haus!“
„Stimmt. … Vielleicht sollten wir uns flugs noch eine Runde bringen lassen, so lange der Chef noch weg ist“, nickt Phil.
In dem Moment kommt er jedoch gerade angeschlendert, und entschuldigt sich höflich für die Wartezeit.
„Lieben Sie auch Jazzmusik, Dr. Elliott?“, fragt Marcus.
„Eigentlich bin ich der absolute Beatles-Typ. Wieso fragen Sie, nur weil ich schwarz bin, Bruder?“, fragt der belustigt.
„Nein, wegen Ihrem Spitznamen, Herr Doktor! Habe ihn mehrmals im Radio gehört!“
„Das ist, weil er Jasper heißt, und den Namen dämlich findet!“, mischt Peter sich ein.
„Völlig nerdig!“, nickt Dr. Elliott, „Jasper, wer heißt denn bitteschön Jasper, habe ich meine alten Herrschaften auch immer wieder gefragt, aber die haben dann immer Unverständnis vorgetäuscht, oder sogar Gedächtnisschwund! Jasper, völlig streberhaft! Damit konnte man in der Schule bei niemandem ankommen. Bei Mädchen schon mal gar nicht. Da musste man aufpassen, nicht verkloppt zu werden! Es gab nur zwei Jaspers insgesamt in meiner gesamten Schullaufbahn.“
„Und Ihr wurdet etwa beide sozial fertig gemacht?“, will Phil wissen.
„Nee, nicht beide. Dieser andere Jasper war ein Riesen-Brocken, der hat mich vorzugsweise verkloppt! Ich war ein halbes Hemd!“
Peter trinkt noch einen Schluck und wechselt das Thema: „Das ist aber nicht etwa der legendäre Howard Marcus, den wir hier einfangen müssen, oder, Mister Marcus?“
Dieser lacht, „Nein, Herr Doktor! Ich male mir sogar gerne aus, dass mein Dad so zufrieden ist mit seinem irdischen Leben, dass er heutzutage süße Jazzmelodien im Himmel spielt! Aber dieser Club hier, in dem wir jetzt sitzen, hat über die Jahrzehnte viele Legenden kommen und gehen sehen, und viele die es werden wollten … und einige dieser Legenden waren … auch etwas düster.“
„Sowas hatten meine beiden Jungens hier schon, gerade vorgestern!“, knurrt Phil.
Jack Marcus sagt, „Es ist bis in die Wohnungen oben zu hören, und bis in die Nachbarhäuser. Immer zu Nachtzeiten, nachdem der Club schließlich zu gemacht hat! Es hat hier schon Beschwerden gehagelt! Jahrelang konnte ich es auf späte Bandproben und Soundchecks schieben. Aber jetzt, wo es Ihre Firma gibt … ist die Flunkerei vielleicht nicht mehr nötig? Immer diese eine, ganz bestimmte Melodie, kennen Sie die vielleicht?“
Er trommelt die Melodie auf dem Tisch vor.
Phil hat ein Raise bei Common Knowledge: „Ja, ja, kenne ich glaube ich. Das ist dieses berühmte Stück von Clay C. Clanton! Der hat zeitweise mit Howard Marcus Musik gespielt, nicht?“
Jack Marcus sagt, „Clanton war ein aufstrebender Jazz-Musiker, der aber immer am Ringen darum war, dass ihn seine Vergangenheit nicht einholt. Ihm wurde nämlich zweifacher Totschlag nachgesagt. Sie haben Recht, Mister, der war eins der Mitglieder der Bigband von meinem Dad! Die waren oft hier im Club, wenn sie nicht auf Tour waren. Das muss das berüchtigte, unvollendete Stück ‚Pale Bourbon Moon Blues’ sein … daran hat er gerade gearbeitet, direkt bevor er damals gestorben ist. Viele damalige Kollegen meines Dad sagen bis heute, das wäre ein absoluter Hit geworden. Ein Jammer, dass er die Nummer nicht zu Ende gekriegt hat!“
Zur Abwechslung ist jetzt mal Peter derjenige, der den Common Knowledge-Erfolg würfelt:
„Davon habe ich mal gehört“, sinniert er, „Hat nicht in den frühen Siebzigern jemand anders das übernommen, und vervollständigt? Dieser eine Saxophonist, der kurz darauf auch hops gegangen ist.“
„Ja, bevor es von dessen Label rausgebracht wurde …!“, nickt Marcus, „die waren völlig heiß da drauf, das in die Jazz-Charts zu bringen! Ominöse Sache! Fast, als wolle Clanton das Lied selber zu Ende bringen.“
„Und jetzt versucht er sich hier unermüdlich daran! Nur, dass er leider eben tot ist!“, sagt Peter grinsend, „Irgendwie gleichzeitig tragisch und witzig! … Mann, Jas, die Story müssen wir Raymond erzählen, wenn wir ihn morgen treffen, der flippt da drüber glatt aus!“
Jas erklärt Marcus, „Bei unserem Einsatz vorgestern haben wir gelernt: Timing ist alles! Am besten halten Sie sich in den nächsten Abenden stets in der Nähe des Telefons. Sobald die Geräusche einsetzen, rufen Sie uns sofort an! Wir haben eine mächtige Tatütata-Anlage auf dem Autodach, die sorgt für freie Bahn, so dass wir im Handumdrehen bei Ihnen sein können! Und dann hat sich's ausposaunt für den Störenfried!“
„Das wird nicht einmal nötig sein“, sagt Marcus gut gelaunt, „Das Phänomen kann jederzeit auftauchen, und wenn es kommt, dann kommt es immer nach Ladenschluss. Und es hält meistens über eine Stunde an. Da brauchen Sie also gar keine Blaulichtfahrt zu machen. Kommen Sie einfach ganz entspannt rüber.“
„Ich hasse Nachtschichten …“, seufzt Phil, „Gut, dass Ihr das macht, meine Herren! Ihr berichtet mir dann morgens, ob Ihr wieder Erfolg hattet!“
Am darauffolgenden Freitagabend ist es auch so weit: Das Ecto-1 fährt in den frühen Morgenstunden eilig zurück nach Harlem. (Ray macht vor lauter Übermut die Blaulicht-Anlage natürlich doch an!)
Vor dem alten Gebäude ist tatsächlich laute Instrumental-Musik zu hören. Ray und Jas heben die Köpfe und lauschen aufgeregt.
„Ja, ganz recht, ‚Pale Bourbon Moon Blues‘!“, sagt Jas erkennend.
„‚Pale Bourbon Moon Blues‘…“, wiederholt Ray gedämpft, ganz gebannt davon.
Marcus und seine Frau erwarten die drei.
„Was ist da drin los, Sir?“, fragt Ray, „Wie viele Enitäten haben Sie gezählt?“
„Enti-was? Die Geistermelodie kommt immer von irgendwoher, wir wissen nicht, von wo. Die Instrumente auf der Bühne haben bereits begonnen, von selbst mitzuspielen! Das machen die manchmal. Wenn’s lange genug andauert, sieht man auch tanzende Schatten!“
„Wow“, macht Ray, „Das ist toll. Toll!“
„Finden Sie?“, fragt Mrs. Marcus, etwas reserviert.
Jas ergreift das Wort, „Keine Sorge, Herrschaften wir kümmern uns darum. Wenn unsere Scans zu einem Gespenst führen, dann stopfen wir dem das Maul! Sie halten sich bitte fern vom Einsatzort, während wir da drin aufräumen! Sie hören ja bis hier draußen, wenn die Musik aussetzt!“
Sein Wurf für das Briefing liefert eine 23, die Auftraggeber sind jetzt schon richtiggehend Fans von Jas Elliott. Sie schließen ihnen leise die Tür zum Club auf. Die drei Exterminatoren ziehen ihre Strahler, und aktivieren sie mit dem lauten Sirren.
Hier drin scheppern im Dunkeln schwebende Instrumente über der Bühne! Aber die sind ja nur Begleitung, die leicht verzerrte Geistermusik kommt von woanders, von überall und nirgends! Da wird fix gegen Nausea gewürfelt. Raymond ist mal wieder der Hasenfuss der Truppe, er hat einen Misserfolg; mit aufgesperrtem Mund verharrt er und glotzt auf das unwirkliche Schauspiel. Ich bin diesmal zu geizig, einen Reroll zu kaufen, er nimmt dementsprechend ein Level Fatigue hin.
Schleichend pirschen sich die Geisterjäger näher über den brandfleckigen, roten Teppichboden. Jas hält das PKE-Gerät auf die Bühne, um zu lokalisieren, was die Geräuschquelle ist …
Wir fragen die Orakelwürfel, und die sagen unerwartet, dies ist nicht die Bühne! Es ist nämlich der Vorhang am Fenster zum Hinterhof!
Mucksmäuschenstill und mit Stealth-Erfolgen drehen die Wild Cards also auf Jas' Fingerzeig ab, und bewegen sich auf den alten Vorhang zu … Raymond zittern die Hände, er wünschte sich nun, Ohrenstöpsel mitgebracht zu haben!
Jas schaut Peter an, er deutet mit Nachdruck auf den Vorhang, seine Lippen formen lautlos die Worte, ‚Das ist es! Zur Seite damit!‘
Peter schnappt sich mit entschlossener Miene einen herumstehenden Feudel, alle atmen nervös durch. Rays Chemieschutzhandschuhe zittern leicht, während er den Strahler höher nimmt. Und dann lüpft Peter mit dem Feudelstiel schlagartig den Stoff beiseite!
Dahinter steht der spektrale Saxophonist, als groteskes Gerippe, bestehend aus Ectoplasma und Nebel, und Lungen und Lippen hat er durch die Jahrzehnte des Gespensterdaseins noch behalten. Ich werfe mal 2W4 und wähle eins der Resultate, um zu sehen, welche Geisterklasse es diesmal ist!
„Klasse III!“, bringt Dr. Elliott noch heraus, damit ist Clay C. Clayton gefährlicher als die letzten beiden Phantome.
Schalter:
The Clay C. Clanton Ghost
Class III Anchored Ectoplasmic Entity
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d8, Strength d6, Vigor d6
Skills: Athletics d8, Fighting d6, Intimidation d10, Notice d6, Stealth d10
Pace: 7; Parry: 5; Toughness: 5
Special Abilities:
• Ectoplasm: When a ghost hits an opponent with a Fighting attack, Touch Attack, Grapples or Pushes them, the attack additionally causes one Level of Fatigue (not above two, so characters cannot become Incapacitated by this).
• Ethereal: Ghosts are immaterial and can move through obstacles, ignore physical attacks and Wound penalties.
• Fear (-1): This ghost causes Fear checks at -1 when it lets itself be seen.
• Flight: The ghost can fly at Pace 7 and ignore the effects of difficult ground.
• Stun: The C. Clanton Ghost can produce a horrible saxophone cacophony, forcing the target to make a Vigor roll or be Stunned.
Jetzt folgt ein Terror-Wurf, den alle schaffen außer Peter, aber dem ergeht es glücklicherweise wie Jas neulich, sein Resultat auf der Furcht-Tabelle ist Adrenaline Surge!
Runde 1: „Katzenmusik!“, brüllt er also, lässt den Feudel fallen, reißt seinen Strahler hoch, und trifft, aber sein mickriger Schadenswurf (zwei Einser auf den 2W6) bringt das Gespenst nicht einmal dazu, sein Saxophon sinken zu lassen! Jas hält ebenfalls drauf, witzigerweise liefert sein Schadenswurf zwei Sechser, und nun ist das Phantom Shaken! Ray schießt ebenfalls, jetzt einen Fangstrahl. Dank seinem Fatigue-Level durch den Schrecken verfehlt er ganz knapp, und setzt den Vorhangstoff lichterloh in Brand! Das gibt einen Property Damage-Marker.
Der Specter erholt sich von Shaken, schwebt durch den brennenden Vorhang hindurch, raus aus den Protonenstrahlen, und reißt sein durchscheinendes Instrument herum. Die Geistermelodie wird so laut und schwindelerregend, dass unsere Wild Cards gegen Stun würfeln müssen! Peter schafft den Wurf nicht (obwohl er den besten Vigor-Würfel hat), lässt seinen Strahler fallen, und hält sich mit gefletschten Zähnen seine dröhnenden Ohren zu! Dabei taumelt er über das Putz-Geraffel, und packt sich ab!
Runde 2: Das Gespenst von Clay C. Clanton lacht verzerrt, und schwebt über Jas herab, packt ihn am Kragen! Der entsetzte Geisterjäger entwindet sich sofort den ectoplasmischen Händen wieder, weicht zurück, während er einen neuerlichen Protonenstrahl feuert! Ist das zu glauben, wieder die Doppel-Sechs beim Schadenswurf. Mehr als Shaken machen kann man das Monster dadurch aber nicht. Im Hintergrund kämpft sich Peter fluchend wie ein Rohrspatz vom Boden hoch, Putzeimer klappern. Raymond schickt dem angeschlagenen Gespenst seinen Fangstrahl, trifft mit Raise, und macht es damit Bound. Bereit für die Geisterfalle!
„Peter, Ihr habt doch jetzt auch Fallen, schwing' Deinen Arsch hier rüber!“, ruft er enerviert.
Runde 3: „Ich mach' schon, ich mach' ja schon!“, ruft Jas, „Halt' ihn solange!“, und er reißt seine Geisterfalle von der Gürtelhalterung, und kickt sie mit aller Kraft los, damit sie vor den schwebenden Füßen des Geistes landet. Leider leistet er sich dabei einen Agility-Patzer! Er kickt das Gerät viel zu weit, es saust unter dem gebannten Gegner hindurch, knallt gegen die Bühne, und kommt auf der Seite zum Liegen!
Clay C. Clantons Geist nutzt die Gelegenheit, um gegen den Protonenstrahl anzukämpfen, er wird Shaken los, und verbessert dann auch noch seinen Zustand von Bound auf nur mehr Entangled! So kann er nicht mehr gefangen werden.
„Neinneinnein, ich kann ihn alleine nicht mehr halten!“, ruft Ray panisch; stimmt aber gar nicht, er hält nämlich weiter seinen Strahl drauf und sein Shooting-Wurf macht das Ziel erneut Bound. Ray macht das besser als er denkt!
„Guter Mann! So bleiben, gleich ist die Scheißmusik …“, beginnt Peter, während er seinerseits seine Falle auswirft, und diese landet unterhalb des Ziels. Er betätigt schnaufend das Fußpedal.
Das Jazz-Phantom kreischt und zappelt, und produziert schrille Kakophonien seiner Geistermelodie, während es eingefangen wird! Die telekinetisch bewegten Instrumente scheppern und krachen, als sie über der Bühne aus der Luft herab fallen. Dann ist plötzlich angenehme Ruhe.
„… aus und vorbei!“, endet Peter selbstgefällig, und schultert prollig seinen Protonenstrahler.
Das Debriefing findet statt, nachdem Jack Marcus mit einem Feuerlöscher eilig den kleinen Brandherd beim Vorhang beseitigt hat. Neben Mrs. Marcus sind nun auch die beiden Kinder hier, die sind wach geworden, und bestaunen die Fremden mit großen Augen. Ansonsten ist nichts kaputt gegangen hier drin, nur ein paar Instrumente müssen neu gestimmt werden! Jas erstattet freudig Bericht, und sein Wurf fürs Debriefing gelingt mühelos.
Das hier hatte ChatGPT vorgeschlagen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)3. The Phantom Jazz Club in Harlem
Employer: A middle-aged jazz musician named Marcus, who inherited the club from his father, a famous jazz legend.
Ghost Phenomenon: The ghost of a long-deceased trumpet player haunts the club, replaying an unfinished melody over and over again. The spectral music echoes through the night, keeping patrons and neighbors awake. Instruments in the club play by themselves, and occasionally, ghostly figures are seen dancing to the haunting tune.
Location: The jazz club is dimly lit, with vintage decor, round tables, and a small stage with a grand piano. The walls are adorned with black-and-white photos of jazz legends. It’s a place steeped in history, where the past lingers just a little too strongly.
Ray ist an diesem Morgen immer noch in der Feuerwache, als Egon eintrifft. Pünktlich um fünf Uhr früh, wie an den meisten Tagen, wenn er hier arbeitet.
Ray schlurft durch die Tür im oberen Stockwerk, wo es bisher vor allem Schwerlastregale und Elektroteile als Einrichtung gibt, und wo Egon gerade die Kaffeemaschine angeworfen hat. Die Nische, wo diese steht, könnte binnen der nächsten Wochen zu einer richtigen Küchenecke ausgebaut werden. Müsste nur mal Zeit für sowas sein ...
„Morgen, Egon!“, grunzt Ray.
Egon wendet sich ruckartig nach ihm um, und nickt ihm dann zu, „Guten Morgen, Raymond! Du hast mir gerade den Schrecken meines Lebens versetzt.“
„Meine Güte, sehe ich so fertig aus? War eine verrückte Nachtschicht in Harlem!“
„Nicht wegen Deines Äußeren. Wegen Deines Hierseins um diese Zeit.“
„Siehst überhaupt nicht erschrocken aus!“
„Das ist aber mein erschrockenes Gesicht.“
„Na dann. Ja, ich habe mal wieder hier gepennt, da hinten in dem Zimmer, da steht mein Militär-Klappbett.“
„Neurobiologen sind sich einig, dass es sehr zuträglich ist, Privatleben und Arbeitsplatz sauber zu trennen, insbesondere für den Stressabbau, Raymond.“
„Quatsch, Neurobiologie! Und überhaupt, das ist alles Positiv-Stress, den wir hier haben! Hier passiert gerade der coolste Scheiß aller Zeiten …! Warte, bis Du hörst, was letzte Nacht passiert ist!“
Egon drückt Ray einen dampfenden Kaffeebecher in die Hand, „Dann schieß' mal los.“
„Danke. Nein, nicht ich, Du musst warten, bis die anderen da sind. Die haben versprochen, heute früher herzukommen und Brötchen mitzubringen. Jas muss das erzählen, das kriege ich nicht halb so gut hin wie er.“
„Seine Stimmen-Imitationen sind jedenfalls immer durchweg erquicklich“, bestätigt Egon, wobei man sich fragen könnte, wie er das beurteilen kann; für diesen Mann besteht Erquicklichkeit scheinbar darin, zuverlässig immer das richtige Werkzeug am richtigen Platz vorzufinden. Und über die originelle Lösung einer mathematischen Gleichung hat Ray Egon auch schon mal lachen sehen.
„Stell' Dir nur mal vor, wie das wäre, wenn die Auftragslage so bleibt, Egon. Oder, noch besser, wenn die in derselben Geschwindigkeit weiter steigen sollte?“
Sie setzen sich mit ihren Kaffeebechern an den schmucklosen Blechtisch.
„Hm, eine faszinierende Vorstellung! Da Eure Einsatz-Frequenz im Verlauf der vergangenen Woche von null auf vier gestiegen ist, und der Arbeitsplan von Phil und Janine für nächste Woche jetzt bereits doppelt so viele Termine umfasst, wäre es leicht zu berechnen, was geschähe, wenn die Geschwindigkeit der Steigerung konstant bliebe. Bis zu dem hypothetischen Punkt, an dem Ihr drei immer arbeitet.“
„Haha! Dann müssen wir aber an irgendeinem hypothetischen Punkt vorher auch noch Feldbetten in das Zimmer stellen für die anderen beiden Jungs, dann wird zwischendurch nicht mehr nach Hause gefahren! Und für Dich natürlich, denn wenn wir drei immerzu arbeiten würden, müsstest Du immerzu unser Equipment reparieren!“, strahlt Ray, und obwohl er da ein Szenario beschreibt, das einem eigentlich ein Graus sein müsste, sieht er überglücklich aus.
„Warum aber da aufhören? Mit derselben Leichtigkeit kann man diese Berechnung fortführen, bis zu dem Punkt, an dem das Universum unweigerlich in sich zusammenschnurren muss, weil zu viele Ereignisse gleichzeitig geschehen, ein Paradox, das an das Erreichen physikalischer Körper von Lichtgeschwindigkeit gemahnt.“
„Hypothetisch!“
„Hypothetisch.“
„Dann müssten die beiden Venkmans sich endlich keine Gedanken mehr um die Jahresbilanz machen.“
„Die beiden Venkmans?“
„Peter und Phil! Na gut, Phil heißt natürlich Croucher, aber ich und Jas sagen immer die Venkmans, wenn wir über beide gleichzeitig lästern.“
Ray beginnt, Frühstücksflocken direkt aus der Packung zu futtern.
„Eigentlich erlebe ich es als opportun, Ray, Dich heute hier so früh anzutreffen“, lächelt Spengler.
„Wie kannst Du überhaupt so früh hier auf der Matte stehen! Unchristlich ist das, fünf Uhr früh!“
„Die christlichen Tugenden brauchen Dich kaum zu interessieren, nachdem Du damals Dein Theologie-Studium abgebrochen hast und Atheist geworden bist. Ich beginne den Tag immer so früh, auch wenn ich an der Universität arbeite … Nun ja, ich bekomme mehr geschafft, wenn ich vorne drei Stunden an den Arbeitstag hänge, und hinten vier!“
„Woho, Du Tier! … Opportun? Warum eigentlich opportun?“
„Ich empfinde dieses Gespräch als durchaus erfreulich. Und außerdem kann ich Verstärkung gebrauchen. In zwei Stunden erscheint Miss Melnitz! Es scheint ihre feste Gepflogenheit zu sein, morgens extensive Konversation über Politik und Gesellschaftsthemen zu führen! Du könntest das für mich übernehmen, dann kann ich arbeiten.“
Ray zögert, und mustert Egon von der Seite. Ihm fällt ein, dass Jas neulich auf einer Autofahrt gesagt hat, ‚Spengler weiß doch überhaupt nicht, wie man mit Frauen redet, Spengler hat garantiert noch nie gefickt!‘, Ray verkneift sich ein süffisantes Schmunzeln.
„Aber ist das nicht nett, hier morgens Janines Gesellschaft zu haben? Ist ein echt großes Haus! Richtig groß, und noch halb leer. Wurde mir glatt etwas unheimlich vorhin, nachtsüber!“
„Und wie sollte es anders sein? Du und deine Kollegen haben letzte Nacht einen gewalttätigen Wiederholungs-Phantasmus mit eigenen Augen gesehen, und vermutlich ja auch bekämpft! Da ist etwas Albdruck erwartungsgemäß. Genau genommen wäre es Grund zur Besorgnis, wenn Ihr drei gänzlich friedlich schlafen würdet derzeit.“
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Und Dr. Spengler soll Recht behalten, was den wenigen Schlaf betrifft: In den nächsten Tagen läuft endgültig das Telefon heiß. Janine wiederholt immer wieder ihren wachsenden Fragenkatalog: „… hat denn irgendwas geschwebt oder gepoltert, ist es nun nebelartig, oder hatte es mehrere Arme, oder …“
Umso mehr, als kurz darauf wieder in den Zeitungen von der neuen Firma zu lesen ist. Diesmal nicht als Randnotiz wie nach der Säuberung des Sedgewick Hotel, sondern als Titelthemen, mit fetten Überschriften: ‚GEISTER-FIEBER ERGREIFT NEW YORK‘, so titelt die USA Today.
Nachdem Percy Hayburn in seinen Sendungen weiterhin auf die Kacke haut, berichtet nun auch Larry King über das Team, aber er ist weniger Provokateur, und seine Statements sind abgeklärter und weniger parteiisch. Er kommt jedoch nicht umhin, auch zu erwähnen, dass manche Kritiker behaupten, in dieser Welle von Geister-Sichtungen in der ganzen Stadt seien diese sogenannten professionellen Eliminatoren vielleicht ja selber der Grund für das Ganze.
Nun beschäftigt sich aber nicht nur mehr das Radio mit den Wild Cards, sondern auch das Fernsehen, mit zuerst kleinen und dann mit größeren Sendungsbeiträgen!
In der Feuerwache werden zuerst weitere Feldbetten in dem Schlafraum aufgestellt, um längere Dienstbereitschaften zu ermöglichen, dann werden diese wenig später durch richtige Betten ausgetauscht. Die Geisterjäger haben begriffen, dass sie in den nächsten Wochen wenig Zeit in ihren jeweiligen Wohnungen verbringen werden, oder gar Überstundenausgleich machen; mit einem Mal hat der Laden Hochkonjunktur.
Dieser Tage titelt die Time: ‚Ghostbusters — Supernatural Success Story‘. Peter J. Venkman wird nach einem Einsatz vor dem abgeparkten Ecto-1 gefilmt, von einer ganzen Traube von aufgeregten Journalisten und Schaulustigen umringt, sein Overall ist mal wieder voll grüner Ectoplasma-Rückstände, während er mit seinem üblichen, grimmigen Lächeln Autogramme gibt, zufrieden mit sich und der Welt, und neben ihm steht gestikulierend Phil Croucher in seinem abgehalfterten Geschäftsanzug, der ruft, „24 Stunden am Tag! Sieben Tage die Woche! Kein Fall ist zu schwer, kein Honorar ist zu hoch!“
Die Oktober-Ausgaben mehrerer Magazine beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema: Omni bildet ein Protonen-Pack auf ihrem Titelbild ab, und schreibt: ‚Quantensprünge: Handwerkszeuge des Geisterjägers‘. The Atlantic kommt mit einer Karikatur von Venkman, Stantz, und Elliott, und blödelt: ‚Die Politik der Nächsten Dimension — Haben Gespenster Bürgerrechte?‘ Sogar das Klatschmagazin Globe bedient das Thema: ‚Ghostbusters-Super-Diät‘.
⚡
Winston Zeddemore schaut von seiner Zeitung mit den Stellenanzeigen auf zu dem Gebäude vor ihm, es ist unübersehbar, dass er hier richtig ist, denn seit neuestem hängt hier ein prachtvolles Neon-Schild mit dem landesweit bekannt gewordenen ‚Nicht spuken’-Firmenlogo. Heute hat er hier sein Vorstellungsgespräch. Er hat fest vor, sich hier durchzusetzen — dies hier ist immerhin die interessanteste Stellenanzeige seit langem! Besser als die Armee, und weit besser als Taxifahren.
Winston Zeddemore, unser furchtloser Söldner
Winston bekommt ein Profil nach denselben Erschaffungsregeln wie die anderen, mit 15 Skillpunkten und vier Advances:
👻Winston Zeddemore
The Voice of Reason
Attributes: Agility d8, Smarts d6, Spirit d6, Strength d8, Vigor d8
Skills: Athletics d6, Common Knowledge d6, Driving d6, Electronics d4, Fighting d4, Notice d6, Persuasion d6, Repair d4, Shooting d8, Stealth d6, Taunt d6
Pace: 6; Parry: 4; Toughness: 6
Hindrances: Code of Honor (Reason, justice, and good manners), Loyal, Quirk (Can't help but make witty remarks when people speak haughty)
Edges: Brave, No Mercy, Reliable
„… Glauben Sie an UFOs, Astralprojektion, mentale Telepathie, ESP, Voraussagung, telekinetische Bewegung, Kirlian-Fotografie, die Tunguska-Sprengung, vielleicht das Loch-Ness-Monster, oder die Theorie von Atlantis?“, leiert Janine ihren Fragenkatalog für Bewerber herunter, sie ist so überarbeitet und gelangweilt dabei, dass sie für Winston aussieht, als könnte sie mittendrin wegpennen.
„Na, sagen wir mal so: Wenn’s ein regelmäßiges Gehalt gibt, glaube ich an alles, was sie da sagen!“, antwortet er charmant.
Gerade ist das Ecto-1 in die Fahrzeughalle gefahren, und Ray und Jas steigen aus, Ray hat zwei Geisterfallen in den Händen, sie sehen total übermüdet aus nach ihrer Nachtfahrt.
„Herrschaften, das hier ist Winston Zeddemore, er ist hier wegen unserer Stellenanzeige!“
„Hervorragend, Sie sind eingestellt“, sagt Ray ohne Umschweife, er sieht so aus, als könne er vor Erschöpfung kaum aus den Augen gucken.
„Wie jetzt, einfach so?“, fragt Janine, „Sie haben doch nicht mal gehört, was er auf die Fragen geantwortet hat!“
„Brauchen wir auch nicht“, winkt Jas Elliott ab, „der ist ein anderer Bruder, das ist gut, dann bin ich endlich nicht mehr völlig von Euch Weißen umgeben. Und außerdem sieht der hier schon auf ersten Blick verständiger aus, als die ganzen Bauarbeiter-Typen und Hobos, die sich hier letztlich beworben haben!“, und er schüttelt Winston die Hand, „Jas Elliott, und dass hier ist Ray Stantz!“
Winston sagt, „Ich habe auch schon als Bauarbeiter gearbeitet, Sir! Unter anderem. Ist nichts Schlechtes dran.“
„Absolut nicht, hey, und dann können Sie anpacken, das bringt's natürlich, der Laden hier wimmelt geradezu von Leuten, die ihnen eher die Ohren vollquasseln würden, als mal gescheit irgendwo anzupacken! Laber, laber, laber! Nicht wahr, Ray?“
„Öh …“
„Ja, genau, der ist nämlich auch so einer. Alles so schöngeistige Möchtegern-Intellektuelle hier. Aber anpacken, Mr. Zeddemore, das ist gut“, sagt Jas fröhlich, „da können Sie gleich mal mit anfangen, nehmen Sie Stantz mal schön die Geisterfallen da ab, helfen Sie mal tragen, wie bringen die in den Keller zur Einlagerung.“
Ray lächelt Winston an, als er ihm die beiden qualmenden, stinkenden Fallen in die Hände drückt, und flötet, „Willkommen an Bo-hoord!“
Sie zeigen ihrem Neuzugang den Keller, wo ihre langen Basteltische stehen, die sich förmlich biegen unter halbfertigen Prototypen und Elektroteilen, an denen Egon gerade wortlos herumschraubt, und wo auch die signalrote Lagereinrichtung steht.
„Auch von Pete liebevoll ‚der Verbannungscontainer‘ genannt!“, erklärt Ray.
„Egon hier wollte ursprünglich sogar ein Sichtfenster mit einbauen, damit man rein gucken kann“, ergänzt Jas, „aber das ließ sich auf die Schnelle nicht so leicht realisieren, und dann haben wir uns auch gedacht, dass das, was man da sehen würde, vielleicht auch zu verstörend sein könnte!“
„Also alles, was in der ganzen Stadt als Nachtgespenst umgeht, landet am Schluss da drin?“, fragt Winston, als Ray ihm die erste der Fallen wieder abnimmt.
„Ganz recht!“, sagt der, „Hier lagern wir unsere gefangenen Entitäten, wie Nebler, Schleimer, und Dampfmänner. Mittlerweile haben wir alles schon mal gefangen, zwischen den Klassifizierungen I bis V! Sechser und Siebener scheint's im modernen New York nicht zu geben — Gott sei's getrommelt.“
„Ja, ja, bestimmt“, kommentiert Winston vage.
„Wir haben das Klassifizierungs-System von John Horace Tobin übernommen! Das verwendet er auch in seinem berühmten Geisterführer. Viel von unserer eigenen Forschung basiert darauf“, erklärt Jas, „das wird für Sie demnächst Pflichtlektüre, Bruder! Aber noch wichtiger ist die Schwarte hier“, und er reicht Winston ein Ringbuch, „das ist das Bedienungshandbuch. Haben Egon und ich kürzlich endlich fertig gestellt. Wenn man mal nicht weiß, was welches Blinklicht zu bedeuten hat, oder wann man welches Knöpfchen zu drücken hat, draußen im Feld, dann blättert man flugs hier drin nach! Ist alles indiziert und so weiter. Und Lesezeichen. In Form von eselsohrigen Seiten, bloss keine davon raus machen! Ohne Witz: Bloss nicht. Ein entferntes Eselsohr könnte zu diesem Zeitpunkt die Forschung um Monate zurückwerfen.“
Winston schaut Jas an, versucht zu erkennen, ob das nur ein Spruch war oder nicht.
Ray hantiert derweil mit der Lagereinheit: „Ist alles ganz einfach. Auch das hier: System öffnen, Falle einführen, wie ich jetzt auch schon gemacht habe. Signallampe da oben wird rot. System schließen, verriegeln, Knopf drücken für den Eintritts-Grid. Knopf drücken um das Feld zu neutronisieren. Hebel ziehen, und: Grün ist das Licht, die Falle ist dicht.“
Der große, rote Container macht schlürfende und mahlende Geräusche dabei, die man durchaus als ominös empfinden könnte.
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An dem Abend sitzen sie allesamt verteilt auf den (vom Sperrmüll ergatterten) Couches in der Fahrzeughalle, mit Pizzaschachteln auf dem Schoss.
„Männer, und Janine, ich bin froh, dass wir jetzt hier so schön versammelt sind!“, sagt Peter großspurig, „als ich mit Ray die Geschäftsidee hier zum ersten Mal besprochen habe, habe ich schon gesagt, das wird ganz groß! Und guckt uns an, Leute, jetzt sind wir schon zu siebt! Drei für's Strukturelle, das sind Janine, Egon, und Phil, und im Operativen sind wir ab heute zu viert, Jas, Ray, ich, und Winston Zeddemore, unser Neuer, die vier Asse, die sich die Füße platt laufen im ganzen Bundesstaat. Wurde höchste Zeit, wir hätten ehrlich gesagt vor Kurzem in unserer Not fast schon Egon und Janine verdonnert, mal mit einzuspringen. Also willkommen, Winston! Darauf trinken wir mal einen aus!“, und sie trinken aus ihren Schnapsgläsern beziehungsweise Softdrink-Dosen.
„Irgendwelche Gedanken zum Einstand, Mr. Zeddemore?“, fragt Peter.
„Glaube nicht. Ich freu' mich drauf!“
„Ich hoffe, Sie haben keine Angst vor Gespenstern. Na ja, stand ja sogar extra als Anforderung mit drin in unserer Stellenanzeige.“
Der Neue grinst, „Womöglich werden die kaum schlimmer sein als ein paar meiner Kameraden bei den Marines — oder als ein paar der Taxi-Kunden, die ich spät nachts hier in New York fahren musste!“
„Wenn Sie sich da mal nicht täuschen!“, grinst Ray, „ein paar von diesen Entitäten in den letzten Tagen waren durchaus als haarsträubend zu beschreiben!“
„Dr. Stantz, ich will nicht unhöflich sein … aber sind Sie schon einmal spät nachts im Big Apple mit einem Taxi gefahren?“, lacht Winston, und Ray lacht auch, hebt sein Vodka-Glas in Richtung des Neuen.
„Du, Ray, sprichst wahrscheinlich von dem Traum-Geist, der neulich Nacht psychokinetisch Deine Hose geöffnet hat, um Dir einen zu blasen!“, lacht Jas, „das ist schon haarsträubend.“
„Bitte, wie?“, fragt Janine.
„Das war doch im Halbschlaf“, sagt Ray etwas bedröppelt, „möglicherweise hat es sich nur um einen Traum gehandelt!“
„Und was haben Sie gemacht, um die loszuwerden, Dr. Stantz?“, fragt Janine.
„Ich … na ja, ich habe gekämpft wie ein Löwe … um sie irgendwie abzuschütteln …“, nuschelt er, den Mund voller Pizza.
„Wir können jetzt jedenfalls unser Schicht-System ausbauen!“, fährt Peter fort, „was bedeutet, dass wir vermehrt in Duos von zwei Mann raus fahren. Dadurch kriegen wir mehr Einsatzorte abgearbeitet. Oder, Gott stehe uns bei, wer grade keine Schicht hat — Traum-Geister oder was weiß ich hin oder her — der erhält sogar mal die Chance, Schlaf nachzuholen!“
„Oder wir knallen durch vor Überarbeitung“, sagt Jas schulterzuckend.
„Man muss das groß denken, Leute“, schwadroniert Pete weiter, „jetzt gerade ist es stressig, ja, meinetwegen. Aber denkt an die nächsten Jahre! Hier vor uns sehen wir unser geliebtes Einsatzfahrzeug. Aber es könnte auch das erste Fahrzeug in einem ganzen Fuhrpark sein!“
„Oho, ja, nicht schlecht!“, sagt Ray, „Der Gebrauchtwagenhändler hatte noch ein paar weitere erschwingliche Karren!“
Peter schüttelt mit Bestimmtheit den Kopf: „Das nächste wird ein Helikopter. So ein großes, schwarzes Teil wie in den Actionfilmen, mit Videokameras an Bord. Ich will hier einen verdammten Helikopter auf dem Dach stehen haben.“
⚡
Na, wir werden sehen! Ich gebe mal einen meiner zwei derzeit gebunkerten Bonus-Marker aus, um das erwähnte Benutzerhandbuch für unser Team ins Spiel zu kaufen. Damit können abwechselnd Winston und Peter ausgerüstet werden, je nach Einsatz. Noch einen Honorar-Bonus gebe ich aus, um eine vierte Geisterfalle bauen zu lassen, jetzt tragen alle vier Geisterjäger eine am Gürtel.
Schalter:
Soundtrack: Elmer Bernstein, Main Title (Ghostbusters)
https://www.youtube.com/watch?v=AdhRFfH3COE
Ray hat vor, Winston ein paar Tage lang durch ein Instruktions-Programm zu schleusen, ähnlich der Testreihe, bei der er, Jas, und Peter schießen gelernt haben.
„… Immerhin ist das hochsensibles Equipment, und falsche Benutzung kann zu katastrophalen Verheerungen an der öffentlichen Infrastruktur führen!“, mahnt er.
„Schießen brauchen Sie mir nicht mehr beizubringen, Sir. Das hat Uncle Sam schon für uns erledigt“, kommentiert Winston, „und mit Verlaub, Dr. Stantz, möglicherweise kann ich das besser als Sie … wenn man den Gerüchten aus dem Sedgewick-Hotel Glauben schenken will.“
Ray schluckt, und sagt, „Touché!“, und dann fügt er hinzu, „Und hören Sie bitte gleich mal auf, mich Sir zu nennen, Mister Zeddemore, da denke ich immer, hinter mir steht wer anderes, mit dem Sie da reden!“
Der Neue wird ausstaffiert
Das Instruktions-Programm fällt dann tatsächlich ganz flach; alles, was der Neue kriegt, ist eine Geräte-Einweisung. Dann ruft bereits der Dienst, noch in der Nacht vor Winstons erstem offiziellen Arbeitstag!
„Noch läuft ja eigentlich mein Vertrag gar nicht“, sagt Winston etwas zögerlich, als er sich auf den Fahrersitz des Ecto-1 setzt, „sind das dann vorgezogene Überstunden? Bin ich dann überhaupt versichert?“
„Glaubst Du etwa, wir anderen haben irgendwelche Versicherungen?“, fragt Janine sarkastisch, als sie auf den Beifahrersitz steigt.
Während Ray und Peter gerade drüben in Yonkers sind, um eine Reihe von Messungen bei einem reichen Firmenkunden zu machen, sind jetzt unverhofft nur Jas und Winston übrig. Jas schläft zur Abwechslung mal wieder zu Hause, weil er laut Plan einen Tag frei hätte haben sollen. Aber dies ist ein Notfall, die Kundin war sehr streng, sehr schroff, und überdeutlich. Wenn's nach Janine gegangen wäre, hätte sie die Dame dennoch abgewimmelt, aber Winston hat klar gemacht, dass er gerne helfen würde (immerhin hat er ja auch die Nachteile Code of Honor und Loyal). So fahren sie gemeinsam durch die Nacht, um Jas Elliott in seiner Wohnung aufzupicken, und dann gemeinsam zum Einsatzort zu fahren.
„Guten Morgen …“, gähnt Jas, als er schlaftrunken auf die Rückbank klettert.
„Morgen, Jas!“, grinst Winston, „Zu Ihrem Glück kenne ich auf dem Weg zum Zielort eine Tanke, wo es passablen Kaffe gibt! Sie sehen aus, als könnten Sie einen brauchen!“
„Nicht schlecht, Bruder, absolut nicht schlecht!“
„Sie müssten doch eigentlich mindestens drei Stunden Schlaf bekommen haben, seit Sie daheim angekommen sind! So wie ich das verstanden habe, sind drei Stunden bei unserer derzeitigen Auftragslage üppig viel!“
„Normalerweise ja! Wäre nicht gerade diese eine Fotografin bei mir zu Besuch!“
„Fotografin?“, fragt Janine.
„Diese eine, von der ich kurz erzählt hab' … die aus dem Gefolge von der Kensington neulich … die konnte ehrlich gesagt seitdem nicht von mir lassen!“
„Soso!“, ein Grinsen breitet sich auf Winstons Gesicht aus, und er und Jas geben sich über die Lehne hinweg eine Ghetto-Faust. Jas kichert, und zuckt die Schultern.
„Wo geht’s überhaupt hin?“, fragt er dann, und reibt sich die Augen.
„Nach China Town“, sagt Janine, „Eure Kundin ist eine Mrs. Ling. Die betreibt da einen uralten kleinen Kräutermittel-Shop.“
„Und warum sind Sie überhaupt mit im Ecto-1, Janine? Sie hätten doch längst Feierabend!“
„Ich wollte den ganzen bescheuerten Auftrag ja auch abwimmeln. Aber Winston hier wollte unbedingt helfen.“
„Wer wären wir, eine kleine, uralte Kräuterfrau im Regen stehen zu lassen!“, nickt der Fahrer.
„Und jetzt machen Sie an deren Stelle unser Briefing hier auf der Fahrt, Janine?! Das ist ja mal Service! Das kennt man von Ihnen ja gar nicht!“
„Noch so'n Spruch, Dr. Elliott, dann lernen Sie mich kennen, aber so richtig, passen Sie besser auf. Das Briefing kriegen Sie von Mrs. Ling persönlich vor Ort. Die hat aber am Telefon darauf bestanden, dass ich mitkommen soll. Ihr Mann ist lange tot, sagt sie, und es ist nachts, und Sie beiden kennt sie halt nicht. Und in meine Stimme habe sie Vertrauen entwickelt am Telefon, sagt sie.“
„Und wer würde das nicht, so lieblich, wie Sie immerzu säuseln!“, nickt Jas.
„Warten Sie mal, wie die selber klingt, die Mrs. Ling, Dr. Elliott. Und dann kommen Sie mir mit noch mehr schlauen Sprüchen!“, murrt Janine.
Die Herbstsonne beginnt langsam über die Wolkenkratzer zu steigen, als das Einsatzfahrzeug in der China Town ankommt. Auf einem Klappstuhl vor einem kleinen Herbalisten-Shop sitzt eine untersetzte, alte Frau, deren Miene aussieht wie in Stein gemeißelt.
„Glaubt Ihr, die guckt so, weil das so eine Gedankenkontroll-Fähigkeit von dem Ding in ihrem Laden ist?“, fragt Jas nachdenklich, bevor er aussteigt, „Versteinerung, Petrifikation!“
„Keine Ahnung, Doc! … Klingt abstrus!“, sagt Winston.
Jas schaut übertrieben entrüstet nach vorne, „Da wäre ein bisschen spiritistisches Geschwurbel jetzt aber nicht schlecht, Mister Zeddemore; bringen Sie mich nicht dazu, Ray dieses Milchgesicht zu vermissen! Wo ist denn Ihre Fantasie! Raymond hat sowas drauf, sowas kommt eigentlich non-stop, ich bin das schon gar nicht mehr anders gewöhnt!“
Als Winston aussteigt, sagt er, „Pech gehabt, Doc, wegen Fantasie haben Sie mich ja nicht eingestellt! Das hätte Sie in meine Stellenbeschreibung reinschreiben müssen. Ich bin nur hier, um Gespenster abzuschießen!“
Jas kichert, und klettert ebenfalls aus dem Wagen.
„Hallo, guten Morgen … Mrs. Ling?“, sagt Janine laut, die auf die Wartende zu geht.
„Morgen! Ich sage gleich, dass ich ablehne, mit jemand anderem zu verhandeln als mit Ihnen. Sie sind Melnitz! Richtig?“
„Ja, Ma'am, ich …“
„Mit Ihnen habe ich gesprochen! Sie sind in Ordnung! Ich bin Ling. Es ist da drin. Das ist mein Laden! Sie schicken die Männer da rein, und machen da Ordnung!“
Janine sieht die beiden anderen an, Jas hebt amüsiert grinsend die Schultern, und wendet sich dem Kofferraum zu, um sich fertig auszurüsten. Er hat sich während der Fahrt auf der Rückbank schon untenrum in seinen Overall gestrampelt, so dass er sich jetzt zumindest nicht auf offener Straße umziehen muss.
„Jetzt gerade geht der Spuk da drin vor sich, richtig?“, fragt Janine unsicher.
„Ja, seit zwei Stunden sitze ich hier auf der Straße. Warte auf Sie! Kann nicht reingehen! Zu gefährlich mittlerweile. Machen Sie! Ich zahle.“
Janine sieht sich erneut zu den beiden Fachmännern um, Scheiß-Kundenbefragungen gehören doch wohl nicht zu ihrem Job, das steht in ihrem Blick. Sie glaubt ja nicht mal richtig an Geister! Aber Winston hilft gerade dem schmächtigeren Jas, sein Protonen-Pack aufzusetzen. Er hebt den Blick zu Janine und zuckt mit einem schiefen Lächeln die Schultern.
„Ja, aber … was macht es denn?“, fragt die Telefonistin also wieder Mrs. Ling.
„Ich habe Ihnen schon gesagt, es ist wegen dem Mondkalender. Jetzt ist seine Zeit. Der Mond!“
„Es ist doch schon Dämmerung!“
„Egal. Ist wegen dem Mondkalender. Brauchen Sie nicht verstehen! Sie schicken nur die Männer da rein, Ordnung machen!“
„Ja, die, äh, die sind ja gleich fertig. Also gut. Und … äh, ach so, was geht denn da drin überhaupt vor sich?“
„Meine Pflanzen verdorren! Gläser zerplatzen! Habe schon Splitter davon abbekommen, neulich, ins Gesicht, fast ins Auge! Um ein Haar wäre ich dann halbblind geworden! Mein Mann hatte auch manchmal solche Scherereien! Ganz früher. Er konnte damit umgehen. Er ist schon lange tot! Jetzt ist es wieder aufgetaucht! Ist wegen dem Jahr des Drachen.“
„Ja, und dem Mondkalender und so, verstehe schon. Ja, schauen Sie, Mrs. Ling, die Jungs sind fertig! Die machen da jetzt mal ein paar Messungen und so!“
Janine ist zwar Telefonistin, kam aber trotzdem bisher ohne einen hohen Persuasion-Würfel ganz okay durchs Leben. Sie schafft den Wurf für die Auftragserteilung dennoch. Mrs. Ling nickt, steht von ihrem Klappstuhl auf, und geht ein Treppchen herab, um den verrammelten Laden aufzuschließen.
Jas und Winston nicken ihr höflich zu, und treten leise ein. Jas hebt das PKE-Gerät, das sofort ausschlägt. Aber keine platzenden Gläser oder derartiges sind zu sehen im Halbdunkel. Der kleine, heimelige Laden ist vollgestopft mit Regalen, die über und über gefüllt sind mit Einmachgläsern, traditionellen Kräutermischungen, und Pflanzenkübeln. Es riecht durchdringend nach Arzneien und Salben, und rote Lampions hängen von der Decke. Es herrscht jetzt, wo niemand hier ist, eine mystische, fast außerweltliche Atmosphäre.
„Nicht grade ein typischer Einsatzort, der Sie hier erwartet für Ihren ersten Einsatz, Winston!“, flüstert Jas.
„Egal. Was soll ich machen? Was, wenn eins dieser Monster rauskommt?“, fragt Winston, „Soll ich nicht schonmal meinen Strahler bereit machen?“
„Vielleicht ist das aber ja nur ein ganz kleiner Klasse-I-Dunst, mein lieber Winston!“, raunt Jas, während er umher scannt, „obwohl, wenn's Poltergeist-Aktivitäten gibt, dann vielleicht auch ein beweglicher Dunstschleier der Klasse II. Aber Einser oder Zweier, egal, dann kriegen wir das jedenfalls direkt in die Falle, ohne einen Fangstrahl. Dann müssen wir hier drin nix kaputt lasern, das wäre doch nicht ganz verkehrt, oder?“
„Kapiert.“
Mit einem Raise bei Notice schleicht Jas zwischen den dicht stehenden Regalen umher, winkt leise Winston hinter sich her. In dem Moment zerplatzt neben ihnen tatsächlich ein leeres Einmachglas im Regal. Jas fährt zusammen. Es beginnt plötzlich auch ein ekelhafter, fauliger Modergestank die beiden zu umgeben.
Beide Wild Cards widerstehen dem Nausea-Effekt. Jas geht im Zickzack durch die Regalreihen, dem vereinzelten Platzen von Gläsern nach, wo das PKE-Signal weiter stärker wird!
„Wann kommt es denn wahrscheinlich her?!“, flüstert Winston.
„Es ist bereits hier, schon die ganze Zeit! Wahrscheinlich schon seit Mrs. Ling hier raus geflüchtet ist! Nur noch nicht voll manifestiert! … Und es ist leider Klasse III, Bruder!“
Denn das sagen die Orakelwürfel, Klasse III, also wieder ein halbwegs ernstzunehmender Gegner, und dann sagen die Würfel, dass er sich damit auch materialisiert!
Diese Erscheinung ist gar nicht mehr als anthropromorph zu erkennen, eher wie ein menschliches Skelett, das in die Gestalt eines Hühnchens gepresst wurde, und mit grotesk verlängertem Hals. Sein Gesicht ist eine durchscheinende Fratze mit Glubschaugen. Es besteht gänzlich aus rosa Ectoplasma.
Beide schaffen ihren Terror-Wurf, und bleiben so halbwegs gefasst:
Winston zieht jetzt mal doch seinen Strahler und powert ihn hoch.
„Ungewöhnliche Physis“, bemerkt Jas erstaunt, „wenn das mal nicht wegen dem Jahres des Drachens ist, oder welchem Bullshit auch immer!“
Runde 1: Winston beginnt, er schiebt sich schützend vor Elliott, und feuert einen Strahl durch die Regalreihe, trifft das schwebende Biest dank seinem Shooting-W8, und macht es Shaken!
„Nicht zuviel versprochen“, ruft Elliott, „weiter draufhalten, dann werfe ich meine Falle aus!“, und er versucht einen Support-Wurf, der aber nichts ergibt, Winston scheint zu abgelenkt, um zuzuhören.
In dem Moment sammelt sich das getroffene Etwas wieder, schwirrt auf die Eindringlinge zu, und sein Kopf ruckt vor, um Winston zu rammen, aber er verfehlt.
Runde 2: Das Phantom flattert böse kreischend hin und her, es macht dasselbe nochmal, und jetzt trifft sein Kopfstoss Winston mit Raise! Er wird eingeschleimt, und trotz seiner einigermaßen stattlichen Körpergröße auch gerade so obendrein Shaken gemacht. Sofort reißt er sich jedoch wieder zusammen, feuert erneut, jetzt aus unmittelbarer Nähe, trifft wieder mit Raise und macht den Gegner wieder Shaken. Elliott hat einen Joker und setzt ihn sofort ein, um hinter Winston wegzutauchen, das kleine Regal gänzlich zu umrunden, und von hinten auf das Ziel zu schießen, mit einem Raise umschließt sein Fangstrahl das Gespenst, macht es direkt Bound!
„Jetzt die Falle, Winston, wie im Benutzerhandbuch!“, schreit er. Aber zu früh gefreut, der Geist wird seinen Shaken-Zustand los, und beginnt sich geschickt aus dem Fangstrahl heraus zu winden, jetzt ist er schon nur noch Entangled!
Runde 3: Das Phantom bringt in seinem zornigen Flattern mehrere Gläser zum Splittern in den Regalen umher, und sein Moddergestank wird noch schlimmer, aber es kann sich vom Entangled-Zustand nicht völlig befreien! Obwohl es wie wild hin und her schwirrt, hält der Protonenstrahl es umschlossen. Winston fletscht angespannt die Zähne und hält drauf, verstärkt seinen Fangstrahl, und macht es erneut Bound.
„Du bist ein Naturtalent! … Halten … so halten …!“, ruft Jas, legt seine Geisterfalle aus, und stampft auf das Fußpedal. Ein gleißender Blitz, ein langgezogenes Geheule, und dann schnappt die Falle zu. Der Fäulnisgestank verschwindet, und weicht erneut dem erdigen Wohlgeruch des Ladens.
Draußen im Morgenlicht sind durch das Blitzgewitter, das durch die Fenster in Mrs. Lings Laden zu sehen war, weitere Ladenbesitzer und Anwohner aus der Straße herbei gelockt worden, und haben sich aufgeregt zusammengeschart. Mit Jas' Unterstützungswurf für seine Berichterstattung und erstaunlichem Würfelglück erreicht Janine eine 23 für den Persuasion-Wurf zum Debriefing! Mrs. Ling tut eine sehr unverhoffte Sache, sie beginnt dabei plötzlich zu lächeln! Ganz unbeschwert und gelöst sieht sie aus. Die anderen Ladenbesitzer tauen ebenfalls auf, und wollen schließlich allen den dreien danken, sich verbeugen, oder ihnen die Hand schütteln. Am Ende bekommen sie von einem der Spezialitäten-Händler noch Essen geschenkt, bevor sie wieder abfahren.
Die New York Post macht die Geschichte daraufhin zu ihrem Titelthema: ‚Geister-Cops setzen China-Town-Spuk fest‘.
Hier wieder ChatGPTs Textvorlage:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)4. The Eerie Chinatown Herbal Shop
Employer: An enigmatic elderly Chinese herbalist named Mrs. Ling, who has been in business for decades.
Ghost Phenomenon: The ghost of a former apprentice haunts the shop, causing the herbs to wilt, jars to shatter, and strange, pungent smells to fill the air. The ghost is seeking revenge for a perceived wrong and is particularly active during certain lunar phases, which aligns with Chinese spiritual beliefs.
Location: The herbal shop is small and dimly lit, with shelves lined with glass jars filled with dried herbs, roots, and mysterious concoctions. The air is thick with the smell of traditional medicine, and red lanterns hang from the ceiling. The shop has a mystical, almost otherworldly atmosphere.
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