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proaktives Rollenspiel - nur ein neuer Begriff für eine alte Thematik?(Sandbox)

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nobody@home:

--- Zitat von: Namo am  5.09.2024 | 12:26 ---Ähnlich werden dann die Geschichten der anderen Charaktere verwoben. Als Beispiel wurde im Buch z.B. genannt - ein Charakter hat ein altes Familienartefakt von dem aber keiner weiß was es genau ist und wie es funktioniert. Aber es ist voller Magie und der Charakter möchte in einer Bibliothek etc. etwas hierzu heraus finden und so hat auch er Interresse daran den entführten Gelehrten zu finden (im Buch ging es im Beispiel konkret um den einen Ring und Frodo. Im Rollenspiel wäre es viel mehr darum gegangen heraus zu finden was denn dieses Artefakt ist und was es kann. Und das als Endziel für den Charakter).
--- Ende Zitat ---

So etwas in der Art ist mir auch mal als Charakterkonzept im Kopf herumgegangen. So in der Art "Mein Charakter ist der letzte McGuffin, von dem er weiß, und legitimer Erbe des magischen Familienamuletts, dessen Kräfte er aber noch lange nicht komplett beherrscht. Außerdem ist er auf der Suche nach seinem verschollenen Vater und stößt dabei auf diverse Fieslinge, die es aus verschiedenen Gründen auch auf das Amulett abgesehen haben..."

Inwieweit dieser spezielle Charakter dann in eine Gruppe passen würde, hinge mit von den anderen Teilnehmern ab. Denn in eine Kampagne, bei der sich von vornherein abzeichnete, daß 'mein' Plot nicht genügend Luft zum Atmen bekäme, bräuchte ich den natürlich erst gar nicht mitzunehmen, und umgekehrt will ich auch niemandem sonst dessen Schau stehlen -- also wäre die Frage, ob ich ihn überhaupt spiele oder nicht doch ein anderes Konzept aus dem Ärmel schüttle, mit Teil der Verhandlungsmasse.

Issi:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am  5.09.2024 | 09:46 ---
M.E. sind in den allermeisten Geschichten die Figuren ziemlich austauschbar. Nimm mal den Herrn der Ringe. Weder für Frodo noch irgendwen sonst stehen persönliche Ziele im Vordergrund. Klar, ein paar Dinge wären mit anderen Figuren nicht möglich, z.B. die Sache mit Aragorn und Gondor. Aber die wesentliche Handlung wäre imo auch mit anderen Figuren sehr ähnlich.

--- Ende Zitat ---
Frodo ist ein unbeschriebenes Blatt.
Ein überaus menschlicher Charakter, wie Hobbits im allgemeinen (Naturverbunden, Heimatverbunden, kleine Genießer, die das einfache Leben zu schätzen wissen)
Damit ist er das ideale Vehikel für die Leser und Zuschauer, da sich so gut wie jeder mit ihm identifizieren kann.
(Wer isst nicht gerne leckere Dinge ? Und wer hätte nicht gerne ein gemütliches Zuhause in einer friedlichen Umgebung?)
Eben das gilt es letztlich auch zu verteidigen.

Edit folgt
Die Botschaft ist ja im Grunde die, dass es Situationen (Bedrohungen) geben kann, in denen sich auch die einfachen Leute nicht mehr raushalten können.
Dazu kommt, dass Hobbits ihr Auenland idR. nicht verlassen, und den Rest der Welt quasi erst entdecken müssen, genau wie die Leser.
Wenn man zudem davon ausgeht, dass die meisten Leser/Zuschauer keine abgebrühten Superstars sind, sind Hobbits quasi ideale Figuren.

Für Fantasywelten bieten sich tatsächlich Figuren an, die sich
1. Noch fürchten können
2. menschlich zeigen
3. In der Welt noch ebenso wenig auskennen, wie der Leser/ Zuschauer selbst.

Raven Nash:

--- Zitat von: Issi am  5.09.2024 | 13:48 ---Damit ist er das ideale Vehikel für die Leser und Zuschauer, da sich so gut wie jeder mit ihm identifizieren kann.
--- Ende Zitat ---
Ich konnte die Hobbits generell nie leiden, nichtmal mit 13, als ich den Herrn der Ringe zum ersten Mal gelesen hab. Und wie eigentlich bei jedem, mit dem ich je darüber geredet hab, war meine Lieblingsfigur Aragorn.
Ich hab ja den Verdacht, dass nur die Leute Hobbits toll finden, die keine realen Bauern kennen...

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder ersetzbar ist. Im Real Life wie im RPG.
Im Verlauf einer Kampagne - gerade in einer Sandbox - sollte sich das Ensemble auch irgendwann verändern. Wie bei einer TV-Serie sollte der ein oder andere Charakter auch mal sterben oder schlicht ausscheiden, sonst wird's zu einer Soap (und ich hasse Soaps...).

nobody@home:

--- Zitat von: Raven Nash am  5.09.2024 | 14:10 ---Ich hab ja den Verdacht, dass nur die Leute Hobbits toll finden, die keine realen Bauern kennen...
--- Ende Zitat ---

Frodo ist ja auch kein Bauer. Der ist, wenn ich mich recht entsinne, genauso wie Merry und Pippin eher so was wie hobbitscher Flachadel -- hat nicht unbedingt große formelle Autorität, aber doch ein relativ sorglos-bequemes Leben, ohne daß man je sieht, wo das Geld dazu eigentlich herkommt. Von "niederem" Stand ist in der ganzen Gruppe eigentlich nur Sam, und der wiederum hat's durch seine gute Beziehung zu Herrn Frodo seinerseits nicht ganz schlecht.

Klar, nicht jeder muß romantisierte Engländer aus Serien wie "Der Doktor und das liebe Vieh" im Halbmaß unbedingt mögen, und so viel mehr sind Hobbits denn ja auch nicht. :) Aber für den Zweck der jeweiligen Geschichten, auch des HdR, kann ich mit ihnen leben.

Namo:
Die Hobbits haben 4 mal erfolgreich verhindert, dass ich Herr der Ringe gelesen habe. Beim 5. Versuch bin ich dann über den Beginn in Hobbingen hinaus gekommen  ~;D Also mit identifizieren war da nicht viel bei mir.

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