Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen
proaktives Rollenspiel - nur ein neuer Begriff für eine alte Thematik?(Sandbox)
unicum:
--- Zitat von: Boba Fett am 5.09.2024 | 15:57 ---"Entschuldigung, aber nein, das Angebot, ein Abenteuer zu erleben, berühmt und reich zu werden, muss ich ablehnen, mein Charakter hat noch Termine und das Angebot fixt mich nicht an, weil es kommen keine rosa Hasen vor und mein Charakter ist wirklich nur und ausschließlich an rosa Hasen interessiert."
So etwas macht doch keiner mehr. Oder wenn doch, dann ist der Mitspielende selbst schuld, wenn er heimgehen darf und die anderen ohne Ihn Spaß haben.
--- Ende Zitat ---
Zuletz erlebt kurz vor Corona auf einem Con. Also leider: Ja es gibt noch solche Menschen. (Ich glaub die wachsen auch immer wieder nach)
Im endeffekt musste ich die deutlich jüngere Spielleiterin wieder aufbauen, weil die am Ende des Abenteuer sagte sie sei eine schlechte Spielleiterin und würde nun wohl nie wieder Spielleiten.
Ich hab an dem Abend aber auch etwas gelernt, das ich solche Leute einfach aus der Runde werfen werde wenn es mir nochmal unterkommt, egal ob ich SL bin oder Spieler - im lezteren Fall kann ich ja auch selbst gehen.
Proaktives Rollenspiel hin oder her, wenn es dem Gedanken des Rollenspieles etwas gemeinsam! zu machen entgegenläuft dann hat es imho keinen Platz am Tisch.
Eleazar:
Vorausgeschickt: Ich spiele nicht auf Cons und Rollenspieltreffen, sondern nur in festen Gruppen.
Inzwischen kann man mich mit "Figurenspiel" echt jagen. In echt, aber auch wenn in Foren darüber geredet wird. Nein, Rollenspielfiguren sind keine Persönlichkeiten, Schrullen und Bedürfnissen. Sie wollen NICHTS! Wer was will, auslebt und gegebenenfalls anderen damit auf den Sack geht, sind die Spieler.
Und wenn sich Spieler etwas ausdenken, was das Zusammenspiel behindert oder nahezu unmöglich macht und das auch noch als GUTES Rollenspiel verkaufen, dann fehlt mir jedes Verständnis.
Der Horizont, in dem sich das Rollenspiel abspielen kann und wem es nützen und was es voranbringen muss, das ist die Gruppe. Hier werden die Mögichkeiten zu und die Grenzen von Egotrips der Figuren gesetzt. Was macht meine Interpretation der Figur im Gruppengeschehen? Wie bindet sie sich ein und wie dient sie dem Ganzen?
Wenn der Rahmen klar ist, dann gern proaktiv. Aber dass einzelne Figuren ins Abenteuer gebeten und hofiert werden müssen, das trifft bei mir einen offen liegenden Nery.
aikar:
--- Zitat von: unicum am 6.09.2024 | 09:45 ---Zuletz erlebt kurz vor Corona auf einem Con. Also leider: Ja es gibt noch solche Menschen. (Ich glaub die wachsen auch immer wieder nach)
--- Ende Zitat ---
Erlebt habe ich das auch schon, vor allem bei Neueinsteiger:innen.
Die sind manchmal von der Möglichkeit des freien Rollenspiels so überwältigt, dass sie dem zum einen alles andere unterordnen und zum anderen oft sogar glauben, ihre Rolle hart durchziehen zu müssen, weil das ja zu dieser Art von Spielen gehört und sie sich Mühe geben wollen (gut gemeint und so). Da fehlt auch noch völlig das Gefühl für die Schwierigkeiten, die das der SL und der Gruppe macht. Die Balance zwischen Konzept und Abenteuer kommt dann erst mit der Zeit.
Also insofern: Ja, die wachsen nach. Aber meist steckt keine Bösartigkeit oder Egoismus hinter so einem Verhalten, sondern schlicht und ergreifend Unerfahrenheit.
Ein wirklicher Augenöffner ist, denke ich, meist der erste Versuch, selbst zu leiten.
Zum Thema sehe ich da aber sogar ein zusätzliches Risiko: Proaktive Spieler:innen, die kein Gespür für den Aufwand haben, den ihre Ideen bewirken.
Die SL hat vor allem die Stadt ausgearbeitet, aber die Spieler:innen wollen auf einmal ihre Charakterhintergründe auf einer Expedition in Wildnis und entfernte Lande ergründen.
Da hilft nur Kommunikation.
Eleazar:
--- Zitat von: aikar am 6.09.2024 | 10:33 ---Erlebt habe ich das auch schon, vor allem bei Neueinsteiger:innen.
Die sind manchmal von der Möglichkeit des freien Rollenspiels so überwältigt, dass sie dem zum einen alles andere unterordnen und zum anderen oft sogar glauben, ihre Rolle hart durchziehen zu müssen, weil das ja zu dieser Art von Spielen gehört. Da fehlt auch noch völlig das Gefühl für die Schwierigkeiten, die das der SL und der Gruppe macht. Die Balance zwischen Konzept und Abenteuer kommt dann erst mit der Zeit.
--- Ende Zitat ---
Ich kenne das eher von erfahrenen Spielern, die im Spiel irgendwas ausleben. Unerfahrene spielen zwar oft auch gern einfach eine Rolle aus (auch weil sie dann meist die Regeln kaum kennen), aber sie haben ein waches Auge auf die Gruppe und das Geschehen.
Das macht mir dann sehr viel Spaß.
unicum:
--- Zitat von: aikar am 6.09.2024 | 10:33 ---Erlebt habe ich das auch schon, vor allem bei Neueinsteiger:innen.
Die sind manchmal von der Möglichkeit des freien Rollenspiels so überwältigt, dass sie dem zum einen alles andere unterordnen und zum anderen oft sogar glauben, ihre Rolle hart durchziehen zu müssen, weil das ja zu dieser Art von Spielen gehört und sie sich Mühe geben wollen (gut gemeint und so). Da fehlt auch noch völlig das Gefühl für die Schwierigkeiten, die das der SL und der Gruppe macht. Die Balance zwischen Konzept und Abenteuer kommt dann erst mit der Zeit.
Also insofern: Ja, die wachsen nach. Aber meist steckt keine Bösartigkeit oder Egoismus hinter so einem Verhalten, sondern schlicht und ergreifend Unerfahrenheit.
Ein wirklicher Augenöffner ist, denke ich, meist der erste Versuch, selbst zu leiten.
Zum Thema sehe ich da aber sogar ein zusätzliches Risiko: Proaktive Spieler:innen, die kein Gespür für den Aufwand haben, den ihre Ideen bewirken.
Die SL hat vor allem die Stadt ausgearbeitet, aber die Spieler:innen wollen auf einmal ihre Charakterhintergründe auf einer Expedition in Wildnis und entfernte Lande ergründen.
Da hilft nur Kommunikation.
--- Ende Zitat ---
Zumindest in dem von mir so erlebtem, zugestanden extrem negativem, Fall war das schon jemand den ich häufiger auf 'unseren' Rollenspieltagen gesehen habe. Also ein kompletter Anfänger kann es nicht gewesen sein, weswegen ich eher auf die negativeren Eigenschaften die du erwähnst tippen würde als auf unerfahrenheit. Denn wäre es nur das lezte hätte er eigentlich irgendwann merken müssen das er alleine "gegen" alle anderen spielt. Es gibt auch durchaus Toixische Menschen in unserem Hobby, auch abseitz von proaktiem Rollenspiel.
Aber ja, schlussendlich ist kommunikation alles im Rollenspiel - im dümmsten falle eben auch die kommunikative Ansage "Da ist die Tür!"
Liest sich jezt vieleicht extrem negativ, in der Regel gehe ich (als SL) schon auf Ideen der Spieler zu ihren Figuren ein, es ist aber eben so das es irgendwie passen muss.
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