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Messerkämpfe in Realität und Rollenspiel
Ainor:
--- Zitat von: Outsider am 30.08.2024 | 09:06 ---Ich denke das darf man nicht verallgemeinern. Unzählige Polizeivideos über Waffengebrauch in den USA zeigen, das die Person nach Treffer(n) faktisch sofort Handlungsfähig ist. In wenigen Ausnahmefällen findet noch eine Widerstandshandlung statt.
--- Ende Zitat ---
Naja, ich bezog mich hier auf das Video. Aber ich bezweifele dass die Videos repräsentativ sind.
Zumindest sieht es so aus dass niemand so genau weiss wie viel Kugeln anrichten: https://en.wikipedia.org/wiki/Stopping_power
--- Zitat von: Outsider am 30.08.2024 | 09:06 ---Gleiches Bild vermitteln auch unzählige Videos aus dem Ukraine Konflikt.
Man muss da sehr stark nach Waffenart unterscheiden.
--- Ende Zitat ---
Die 155mm Haubitze wird ja wegen ihrer Mannstoppwirkung sehr geschätzt ...
--- Zitat von: Raven Nash am 30.08.2024 | 09:02 ---Das alles spielt in der Realität eine Rolle. Das Verhältnis tödlicher Attacken ist in der Realität recht gering - die meisten Angriffe enden mit Verletzungen unterschiedlicher Schwere, manche Opfer müssen nichtmal stationär ins KH.
--- Ende Zitat ---
Welche Realität? In Friedenszeiten ist auch bei Messerkämpfen nicht immer eine Tötungsabsicht. Aber in der Kriegssituation (wo man in den meisten Rollenspielen ja ist) kann das ganz anders aussehen.
--- Zitat von: Quaint am 30.08.2024 | 12:32 ---Bei all dem Geunke über Rollenspielregeln die Messer ungefährlich machen: Da kommt es auch sehr auf den Kontext an. Lass dich z.B. mal in DnD 5 von einem Assassin stechen. Klar macht der Dolch selbst nur 1d4. Aber da kommt dann halt noch Attributsbonus rauf, Sneak Attack und derbe Poison. Am Ende sind Charaktere bis Level 4 ziemlich sicher in einem Hieb um.
--- Ende Zitat ---
Jo, zumindest liegt es nicht am Messer. Und mit Rüstung und Schwert ist so ein Messerstecher auch nicht mehr ganz so gefährlich. Allerdings sind Dinge wie z.B. nachladen einer Armbrust in der Situation im Video undenkbar.
Outsider:
--- Zitat von: Ainor am 30.08.2024 | 14:22 ---Naja, ich bezog mich hier auf das Video. Aber ich bezweifele dass die Videos repräsentativ sind.
--- Ende Zitat ---
Äh...im Polizeivideo spielt einer das Opfer und geht nach Drehbuch irgendwann zu Boden? Oder reden wir da an irgendeiner Stelle aneinander vorbei?
Eismann:
Ich hab irgendwo im Hinterkopf herumspuken, dass Säbelduellanten meist ältere Männer mit vernarbten Armen waren und Degenduellanten junge Kerle ohne Narben, da Schnittwunden weniger gefährlich und besser zu behandeln waren als Stichwunden. Schnittwunden, wenn sie nicht gerade wichtige Arterien treffen, bluten zwar wie Sau, aber eine Punktion in inneren Organen bringt einen halt schneller um.
Wobei man dann auch nochmal unterscheiden kann zwischen Verletzungen, die einen sofort aus den Schuhen hauen, und solchen, an denen man über Stunden oder Tage hinweg langsam verendet. Bei letzterem tun sich Rollenspiele meist schwer, weil das "Ende" oft bei -X Lebenspunkten gekommen ist.
Allgemein bin ich kein großer Fan von "realistischen" Kampf- und Wundsystemen. Am Ende kommt meist bloß Mikromanagement bei herum ohne sonderlichen Mehrwert. Außerdem kann der menschliche Körper einerseits erstaunlich viel einstecken, geht aber andererseits an Kleinigkeiten zugrunde, wenn sie einen an richtigen (bzw. falschen) Stelle erwischen. Zum Beispiel Brezelstücke in der Luftröhre oder Kugelschreiber im Hals.
schneeland:
Ich hab' das Thema jetzt erstmal nach Rollenspiel- & Weltenbau verschoben. Lässt sich aber bei Bedarf nachträglich noch korrigieren.
Raven Nash:
--- Zitat von: Ainor am 30.08.2024 | 14:22 ---Welche Realität? In Friedenszeiten ist auch bei Messerkämpfen nicht immer eine Tötungsabsicht. Aber in der Kriegssituation (wo man in den meisten Rollenspielen ja ist) kann das ganz anders aussehen.
--- Ende Zitat ---
Jetzt und hier in Mitteleuropa. In Kolumbien trifft man auf der Straße häufiger mal Macheten an, oder Handfeuerwaffen - in anderen Weltgegenden sind es wieder andere Waffen. Die Intensität ist dort im Allgemeinen auch eine andere.
Im "Krieg" spielen Messer allgemein keine große Rolle, die kommen nur in sehr speziellen Fällen zu Einsatz (leises Töten, engster Raum, letztes Mittel). Und das war auch immer schon so.
--- Zitat von: nobody@home am 30.08.2024 | 14:14 ---Generell, habe ich mal irgendwo läuten hören, sind Stichwunden tatsächlich oft gefährlicher als Schnitt- oder Schlagverletzungen, weil einfach die Wahrscheinlichkeit höher ist, damit im Körperinneren wichtige Organe oder größere Blutgefäße zu verletzen
--- Ende Zitat ---
Den deutschen Studenten wurde im 17. Jhdt das Stoßduell untersagt, weil es zu viele Opfer des "Lungenfuchsers" gab. Daraufhin führte man das Duell auf den Hieb ein, zuerst mit Stöcken (in Jena der Ziegenhainer), dann mit Pauksäbeln. Das Problem besteht aber vor allem bei Klingen ab einer gewissen Länge - kürzere Klingen erreichen die Organe oft nur mit extremem Kraftaufwand.
Ansonsten sind sich die Leute, die auch tatsächlich damit real zu tun hatten, nicht einig. Die Rapier-Autoren erklären den Stoß zum Killer, George Silver widerspricht dem vehement und erklärt, dass der Hieb einer entsprechend schweren Klinge wesentlich verheerender ist.
Rein von eigenen Tests mit scharfen Klingen würde ich sagen: Richtig getroffen ist es völlig wurscht. Der Stich tötet vielleicht etwas schmerzloser.
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