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Messerkämpfe in Realität und Rollenspiel

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Chaos:
Ich denke, der Hauptvorteil von Schwertern, Speeren und Schusswaffen gegenüber dem Messer ist nicht, dass sie per se tödlicher sind - sondern dass man nicht ganz so nah an den Gegner heran muss, um damit etwas auszurichten.

Raven Nash:

--- Zitat von: nobody@home am 30.08.2024 | 16:01 ---Das Messer ist aus meiner Sicht recht ähnlich tödlich wie andere Waffen auch, nämlich richtig eingesetzt an der passenden Körperstelle sehr, an anderer (oder wenn's kein ganz "solider" Treffer ist) weniger, und wenn es aus Mangel an Länge oder Können mal gar nicht trifft, dann eben in zumindest dem Sekundenbruchteil überhaupt nicht. Insofern sehe ich nicht unbedingt, daß es so viel weniger Wirkung haben soll als beispielsweise eine längere Klinge oder meinetwegen auch eine Schrotflinte, die ja auch erst mal mit mindestens einer Kugel treffen und dann die richtige(n) Stelle(n) erwischen muß...Hauptsache, es kriegt nicht künstlich mehr aufgedrückt. :)
--- Ende Zitat ---
Das Ganze lässt sich relativ einfach beantworten, indem man sich die menschliche Geschichte und die Waffenentwicklung ansieht.

Grundsatz 1: Größere Reichweite ist immer besser. Sei das die Stangenwaffe oder die Fernwaffe - es ist immer besser, den Gegner auf Distanz zu halten, bzw. ihn auszuschalten, bevor er selber in Reichweite ist.

Grundsatz 2: Mehr "Waffe" ist besser als weniger. Soll heißen, je mehr Fläche potentiell Schaden machen kann, umso besser. Das Schwert ist z.B. genau das - es hat mehr Reichweite als das Messer, und besteht nur aus Schneide. Längere Klingen erhöhen diesen Faktor.

Grundsatz 3: Soviel Masse wie möglich, aber nur so viel wie unbedingt nötig. Seien das stumpfe Hiebwaffen oder auch Klingen - ohne Masse weniger Wumms. Aber zu viel Masse macht die Waffe träge und damit gefährlich für den, der sie führt. Die Balance zu finden ist die Kunst des Waffenschmieds.

In all diesen Dingen ist das Messer (oder der Dolch) einfach ganz unten in der Liste - was aber nicht bedeutet, dass es nicht ebenso töten kann. Es ist nur im Vergleich schlicht nicht so effizient.

Das Schwert ist ja u.a. auch deshalb so omnipräsent, weil es nunmal genau in der Mitte liegt. Es gibt zwar für alles eine Waffe die besser ist, aber keine, die man so umfassend verwenden kann.

Andropinis:

--- Zitat von: Chaos am 30.08.2024 | 16:07 ---Ich denke, der Hauptvorteil von Schwertern, Speeren und Schusswaffen gegenüber dem Messer ist nicht, dass sie per se tödlicher sind - sondern dass man nicht ganz so nah an den Gegner heran muss, um damit etwas auszurichten.

--- Ende Zitat ---

Vor- und Nachteil  ;) Denn mit einem verdeckt getragenenen Messer kommt man in der Menge auch unbemerkt an das Ziel, setzt schnell 2-3 Stiche und ist ggfs. unbemerkt wieder weg.

Eismann:
Das ist definitiv ein Faktor. Messerangriffe finden ja meist nicht in Duellsituationen statt, sondern überfallartig. In "zivilen" Kontexten sind sie daher so gefährlich, weil man mit einem Zweihänder nur schlecht unauffällig in der Innenstadt herumlaufen kann.

Skyrock:
Midgard simuliert die Gefährlichkeit von geübten Messerkämpfen ziemlich gut: Dolche sind sehr billig zu erlernen, sehr billig zu steigern und richten nur 1-2 Punkte weniger Schaden an als andere Einhandwaffen.
Dafür sind sie die einzigen Einhandwaffen, die man im Handgemenge einsetzen kann, wo längere Waffen nutzlos sind. Ein geübter Messerkämpfer, der seinen besser bewaffneten Gegner unterlaufen und ein paar Runden auf ihn einhacken kann, bevor er aus dem Handgemenge entkommen kann, ist damit brandgefährlich.

Die "realistischen" Folgen eines Messerstichs wie Organtreffer oder Verbluten werden außerhalb kritischer Treffer nicht simuliert. Ist dann halt doch ein Stück weit heroische Fantasy, wo man nach drei Messerstichen noch weitermachen darf und die Folgen mit einem Heiltrank oder -zauber einfach abschüttelt.

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