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Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?

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Raven Nash:
Ich mag kein Quietschbunt, ich mag keine Weirdness, ich mag es nicht "abgedreht". Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun, das mochte ich nämlich noch nie. Nichtmal als Kind.
Ich mag Grautöne, ich mag es, wenn ein Setting in sich schlüssig ist.
Ich mag keine Zoo-Dungeons, ja ich mag generell keine Dungeons, die eigentlich nur Labyrinthe sind, in denen irgendwas lebt.
Ich mag es, wenn es eine Story gibt, die sich weiterentwickelt (die Richtung ist mir dabei ziemlich egal).

Das hat sich eigentlich nicht verändert.

nobody@home:

--- Zitat von: Oberkampf am 31.08.2024 | 12:00 ---Also ich neige auch mittlerweile eher zu "geerdeten" Abenteuern und "geerdeten" Settings. Schon wenn ich D&D- oder PF-Monsterhandbücher aufschlage, denke ich bei gefühlt 75% der Kreaturen "Ach du liebes Lieschen, wer braucht denn sowas???". Früher (mit 15) konnte ich mich an sowas gar nicht sattlesen...

Andererseits habe ich vor wenigen Jahren eine Fantasy-Abenteuerserie mitsamt Weltenreisen, Drachen, Städten auf Riesenbäumen und Steampunk-U-Booten geleitet...

--- Ende Zitat ---

Speziell die ellenlange D&D-Monsterliste ist wohl wenigstens zum Teil einfach der Tatsache geschuldet, daß frühe D&D-Runden a la Dave & Gary noch ziemlich "meta" waren -- sobald die Spieler ein Monster kannten, taten das auch alle ihre Charaktere, also mußten regelmäßig neue her, um sie überhaupt noch zu überraschen.

Allerdings: Heutzutage bin ich mehr an Systeme gewöhnt, in denen sich die Spielleitung ihre NSC recht kurz und schmerzlos selber ausdenken kann (Fate, pbtA...). Von daher gehen dicke offizielle "Monsterverzeichnisse" zwar einerseits recht direkt an meinem eigenen Bedarf vorbei, andererseits ist das für mich aber noch lange kein Grund, auf Exoten zu verzichten, die mir einfach nur mal für ein Abenteuer spontan einfallen. :)

Yney:
Ich bin auch im Laufe der Jahre geerdeter geworden. Ob das am Alter liegt ist schwer festzustellen.

Ich würde aber die These äußern, dass man mit immer längerem Spiel auch mehr und mehr lernt, was einem selbst so liegt. Dann würde es sich um einen Effekt handeln, der parallel zum Alter läuft, aber nicht kausal durch ihn begründet ist. Und was zumindest in meinem Fall sicherlich mit eine Rolle spielt: In meiner Anfangszeit gab es D&D, importiert aus Amerika und sonst nichts (zumindest nicht in meinem Wahrnehmungskreis). Und D&D war in seiner Anfangszeit doch sehr stark „Hacke Hacke bum bumm“ (was auch Spaß gemacht hat). Da existierten noch so ungeschriebene Regeln wie: Je tiefer in einem Höhlensystem, desto mächtiger die Monster. D.h. es gab erst mal kein echtes Kontrastprogramm dazu. Das änderte sich später deutlich. Auch innerhalb von D&D wurden die Abenteuer meines Gefühls nach wesentlich vielschichtiger.

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Raven Nash am 31.08.2024 | 12:07 ---Ich mag kein Quietschbunt, ich mag keine Weirdness, ich mag es nicht "abgedreht". ... ich mag es, wenn ein Setting in sich schlüssig ist.

--- Ende Zitat ---

Ich greife das mal auf, weil ich das verstehen möchte: wie hängen "Erdung" und "Schlüssigkeit" zusammen? Ab wann ist etwas nicht mehr geerdet? Ist es noch geerdet oder schon abgedreht, wenn Brückentrolle auftreten, diese aber im Setting schlüssig begründet sind?

Raven Nash:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 31.08.2024 | 13:54 ---Ich greife das mal auf, weil ich das verstehen möchte: wie hängen "Erdung" und "Schlüssigkeit" zusammen? Ab wann ist etwas nicht mehr geerdet? Ist es noch geerdet oder schon abgedreht, wenn Brückentrolle auftreten, diese aber im Setting schlüssig begründet sind?

--- Ende Zitat ---
Ich habe das Wort "Erdung" nicht verwendet. Eben weil das zuerst definiert gehört.

"Schlüssig" sind die Brückentrolle IMHO dann, wenn die da nicht nur rumhängen, wenn SCs vorbei kommen - und sie vor allem das nehmen, mit dem sie was anfangen können. Nahrung, z.B. Was soll so ein Troll mit Goldmünzen, wenn er nie in eine Stadt reinkommt, wo er sich was drum kaufen könnte?
Und dann sollte es vielleicht auch einen Grund geben, warum die Typen nicht schon längst von Soldaten erledigt worden sind.
ISSO war für mich immer schon kein valides Argument.

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