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[RMW-S] - Kapitel VIII – „Verlorene Seele“
Outsider:
Eyleeg blickt erschrocken zu dem alten Skwilden hinauf. Hätte sie noch Augen oder ein vollständiges Gesicht so hätte sie ihn sicherlich groß mit den selbigen angeschaut. Bei jedem seiner Worte weicht das Mädchen einen Schritt weiter in den Nebel zurück, zuckt zusammen als würden Peitschenhiebe ihre verletzlichen Schultern treffen.
Ein letztes Mal erhebt sie ihre Stimme, ihre Gestalt ist nur noch ein schwaches Abbild im dem grauen, nassen Nebel.
„Was meint ihr mit meinem Zustand, wovon soll ich erlöst werden, ich habe mich verlaufen und will doch nur zurück zu meinen Eltern!?“
Katharina:
Aino - Auf dem Weg zum Braskelwurm
Aino zuckt bei Gylfis Worten kurz zusammen. So aufbrausend kannte sie den alten Mann bislang gar nicht. Dennoch nickt sie zustimmend zu seinen Worten.
"Mit Zustand meint Gylfi, dass du in diesem Wald nicht essen oder schlafen musst und auch nicht sterben kannst - so ähnlich wie in einem Traum. Du brauchst also keine Angst zu haben, alleine zurückzubleiben. Wichtig ist nur, dass du niemandem Leid zufügst und kein Blut vergießt." Ainos Stimme klingt versöhnlicher, doch als sie geendet hat, wendet auch sie sich von dem Mädchen ab und folgt Gylfi.
Outsider:
Ihr lasst die knorrige Wurzel, welche sich über den Pfad schwingt und Eyleeg hinter euch zurück. Ihr schwaches Rufen und Weinen ist noch eine Weile zu hören, doch dann verstummt es und die Stille wird wieder erdrückend.
Irgendwann, wie spät es ist könnt ihr nicht sagen, verfliegt der graue, feuchte Nebel und das dumpfe Grünbraun des Waldes tritt wieder stärker hervor. Als die Dämmerung einsetzt schlagt ihr in einer geschützten Senke ein Lager auf und macht euch für die Nacht bereit.
Vor euch knackt ein kleines Feuer, der flackernde Schein der Flammen erhellt eure Gesichter und ihr hängt euren Gedanken nach. Das ihr Azlahn zurückgelassen habt und dem Mädchen nicht helfen wolltet oder konntet trübt die Stimmung und so sind die Gespräche einsilbig und schnell sucht ihr Schutz unter euren Decken um etwas Schlaf zu finden.
Morgen, am späten Nachmittag werdet ihr, wenn der Lindwurm euch nicht belogen hat, das Lager des Braskelwurms erreichen und dem alten Zwist der zwei Schlangen ein Ende bereiten.
Das Feuer brennt herunter und nur glimmende Kohlen bleiben übrig, sie reichen um zu wärmen, spenden aber nur wenig Licht. Gerade so tauchen sie das Lager in einen roten Schimmer.
Gylfi fällt es schwer in den Schlaf zu finden, zu aufdringlich ist das Gefühl das dort draußen irgendetwas ist. Etwas das ihn aus dem Dunkel des Waldes anstarrt, enttäuscht, erfüllt von Zorn. Immer am Rand seines Sichtfeldes und doch nie zu greifen. Als er endlich in einen unruhigen Schlaf fällt ist dieser nicht von langer Dauer.
Eine dünne stimme dringt an sein Ohr, ein Wispern zwischen den Bäumen.
„Maaaamaa…Paaaaapaa…helft mir, ich habe mich verlaufen!“
Es ist die schluchzende Stimme von Eyleeg die an sein Ohr dringt, doch hat sie kaum noch etwas Menschliches an sich. Sie ist so dünn, dass das kleinste Knacken von Kohlen oder das Rascheln von Stoff es übertönt. Aber es ist da und greift nach dem Herz des alten Mannes.
Trauer und Verzweiflung, die Angst des kleinen Mädchens, all das spürt Gylfi tief in sich.
Vor dem glimmenden Kohlen kann Gylfi die Umrisse von Aino erkennen, sie hält wache. Weder sie noch Emangisura scheinen das Flüstern des untoten Mädchens zu hören.
Eyleegs Wispern ist nur für ihn bestimmt.
Hinxe:
Gylfi
Auf dem Weg zum Braskelwurm
Der alte skwilde hat das Mädchen schon wenige Minuten, nachdem sie es hinter sich gelassen haben, vergessen. Er grübelt darüber nach, wie der Wurm zu bewzingen ist.
Umso mehr ist Gylfi dem Wispern Eyleegs ausgeliefert, hat er doch nicht mit ihrer "Rache" gerechnet. Er wendet sich in diesem Moment der Prüfung an die flowras. Ihm ist schnell klar, dass an Schlaf nicht zu denken ist, also versucht er in stillem Zwiegespräch Zuflucht zu finden, was aber nur sehr eingeschränkt gelingt.
Gütige Magh, schütze mich vor den Einflüsterungen des mißgünstigen und rachsüchtigen Geistes, der seinen Tod nicht einzusehen vermag. Mutiger Halawen, gib mir die Kraft, diesem Angriff auf Deinen Diener zu widerstehen, auf das er in den Kampf mit dem Braskelwurm ziehen kann.
Trotzdem ist der Alte am Beginn des Tages sichtlich gerädert, ständig ruckt sein Kopf hin und her, gelegentlich zuckt er zusammen, wenn er am Rande des Blickfeldes diese bösartige Wesenheit in Kindesgestalt oder den geisterhaften Bären wahzunehmen meint.
Am Morgen teilt er seinen Gefährtinnen mit, dass Eyleeg ihn wohl verwunschen hat. "Ich höre andauernd ihre Stimme, die mich für ihr Schicksal verantwortlich macht." Er schüttelt den Kopf. "Ich glaube, dass sie nicht wirklich ein Kind, sondern ein Rachegeist oder Schlimmeres in falschem Gewand war. Was kann ich denn für ihr Schicksal?" Mit jämmerlicher Miene blickt er Hilfe und Trost suchend zu Aino und Emangisura.
Katharina:
Aino - Auf dem Weg zum Braskelwurm
Sorgenvoll beobachtet Aino Gylfis Verhalten am Morgen. Hat er so viel Angst vor dem Drachen?
Als Gylfi schließlich ausspricht, was ihn bedrückt, blickt Aino Gylfi nachdenklich an. "Danke für deine offenen Worte, Gylfi. Mit Geistern ist nie zu spaßen, ich habe aber keinen Fluch gehört. Hast du denn eine magische Präsenz wahrgenommen? Gespürt, wie der Gesit in dich eingedrungen ist?" Aino denkt eine Weile nach, betrachtet Gylfi, so als hoffe sie zu erkennen, ob wirklich ein Rachegeist in seinem Kopf lauert. "Vielleicht treibt auch lediglich dein eigener Verstand ein böses Spiel mit dir? Vor vielen Jahren starb mein Onkel Jari. Er war schon alt und und stieß beim Pilzesammeln auf einen Bär, gegen den er alleine keine Chance hatte. In meiner Kindheit hatte ich ihn oft beim Sammeln begleitet, doch an diesem Tag war er ohne mich unterwegs, da ich lieber alleine durch die Wälder streifen wollte. Ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist, dass er starb. Und doch habe ich Jari danach viele Monde lang in meinen Träumen gesehen und immer wieder seine Stimme gehört, die mich fragte, ob ihm beim Sammeln Gesellschaft leisten möchte." Aino macht eine kurze Pause, hängt ihren Gedanken nach. "Was ich sagen will ist: Ich glaube nicht, dass du irgendetwas für das Schicksal dieses Mädchens kannst. Aber dein Herz hätte ihm wahrscheinlich trotzdem gerne geholfen und das verwirrt deinen Kopf. Zumindest könnte das eine Erklärung sein."
Fragend blickt Aino Gylfi an: "Aber wie auch immer: Wir werden wahrscheinlich heute Nachmittag auf den Drachen treffen und dann brauchen wir all unsere Aufmerksamkeit. Denkst du, du schaffst das? Sollen wir irgendwo rasten, bis es dir besser geht? Odeer magst du lieber zurückbleiben und den Drachen Emangisura und mir überlassen?"
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