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Die langweiligen guten NSC - wie werden sie interessant

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nobody@home:
Letztendlich wird es so viele zu hundert Prozent "gute" Leute in der Spielwelt eh nicht geben -- nicht, weil sie "langweilig" wären, sondern, weil das konsequent durchzuhalten so verdammt schwer ist. Selbst unter Superhelden und dergleichen würden mir nur sehr wenige Beispiele einfallen, die dem Ideal wenigstens halbwegs glaubwürdig nahe kommen.

Die meisten NSC dürften also auf die eine oder andere Weise schlicht "Leute wie du und ich" sein, egal, auf wessen Seite sie stehen. Und die kann man entsprechend ausarbeiten und bei Bedarf auch im Lauf der Zeit weiter vertiefen, schließlich lernen auch die SC sie nicht gleich bei der allerersten Begegnung schon komplett kennen.

Namo:
Tudor beschreibt das in seinem Beitrag eigentlich auf den Punkt muss ich sagen. Natürlich sind in der Welt nicht alle guten NSC pur Gut. Es gibt immer gerne Nuancen. Aber dann sind sie eben auch wieder nicht gut und konfliktfrei. Und genau die rein guten NSC die halt zur Unterstützung der Gruppe da sind, sind die leicht langweiligen wie ich empfinde. Wobei durch den Thread auch klar geworden ist warum das so ist. Sie bieten eben wenig Reibfläche und sind daher eben auch austauschbar so gesehen.

Ihnen dennoch Leben einzuhauchen wäre dann tatsächlich durch Charaktereigenschaften die einprägsam sind oder eben doch auch einen gewissen Background einbauen, der sie zu lebendigeren Charakteren werden lässt. Und das kann dann durchaus eben doch auch eine problembehaftete Familienvergangenheit etc. sein.

Das ist am Tanelorn schon faszinierend muss ich zugeben. Da möchte man nen allgemeinen Thread starten, aber innerhalb von 2 Tagen hab ich soviel Input für mein Spiel, dass sich das schon wieder anfühlt als wäre ich ein paar Treppen vom Niveau her hoch gelaufen. Hab da diverse Ideen durch die Beiträge bekommen. Schade dass es keine Likefunktion für Beiträge gibt. Fühlt euch alle geliked.  :d

Natürlich ist auch immer die Frage wie intensiv man das alles (aus)spielen möchte. Also wieviel Rollenspiel mag man betreiben. Jede intensivere Ausschmückung von NSC führt ja letzten Endes auch nochmal zu mehr zeitlicher Präsenz. Aber so ist das echt toll. Werde ich am Wochenende gleich mal umsetzen.

felixs:

--- Zitat von: nobody@home am  3.11.2024 | 16:07 ---Letztendlich wird es so viele zu hundert Prozent "gute" Leute in der Spielwelt eh nicht geben -- nicht, weil sie "langweilig" wären, sondern, weil das konsequent durchzuhalten so verdammt schwer ist.

--- Ende Zitat ---

In der Realität ist das so, aber in fiktionalen Werken (wie auch Abenteuerwelten) tritt sowas häufig auf.
Die Tendenz zu einem ausgeprägten Grauschleier bei "guten" Figuren ist in der Literatur auch eine eher neue Erscheinung; gab es früher auch, ist aber viel häufiger geworden. (Kommt mir jedenfalls so vor, kann ich nicht quantitativ belegen).

Bei mir sind die meisten Nichtspielerfiguren leicht zu durchschauen und es gibt auch meist keine Überraschungen. Eben weil das sonst keine Überraschungen mehr wären. Und weil es das Spiel (unnötig) kompliziert macht, wenn man ständig misstrauisch sein muss. Gute Figuren können grummelig sein, schlechte Manieren haben, wunderlich sein etc. Aber es gibt (fast immer) keinen Zweifel an deren "Gutheit".

Raven Nash:
Ich trenne grundsätzlich nicht in "gut" oder "böse". Ich halte von dem Konzept ganz einfach nichts - was für den einen "gut" ist für den anderen "böse". Es geht einfach darum, ob etwas für den Einzelnen positive oder negative Auswirkungen hat. Für die "Hexe", die unschuldig auf dem Scheiterhaufen steht, ist der Hexenjäger "böse" - für den Grundbesitzer, der sich ihr Haus einverleiben darf, ein Ausbund an Gerechtigkeit, und daher "gut". Und der Hexenjäger selbst sieht sich ohnehin als Werkzeug einer höheren Macht, und daher muss alles, was er tut "gut" sein.

Und so baue ich auch meine NSCs auf. Was tun sie, aus welchen Beweggründen. Ihre Handlungen können aber für die SCs positiv oder negativ sein, bzw. die SCs ihren eigenen Plänen diametral entgegen stehen. Und das macht sie dann feindlich, nicht ihre "Natur".
Und natürlich gitl das umgekehrt auch für Figuren, die für die SCs positiv sind. Die warten ja nicht darauf, dass irgendwelche Abenteurer vorbei kommen, denen sie helfen können. Die haben nur zufällig gerade die gleichen Ziele.

Ich hab sogar aufgehört, Dämonen einfach als "böse" zu spielen. Sie sind extrem chaotisch, bis zum Grad des Wahnsinns. Aber einfach nur "böse" sind sie eigentlich nicht - sie haben halt nichts, was sich auf die Welt positiv auswirken würde.

Namo:

--- Zitat von: felixs am  4.11.2024 | 11:33 ---In der Realität ist das so, aber in fiktionalen Werken (wie auch Abenteuerwelten) tritt sowas häufig auf.
Die Tendenz zu einem ausgeprägten Grauschleier bei "guten" Figuren ist in der Literatur auch eine eher neue Erscheinung; gab es früher auch, ist aber viel häufiger geworden. (Kommt mir jedenfalls so vor, kann ich nicht quantitativ belegen).

Bei mir sind die meisten Nichtspielerfiguren leicht zu durchschauen und es gibt auch meist keine Überraschungen. Eben weil das sonst keine Überraschungen mehr wären. Und weil es das Spiel (unnötig) kompliziert macht, wenn man ständig misstrauisch sein muss. Gute Figuren können grummelig sein, schlechte Manieren haben, wunderlich sein etc. Aber es gibt (fast immer) keinen Zweifel an deren "Gutheit".

--- Ende Zitat ---

So handle ich das aktuell eigentlich auch ganz gern. Mal ab davon, dass wir in Mittelerde spielen, was per se schon ziemlich viel Stereotypen hat, finde ich es auch für meine Mitspieler einfacher. Wir sind jetzt natürlich aufgrund des Alters kognitiv ohnehin nach einer harten Arbeitswoche mit Familie und Co schon nicht mehr ganz auf der Höhe. Dazu kommt dann auch, dass die Spieler ohnehin nur einen Bruchteil an Wissen haben, welches ich als SL besitze. Während ich vielleicht denke es muss noch ne dritte Wendung geben um alles spannend zu machen, braucht es das für die Spieler nicht wirklich. Und von daher finden die ein recht klares bzw. einfaches Rollenbild der NSC schon schön und "entspannend". Die grauen oder neutralen NSC sind ja dann das Salz in der Suppe. Aber ich finde - zumindest für unserer Gruppe - die klassische Fantasyeinteilung da schon recht gut aktuell. Insbesondere da wir eine längere Kampagne spielen und es insofern auf beiden Seiten auch "NSC Leuchttürme" geben soll und muss.

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