Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen

Die langweiligen guten NSC - wie werden sie interessant

<< < (8/11) > >>

tartex:

--- Zitat von: Namo am  3.11.2024 | 10:02 ---Mal ein aktuelles - oder eher schon längeres Problem - das mir gerade wieder auffällt. Während ich relatiDa er als ehemaliger Kämpfer kämpfen kann, habe ich nun nervigerweise eine weitere Kampfpartei. Wenn er schon so nah an der Gruppe ist, würde ich ihm gerne Charisma geben. Irgendetwas, was dazu führt, dass er der Gruppe ans Herz wächst und sie eine Verbindung zu ihm aufbauen. Da ein Paladin in der Gruppe ist, wäre die Frage ob vielleicht öfters den Paladin auf den Glauben anspricht und vielleicht durch Gespräche nach und nach selbst zum Glauben kommt.

Insgesamt bleibt aber die Thematik: Wie gestaltet ihr spannende und interessante gute Charaktere die euren Spielern in Erinnerung bleiben und auf deren Begegnung sie sich jedes Mal freuen? Welche Tips und Kniffe habt ihr?

--- Ende Zitat ---

Bei uns sind die NSC immer dann bekannt und beliebt geworden, wenn wir ein System mit explodierenden Würfeln gespielt haben und der Soldat #3 ein wahnsinniges Ergebnis erwürfelt hat. Dann hatte plötzlich die 3-Stichwort-Beschreibung Farbe und Intensität.

Leistung bringts! Kann aber auch nach hinten losgehen, wenn die NSCs regelmäßig die SCs übertrumpfen. Wer haßt solche schmierigen Perfektionisten nicht?

Auch wenn sie spektakulär draufgegangen sind, erhielten sie Farbe. Aber das nützt dem SL dann ja nicht mehr viel.

felixs:
Um doch noch was zum eigentlichen Thema beizutragen:
Als Autor, der viele interessante Nebenfiguren einführt und ohne viel Aufwand recht plastisch erscheinen lässt, fällt mir gerade Terry Pratchett ein. Und der macht eigentlich genau das: Fast jede Figur hat irgendein Merkmal, meist wirklich nur ein einziges, welches stark überzeichnet wird und dann manchmal noch im Laufe von Geschichten weiterentwickelt wird.
Ich würde daraus folgern, dass gute, komplexe Geschichten nicht notwendig komplexe Figuren brauchen. Bzw. dass sich die Komplexität bei Bedarf ergeben kann. Für den Anfang reicht ein Merkmal.


--- Zitat von: nobody@home am  4.11.2024 | 15:48 ---Generell gilt mMn auch, daß man als SL sowieso gar nicht alle NSC "interessant" machen kann -- dafür reichen die Zeit (egal, ob Vorbereitungs- oder Spiel-) und die geistige Bandbreite eines einzelnen Gehirns für gewöhnlich schlicht nicht aus.

--- Ende Zitat ---

Ich würde auch noch hinzufügen, dass auch in der Realität (jaja, jetzt argumantiere ich von der Seite her) ja nicht alle Personen "interessant" sind...

Issi:

--- Zitat von: Namo am  3.11.2024 | 10:02 ---Mal ein aktuelles - oder eher schon längeres Problem - das mir gerade wieder auffällt. Während ich relativ wenig Probleme habe Antagonisten und "böse" NSC im weiteren Sinne zu gestalten und zu leben, fällt es mir doch oft schwer interessante "gute" NSC zu schaffen. Irgendwo das alte Hulk Hogen yellow and red Problem.

Mit guten NSC meine ich insbesondere NSC die den Charakteren helfen bzw. bedingungslos gegen das Böse kämpfen. Klar erkennt man dass die nett sind, aber nett ist halt auch der kleine Bruder von .... langweilig. Meine besten guten NSC waren gefühlt welche mit düsterer Vergangenheit. So Gestalten wie ein Dunkelelf oder ein Halbvampir ala Blade.

Aktuell habe ich auch wieder zwei Aspiranten denen ich gerne mehr Charakter geben wollen würde. Der eine war eigentlich nur als Kickoff Begegnung gedacht der Hintergründe zur Familienvergangenheit eines Spielers hatte in die er verwickelt war (er war beim Mord an dessen Vater dabei, hat diese Tat aber gesühnt). Jetzt hat eben jener Spieler ihn genötigt ihn bei den Abenteuern zu begleiten bis er seine Schuld abgetragen hat. Jetzt habe ich ungeplant einen NSC die ganze Zeit mit der Gruppe reisen. Das war eigentlich nicht geplant. Da er als ehemaliger Kämpfer kämpfen kann, habe ich nun nervigerweise eine weitere Kampfpartei. Wenn er schon so nah an der Gruppe ist, würde ich ihm gerne Charisma geben. Irgendetwas, was dazu führt, dass er der Gruppe ans Herz wächst und sie eine Verbindung zu ihm aufbauen. Da ein Paladin in der Gruppe ist, wäre die Frage ob vielleicht öfters den Paladin auf den Glauben anspricht und vielleicht durch Gespräche nach und nach selbst zum Glauben kommt.

Insgesamt bleibt aber die Thematik: Wie gestaltet ihr spannende und interessante gute Charaktere die euren Spielern in Erinnerung bleiben und auf deren Begegnung sie sich jedes Mal freuen? Welche Tips und Kniffe habt ihr?

--- Ende Zitat ---
These:
Gute Charaktere gibt es nicht

Wie ist das gemeint?

Kein Schwein macht etwas völlig uneigennützig. Nicht mal jene, die diesen Eindruck vermitteln oder das von sich selbst annehmen. Irgendwas springt für die immer dabei raus. Und sei es das Gefühl " Gebraucht zu werden."

Sprich:
Weg mit straffen Polaritäten, hin zu menschlichen Charakteren, die ihre Schwächen haben (Und seien sie noch so gut versteckt)

Ein paar "schlechte"Eigenschaften(Motivationen)" für "gute Figuren":

Gefallsucht, Drogensucht, starkes Geltungsbedürnis, " Unentbehrlich sein wollen ", " Ein Schuldgefühl abbauen", " sich von anderen abheben wollen ", Todessehnsucht, " Persönlicher Gewinn durch das Leid anderer", Macht, Geld, Sex, Einsamkeit entfliehen, Neugier

Edit folgt
Noch in paar "nervige" Eigenschaften:
Redet zu schnell und zuviel, kann kein Geheimnis bewahren, Bevormundet und oder kritisiert gerne, Sieht die Schattenseiten in anderen nicht, sieht nur die eigenen, weinerlich, vergesslich, ängstlich, scheu, leicht reizbar, kann sich nicht an Regeln halten, Autoritätsproblem, Autoritätshörig, Übergriffig, Mischt sich ungefragt ein, mangelnde Teamfähigkeit, Misstraut jedem, eitel, angeberisch, eifersüchtig, Angst einflösend (Erscheinung, Auftreten), mangelnder Selbstwert, Stark verunsichert(Braucht ständig Bestätigung für sein Handeln), Stark von sich überzeugt ,Nervenwrack, Depressiv, cholerisch, Von einer fixen Idee besessen, Mangelndes Taktgefühl, Rechthaberisch.
Diverse Spleens. Unerbittlich gegen sich selbst - nachgiebig gegenüber anderen- ,Unerbittlich gegen die Menschlichkeit (Schatten) anderer- nachgiebig gegenüber sich selbst, Neidisch, Abergläubisch,
Drang zu missionieren, Belehrt andere.
Etc.

Tudor the Traveller:
Warum denkst du, dass "gut" und "Schwächen haben" sich irgendwie ausschließen?  :think:

nobody@home:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am  6.12.2024 | 23:42 ---Warum denkst du, dass "gut" und "Schwächen haben" sich irgendwie ausschließen?  :think:

--- Ende Zitat ---

Gute Frage. Ein "guter" Charakter kann ja beispielsweise leicht ein bißchen zu ehrlich oder weichherzig für die ach so harte Abenteuerwelt sein, ohne daß das seiner prinzipiellen "Güte" gleich Abbruch täte; eher ist sogar das Gegenteil der Fall...

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln