Pen & Paper - Spielsysteme > DSA - Das schwarze Auge
Wie beliebt ist DSA heute noch?
aikar:
--- Zitat von: tartex am 16.11.2024 | 16:19 ---Und auch wenn ihr alle 3W20 simpel und elegant findet, sich eine solche Probe in einem Stream zu geben, wo mal alle 30 Sekunden rumstammeln, bis das Ergebnis feststeht, ist schon ein ziemlicher Klotz am Bein für den es kaum eine gute Rechtfertigung gibt.
--- Ende Zitat ---
Niemand hat behauptet, dass die 3W20 simpel und elegant wäre.
Was aber wohl viele sehen ist, dass die 3W20 Probe eben nicht die Hauptschwelle ist. DSA3 hatte die auch und war auch nicht komplizierter als D&D5, eher simpler (Ja, DSA3 hatte seine eigenen Probleme wie das ewige LP-Runterklopfen, aber schwierig war es nicht).
Und dass die 3W20-Probe eben inzwischen (aka seid über 30 Jahren) sehr ikonisch für DSA ist, sowie "D20" sehr ikonisch für D&D ist. Ich mag sie persönlich auch nicht, aber ich denke, dass ist durchaus eine gute Rechtfertigung, die man zumindest nicht ohne weiteres Abwägen ignorieren sollte.
Ich bin, wie wohl bekannt ist, ein Anhänger davon, dass man Aventurien/Dere mit vielen verschiedenen Systemen bespielen kann. Und ich bin beileibe kein Fan von DSA. Aber ich erkenne an, dass es seine Fans hat, und wenn es explizit DSA sein soll, dann sollte man auch bei einer hypotethischen neuen Edition gewisse Teile wiedererkennen.
Aber daraus ergibt sich eine interessante Folgefrage: Was macht DSA eigentlich als Regelsystem aus? Welche Eigenschaften müsste eine neue DSA-Edition haben (unabhängig von der Hintergrundwelt), damit es immer noch DSA wäre?
Letztendlich war DSA1 ja nur "Wie D&D, aber soweit anders, dass wir nicht verklagt werden, also würfeln wir niedrig".
Wirklich herausstechend sind meiner Meinung nach:
Astralpunkte (Ab DSA1)
Aktive Parade (Ab DSA1)
Rüstungsschutz als Schadenspunktereduktion (Ab DSA1)
3W20-Probe (Ab DSA32)
Klassensloses Baukastensystem (Ab DSA4)
Simulationistischer Ansatz, die Regeln spiegeln die Welt wieder (Ab DSA4)
Relativ flache Machtkurve und eher mittleres Höchst-Power-Level (Ab DSA4)
Tatsächlich finde ich unter diesen Gesichtspunkten Ilaris das bisher beste DSA (Ja, ich bespiele Aventurien persönlich mit D&D5, aber mir ist völlig bewusst, wie weit es sich von DSA unterscheidet. Ich finde, es funktioniert gut für Myranor und auch für Aventurien, aber ich sehe es nicht als alternatives DSA, wenn man am Regelsystem hängt).
--- Zitat von: YY am 16.11.2024 | 20:39 ---Und zumindest zu Beginn hat man den Retro-Kram von Verlagsseite in den öffentlichen Auftritten selbst eher belächelt. Da hätte ich mir etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht. Das kann mittlerweile anders sein, bin da nicht dran geblieben.
--- Ende Zitat ---
Die Retro-Sachen werden schon noch immer mit einem gewissen trashig-humoristischen Spiel- und Abenteuerstil verbunden. Das sieht man auch an den neu erschienenen DSA1-Abenteuern.
Ma tetz:
Hab gerade ein DSA 5 PC-Spiel gefunden: https://store.steampowered.com/app/1139870/The_Dark_Eye__Book_of_Heroes/?l=german
ging voll an mir vorbei.
Das DSA 4 im Endgame low-Power ist, empfinde ich nicht so.
Oberhalb der 10.000 AP geht schon einiges. Da kann ein Magier schonmal mehrere Mindere Dämonen oder auch 1-2 ein-gehörnte Dämonen verbannen. Von Gruppen die mit 20.000 und mehr AP spielen hab ich auch schon gehört.
Gerade die Abenteuer zur Splitterdämmerung und das Jahr des Feuers waren für mich auch keine Low-Power Fantasy.
DSA ist vielleicht nicht so high Power Fantasy wie DnD aber wirklich Low Fantasy ist das nun auch nicht.
Aufgrund der flachen Progression dauert es aber ewig da hin zu kommen, da gebe ich Dir Recht.
Ich bin mit 4 eingestiegen und habe 3 mal für ein Abenteuer angetestet. 1+2 kenne ich gar nicht. Aber ich hab schon den Eindruck, das sich das Spielgefühl über die Editionen stark gewandelt hat. Und jeder etwas anderes ikonisch an den Regeln findet, je nachdem, wann er eingestiegen ist.
Gondalf:
--- Zitat von: aikar am 16.11.2024 | 22:42 ---
Aber daraus ergibt sich eine interessante Folgefrage: Was macht DSA eigentlich als Regelsystem aus? Welche Eigenschaften müsste eine neue DSA-Edition haben (unabhängig von der Hintergrundwelt), damit es immer noch DSA wäre?
Letztendlich war DSA1 ja nur "Wie D&D, aber soweit anders, dass wir nicht verklagt werden, also würfeln wir niedrig".
Wirklich herausstechend sind meiner Meinung nach:
Astralpunkte (Ab DSA1)
Aktive Parade (Ab DSA1)
Rüstungsschutz als Schadenspunktereduktion (Ab DSA1)
3W20-Probe (Ab DSA3)
Klassensloses Baukastensystem (Ab DSA4)
Simulationistischer Ansatz, die Regeln spiegeln die Welt wieder (Ab DSA4)
Relativ flache Machtkurve und eher mittleres Höchst-Power-Level (Ab DSA4)
Tatsächlich finde ich unter diesen Gesichtspunkten Ilaris das bisher beste DSA (Ja, ich bespiele Aventurien persönlich mit D&D5, aber mir ist völlig bewusst, wie weit es sich von DSA unterscheidet.
--- Ende Zitat ---
Bin ich dabei, aber die 3W20 gibt es schon seit DSA2
https://www.f-shop.de/das-schwarze-auge/rollenspiel/retro/4217/dsa2-die-helden-und-magie-des-schwarzen-auges
aikar:
--- Zitat von: Gondalf am 16.11.2024 | 23:11 ---Bin ich dabei, aber die 3W20 gibt es schon seit DSA2
--- Ende Zitat ---
Danke, wird korrigiert.
--- Zitat von: Ma tetz am 16.11.2024 | 23:04 ---Das DSA 4 im Endgame low-Power ist, empfinde ich nicht so.
Oberhalb der 10.000 AP geht schon einiges. Da kann ein Magier schonmal mehrere Mindere Dämonen oder auch 1-2 ein-gehörnte Dämonen verbannen. Von Gruppen die mit 20.000 und mehr AP spielen hab ich auch schon gehört.
Gerade die Abenteuer zur Splitterdämmerung und das Jahr des Feuers waren für mich auch keine Low-Power Fantasy.
DSA ist vielleicht nicht so high Power Fantasy wie DnD aber wirklich Low Fantasy ist das nun auch nicht.
--- Ende Zitat ---
Ich stimme dir absolut zu, deshalb habe ich auch nicht Low Power sondern "mittleres Höchst-Power-Level " geschrieben. DSA-Charaktere werden keine (Halb)götter, aber schon sehr mächtig. Deshalb halte ich ja auch D&D5 als für Aventurien absolut brauchbar.
Meiner Erfahrung nach (Ich habe die 7 Gezeichneten mit DSA4.1 bis zum Schluss geleitet, was wohl der Gipfel an Epic bei DSA ist), entspricht die Oberkante bei DSA ungefähr Stufe 15 bei D&D5. Was schon deutlich mehr ist, als die allermeisten D&D-Kampagnen erreichen.
--- Zitat von: Ma tetz am 16.11.2024 | 23:04 ---Aber ich hab schon den Eindruck, das sich das Spielgefühl über die Editionen stark gewandelt hat. Und jeder etwas anderes ikonisch an den Regeln findet, je nachdem, wann er eingestiegen ist.
--- Ende Zitat ---
Absolute Zustimmung. Das macht ja eben die Frage "Was macht DSA eigentlich aus?" so interessant. Was müsste eine neue DSA-Edition haben, um sowohl alte als auch neue Spielende abzuholen, wie es D&D5 für die meisten (natürlich nicht alle) D&D-Spielenden geschafft hat? DSA5 hat gegenüber DSA4 nicht genug geändert, um die empfundenen Probleme zu beheben, aber doch genug, um viele DSA4(.1)-Spielende zu verlieren. Waren es die falschen Änderungen? Waren es zu viele? Oder zu wenige? Wie viel darf eine neue Edition ändern, damit es noch DSA ist?
Falls die Frage zu weit vom Thema abweicht, bitte abkoppeln.
YY:
--- Zitat von: Cass am 16.11.2024 | 22:10 ---Stattdessen gibt es letztere durchaus, aber sie sind relativ losgeloest von der Marke als solcher, wie sie sich heute kommerziell praesentiert.
--- Ende Zitat ---
Andersrum kann man das wie so manch ein D&D-Kommentator positiv sehen und sagen: DSA ist ein Stück weit allgemeines Kulturgut und würde selbst den totalen kommerziellen Untergang zumindest noch eine ganze Weile überstehen.
--- Zitat von: Darius der Duellant am 16.11.2024 | 22:25 ---Blackguards hat sich an den DSA Regeln zumindest orientiert, aber einen deutlichen entschlackten Ansatz gefahren.
--- Ende Zitat ---
Die Blackguards-Titel waren auch gar nicht mal so unerfolgreich, wenn ich mich recht erinnere. Da war das Problem eher, dass man von der DSA-Grundlage quasi nur im Kleingedruckten erfahren hat.
An einem rollenspielmäßig völlig Unbeleckten ging das völlig vorbei, dass das ein kleiner Ableger aus einem riesigen Universum ist.
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