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Wie beliebt ist DSA heute noch?
Adanos:
Man kann nur hoffen, dass Aventurien und Myranor sind in der 5e etablieren. Sonst ist - denke ich - auf lange Sicht Essig mir den Marken. DSA wird sich mE nicht langfristig halten können. Ich hab den Eindruck, sie melken nur noch ihre Stammkundschaft auf (noch) sehr effiziente Weise, aber ob da genug nachkommt, wage ich zu bezweifeln.
aikar:
--- Zitat von: Adanos am 24.02.2025 | 22:09 ---Man kann nur hoffen, dass Aventurien und Myranor sind in der 5e etablieren. Sonst ist - denke ich - auf lange Sicht Essig mir den Marken. DSA wird sich mE nicht langfristig halten können. Ich hab den Eindruck, sie melken nur noch ihre Stammkundschaft auf (noch) sehr effiziente Weise, aber ob da genug nachkommt, wage ich zu bezweifeln.
--- Ende Zitat ---
Ich fühle mich etwas geschmeichelt, aber selbst ich glaube nicht, dass die Zukunft von DSA (nur) in 5e liegt. Das ist ein zusätzliches Feld, aber sicher nicht das einzige.
Aber ich denke Ulisses macht in letzter Zeit schon ein paar richtige Schritte. Entkoppeln der Hintergrundbände (wenn auch leider bei den SL-Büchern und Kompendien nicht ganz sauber, ich sehe die Settings einfach als die wahre Stärke von DSA, auch im internationalen Vergleich), Streuen der Marke (ich kann mir gut vorstellen, dass in Zukunft viele englischsprachige Spielende "The Dark Eye" als "Das Rollenspiel zu Aventuria" kennen werden), Online-Präsenz (mit Verbesserungspotential, aber vorhanden) und die Wiederaufnahme des unterstützten Metaplots mit den Zwergen- und Skrechu-Plots.
Der Knackpunkt wird ein hypothetisches DSA6. DSA5 wird dieses Jahr 10 Jahre alt. Nur die 4. Edition lief länger und auch das nur, wenn man DSA4 und 4.1 zusammenzählt. Auch das Abkoppeln der Hintergrundbände und die kommunizierte Editionsoffenheit könnte als ein Zeichen für mögliche Pläne eines Editionswechsels gedeutet werden (Evtl. nach Abschluss der beginnenden Metaplot-Fäden, um einen neuen Status Quo zu etablieren).
Und wenn es dazu kommt, wird es spannend. Ein zugänglicheres und flotteres DSA6, das gleichzeitig die hohe Flexibilität beim Charakterbau und das starke etablierte Setting mit lebendigem Metaplot erhält und betont, evtl. sogar das Low-Level-Play noch etwas stärker fördert, könnte sich tatsächlich als D&D-Alternative etablieren. Auch langfristig und international.
Aber das erfordert die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen und Gegenwind auszuhalten (man wird zwangsläufig einigen Hardcore-Fans auf die Füße steigen), ein paar liebgewonnene Zöpfe abzuschneiden und offen für Veränderung zu sein. Und damit hängt es massiv von den Leuten ab, die an den Schalthebeln sitzen und an deren persönlichen Vorlieben.
Ein brauchbarer Vergleich ist wohl Midgard 6, wobei hier gleichzeitig Regeln und Setting verändert wurden, was ich DSA nicht anraten würde (und persönlich auch bei Midgard für keine gute Idee halte, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen).
Weltengeist:
--- Zitat von: aikar am 25.02.2025 | 07:02 ---ich sehe die Settings einfach als die wahre Stärke von DSA, auch im internationalen Vergleich
--- Ende Zitat ---
Sehe ich genauso. Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird. Zumal Neueinsteiger eben nicht "mit reinwachsen" können, wie das bei vielen hier der Fall war, sondern von der schieren Menge an bereits vorhandenem Material einfach erschlagen werden.
Zanji123:
--- Zitat von: Weltengeist am 25.02.2025 | 07:14 ---Sehe ich genauso. Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird. Zumal Neueinsteiger eben nicht "mit reinwachsen" können, wie das bei vielen hier der Fall war, sondern von der schieren Menge an bereits vorhandenem Material einfach erschlagen werden.
--- Ende Zitat ---
exakt meine Meinung. Wobei man mittlerweile ja schon versucht, dass offzielle Abenteuer kein Vorwissen aus 20 Jahren DSA Historie benötigen wie dies noch zu DSA 3 und 4 Zeiten der Fall war (und du das teilweise nicht mal gewusst hast, dass du Vorwissen aus einem uralten Abenteuer / Boten / sonstwas bräuchtest weil es einfach..nicht drauf stand)
Allerdings würde ich dies nicht rein auf die Lore schieben sondern eben sehr sehr viel auf das Regelwerk das einfach ausgewuchert ist. Einem Neueinsteiger kann ich zwar die Einsteigerbox von DSA 5 geben aber die ist immernoch komplizierter als die ganze DSA 3 Helden des Schwarzen Auges Box inkl MMZ sowie GMG (imho). Du knallst da einem Neueinsteiger erstmal eine Wulst an Text inkl extrem kleinlichem Charakterblatt hin. Der guckt dann und sieht das es bei D&D auch einfacher geht (oder evtl. sogar bei Warhammer Fantasy) und würde dann wohl eher dahin gehen.
Nächster Grund ist halt auch die absolut schlecht designte Seite von Ulisses bezüglich DSA. Die Startseite für Neueinsteiger sagt dir absolut wenig was DSA überhaubt ist (im Vergleich zu DND die kurze Videos und so hat). Wenn du dann den Weg in den Shop findest und dich dann irgendwie auf dem Bereich mit "Einsteigerprodukte" findes, siehst du neben der Starterbox, der Erweiterung für die Starterbox, einigen Solos auch Liebliche Prinzessin Yasmina (DSA 2) und die Saltatio Mortis Adventure in a Box Finsterwacht das halt zwar in Aventurien spielt aber halt nix mit dem Rollenspiel zu tun hat. Im Regel und Quellenbände Bereich sieht das dann noch wirrer aus.
aikar:
--- Zitat von: Weltengeist am 25.02.2025 | 07:14 --- Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird.
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Kommt darauf an was man als "Die Massen" sieht. Letztendlich darf man sich nichts vormachen, es wird immer darum gehen, sich um die Reste vom Kuchen zu streiten, die D&D übrig lässt. Zumindest so lange die D&D-Macher nicht einen wirklich großen Bock schießen und das ist nicht zu erwarten. Selbst die OGL-Debatte und ein (sanfter) Editionswechsel hat am Status Quo nichts geändert.
Aber um der größte Goldfisch neben dem Wal zu sein wird es nicht reichen, den Wal zu kopieren. Dafür muss sich DSA seine Stärken erhalten und das ist (neben der Flexibilität beim Charakterbau) das Setting. Und, um beim Thema zu bleiben: Wenn wir alten Hasen im Verein begeistert über die Details von Aventurien palavern habe ich schon den Eindruck, dass das einige Neulinge neugierig macht. Ist aber vielleicht auch Wunschdenken ;D
d.h. man muss dafür sorgen, dass dieser Funke überspringt und den Einstieg möglichst leicht machen (Und eine bessere Webseite und vielleicht Erklärungsvideos schlagen in diese Kerbe).
Metaplot-Kaufkampagnen sind da meiner Meinung nach ein immens wichtiger Faktor, der in den letzten Jahren einfach gefehlt hat und jetzt wieder da ist. Der Startschuss für das "tiefe" Aventurien war vor allem die Gezeichneten-Kampagne und alles was dranhängt. Die Theaterritter-Kampagne hat da offenbar ähnliches bei der DSA5-Community ausgelöst, aber war im Vergleich kurz und isoliert. Es ist aber durchaus möglich, dass in 10 Jahren DSA-Spielende über die Skrechu-Kampagne so reden, wie wir über die Gezeichneten.
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