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Reading Challenge 2025

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Weltengeist:
Der Juni ist rum, wie sieht's denn aus? Drei Bücher sind "fertig geworden":

* Stuart Turton - Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle.
Puh, geschafft. Hat tatsächlich ziemlich lange gedauert, und ich hatte unterwegs immer mal wieder Zweifel, ob ich es zu Ende lese. Nicht nur wegen der Dicke, sondern wegen des nagenden Verdachts, dass der Autor gerade den "Metaplot" (mehr will ich hier nicht spoilern) nicht vernünftig aufgelöst kriegt. Tatsächlich fand ich die Auflösung des eigentlichen Krimis am Ende tatsächlich überzeugender als die Auflösung der Rahmenhandlung. Aber ich habe es auch nicht bereut, das Buch dann doch zu Ende gelesen zu haben.
* Lyon Sprague Le Camp - Die Königin von Zamba.
Ein Klassiker. Der erste Band des Krishna-Zyklus, von dem ich bis vor fünf Wochen noch nie was gehört hatte, der aber wohl unter Science-Fantasy-Fans recht bekannt ist. Liest sich wie viele Bücher der 60er/70er Jahre: problemlos, aber für heutige Lesegewohnheiten irgendwie distanziert. Die Welt, die von Fans der Serie so gelobt wird, lernt man hier aber noch nicht wirklich kennen - es gibt nicht mal eine Karte, geschweige denn dass die Orte, Personen oder Gegebenheiten so beschrieben wären, dass ich wirklich ein Bild vor Augen gehabt hätte. Noch habe ich keine Ahnung, ob ich die Reihe irgendwann fortsetze.
* Tahsim Durgun - Mama, bitte lern Deutsch!
Spiegel-Bestseller, Lobeshymnen allerorten. Und das Thema (Zweite-Generation-Einwanderer mit Humor erzählt seine Geschichte) fand ich auch interessant. Aber leider hat das Buch für mich überhaupt nicht funktioniert. Das liegt zum einen daran, dass ich den vielzitierten Humor irgendwie nicht finden konnte. Außerdem empfinde ich den Erzähler als einen zutiefst negativen Menschen - die Sorte, die die eigene Schwester als Heulsuse, den eigenen Bruder als Gen-Z-Versager und das Kleid der Mutter mit "hatte die Farbe von Einhornkotze" charakterisiert. Der sich seitenlang über die schlechten Lehrer seiner Schulzeit auslässt, aber die guten (die ihn scheinbar wirklich gefördert haben) mit gerade mal zwei Seiten bedenkt. Und der erst begeistert beschreibt, wie früher die ganze Familie zum Maisstehlen in die Felder gezogen ist, nur um sich dann direkt daneben aufzuregen, dass seiner Mutter in einem Supermarkt Diebstahl unterstellt wurde. Nein, damit konnte ich mich nicht anfreunden. Stark fand ich das Buch nur auf den letzten 30 Seiten, als er anfängt, mal erwachsene Gespräche mit seiner Mutter zu führen. Mehr davon hätte dem Buch gut getan.
Abgebrochen habe ich auch mal wieder was:

* Travis Baldree - Bookshops & Bonedust.
Das Prequel zum vielgelobten "Legends & Latte", des vielleicht prominentesten Vertreters der Gattung "Cozy Fantasy". Und auch wenn ich der erste bin, dem Autoren wie Scott Lynch, Joe Abercrombie oder G.R.R. Martin zu krass sind, war mir dieses Buch eindeutig zu wenig krass. Da passiert ja wirklich gar nichts. Nach hundert Seiten, in denen es im Wesentlichen um leckeres Gebäck und das Instandsetzen einer Buchhandlung ging, habe ich aufgegeben.
Zwischenstand zum Leseziel: 6.373 Seiten (von 12.000)

Niniane:
45. Sven Stricker - Sörensen am Ende der Welt. Eigentlich wollte ich in der Bücherei ja was fürs Kind ausleihen, aber man kann ja gucken, was es in der Krimi-Abteilung so gibt, und voilà, Band 3 und 4 der "Sörensen ermittelt"-Reihe waren gerade verfügbar.
Im dritten Teil der Reihe verschwindet Sörensens Freund Ole Kellinghusen, der in einer Tankstelle jobbt, aber eigentlich von einer Karriere als Musiker träumt. Leider wird Ole demnächst Vater, Mutter seines Kindes ist Lucy, die Tochter von Sörensens Freundin Jenny. Zunächst haben beide den Verdacht, dass Ole doch kalte Füße bekommen hat - Jenny mehr als Sörensen -, doch dann wird eine Leiche im Koog gefunden und es steht die Frage im Raum, ob Ole nicht sogar einen Mord begangen hat und deswegen untergetaucht ist.
Der dritte Teil der Sörensen-Krimis enthält wieder alle Elemente, die die Reihe so lesenswert machen, und obwohl Katenbüll wirkt wie das trostloseste Dorf der Welt, freut man sich auf ein Wiedersehen mit den skurrilen Charakteren. Die werden nie vorgeführt, auch Sörensen mit seiner Angststörung ist vielleicht Ziel des Spotts seiner Mitmenschen, aber nie des Autors. Sven Stricker setzt sich behutsam mit der Psyche eines Angstpatienten auseinander, und als Leserin bemerkt man durchaus, wie Sörensen sich entwickelt hat, auch wenn er es selbst nicht weiß.
Die Auflösung des Falls ist spannend, denn ich hatte lange keine Idee, wer der Täter sein soll und als er dann präsentiert wird, war es wirklich ein kurzer "D'uh"-Moment und hat komplett Sinn ergeben. Für Krimifans und Fans skurriler Charaktere, die definitiv kein Cozy Crime sind, definitive Leseempfehlung. 4 von 5.
46. Sven Stricker - Sörensen sieht Land. Der vielleicht emotionalste Fall für Kommissar Sörensen, denn ein fröhliches Stadtfest endet jäh, als ein Auto in die Menge fährt und mehrere Menschen sterben und viele schwer verletzt werden, unter anderem Sörensens Vater Alfred, der bei seinem Sohn eigentlich Kraft sammeln wollte für den nächsten Teil seiner Krebsbehandlung. Natürlich zieht der Fall auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich, und Sörensen begegnet hier auch zum ersten Mal dem bisher nur am Telefon in Erscheinung getretenen Ersten Kriminalhauptkommissar Rösler. Der Tatverdächtige ist für Sörensen und seine Leute auch kein Unbekannter, denn das Auto gehörte dem ehemaligen Praktikanten Malte, und der kann sich leider an nichts mehr erinnern.
Die Auflösung dieses Falls oder vielmehr das Motiv sind banal, Stricker legt hier mehr Wert auf die Folgen der Tat und die betroffenen Personen. Damit ist es von der Geschichte her der wahrscheinlich intensivste der bisher erschienenen Fälle, wobei die Suche nach dem Täter und seinem Motiv natürlich auch gut beschrieben sind, aber es sind diesmal die Zwischentöne, von denen das Buch lebt. Für mich der bisher beste Teil der Reihe. 5 von 5.
47. Tom Hillenbrand - Gefährliche Empfehlungen. Lest niemals Bücher, in denen die Hauptperson ein Koch ist. Man hat ständig Hunger, besonders wenn der Koch Xavier Kieffer heißt und Genießer ist. Aber da mir dieser Band in der Reihe noch gefehlt hat - und in der Bücherei auch gerade verfügbar war - habe ich ihn mir ausgeliehen und hatte diesmal zum Glück nicht dauernd Appetit, dafür gute Unterhaltung.
Diesmal geht es auch weniger ums Kochen als um die Bewertung von Restaurants, denn bei der Jubiläumsgala des Guide Gabin (der Roman-Michelin), dessen Chefin niemand anderes als Kieffers Lebensgefährtin Valérie ist, wird ein wertvoller Guide aus den 30er-Jahren gestohlen. Kurz danach wird der Bibliothekar, der das Buch vermittelt hat, ermordet aufgefunden, Kieffer entkommt dabei nur knapp mit dem Leben.
Kieffer beginnt mit den Ermittlungen und stößt schon bald auf eine Geschichte aus dem 2. Weltkrieg, bei der die Restaurantführer für die Alliierten eine ganz andere Rolle spielten als nur zu zeigen, wo das Essen in Frankreich besonders gut schmeckt (dieser Teil der Geschichte entspricht übrigens der Realität, da soll nochmal jemand sagen, Krimis würden nicht bilden). Natürlich gerät er auch diesmal wieder in Gefahr, kocht luxemburgische Spezialitäten und trifft jede Menge skurriler Nebenfiguren.
Während der letzte Band der Reihe wirkte, als würde Hillenbrand nur noch Schema F abspulen (Lebensmittelskandal + Leiche = Kieffer ermittelt), war Band 4 tatsächlich eine nette Abwechslung und vor allen Dingen Geschichtslektion zu einem wenig bekannten Fakt in der Spionageschichte. 4 von 5.
48. Sven Stricker - Sörensen macht Urlaub. Das Buch ist ein Novum und wird hier auch nur deswegen genannt, weil es das erste vollständige Hörbuch ist, das ich bisher gehört habe. Ich habe zwischendurch immer mal wieder welche angefangen, aber ich lese nunmal lieber selbst, aber hier wollte ich wissen, wie es weitergeht. Außerdem liest Sven Stricker sein eigenes Buch wirklich sehr angenehm vor.
Der Titel ist etwas irreführend, denn Sörensen hat Urlaub und will auch welchen machen, aber er kommt auf seinem Weg nach Österreich nur bis Hamburg. Seine Ex-Partnerin Nele hat ihn angerufen, denn sie macht sich Sorgen um ihre Mitbewohnerin "Achim". Die heißt eigentlich Eileen und ist Schulsozialarbeiterin und fühlt sich verfolgt. Sörensen sieht in ihr schnell eine verwandte Seele und möchte ihr gerne helfen, auch, um Nele zu beweisen, dass es ihm selbst deutlich besser geht.
Währenddessen untersucht Jenny in Katenbüll den Mord an dem Studenten Siemen und bekommt dabei (ungebetene) Unterstützung durch KHK Mommsen, der mit an Narzissmus grenzendem Selbstbewusstein den Fall versucht an sich zu reißen.
In Katenbüll geht es diesmal gewohnt skurril zu - vielleicht sogar skurriler als sonst, wenn man Mommsens Auftritte bedenkt. Dafür ist die Atmosphäre in Hamburg bisweilen beklemmend und düster, auch Achim/Eileens Innenleben wird von Stricker behutsam und nie wertend beschrieben. Die Auflösung ist wieder mit ziemlich viel "Aha!" und kommt aus einer vollkommen unvermuteten Ecke, und ich würde Sven Stricker sicher noch häufiger zuhören. Seine anderen Bücher kenne ich aber schon und habe sie selbst gelesen. 4 von 5.
49. TJ Klune - Ravensong (Green Creek 2). Ich war gewappnet, nachdem ich in Teil 1 erst geheult habe, dann Lachtränen vergossen und schließlich wieder geheult habe. Ich hatte erwartet, dass in Band 2 eine Schippe draufgelegt wird, und ich wurde nicht enttäuscht.
Diesmal ist der Ich-Erzähler Gordo, der Automechaniker von Green Creek und ein Hexer (im Original besteht er darauf, dass er "a witch" sei, das wird hier synonym für Männer und Frauen verwendet). Gordo hat in seinem bisherigen Leben einige Schicksalsschläge einstecken müssen, sein Vater macht ihn bereits früh zum Hexer, indem er ihm magische Symbole tätowiert (tatsächlich die für mich härteste Szene des Buches). Aufgrund der Manipulationen seines Vaters verliert Gordo kurz nacheinander seine Mutter und seinen Vater, weshalb er zu den Bennetts zieht, dem Werwolfclan aus Band 1. Gordos Vater war die Hexe des Clans, und Gordo muss mit 11 Jahren seine Nachfolge antreten.
Immer an Gordos Seite sind seine Freunde Chris, Tanner und Rico sowie Mark Bennett, sein selbsternannter Beschützer. Es ist früh klar, dass die beiden Jungen mehr verbindet, aber zuerst unterbindet Marks Vater Abel jegliche Annäherung, dann ist es Marks Bruder Thomas, der mit seinem Clan nach Maine zieht und Gordo wieder ohne Familie zurücklässt. Auch Mark zieht mit und als er sich schlussendlich dazu durchringen kann, sich zu Gordo zu bekennen, weist der ihn verletzt ab.
Diese Rückblicke tauchen immer wieder in der Gegenwartshandlung auf, die kurz nach dem Ende von Buch 1 spielt. Noch immer ist die Bedrohung für die Familie Bennett nicht ausgestanden, aber das Leben geht weiter, Mark datet den Schönling Dale, obwohl er Gordo immer wieder zu verstehen gibt, dass er ihn liebt, während Gordo zwar wieder Teil der Bennetts ist, aber Mark immer noch nicht verzeihen kann. Bis eine Katastrophe alles verändert und Green Creek komplett auf den Kopf stellt...
Ja, Green Creek ist eine Romance Novel, aber es geht auch um andere Themen: Freundschaft, seelische Verletzungen und nicht zuletzt eins von Klunes Lieblingsthemen, "Found Family". Die Rückblicke sind gut ins Gesamtgeschehen eingebunden, und es gibt ein, zwei Stellen, da habe ich "Wolfsong" nochmal vorgeholt und dachte "Aaaah, da war's!". Wer Taschentuchalarm mag und/oder die lustigste Verkupplungsszene der Welt (ich habe so gelacht, als Rico, Tanner und Chris versuchen, Gordo einen Mann zu suchen und seine Drohungen ständig ins Leere laufen) lesen will, der sollte dieses Buch lesen. Achja, und man kann es auch lesen, wenn man Werwölfe eigentlich doof findet. Eigentlich. 5 von 5.

Niniane:
So, Doppelpost, aber mir geht der Platz aus...
50. Katherine Arden - The warm hand of ghosts. Hatte ich tatsächlich noch vor Green Creek und nach den Krimis gelesen, aber irgendwie war mir das durchgerutscht.
Thalia hatte neulich so eine "Kaufen Sie 4 englische Bücher und zahlen Sie nur 3"-Aktion. Aus der gleichen Bestellung stammte auch "The Rainfall Market", und auch dieses Buch, das ich aufgrund drei Kriterien gekauft hatte (Autorin, erster Weltkrieg, queere Charaktere), war kein Fehlkauf, im Gegenteil.
Worum geht's? Die Krankenschwester Laura Iven ist im Ersten Weltkrieg verwundet worden und wieder nach Hause nach Halifax geschickt worden. Doch hier kommt sie nur kurz zur Ruhe, eine Explosion im Hafen von Halifax (tatsächlich eine der heftigsten nichtnuklearen Explosionen der Geschichte) tötet ihre Eltern. Geblieben ist ihr nur noch ihr Bruder Wilfred "Freddie" Iven, der an der Front in Flandern ist. Eines Tages erhält sie die Nachricht, dass Freddie gefallen sein soll, doch so ganz will Laura das nicht glauben, also macht sie sich zusammen mit ihrer neuen Freundin Penelope auf den Weg zurück in den Krieg, um ihren Bruder zu finden.
Freddie selbst ist zusammen mit einem deutschen Soldaten - Hans Winter - in einem Schützengraben verschüttet worden, aus dem die beiden Männer sich mühevoll herausgraben (Winter ist schwer verwundet). Während sie von Feinden immer mehr zu Freunden werden und sich fragen, auf welche Seite sie wollen, beschließt Freddie, Laura aufzusuchen, nicht ahnend, dass sie bereits wieder in Kanada ist. Als klar ist, dass sie keine Hilfe zu erwarten haben, taucht ein geheimnisvoller Geigespieler auf, der den beiden Männern seine scheinbar selbstlose Hilfe anbietet. Während Winter ihm rundheraus misstraut, bleibt Freddie bei ihm, denn er fürchtet, unter anderem aufgrund seiner Freundschaft mit Winter als Deserteur erschossen zu werden.
Das Buch ist zweigeteilt, immer ein Kapitel beschreibt Lauras Suche, eines Freddies Aufenthalt bei dem Geiger Faland, der als Bezahlung nur Erinnerungen möchte (und wir alle wissen, was sowas nach sich zieht). Während Lauras Kapitel die harte, gut recherchierte Realität darstellen, befindet Freddie sich in einem Schwebezustand in einem Haus, aus dem er nicht entkommen kann, was viel innere Monologe bedeutet. Beides ist gut geschrieben, bei Lauras Kapiteln habe ich buchstäblich auf der Sofakante gesessen, weil ich als Leserin ja schon wusste, wer die Personen sind oder was passiert ist, aber Laura nicht. Das Buch war nicht ganz so arg taschentuchalarmig wie die Green Creek-Bücher, aber trotzdem, gelitten habe ich mit Freddie trotzdem - und mit Laura, Hans und Penelope. 5 von 5.
51. TJ Klune - Heartsong (Green Creek 3). Diesmal ist der Ich-Erzähler Robbie Fontaine, der bereits in Band 1 auftaucht als Abgesandter der Alphawölfin Michelle Hughes und schließlich ins Rudel der Bennetts aufgenommen wird, nicht zuletzt, weil er und Kelly, der zweite Bruder von Joe, "Mates" sind, also die eine Person, mit der ein Wolf dann den Rest des Lebens zusammen ist.
Leider kann Robbie sich nicht daran erinnern, dass er ein Teil des Rudels ist und auch nicht, dass er Kellys Mann ist, denn Michelle und ihr Verbünderter Robert Livingstone (der Vater von Gordo) haben ihn jeglicher Erinnerungen beraubt und zurück in ihr eigenes Rudel geholt. Also glaubt Robbie zunächst nicht, dass er der ist, von dem ihm alle erzählen, denn er hat nicht nur Amnesie, sondern wurde natürlich auch noch einer Gehirnwäsche unterzogen, sodass er seine Familie für die "Bösen" hält.
Taschentuch-technisch wurde noch eine Schippe draufgelegt (ja, das geht, und die Reihe hat einen vierten Band, bei dem ich schon im Vorfeld geunkt habe, dass es noch schlimmer wird - es wird noch schlimmer), aber Robbie ist einfach ein so netter Charakter in den vorherigen Bänden, das man ihn einfach mögen muss, seine vorsichtigen Annäherungsversuche an Kelly in Band 1 und 2 sind einfach zu niedlich, und dann zu wissen, dass er sich an nichts davon erinnert - das war schon hart.
Kelly trifft es gleich zweifach, er hat zwar seinen Mann wieder, aber der weiß davon nichts mehr, und bei der Befreiungsaktion wird er von seinem Wolf getrennt, ist also nur noch ein Mensch (was dazu führt, dass das Rudel in helle Aufregung gerät, als er sich erkältet und zunächst glaubt, dass er sterben muss). Ich persönlich finde solche Amnesiegeschichten immer schwierig, weil sie einfach soviel Dramapotential bieten, und auch wenn man weiß, dass Robbie und Kelly sich wieder kriegen, hält man hier beim Lesen doch manchmal die Luft an, weil es so traurig ist, zum Beispiel, als Kelly und Robbie ihr erstes "Date" haben und sich wieder neu kennenlernen. Die wirklich albernen Szenen wie in Band 1 und 2 fehlen hier auch, obwohl natürlich wieder Sprüche geklopft und Witze gerissen werden. Dafür gibt es Buddy-Szenen, wenn Robbie erkennt, wie ihn alle vermisst haben, und ein Finale, bei dem ich mich frage, wie das getoppt werden soll. Aber wie gesagt, es gibt ja noch Band 4. 5 von 5.
52. TJ Klune - Brothersong (Green Creek 4). In Band 2 taucht ein geheimnisvoller Timberwolf auf, der von einer Sippe Werwolfjäger versklavt wurde und nach seiner Befreiung Carter Bennett, dem ältesten Bruder von Joe, nicht mehr von der Seite weicht. Am Ende von Band 3 erfahren dann alle, wer dieser Wolf ist: Gavin, der jüngere (Halb-)Bruder von Gordo, der sich selbst opfert, damit Carter und die anderen Wölfe nicht von Robert Livingstone getötet werden. Dumm nur, dass Carter erst als Gavin nicht mehr da ist, merkt, was alle anderen schon vor ihm wussten: Gavin ist sein Mate, und er beschließt, ihn zurückzuholen. Nur will Robert Livingstone seinen jüngeren Sohn nicht einfach aufgeben.
Ich gebe zu, ich habe bis ans Ende geblättert, weil ich echt Angst hatte, dass TJ Klune im letzten Band beschließt, seinen Haupt- und Nebenfiguren doch die Plot Armour wegzunehmen. Bis zum Ende ist das Buch wie seine Vorgänger eine emotionale Achterbahnfahrt und eine Geschichte darüber, was freier Wille bedeutet, über Vorbestimmung und wie man seinem Schicksal entkommt, über Familie und Liebe und Freundschaft in allen ihren Ausprägungen. Ich war allerdings ganz froh, dass zwar immer wieder darauf eingegangen wird, dass Carter bisher immer Frauen gedatet hat und nicht so recht weiß, ob und wie er das körperliche einer Beziehung mit Gavin angehen soll, aber dass darauf nicht der Fokus lag, das hätte nicht zu der Serie an sich gepasst, und ich persönlich finde Geschichten über Menschen, die ewig damit hadern, dass sie doch nicht 100% hetero sind, langweilig.
Der Schluss ist dann ein episches Hollywood-Action-Finale (und nachdem ich dieses Jahr schon "Titanenkampf" durchkämpft habe: So gehen Finales, Mr. Butcher, ich will mit den Figuren leiden und nicht hoffen, dass der Kram endlich vorbei ist...) mit wunderbarem Happy-End. Haben sich die Werwölfe nach den vier Bänden auch verdient. 5 von 5.

Faras Damion:
Stand 6.07.25 (19/25, 54/100)

Comics/Novellen/Kinderbücher/Sonstiges
42 Tim und Struppi Die schwarze Insel
43 Tim und Struppi Im Reiche des schwarzen Goldes
44 Tim und Struppi König Ottokars Zepter
45 Tim und Struppi Der Arumbaya-Fetisch
46 Tim und Struppi Im Reiche des schwarzen Goldes
47 Tim und Struppi Der geheimnisvolle Stern
48 Dr. Jekyll & Mr. Hyde Graphic Novel von Lorenzo Mattotti
Sein sehr ungewöhnlicher Zeichenstil passt für mich gut zu den Abgründen der Geschichte.
49 Muppet-Show-Spezial Peter Pan von Grace Randolph/Amy Mebberson
50 Katzenmusik Die Flüsse von London - Graphic Novel: Bd. 12
Auf gewohnt hohem Niveau 8/10
51 Stolz und Vorurteil Graphic Novel von Loewe Graphix 
52 Sturmhöhe Graphic Novel von Édith
53 D&D Comic Monster bekämpft man nicht allein von Molly Ostertag/Xanthe Bouma
liebevoll gemacht, aber eher etwas von Kinder
54 Die Held Trilogie von Flix

Sard:
#12 Die Inkas - Prinzessin der Sonne von Antoine B. Daniel
In Vorbereitung meiner Sapa-Inca-Runde habe ich mir die vom Autor empfohlene dreiteilige Romanreihe "Die Inkas" zugelegt - einfach um etwas mehr Fleisch an die atmosphärischen Hintergründe für Rollenspielrunde zu bekommen.
Der Roman ist - wenn man 1 bis 2% "Schmalzigkeit und Liebesdöselei" in Kauf nimmt - wirklich gut geschrieben.
Die Geschichte beginnt im Vorfeld des Todes des Sapa Inca Huayna Capac und der Vorbereitungen des Franciso Pizarro für sein Vorhaben in "Peru" (die beide aber nicht die Hauptfiguren der Erzählerperspektive sind) und zeichnet eine spannende Verquickung der historischen Ereignisse um den Niedergang des Inkareiches mit erzählerischen Freiheiten, viel Tragik, uns fremden Verhaltensweisen und erschreckender Hartherzigkeit und Brutalität auf Seiten der Konquistadoren.
Unter dem Strich hat mir der Roman ganz gut gefallen - einmal ein anderer Schauplatz.
11 von 15 Punkten

#13 Die Inkas - Das Gold von Cuzco von Antoine B. Daniel
Der zweite Band der Reihe beschreibt die weiteren Ereignisse in denen die Konquistadoren das 7000km-Reich der Inka regelrecht berauben und zerstören, aber auch die Zerrissenheiten unter den Konquistadoren ebenso wie unter den Inka, den Niedergang Atahualpas verbunden mit der Grausamkeit und Niedertracht der Konquistadoren.
Gut geschrieben - macht Lust auf den dritten und letzten Teil.
12 von 15 Punkten

#14 Exodus von Oliver Graute, Astrid Mosler, Thomas Plischke, Oliver Hoffmann, Martina Noeth und Verena Stöcklein
Ein Roman aus dem Engel-Universum bestehend aus 6 Erzählteilen verschiedener Autoren, die gemeinsam eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven vorantreiben und erzählen. Die Geschichte dreht sich um einen Konflikt oder Vertrag und Umgang und Auslegung desselben zwischen der angelitischen Kirche in Roma AEterna (und ihrer verschiedenen Vertreter) und dem Diadochen von Moskau.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Sprache und Erzählweise mancher Autoren/innen und Perspektiven mir mehr oder weniger liegt als andere. Insgesamt spreizen sich die Bewertungen der 6 Teile von 8 bis 12 Punkten, insgesamt gebe ich dafür daher
9 von 15 Punkten.

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