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Frage insbesondere an Nicht-Eingreifende*: Was bestimmen die Regeln, was Ihr?

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ghoul:
@Chad Vader:
Wenn das System nicht die Schwierigkeit festlegt, wird es schwierig.
Dann tendiert man als SL dazu, die Schwierigkeit dramaturgisch festzulegen. Effekt: Werden die SC mächtiger, steigen die Schwierigkeiten. Die Spielwelt ist dann inkonsistent.

Dann lieber ein System mit guten Regeln spielen.

Streunendes Monster:
Entschuldige, wenn ich als Eingreifender einmal Position beziehe  ;D

Nehmen wir an, eine Gruppe Söldner wird von den SCs vermöbelt.
Die Söldner haben eine normale Moral, ihren Verhältnissen angepasst.
Nach zwei Runden haben die SC mit ihrem Fernkämpfer und dem Zauberwirker bereits die Hälfte der Söldner gelegt und die beiden Nahkämpfer haben den Rest im anspruchsvollen Infight gebunden.
Wenn ich als SL nun jeweils richtig gute Moralwürfe für die Söldner hinlege, die ganz objektiv gesehen keine Chance mehr haben zu gewinnen/überleben ... dann werde ich mit Augenmaß und Verstand die Würfelergebnisse überschreiben und die Söldner aufgeben/fliehen lassen.

Mir ist eine innerweltliche Plausibilität und Logik (von Realismus spreche ich hier gar nicht!) wichtiger, als ein Würfelwurf.

1of3:
Meine Wahrscheinlichkeit eine Regel weniger zu beachten, steigt je weniger Öffentlichkeit sie hat. Wenn wir vorher ausgemacht haben, irgendwelche Wetterregeln nutzen zu wollen werden wir das wohl tun. Wahrscheinlich würde ich dann auch das Feststellen der aktuellen Wetterlage irgendwie deligieren. Eine Zufallstabelle können schließlich auch andere bewürfeln.

Was ich z.B. gelegentlich ignoriere ist bei Masks einen Villain Move zu machen, wenn ich dürfte. Passiert immer, wenn ein Villain getroffen wird und ändert irgendwie die aktuelle Situation. Hat sich genau einmal jemand nach erkundigt, als ich es nicht tat.

Sphinx:
Ich würde jede Regel ignorieren oder ändern die mir missfällt oder nicht das hergibt was ich möchte. Das steht dann aber vorher fest und wird nicht einfach so nach Bauchgefühl während der Runde entschieden. Gibt für solche Regelanpassungen auch ein, für alle, einsehbares Dokument mit meinen Hausregeln.
Btw. wenn ich eine Regel während dem Spiel nicht schnell nachgeschaut bekomme entscheide ich auch nach Logik. Kommuniziere das dann auch genau so und bin auch für Argumente offen wenn das was ich mir ausdenke doof ist. Nach der Runde schaue ich die Regel dann nach und die richtige gilt wieder.

Anderes Beispiel: Zufallstabellen...bin eigentlich nie mit dem Ergebnis zufrieden und wähle lieber selbst eins aus. Deshalb spare ich mir einen Würfelwurf, den ich im Zweifelsfalle drehen würde, mittlerweile komplett. Da ist die Tabelle also nur eine Inspirationsquelle und weniger eine Spielmechanik.

Es ist auch ein großer unterschied, wenn ich vor der Spielrunde, einem Gegner 30 HP mehr geben weil Grund X. Aber ich gebe ihm nicht im Kampf 30 HP mehr, weil die Spieler ihn in Runde 1 schon zu weit runter gekloppt haben.

Ich bleibe dabei, wenn man öfter das Gefühl hat man muss am Würfel drehen weil ein Ergebniss nicht passt. Dann ist es das falsche Spielssystem für den Spielstiel den man hat.
Evtl. gibt es kein passenderes System, dann würde ich versuchen die Regeln entsprechend abzuändern das ich nicht mehr das Gefühl hätte was On-the-fly anpassen zu müssen.

chad vader:
@ghoul (OT)
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--- Zitat von: ghoul am 11.03.2025 | 07:57 ---Wenn das System nicht die Schwierigkeit festlegt, wird es schwierig. [...]Dann lieber ein System mit guten Regeln spielen.

--- Ende Zitat ---
Praktisch die gesamte D&D-Familie ist betroffen und damit allein der dominante Großteil des Weltweit gespielten Rollenspiels. Tatsächlich würde ich behaupten, dass nur ein homöopathsicher Anteil der weltweit gespielten Rollenspiele wirklich harte Regeln dafür hat, wann und wie genau Gegner aufgeben.
"Spiel halt was anderes." ist da aus meiner Sicht agrumentativ zu kurz gegriffen.

Auch du und ich kommen in Situationen, in welchen das Verhalten der von uns gesteuerten NSCs oder improvisierter Weltbeschreibung die Schwierigkeit für die Spieler beeinflussen und wir werden uns in den meisten Fällen nicht vollständig von der Willkür dieser unserer Entscheidungen frei machen können.

Darum ging es mir: Der absolut neutrale SL, der Schwierigkeiten während des Spiels wirklich nie beeinflusst, ist bestenfalls ein theoretisches Ideal.

Das bedeutet natürlich nicht, dass es sich deswegen nicht lohnt, sich danach zu orientieren u.a. mit den von dir beschriebenen Regelansätzen. An Würfelergebnissen und im Spiel etablierten Ressourcenmengen festzuhalten, ist dabei die leichteste Übung.

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