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SL-Einmischung in die SC
unicum:
--- Zitat von: felixs am 14.05.2025 | 12:46 ---Konkret ging es um die Frage, ob jemand anderes den SL macht, wenn der derzeitige SL aufhört. Meine Erfahrung ist: Eher nicht.
Ist aber freilich nur mein Erfahrungswert und ich kann die Häufigkeit auch nicht mit Zahlen belegen.
--- Ende Zitat ---
Ja das Problem kann ich durchaus verstehen. Ich hab die ersten ~5 Jahre meines Rollenspielerlebens auch nur den SL machen dürfen und dann, ja dann hab ich die Schule gewechselt und andere Kennengelernt und es gab dann eben rotierende SLs. Meistens eben auch so das jeder neue SL ein neues Regelwerk anschleppte,...
Da stellt sich aber auch die Frage - warum machen so wenige Leute SL?
Ich hab es immer begrüßt wenn sich jemand traut das mal zu versuchen Sl zu machen. Ich kann mir auch vorstellen das einige Spieler welche in Situationen in denen sich ein Sl in ihre Spielfigur einmsicht (um wieder beim Thema zu sein, als exemplarisches Problem eben) das auch anderst sehen wenn sie selbst mal SL waren und selbst wenn es nur der Gedanke ist "Ach den Fehler hab ich auch schon mal gemacht,..." und dann eben auch "Menschen machen Fehler,..."
Wenn ich jedem der SL macht und einen Fehler macht das so angreife das er sich sagt "Ich mach das nie wieder!" dann hab ich irgendwann vieleicht nur noch supertolle SLs, aber davon viel zu wenige. Ich erinnere mich daran das es bei Schiedsrichtern auf den Fußballfeldern auch schon solche tendenzen gibt.
Ich muss aber auch sagen das ich mich, als Spieler für recht pflegeleicht halte. Für einen Plot hat ein SL mal meiner Figur einen Dämon der Zwietracht reingehauen, ich war da anfangs echt nicht begeistert davon - hab es dann aber einfach akzeptiert und hatte Spass Zwietracht unter den anderen Spielern zu sähen (auch wenn recht klar war wer hier Zettel schreibt und dem SL zuschiebt).
Streunendes Monster:
--- Zitat von: unicum am 8.05.2025 | 15:36 ---
--- Zitat von: Streunendes Monster am 8.04.2025 | 13:41 ---3
Die SL ist bekannt für sehr herausforderungsorientiertes Spiel.
In einem anfänglich scheinbar banalen Kampf, übernimmt der Mentalist der Gegner den Gruppenbarbaren und mischt mit dem die Gruppe auf.
Die SL hat einerseits klar die Schwächen der Gruppe gegen sie genutzt und andererseits den Barbaren mittels Magie kontrolliert.
--- Ende Zitat ---
Ich sehe dies markierte als gewollt negaivt formuliert - warum?
Denn darüber steht "herausforderungsorienteiertes Spiel" - das heist für mich im umkehrschluss schon "NSCs verhalten sich nicht strunzdumm" und etwa der gegnerische Mentalist versucht nicht den Gruppenhalblingskoch zu übernehmen, dessen Resistezen höher sind wegen "Halbline haben hohe Resis" und desen Potential unfug zu machen recht gering "Koch" ist. Nein er nimmt eine Figur die er mit hoher Gefahr und geringer Resistenz nimmt.
Für mich ist das taktisch logisches Vorgehen - in der Hoffnung das die Gruppe daraus lernt wenn sie es überlebt und die Schwachstelle beseitigt, etwa dem Barbaren ein Amulett besorgt das seine Resistenz erhöht oder solche übernahmen unmöglich macht (wenn das System das hergibt).
Etwas anderes wäre wenn der Barbar einen Schutz gegen so etwas hat; und der NSC diesen Zauber nicht fährt weil der SL ja weis das der Barbar damit nicht zu erwischen ist. Dann wäre das explizit fehlende Trennung von Figurenwissen und SL Wissen. Schlechter Stil zwar, aber nichts was ich als "Einmischung in die SC" bezeichnen würde.
--- Ende Zitat ---
Hierauf wollte ich ja noch antworten ;)
Ist das negativ formuliert? Finde ich nicht. Es geht ja um den Kontext der Fragestellung des Threads.
Der SL ist sich über Schwachstellen der Gruppe bewusst und setzt Gegner ein, welche diese ausnutzen können.
Das entspricht auch der Satzung, dass man herausforderungsorientiert spielt.
Aber:
1. SL-Wissen wird proaktiv gegen die Gruppe eingesetzt.
2. SC wird kontrolliert, Spieler/in sitzt schlechtestensfalls tatenlos am Tisch. (uU darf er/sie seinen SC gegen die Gruppe spielen)
In diesem Beispiel greift die Spielleitung auf 2 Ebenen ein.
Du antwortest ja schon, dass Gegner auch taktisch vorgehen sollten. Und selbst da sind sich nicht alle einig.
Boba Fett:
--- Zitat von: Streunendes Monster am 8.04.2025 | 13:41 ---Frage an die Spielleitenden!
Wo und wie weit greift ihr ein?
Wo ist für Euch Schluss?
Habt ihr eine "gruppenvertragliche" Grenze, die nicht überschritten werden soll?
Wo liegt diese?
Wie viel Mitspracherecht habt ihr bei den SC, der Auswahl, Werten, Ausrüstung, etc.?
--- Ende Zitat ---
Sobald das Spiel beginnt, ist sind die Spieler Herr über die Charaktere und der Spielleiter ist Herr über die Spielwelt.
Vor dem Spiel ist alles Verhandlungssache.
Insofern kann der Spielleiter natürlich Ausrüstung beschränken, weil man eben nicht in einen Shop gehen und eine Atombombe kaufen kann.
Verfügbarkeit und Preis von Dingen sind der Plausibilität der Spielwelt unterworfen.
Vor dem Spiel reden wir drüber und einigen uns.
Und das kann von "Lass uns einen Oneshot zocken, ich hab Bock auf Star Wars und bringe vorgefertigte Charaktere mit - die werden an die Spieler ausgelost" über "och nö, Disruptorpistolen bitte nicht und keine Thermaldetonatoren" bis zu "Mach doch was Du willst." gehen.
Und wenn ein Spieler sagt: Ich will aber, muss sich die Spielleitung überlegen, ob sie das okay findet und wenn nicht, muss die mitspielende Person sich überlegen, ob sie dabei sein möchte, oder eben nicht unbedigt.
Drüber reden und Kompromisse finden - aber nicht um jeden Preis...
--- Zitat von: unicum am 8.05.2025 | 00:42 ---Und natürlich - kann und darf - man trozdem über alles reden. Nur bin ich als SL schon in einer anderen Verhandlungsposition.
--- Ende Zitat ---
Ja, und ich finde das auch nicht schlimm. Denn jeder hat doch die Option eine konkurrierende Spielleitungs-Alternative zu werden.
Wird sich der Spielleiter beschweren, wenn er mal selber spielen darf? Ich glaube, der wird eher jubeln.
Also - warum macht es keiner? Weil es mit Arbeit, Mühe, Investition und Kosten verbunden ist...
Und wenn das so ist, warum sollte der Investierende nicht auch Rahmenbedingungen festlegen dürfen?
Die Spielenden legen ja auch Rahmenbedingen fest, zum Beispiel: "Du leitest aber doch, oder?"
Und wenn die Spielleitung eine Kampagne entworfen hat, wo shady Edgelords, Snowballs, Charaktere zweifelhafter Gesinnung und Spezies als dem Abyss oder den Niederhöllen keinen Platz finden, sollte sie auch als Rahmenbedingung festlegen dürfen. Und das gleiche gilt irgendwo auch für andere Unverhältnismäßigkeiten.
nobody@home:
In Sachen Kontroll- und Beeinflussungstricks bin ich definitiv schon der Meinung, daß auch der SC-Heiligenschein keine automatisch perfekte Teflonbeschichtung im Gepäck haben sollte -- schon gar nicht, wenn ein Charakter beispielsweise vom Spieler absichtlich mit Dingen wie "Willenskraft weit unterm Durchschnitt und 'Schwäche für das andere Geschlecht' noch obendrauf als Nachteil" ausgestattet daherkommt. ;)
Auf der anderen Seite ist die Frage, wie weit das im Extremfall gehen kann, natürlich auch eine der Plausibilität und damit neben den Regeln ggf. auch an Setting und Genre geknüpft. Nicht überall gibt's überhaupt entsprechende Magie oder Superschurken mit hypnotischen Kräften (und wo es sie doch gibt, stellen sich immer noch die Fragen nach ihrer tatsächlichen Häufigkeit, den genauen Möglichkeiten und Grenzen ihrer Kräfte, und eventuell bereits bekannten Gegenmaßnahmen), und "alltäglichere" Versuche, jemanden zu betuppen, einzuschüchtern, oder ihm/ihr schöne Augen zu machen, bleiben hinter solchen Spielereien im übernatürlichen Turbomodus ohnehin noch mal ein Stück weit zurück...krampfhafte Versuche, sie auf jeden Fall zu "durchschauen", um dann eine Ausrede für einen innerspielweltlichen Wutanfall zu haben, allerdings auch. :)
aikar:
--- Zitat von: nobody@home am 14.05.2025 | 15:50 ---schon gar nicht, wenn ein Charakter beispielsweise vom Spieler absichtlich mit Dingen wie "Willenskraft weit unterm Durchschnitt und 'Schwäche für das andere Geschlecht' noch obendrauf als Nachteil" ausgestattet daherkommt. ;)
--- Ende Zitat ---
Durch die Auswahl solcher Charaktereigenheiten zeigt der/die Spieler:in ja aber auch, dass entsprechende Beeinflussung des Charakters nicht nur OK, sondern gewünscht ist.
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