Ich persönlich finde das Big Model samt GNS
nicht nur erhellend, sondern auch sehr nützlich, sei es bei der Diagnose von Problemen in der Spielerunde oder für Eigenentwicklungen.
Losgelöst von konkreten Herausforderungen scheint es Rollenspielern
vor allem zur Identitätsfindung zu dienen (d.h. zur Abgrenzung von anderen), wobei das oft bereits ein falsches Verständnis der Theorie zeigt (z.B. "Ich bin Gamist"). Ich kenne auch keine Zusammenfassung, die der Theorie gerecht wird und empfehle daher die Originalaufsätze selber zu lesen.
Aber
ohne Spielpraxis ist die Theorie nur begrenzt nützlich bzw. verständlich. Bei mir hat's z.B. bzgl. Narrativism erst Jahre später
*klick* gemacht, als ich an entsprechenden Spielen teilgenommen habe.
Im Übrigen sollte man
bei Theorien den jeweiligen Kontext beachten. Robin Laws Klassifizierung von Spielern ruht beispielsweise auf der (soweit ich mich erinnere nicht artikulierten) Annahme, dass die Spielleitung sich als Entertainer versteht und dementsprechend die Wünsche ihrer 'Kundschaft' wissen möchte. Wenn man dieses Verständnis von Spielleitung teilt, mag das nützlich sein. Ansonsten eher weniger.
Ron widmet sich derzeit u.a.
Workshops, die nicht das große Ganze beleuchten, sondern bestimmte Herausforderungen (z.B. Detektivabenteuer oder Charaktersterblichkeit). Sehr empfehlenswert, wenn man mit dem jeweiligen Thema ringt, denn er nimmt während der aufgezeichneten Vorträge auch
Fragen der Teilnehmer entgegen oder lässt sie bestimmte
praktische Übungen durchführen.
Das dürfte manch einem zu ernst sein und das ist natürlich auch okay.