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Beginnt ihr mit einem starken Start in die Session?Eure Erfahrungen(Sly Flourish

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JollyOrc:
Wo ich kann, verwende ich immer Strong Starts, bzw. spannende Cold Opens. Denn a) gibt es damit sofort etwas, was hoffentlich interessanter als die Unterhaltung über den Fernsehfilm von letzter Woche ist, und b) fordert es direkt zur Handlung auf. Man tut etwas!

Immer geht das nicht, aber häufig genug.

"Ihr wart auf dem Weg von A nach B, und jetzt steht auf einmal eine Banditenbande vor Euch.  Was macht Ihr?"

"Ihr seid endlich vor dem Geheimen Kerker des Erzmagiers [tm] angekommen, und ausgeruht und ausgerüstet macht Ihr Euch auf, hineinzugehen. Die schwere Eisentür schwingt mit unheilsvollem Quietschen auf. Aus dem Dunkel funkeln Euch zwei eisige Augen an. Was macht Ihr?"

"Ihr habt die letzte Woche die Beute vom letzten Abenteuer verprasst, und sitzt jetzt mit schwerem Schädel morgens in der Kneipe, als die Stadtwache auftaucht und anscheinend nach den Leuten sucht, die gestern betrunken das Rathaus grün angemalt haben. Was macht Ihr?"

Outsider:
Ein starker Start ist ja relativ, der Start muss Lust auf mehr machen und sollte in meinen Augen nicht so vor sich dahinplätschern. Gilt für Kampagnen wie für One-Shots, in einer Kampagne aber jede Session mit einem starken Start zu beginnen halte ich für fast unmöglich. Liegt auch ein wenig an der Unberechenbarkeit der Spieler. Mal kommen sie schneller durch, mal kommen sie weniger gut voran. Da einen Zeitpunkt zu planen wann welche Szene wirklich zündet erfordert meiner Meinung nach sehr viel Railroading was ich persönlich eher vermeide. 

Femenmeister:
Bei einem One-Shot ist für mich persönlich ein dynamischer Start mit frühstmöglichen Handlungsmöglichkeiten tatsächlich Pflicht - ebenso ganz zu Beginn eines längeren Abenteuers.

Bei Kampagnen bzw. Abenteuern, die sich über mehrere Sessions ziehen, gestaltet sich das auch meiner Erfahrung nach schwieriger. Manchmal gelingt es mir, einen guten Punkt für einen Cliffhanger zu finden - notfalls gehe ich auch soweit, die tatsächliche Spielzeit dann eben um bis zu einer halben Stunde zu verkürzen. Dann sitzt man halt die restlichen Minuten zusammen und quatscht über das Erlebte, führt noch einen Stufenaufstieg durch etc. Aber natürlich klappt das nicht immer.

Ich würde aber auch sagen, dass ein gelungener Einstieg bei weiteren Sitzungen nicht immer einen Mega-episch-dynamischen-Superhook braucht. Wenn man es herunterbricht, ist - zumindest meiner Meinung nach - die wichtigste Eigenschaft des Hooks, dass er die Helden zur Interaktion bringt, also Handlungsmöglichkeiten anbietet und die Spieler gleich zu Beginn eine Art von Selbstwirksamkeit spüren lässt. Das ist für mich der wesentliche Punkt, um rasch in eine Geschichte eintauchen zu können.

Insofern denke ich, dass ein Hook auch zu Beginn eines weitergeführten Kampagnenabenteuers einfach auf sehr kleiner Ebene passieren kann - dann ist es eben halt einfach mal das Überqueren/ Reparieren/ Umgehen einer wackligen Brücke oder das Feilschen mit dem Wirt über die Zimmerpreise. Hauptsache, man kann so früh wie möglich Einfluss auf die Spielwelt nehmen, also interagieren. Ich denke, wenn man das hinbekommt, ist schon viel erreicht.

SigmundFloyd:
Ich denke, in einer fortlaufenden Kampagne funktioniert das dann besser, wenn die Spielenden bereit sind, sich zwischen den Sitzungen vorzubereiten. Dann kann man die ganze Buchhaltung (wer war der NSC nochmal? Was machen wir als nächstes? Oh, da müsste ich erst noch einkaufen gehen...) überspringen und direkt am nächsten spannenden Punkt starten. Ggfs. kann die Buchhaltung dann in Form von Flashbacks nachgeholt werden.


--- Zitat von: Femenmeister am  5.05.2025 | 12:18 ---Insofern denke ich, dass ein Hook auch zu Beginn eines weitergeführten Kampagnenabenteuers einfach auf sehr kleiner Ebene passieren kann - dann ist es eben halt einfach mal das Überqueren/ Reparieren/ Umgehen einer wackligen Brücke oder das Feilschen mit dem Wirt über die Zimmerpreise.

--- Ende Zitat ---
Oder auch ein einfaches: "Wie geht es euren Charaktere nach den Ereignissen der letzten Sitzung?"

Outsider:
Vielleicht als kleine Technik als Hilfestellung, ich frage bei einer Kampagne die Spieler am Ende einer Sitzung meistens was sie als nächstes vorhaben. Zum einen kann ich mich als SL dann besser auf die nächste Sitzung vorbereiten zum anderen sorgt es abseits der SC bei den Spielern für einen Cliffhanger im Kopf dadurch das sie sich schon gedanklich mit der nächsten Sitzung beschäftigen.   

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