Pen & Paper - Spielsysteme > Weitere Pen & Paper Systeme

Daggerheart

<< < (36/79) > >>

Smoothie:
also das Video zerreißt Daggerheart überhaupt nicht. Es sagt, dass es für eine bestimmte Zielgruppe (Leute mit Spass an Narration und Improvisation) ein sehr gutes Spiel ist.
Ich lese es auch gerade und denke, das stimmt. Da ist viel tolles Design dabei. Nicht alles originell, aber das beste aus vielen Systemen.  Es ist sogar eher crunchiger/taktisch tiefer als ich es erwartet hatte,
Und es hat die beste Todesmechanik, die ich bisher gesehen habe. Eine feine Synthese aus Narrativ und OSR.
Ich werde es nächste Woche testen und freue mich sehr.

Wisdom-of-Wombats:
Ihr Fazit "es ist ein gutes Spiel" finde ich nicht schlecht. Ich glaube aber, dass Mhaire zu sehr auf der (meines Wissens nach heute 11.07.2025 immer noch unbewiesenen) Vermutung abhebt, dass Critical Role tatsächlich beabsichtigt, für Kampagne 4 D&D über Bord zu werfen und durch Daggerheart zu ersetzen.

Hier möchte ich auch einwerfen, dass viele Daggerheart-Fans sagen, dass Matt Mercer bei Age of Umbra Daggerheart gar nicht so leitet wie vorgesehen, sondern immer noch im "D&D-Modus" verhaftet ist.

Von daher hätte ich mir allenfalls gewünscht, dass die Orkenspalter das Spiel aus dem Blickwinkel Critical Role bewerten, sondern als eigenständiges Rollenspiel.

Nach rund 10 Sitzungen werden langsam erste Schwächen des Systems offensichtlicher:
- Kämpfe, die mit den Battle Points berechnet sind, dauern praktisch genau so lange wie bei D&D
- die fehlende Initiative gibt einigen Spielern das Gefühl noch seltener dran zu kommen als bei D&D Kämpfen (obwohl das objektiv gar nicht so ist)
- Kämpfe verlieren an Dynamik, wenn die Spieler ihre Fähigkeiten nicht kennen (aber das ist praktisch allen Systemen mit Feats/Talente oder ähnlichen gemeinsam)

Boba Fett:

--- Zitat von: Asleifswasserträger am 10.07.2025 | 23:44 ---„Man muss den Leuten auch mal zeigen, dass es auch noch andere Rollenspiele außerhalb von DSA und D&D5e gibt!“

Da frage ich mich immer: Warum, wenn die Leute Spaß mit diesen Systemen haben?
--- Ende Zitat ---

Vielleicht, weil die „am liebsten spiele ich XYZ!“ Aussage mit einem weiten Erfahrungshorizont eine andere Wertigkeit besitzt, als die selbe Aussage, wenn die-/derjenige gar nichts anderes kennt.
Ausserdem hat man ohne Vergleichbarkeiten auch keine validen Bewertungskriterien.
„Ich mag XYZ am liebsten und habe noch nie etwas anderes probiert.“ ist doch eigentlich eine sinnlose Aussage, den „am liebsten“ bedingt doch den Vergleich zu Alternativen.
Und weil eine größere Bandbreite an Erfahrungen auch die Qualität des eigenen Spiels erhöht.
Und zuletzt, weil die Erweiterung des eigenen Horizonts per se eine gute Sache ist.

Es geht ja gar nicht darum, die Leute zu etwas anderem zu missionieren, von dem man glaubt, dass es besser sei.
Aber wenn jemand Rollenspiel als Hobby hat, dann würde ich davon ausgehen, dass eigentlich auch Interesse bestehen sollte, sich mal umzusehen und nicht nur den Fokus allein auf das eine Spiel zu legen.
„Alex ist mein allerbester Freund.“ klingt auch seltsam, wenn die-/derjenige niemand anderen kennt ausser diesen Alex.

Wo ich dir Recht gebe, ist, dass man vermeiden sollte, zu missionieren oder Unzufriedenheit zu schüren. Vor allem sollte man die Leute nicht auf die „es gibt das perfekte System für dich, du musst es nur finden“ Reise schicken - von der kehren nämlich die allerwenigsten glücklich zurück (von „erfolgreich“ wollen wir gar nicht erst reden).

Wir schalten zurück zu Daggerheart…

Ich fand Mhaires Rezi ganz okay. Ich würde jetzt nicht bei allem mitgehen, aber die Kernaussage „ist für die gemacht, die so spielen/leiten wollen, wie Critical Role“ trifft es schon. Vielleicht hätte man erwähnen sollen, dass wahrscheinlich inzwischen ein signifikanter Teil der D&D Runden das eigentlich sogar versucht und dass denen D&D5 dann oft im Weg steht. (So wie Mhaire ja auch ankreidet, dass Daggerheart nicht erwähnt, dass es andere Spielstile gibt für die es sich nicht eignet).
Die Kritik an den Hin- und herrechnerreien der Ressourcen (zB Schadensschwellen) und der verwendung unterschiedlicher Tools (Counter, Token, Pools) kann ich nicht nachvollziehen. Das empfinde ich nicht als übermäßig kompliziert, sondern eher gut, dass es solche Tools gibt.
Meine Wertung wäre um eine halbe bis ganze Note Besser gewesen.

Beim rechtlichen verschweigt Mhaire, dass man Thirdparty Inhalte zu einem Versionsstand der DH Lizenz veröffentlicht und dass dieser Lizenz Versionsstand dann für dieses Produkt in Anspruch genommen werden kann, auch wenn sich die Lizenz updated. Nur zukünftiges Material wird dann unter neuen Versionen behandelt. Und das gibt allgemein Rechtssicherheit. Die OGL hatte auch Updates und da galt das selbe…

8t88:
System ist nett, aber Quirky mit seinen Karten und so.
Ich verstehe den Hype nicht des Systems willen.
Also, mir ist klar dass das internet/Nerd Celebrities da dran hängen und das die gegenbewegung zu D&D sein soll wegen Hasbro, und das sorgt für Popularität.
Aber wirklich toll und neu isset jetzt nicht.
Ich sehe an Fear das Problem dass der GM-Move hier auch die Fragen auffwirft: "Darf ich jetzt einfach so ein Problem dazu werfen, oder muss ich auf Fear warten?`" beim SL auslöst (hat da jemand Erfahrungsberichte zu?).

Ich finde schade, dass die Gelegenheit verpasst wurde dem Breiten Markt was neues oder anderes zu präsentieren, und hier nur eine Gimmick-reiche D&D variante angeboten wird.
Aber ich verstehe warum.

Es ist gut auch mal was zu haben was richtig supportet wird, und ich denke es gibt schlechtere Spiele, aber halt auch welche die Besser zu mir passen.
(Ich finde die karten und so halt etwas unelegant, wenn ich mir dagegen die Star Wars FFG-Würfel anschaue, die machen auch immer was an der Situation dank der würfel mit weniger klimbim als Daggerheart)

Für mich:
Meine 5e Bücher sind nicht schlecht, und ich hab genug Fantasy-Spiele, als dass dieses hier nicht den Weg in mein Regal finden wird, ohne auf das Spiel herabblicken zu wollen.
(Ich hab ganz grob: D&D in 4 Editionen, Dungeon Slayers, Shadow of the Demon Lord,
und noch Besser für meinen Spielgeschmack: Barbarians of Lemuria, Forbidden Lands und The one Ring 2nd Edition, und Mythic Bastion land... da bin ich halt Satt)

(OT: Randnotiz:
Außerdem mag ich Matt Mercers Art zu leiten ohnehin nicht.
Also der typ is nett und super cool, ich würde nur nicht länger unter ihm spielen wollen, und finde bedenklich wenn sich so viele diesen Leitstil als den einzig wahren rausnehmen.
(und bei Vox Machina komme ich nicht über Minute 7 wegen der Vulgarität.)

Der Hasgar:
Was mich von Daggerheart ein bisschen abhält, sind die Meta-Ressourcen. Sowas mag ich nur in sehr begrenztem Ausmaß. Bei Daggerheart sind Hope und Fear aber ja integrale Bestandteile und werden quasi ständig genutzt.

Ich kann nichtmal sagen, warum sie mich genau stören, aber als Spieler fühle ich irgendwie immer eine deutlich größere Distanz zu meinem SC, wenn ich mit solchen Meta-Ressourcen hantieren soll.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln