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Daggerheart

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flaschengeist:
Ich teste Daggerheart diesen Monat auch und bin schon gespannt, wie es sich in der Praxis anspürt. Rein von der Theorie habe ich allerdings große Zweifel, dass es mir taugt - die zentrale Fear/Hope Mechanik und die (fehlende) Ini allein dürften es schon schwierig machen. Aber vielleicht überrascht es mich auch positiv - ich werde berichten.
Subjektiv habe ich schon lange keinen solchen Hypetrain mehr erlebt, den ich vor allem auf die Reichweite von CR und das hier zurück führe:


--- Zitat von: Prisma am 11.07.2025 | 00:40 ---Das dürfte daran liegen, dass Wotc/Hasbro ihnen jederzeit die Monetarisierung entziehen kann und den Willen dazu mit dem OGL-Desaster schon bewiesen hat. Mit Daggerheart ist dieses Risiko weitaus geringer, bzw. aktuell nicht gegeben, obwohl die Lizenzsache nicht so auf die leichte Schulter zu nehmen ist, wie im T gerne geschrieben. So wird das auch über den Klee gelobt, weil es ihnen regelrecht ihre Kanäle sichert, wenn sie von D&D auf Daggerheart wechseln. Manchen sieht man die Freude darüber auch regelrecht an, einen Ausweg zu haben. Je größer Daggerheart online wird, desto besser für sie und nicht nur für Critical Role. Natürlich können sie auch einfach Spaß an Daggerheart haben, das sei ungenommen, aber es sind Youttuber. Die Kanäle, bzw. die Monetarisierung, stehen da immer an erster Stelle.

--- Ende Zitat ---





--- Zitat von: Boba Fett am 11.07.2025 | 06:44 ---Vielleicht, weil die „am liebsten spiele ich XYZ!“ Aussage mit einem weiten Erfahrungshorizont eine andere Wertigkeit besitzt, als die selbe Aussage, wenn die-/derjenige gar nichts anderes kennt.
Ausserdem hat man ohne Vergleichbarkeiten auch keine validen Bewertungskriterien.
„Ich mag XYZ am liebsten und habe noch nie etwas anderes probiert.“ ist doch eigentlich eine sinnlose Aussage, den „am liebsten“ bedingt doch den Vergleich zu Alternativen.

--- Ende Zitat ---

 :d. Wobei ich denke, dass es auch schön ist, wenn jemand nur ein System kennt aber mit selbigem vollauf zufrieden ist. Diese Person kann dann zumindest sagen: Ich mag mein System, weil....
Damit ist ihre Aussage schon gehaltvoller, als mancher Beitrag der Struktur "Find ich gut/scheisse!" von einem systemseitig breit aufgestellten Tanelorni.  Ohne ein "...weil xy" sind solche Beiträge nämlich völlig überflüssig.



--- Zitat von: Boba Fett am 11.07.2025 | 09:55 ---Und ich finde das bis zu einem bestimmten Grad auch sehr gut so!

Ich weiß gerne, wo Schwächen im System liegen oder wo andere Dinge finden, die sie stören.
Das ist mir 1000x lieber als wenn alle nur am lobhudeln sind.

Der Grad des „doof finden“ beginnt übrigens da, wo Dinge schlecht geredet werden und Leute abqualifziert werden, nur weil sie einen anderen Geschmack haben.

--- Ende Zitat ---

Uneingeschränkte Zustimmung :d.

Boba Fett:

--- Zitat von: flaschengeist am 11.07.2025 | 13:33 ---Wobei ich denke, dass es auch schön ist, wenn jemand nur ein System kennt aber mit selbigem vollauf zufrieden ist. Diese Person kann dann zumindest sagen: Ich mag mein System, weil....
--- Ende Zitat ---

Ja und ich finde dass man mit der Suche nach „besserem“ oft die Box der Pandora öffnet, weil man dann schnell ins Systemhopping mit ewiger Unzufriedenheit gerät. Da beneide ich jeden, der „sein“ System gefunden hat.
Andererseits - ohne ein gewisses Grundwissen ist es auch schwer bei anderen „mitzudiskutieren“, Zum einen kann einem ganz schnell irgendwelcher Bullshit aufgetischt werden und du kannst es nicht widerlegen, zum anderen kann es ja wirklich sein, dass es für den eigenen Spielstil geeignetere Dinge gibt, die man schlicht nicht beurteilen kann - oder eben nicht beurteilen kann, warum man die eben nicht bevorzugen würde.

In Summe mutet mir das „Ich liebe Spaghetti, ich esse nichts anderes!“ (setze beliebiges System und „spiele“ statt „esse“ ein) ziemlich kurzsichtig vor.
Ich mag auch Spaghetti aber allein das „nie etwas anderes“ würde mich irgendwann dazu bringen, dass mich der Favorit anödet…
Und die mangelnde Neugierde auf Alternativen würde mir auch seltsam vorkommen.

ComStar:

--- Zitat von: 8t88 am 11.07.2025 | 07:50 ---System ist nett, aber Quirky mit seinen Karten und so.
Ich verstehe den Hype nicht des Systems willen.
Also, mir ist klar dass das internet/Nerd Celebrities da dran hängen und das die gegenbewegung zu D&D sein soll wegen Hasbro, und das sorgt für Popularität.
Aber wirklich toll und neu isset jetzt nicht.
Ich sehe an Fear das Problem dass der GM-Move hier auch die Fragen auffwirft: "Darf ich jetzt einfach so ein Problem dazu werfen, oder muss ich auf Fear warten?`" beim SL auslöst (hat da jemand Erfahrungsberichte zu?).

Ich finde schade, dass die Gelegenheit verpasst wurde dem Breiten Markt was neues oder anderes zu präsentieren, und hier nur eine Gimmick-reiche D&D variante angeboten wird.
Aber ich verstehe warum.
Es ist gut auch mal was zu haben was richtig supportet wird, und ich denke es gibt schlechtere Spiele, aber halt auch welche die Besser zu mir passen.
(Ich finde die karten und so halt etwas unelegant, wenn ich mir dagegen die Star Wars FFG-Würfel anschaue, die machen auch immer was an der Situation dank der würfel mit weniger klimbim als Daggerheart)
[...]

--- Ende Zitat ---


Ich verstehe offen gestanden gar nicht, wieso sich so viele Leute an den Karten stören!? Das sind doch im Prinzip nur Handouts für Charakterfeatures mit dem entsprechenden Regeltext darauf. Man braucht diese Karten doch überhaupt nicht und könnte den Regeltext auch einfach direkt auf den Charakterbogen schreiben, wie bei anderen Rollenspielen auch üblich. Die Karten sehe ich da als nette Zugabe (nützlich und hilfreich bei der schnellen Charakterstellung am Tisch oder von random Charakteren), aber nicht als notwendiges oder zentrales Spielelement.

Ich weiß auch nicht was der Vergleich der Daggerheart Karten mit den Star Wars FFG würfeln soll!?
Die haben doch absolut nichts miteinander zu tun und erfüllen gänzlich unterschiedliche Zwecke im Spiel. Da wäre schon eher der Vergleich zwischen den Star Wars FFG Würfeln mit ihren 2 unabhängigen Ergebnisdimensionen (Erfolg versus Misserfolg und Vorteile versus Nachteil) mit den Duality Dice von Daggerheart zu ziehen und auch wenn ich die Star Wars Würfel sehr mag, so schaffen es die 2w12 bei Daggerheart ein vergleichbares Ergebnis (die Unterscheidung zwischen Erfolg mit Vorteilen, Erfolg mit Nachteilen, Misserfolg mit Vorteilen und Misserfolg mit Nachteil) zu erzielen ohne, dass man dafür spezielle Sonderwürfel braucht und Symbole auszählen muss.

flaschengeist:

--- Zitat von: Boba Fett am 11.07.2025 | 13:57 ---Ja und ich finde dass man mit der Suche nach „besserem“ oft die Box der Pandora öffnet, weil man dann schnell ins Systemhopping mit ewiger Unzufriedenheit gerät. Da beneide ich jeden, der „sein“ System gefunden hat.
Andererseits - ohne ein gewisses Grundwissen ist es auch schwer bei anderen „mitzudiskutieren“, Zum einen kann einem ganz schnell irgendwelcher Bullshit aufgetischt werden und du kannst es nicht widerlegen, zum anderen kann es ja wirklich sein, dass es für den eigenen Spielstil geeignetere Dinge gibt, die man schlicht nicht beurteilen kann - oder eben nicht beurteilen kann, warum man die eben nicht bevorzugen würde.

--- Ende Zitat ---

Auch hier volle Zustimmung.



--- Zitat von: Boba Fett am 11.07.2025 | 13:57 ---In Summe mutet mir das „Ich liebe Spaghetti, ich esse nichts anderes!“ (setze beliebiges System und „spiele“ statt „esse“ ein) ziemlich kurzsichtig vor.
Ich mag auch Spaghetti aber allein das „nie etwas anderes“ würde mich irgendwann dazu bringen, dass mich der Favorit anödet…
Und die mangelnde Neugierde auf Alternativen würde mir auch seltsam vorkommen.

--- Ende Zitat ---

Ich denke, der Drang zur Suche nach Alternativen ist wesentlich (nicht allein) durch Unzufriedenheit mit dem Bestehenden motiviert. Um in deiner Analogie zu bleiben: Wer eben nicht durch dreimal täglich Spaghetti angeödet ist, hat wenig Eigenmotivation Alternativen zu suchen.
Nun passiert das in der Realität wohl in einer Überflussgesellschaft sehr selten. Aber Rollenspiel als Hobby ist auch nur begrenzt mit Essen vergleichbar, denn ich kann u.a. mit ein und demselben System sehr unterschiedliche "Geschmackserlebnisse" haben (z.B. je nach Abenteuer, Genre, Spielleitungsstil und Gruppenzusammensetzung).
Und wie bei allen Hobbies, kann man auch Rollenspiel mehr oder weniger intensiv bzw. in die Tiefe betreiben. Im Tanelorn finden sich wohl vor allem Menschen, für die Rollenspiel ein zentrales Hobby ist. Ich vermute, die Mehrheit der RPGler betreibt das Hobby mit mäßiger Priorität und kennt dann halt ein System. Zahlen dazu fallen mir adhoc nicht ein, fände ich aber spannend.

8t88:

--- Zitat von: ComStar am 11.07.2025 | 14:34 ---Ich verstehe offen gestanden gar nicht, wieso sich so viele Leute an den Karten stören!? Das sind doch im Prinzip nur Handouts für Charakterfeatures mit dem entsprechenden Regeltext darauf.

--- Ende Zitat ---
Dann habe ich das falsch verstanden, und nehme das zurück :d


--- Zitat von: ComStar am 11.07.2025 | 14:34 ---Ich weiß auch nicht was der Vergleich der Daggerheart Karten mit den Star Wars FFG würfeln soll!?

--- Ende Zitat ---
Da dachte ich auch nicht dran, ich meinte die Duality Dice:
Es klang so als würde Fear zu einem Gummipunkt werden den der SL für Sachen viel später einsetzen kann.
SL-Ressourcen können meiner erfahrung nach halt schnell Problematisch werden: wann passiert was der SL sowieso die ganze zeit macht, und wann kostet das Punkte.
Wenn das eher so ist wie bei Star Wars, also instantan abgehandelt an der Situation dann hab ich damit kein Problem.

Hab ich sowieso nicht: Wenns spaß macht ist ja gut und ich freue mich für die Leute :D
Ich persönlich hab aber alles was ich an Fantasy Systeme brauche, die bedienen was ich mag, und so sehe ich da für mich keinen Kaufimpuls.
Wenn ich es mal auf einer Con oder so angeboten sehe, hab ich aber kein Problem damit das mal zu spielen, es reizt mich halt nur wenig/ist nur aus dem Grund interessant, weil es die Gegenreaktion des größten Massentreibenden Faktors für D&D Weltweit der letzten Jahre ist, und ich spannend finde was da so die Antwort zu Hasbros FuckUps sein soll.

Anders gesagt:
D&D6 oder 7 wäre aktuell für mich genau so uninteressant wie alle anderen Fantasy-Systeme die ich nicht schon im Regal habe (oder im Fall von Mythic Bastionland bald kaufen werde).
Der Diskurs ist viel Spannender, und als "Kampfansage" zu D&D und dem Einfluss und der Medienerfahrung die die Macher haben, und wie SI edas präsentieren ist viel Spannender als das nächste generische System.
Die kniffe mit den 2W12 sehen auch ganz lustig aus, bis auf meine Gummipunkt befürchtung aus alter Zeit, aber es lockt mich halt nicht hinterm Ofen hervor.

Ich bin immer dafür dass Leute mehr Systeme machen und Neue Ideen bringen (oder alte, oder olle, oder coole, selbst wenn es mist ist, ist das Guter Dünger für die nächste entwicklung)

Peace & fun! :)

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