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Forever DMs - Beteiligen sich die Spieler an den Kosten fürs Material?
Issi:
--- Zitat von: Namo am 16.06.2025 | 10:35 ---Ich finde das schon erstaunlich wie sehr bei uns allen diese Mentalität vorzuherrschen scheint. Objektiv betrachtet, sollte das eigentlich nicht selbstverständlich sein.
--- Ende Zitat ---
Die Frage ist doch auch, wem ein gekauftes Buch am Ende gehört.
Die wenigsten möchten gerne Geld in etwas investieren, was ihnen nur anteilig gehört.
Was wenn es Streit gibt?
Was wenn jmd wegzieht?
Wenn jmd etwas geschenkt bekommt oder es sich selbst anschafft, sind die Verhältnisse klar.
Und idR. will sowieso irgendwann jeder sein Zeug zu Hause haben oder lebt eben damit sich was zu leihen.
Eine Beteiligung bzw. Gegenleistung kann mMn. auch anders erbracht werden.
Wie durch Hilfe im Reallife wie Hilfe beim Umzug, Renovierung whatever.
Oder im Rollenspiel einfach indem man sich gegenseitig mal zu Essen einlädt, was zum Knabbern mitbringt oder zur Party einlädt.
Edit.
Oder noch besser: Indem man selbst auch mal leitet.
Bei all dem Gejammer über den Aufwand, habe ich bei meinen mir bekannten Dauer SL das Gefühl, dass sie für sich selbst schon auch sehr viel aus ihrer Rolle ziehen. Teilweise so viel, dass sie es nicht mehr schaffen ihr "Amt" mit anderen zu teilen, und selbst in die Spieler Rolle zu schlüpfen.
klatschi:
Bei Netflix zahle ich für's Streamen. Bei online-gaming für Zugang zur Plattform.
Gab's aber auch früher, es ist nicht nur heute so. Ich habe einen Bücherei-Ausweis und zahle da einmal im Jahr ne Gebühr. Bei einer öffentlichen Veranstaltung (z.B. Mittelaltermarkt) zahle ich Eintritt. Beim Kino zahle ich für den Eintritt zum Film.
Es gibt so viele Dinge, wo ich zahle, aber nichts besitze danach, nicht teilweise, nicht ganz. Ich zahle quasi für den Zugang zur Erfahrung.
Ich sehe die Rückmeldung meiner Spieler eher in die Richtung. Wenn ich Kollekte mache, höre ich oft: "Ja klar, du hast eh all den anderen Aufwand, ich schieß mal ein bisschen Geld dazu, das ist mir die Spielzeit wert." Ich habe also eher den Eindruck, dass es - zumindest bei ihnen - nicht um Besitz geht, sondern um "ich zahle für coole Spielzeit / die Erfahrung". Die Argumentation drückt auch ein bisschen aus: Du investierst mehr Zeit, wir etwas Geld.
Spannend war die Rückmeldung von einem Spieler, der mir 40 € nach einem Jahr Zock (etwa 15 Sessions) gegeben hat, er würde jederzeit mehr zahlen, wenn ich am Ende des Tages noch auf Kosten sitzen bleiben würde, er könne es aber nicht genau einschätzen, wie viel ich noch brauche. Umgerechnet hat er wahrscheinlich 1€ pro Spielstunde bezahlt. Ist das viel oder wenig? Ich weiß es nicht.
Mir persönlich wäre es das wert.
Eleazar:
Wir hatten ganz früher mal ne Spardose, in die jeder jede Woche ne Mark gezahlt hat. Davon haben wir dann irgendwann mal nen Bodenplan gebastelt. Da müsste eigentlich noch genug Kohle für ne Familienpizza für jeden drin sein. Ich weiß nicht, ob wir auch noch mal Minis davon angeschafft haben, ich glaube aber auch nicht.
Inzwischen kauft jeder SL seinen Kram selbst. Und "Mein Geld, meine Entscheidung" ist eben auch ein Argument. Ich will den Kram ja wirklich haben und einige Mitspieler sind finanziell nicht so gut aufgestellt. Ich brauche nicht zu rechnen, ob ich mir ein Abenteuer oder ne schicke Mini kaufe.
Anderer Punkt: Gespielt wird auch bei mir. Da spare ich eine Menge Fahrtkosten. Wenn wir was aufteilen, dann aus sozialen Gesichtspunkten. Ein Mitspieler war ne Zeit lang arbeitslos und knapp bei Kasse. Dann haben wir am Wochenende sein Essen eben anders abgerechnet.
Dreht man es um, dann würden die Spieler ja letztlich auch ein Mitspracherecht bekommen, was ich anschaffe. Und das möchte ich nicht. Die Gespräche möchte ich erst gar nicht führen. Und ich möchte auch nicht darüber nachdenken, was ich als SL eigentlich "verdienen sollte". Das ist Spaß und solche Überlegungen würden mich den Spaß zumindest zu einem Teil kosten.
Issi:
--- Zitat von: Eleazar am 17.06.2025 | 11:38 ---Anderer Punkt: Gespielt wird auch bei mir. Da spare ich eine Menge Fahrtkosten.
--- Ende Zitat ---
Stimmt, darf man nicht unterschätzen.
Ein mindestens ebenso wichtiger Punkt:
Bequemlichkeit
Es ist schon Ultra bequem, wenn man Zuhause und gleichzeitig am Spielort ist.
Wer erst "anreist" muss uU. auch noch Babysitter organisieren und bezahlen.
Und während der SL müde ins Bett fällt, ist stattdessen wach werden und nach Hause fahren / gehen angesagt.
Edit.
Da ich selbst mehrheitlich in der Gastgeber Rolle bin, weiß ich das wirklich zu schätzen.
ComStar:
Wenn wir das alles schon so kleinlich gegeneinander aufrechnen, dann:
Dafür hat er (der Gastgeber) dann aber auch Kosten für Strom, Wasser und Abnutzung der Möbel und Böden. ~;D
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