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Forever DMs - Beteiligen sich die Spieler an den Kosten fürs Material?
Boba Fett:
--- Zitat von: Hotzenplot am 20.06.2025 | 08:56 ---"Hi, wir suchen für [System] noch einen Spielleiter. Melde dich gerne, ciao"
Was ich lese ist:
"Hi, ich suche einen Typen, der Arbeit macht. Ich biete aber nichts dafür an*"
--- Ende Zitat ---
Nicht selten werden dann ja auch noch Bedingungen geknüpft...
Bitte nur ein bestimmtes System inklusive der Homebrew Regeln unseres alten Spielleiters, unsere alte Kampagne fortsetzen und die seit 20 Jahren gespielten Charaktere möchten wir auch weiterführen...
Sowas finde ich auch eher befremdlich...
HAL 40000:
Was die Arbeit des Spielleiters betrifft, haben viele Spieler, sie selbst nie leiten würden, stellenweise erschreckend wenig Vorstellungen davon wie viel Aufwand das ist. Allein ein Abenteuer zu schreiben, dauert nun mal Stunden!
Wenn ich das so ab und an erwähne, dann blicke ich manchmal in erstaunte Gesichter. Ja, Freunde, es ist ein bisschen mehr als sich mit euch an einen Tisch zu setzen und komische Stimmen zu machen.
Sphinx:
Bei mir trifft ganz selten zu. Früher haben sie auch hier und da mal 10 Euro gegeben für den Foundry Server, aber das ist irgendwie eingeschlafen. Aber macht mir auch nichts aus.
Und ich hab schon mal für eine Kampagne die 90 Euro gekostet hat die Kosten auf alle Aufgeteilt weil ich nicht Arbeit und Kosten haben wollte.
Wenn ich die Kingmaker Kampagne irgendwann geleitet bekomme werde ich die Kosten auch von den Spielern tragen lassen da wir da auch im Bereich von über 200 Euro, für alles was ich haben möchte, sind.
Ist ein schönes Beispiel, in dem Modul stecken geschätzt 500 Stunden Spielzeit drin, selbst wenn es nur 200 Stunden sind. Ist das auf mehrere Verteilt wirklich ein günstiges Hobby.
klatschi:
--- Zitat von: Sphinx am 20.06.2025 | 10:15 ---Ist ein schönes Beispiel, in dem Modul stecken geschätzt 500 Stunden Spielzeit drin, selbst wenn es nur 200 Stunden sind. Ist das auf mehrere Verteilt wirklich ein günstiges Hobby.
--- Ende Zitat ---
Das ist eigentlich schon wieder eine neue Diskussion, aber: Ich bin der Überzeugung, dass Rollenspiel nach wie vor ein unschlagbar günstiges Hobby ist.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Das Problem hier im Forum ist natürlich der "Ich hab das gekauft" Thread, der viele dazu bringt, auch Geld auszugeben und dass die GMs oft auch Sammler sind und - wie der Thread hier zeigt - dass GMs oftmals weitaus mehr zahlen als die Spielenden.
Aber nehmen wir mal den D&D 5 - da zahle ich mal ca. 150 Euro für die Regelbücher und dann klatsche ich noch Curse of Strahd für 50 Euro drauf.
Wenn ich jetzt noch Würfel und Co einrechne, bin ich vielleicht insgesamt bei 250 Euro, für rund 80-100h Spielzeit für GM und durchschnittlich 3-4 Spieler (da gab es mal ne Umfrage, die ich nicht mehr finde), aber sagen wir mal 3. Dann haben wir 4 Personen, die ca. 80 Stunden spielen, das bedeutet, man zahlt rund 1 € pro Stunde Spielspaß.
Ich finde das Hobby echt nicht teuer.
Weltengeist:
--- Zitat von: Hotzenplot am 20.06.2025 | 08:56 ---Erneut sensibilisiert durch dieses Thema, sind mir in den letzten Tagen online vermehrt Gesuche nach Spielleitungen aufgefallen, die mich mit Fragezeichen zurücklassen. Ich will hier niemanden bloß stellen und am Ende ist das alles eine Frage von Angebot und Nachfrage, deshalb verlinke ich jetzt keine Beispiele. Aber das geht dann ungefähr so:
"Hi, wir suchen für [System] noch einen Spielleiter. Melde dich gerne, ciao"
--- Ende Zitat ---
Ich hatte vor ein paar Jahren mal eine Anfrage über Spielerzentrale.de, wo mich einige junge Leute gefragt haben, ob ich Ihnen eine Einstiegsrunde D&D leiten würde. Darauf habe ich Ihnen freundlich geantwortet, dass ich zwar kein D&D leite, aber Ihnen gerne eine Runde für ein anderes System zum Kennenlernen des Hobbys anbieten könne. Daraufhin haben sie - tadah! - schlicht nicht mehr reagiert. Also so wie in: gar nicht. Auch nicht "danke, aber passt für uns nicht". Sondern schlicht null.
Aber zum größeren Topic: Ich muss zugeben, dass dieser Thread in mir etwas ins Rutschen gebracht hat - so, als würde ich hier gerade so richtig aufwachen. Der Spielleiter kauft also die Sachen, liest sich alles durch, lernt die Regeln, bereitet Abenteuer oder ganze Kampagnen vor, investiert Geld und Stunden um Stunden. Und den Spielern ist häufig nicht einmal zuzumuten, eine zweiseitige Vorgeschichte ihrer Figur zu schreiben oder sich auch nur die Regeln oder die Grundlagen der Spielwelt zuzulegen geschweige denn, sie nach Jahren mal gelesen zu haben.
Irgendwo oben hat jemand sinngemäß geschrieben: Das Rollenspiel ist eigentlich das Hobby des Spielleiters. Er kann froh sein, wenn er ein paar Leute findet, die überhaupt mitspielen, denn die würden genauso gut auch einfach einen Film gucken oder eine Runde Mario Cart zocken.
Und ich sitze hier und frage mich: Ja spinne ich denn? Warum mache ich das? Bin ich irgendwie süchtig (und wenn ja, nach was)? Habe ich keine Alternativen? Bin ich (wie manchmal bei der Terminfindung unterschwellig angedeutet wird) der einzige, der sonst nichts zu tun hat?
Ganz ehrlich: Dieser Thread hat bei mir in den letzten Tagen ein paar ziemlich große Nägel in den Sarg des Hobbys "Rollenspiel" geschlagen. Es sind nicht die ersten, aber es könnten tatsächlich die letzten gewesen sein.
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