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Neumodische Art an SC oder "der Zoo" - begrüßenswerte Entwicklung?
nobody@home:
Für die klassischen EDO-D&D-Spieler dürfte ein Exot so ziemlich alles sein, was nicht spätestens im Spielerhandbuch der 3. Edition schon standardmäßig drin war.
Für mich persönlich ist dagegen einfach schon der "Standard" der jeweiligen Kampagne hochgradig subjektiv -- was im einen Teil eines Settings gang und gäbe ist, muß es ja in einem anderen noch lange nicht sein. Und "exotische Fremde" sind sowieso alle Charaktere durch die Bank. Fast überall. ;)
Mithras:
Was mir persönlich nicht gefällt ist
A) WOTC kam an und hat allen Settings gewisse Rassen/Spezies/Völker aufgezwungen, zumindest empfidne ich es so. Thri-Kreen und Mul gab es als etwas besonderes aber eben nur auf Athas. Warforged, Shifter und Kalashtar nur auf Eberron, das keinen Zugang zu Sigil hatte. Aber Plötzlich mit der 4E gab es laut Lore überall Tieflinge und Dragonborn. Die Forgotten Realms? Dragonborn. Eberron? Tieflinge. Was soll das? Jedes Setting hatte seine Besonderheiten aber die waren jetzt halbwegs Hinfällig. WOTC hatte sich darum gedrückt das sauber zu implentieren und keine Erklärung bzw. keine passende Umwelt dazu zu liefern. Dann nimm doch ein Magic Setting dafür und baue es auf D&D auf, da passt das auch rein.
B) Dann wurde es völlig Absurd mit Tabxi, Tortle usw. Einfach Völker ohne Erklärung oder Hintergrund in die etablierten Fantasy Welten zu lassen stößt mir auf. Oder sollten die nur für Spelljammer und Planescape sein? Das wurde nie so klar kommuniziert. Dann sei so mutig und mach was eigenes wie Humblewood. Da gibt es keine EDO. Ist OK für mich.
Splittermond und Runequest haben eine konsistenste Entscheidung getroffen mit Wolflingen bzw. Enten und fertig. Ist OK für mich. Auch Age of Sigmar hat abgefahrene Charaktere aber die sind eben bereit sin der Lore implementiert. Auch bei Dragonbane ist das so. Talistlanta macht ja nichts anderes. Aber es wird nicht einfach dran getackert hinterher.
tartex:
--- Zitat von: Mithras am 16.06.2025 | 16:01 ---B) Dann wurde es völlig Absurd mit Tabxi, Tortle usw. Einfach Völker ohne Erklärung oder Hintergrund in die etablierten Fantasy Welten zu lassen stößt mir auf. Oder sollten die nur für Spelljammer und Planescape sein? Das wurde nie so klar kommuniziert. Dann sei so mutig und mach was eigenes wie Humblewood. Da gibt es keine EDO. Ist OK für mich.
--- Ende Zitat ---
Seitdem es Monsterhandbücher gibt, ist das doch eine Grundgesetz der D&D-Welten. Ob das ganze Gewussel jetzt auch für Spielercharaktere zur Verfügung steht, macht doch nur noch einen kleinen Unterschied, oder?
LarsB:
Was ein Exot ist, ist stark settingabhängig.
Auf Midgard beispielsweise ist es ohne weiteres möglich, eine völlig unrealistische Exotengruppe nur aus Menschen zusammenzustellen. (Wenn z.B. ein griechischer Magister, ein Blasrohrschütze aus dem Regenwald, ein nordischer Hundeschlittenführer und ein Ninja zusammen in Indien Dinos jagen gehen.)
Umgekehrt wäre bei einer Antisklaverei-Kampagne in Morrowind (2003) eine Gruppe mit zwei Katzenmenschen, einem Echsenmenschen, einem Dunkelelfen und einem Menschen nicht exotisch.
In der Welt von Warcraft III (2002) könnte man ohne weiteres eine Gruppe aus einem Troll, einem Ork, einem Goblin und einem Tauren spielen. Ein zweiköpfiger Oger dazu wäre zwar exotisch aber auch nicht unrealistisch.
In der Welt von Heroes of Might and Magic 3 (1999) könnte man eine Gruppe aus einem Djinn, einem Menschen, einer Naga und einem Gremlin spielen und hätte dabei bloß die Wesen einer einzelnen Fraktion (von 8) genutzt.
Und auch Herr der Ringe hat ja neben der bodenständigen Gruppe aus 5 Prinzen, 1 Engel, 2 Erben eines 1/13 Drachenschatzes und 1 Gärtner noch intelligente Riesenadler, sprechende Bäume, einen mutierten Protohobbit, und was auch immer Tom Bombadil ist als temporäre Gruppenmitglieder.
Da meine Beispiele dafür, was eine normale Gruppe ist, ohne dass ich es beabsichtigt habe, aus einer Zeitspanne von gerade mal 5 Jahren stammt (wenn man für Herr der Ringe mal das Release-Datum der Filme annimmt, oder den Zeitpunkt, wo ich die Bücher gelesen habe), schiebe ich hiermit die These nach, dass man sich dabei wohl an dem orientiert, was man in seiner Jugendzeit an Medien konsumiert hat.
Für Leute, deren erste Fantasy-Erfahrungen z.B. League of Legends ist, sind sicherlich noch ganz andere Kreaturen völlig ungewöhliche Spielercharaktere. Insofern finde ich es überhaupt nicht verwunderlich oder verwerflich, dass D&D als settingunabhängiges System versucht, sich auch zu dieser Zielgruppe hin zu orientieren.
caranfang:
--- Zitat von: LarsB am 16.06.2025 | 16:51 ---Was ein Exot ist, ist stark settingabhängig.
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Für Leute, deren erste Fantasy-Erfahrungen z.B. League of Legends ist, sind sicherlich noch ganz andere Kreaturen völlig ungewöhliche Spielercharaktere. Insofern finde ich es überhaupt nicht verwunderlich oder verwerflich, dass D&D als settingunabhängiges System versucht, sich auch zu dieser Zielgruppe hin zu orientieren.
--- Ende Zitat ---
Bis auf den letzten satz, stimme ich Dir voll und ganz zu. D&D ist genau genommen nicht so settingunabhängig, wie man meint. WotC wäre vielleicht besser damit gefahren, diese Zielgruppe mit einem eigenen setting zu versorgen statt bestehende Settings entsprechend umzubauen. Dann wären nämlich die Exoten in diesem Setting keine Exoten.
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