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Neumodische Art an SC oder "der Zoo" - begrüßenswerte Entwicklung?
nobody@home:
--- Zitat von: Mithras am 27.06.2025 | 11:51 ---Das "Problem" ist das die Spiele und Abenteuer für die neuen Spieler und die neue Ziegruppe gemacht werden und die sind halt diejenigen die Marvel toll finden und das spielen wollen.
--- Ende Zitat ---
...was dann wiederum nichts anderes ist als das, was Gygax & Co. auch schon gemacht haben, nämlich das anzubieten, wovon sie dachten, daß es sich gut verkaufen würde. Nur sahen in den 1970ern und -80ern halt Medienlandschaft und "Zeitgeist" noch etwas anders aus als heute (und, wie schon früher gesagt, auch Ur-D&D war schon alles andere als "bodenständig").
Womit sich die Frage ja eigentlich ein wenig umdrehen ließe: wer will freiwillig zu den alten Leuten gehören, die auf der Parkbank hocken und über die Jugend von heute klagen? >;D
Carus:
Ich finde nicht, dass der "Zoo" eine alternativlose Entwicklung wäre. Mit Game of Thrones war bzw. ist z.B. eine Fantasywelt sehr populär, die viel eher auf Realismus durch Nähe zum irdischen setzt. "The Witcher" kommt mir auch eher wie klassische Fantasy vor, was die Spezies betrifft. Mit "Kingdom Come Deliverance" ist ja momentan ein Spiel sehr erfolgreich, dass komplett auf Fantasy verzichtet. Ich denke also nicht, dass Rollenspiele keine andere Wahl haben, um heute erfolgreich zu sein.
Ich persönlich würde mich weniger am Zoo an sich stören, als an der Frage, wie sowas denn konkret ausgespielt wird. Klar macht es bei der Erschaffung wahrscheinlich Spass, sich möglichst abgefahrene Konzepte zu überlegen. Aber macht die total fremdartige Spezies mit ihren drei Begleittieren dann wirklich einen Unterschied am Spieltisch oder vergisst man nach kurzer Zeit eh wieder, was da auf dem Charakterblatt steht?
Ich spiele selbst DSA, hier sind entsprechende Gruppenkonstellation zwar theoretisch möglich aber ziemlich schwierig umsetzbar und das Setting macht einem das auch deutlich. Aber auch hier kenne ich die SC Konzepte, die in der Theorie wahnsinnig abgefahren klingen, sich dann am Spieltisch trotzdem anfühlen wie ein stinknormaler Held.
Der Hasgar:
--- Zitat von: nobody@home am 27.06.2025 | 12:00 ---...was dann wiederum nichts anderes ist als das, was Gygax & Co. auch schon gemacht haben, nämlich das anzubieten, wovon sie dachten, daß es sich gut verkaufen würde. Nur sahen in den 1970ern und -80ern halt Medienlandschaft und "Zeitgeist" noch etwas anders aus als heute (und, wie schon früher gesagt, auch Ur-D&D war schon alles andere als "bodenständig").
Womit sich die Frage ja eigentlich ein wenig umdrehen ließe: wer will freiwillig zu den alten Leuten gehören, die auf der Parkbank hocken und über die Jugend von heute klagen? >;D
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Um klagen geht es ja gar nicht. Ich denke zum Beispiel, dass es eben eine reine Geschmacksfrage ist. Aber was tue ich als "alter Leut" (schnüff - das klingt so hart), dem dieser neue Stil nicht so gefällt? Klar, ich kann einfach das alte Zeug spielen :) Aber grundsätzlich wird es so etwas schwieriger, neues Zeug zu bekommen (sofern ich es nicht selbst schreibe oder dran werkel).
Letztlich kann man aber positiv hervorheben, dass dieser "neuere Stil" eben auch deutlich massenkompatibler ist - auch der Mainstream findet sich dort wieder. Für das Hobby insgesamt ist es also positiv, weil es quasi die Kreativen in der Branche besser "füttert" und wir nicht akut Angst haben müssen, dass Pen and Paper ausstirbt.
Dafür nehme ich dann auch gern in Kauf, dass alles eben etwas bunter, niedlicher usw... wird. Ich muss es ja an meinem Tisch nicht spielen. Wobei ich sagen muss, dass auch ich mich immer noch leicht wandle. Ich kann heute schon mit wesentlich mehr leben als noch vor 15 Jahren :)
schneeland:
--- Zitat von: nobody@home am 27.06.2025 | 12:00 ---Womit sich die Frage ja eigentlich ein wenig umdrehen ließe: wer will freiwillig zu den alten Leuten gehören, die auf der Parkbank hocken und über die Jugend von heute klagen? >;D
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Vielleicht trotzdem besser als "How do you do, fellow kids!" ;D
Und der Platz auf der Parkbank hat auch Vorteile, die man nicht vernachlässigen sollte ;)
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Aber ernsthafter: dass die aktuelle Edition von D&D sich an den Medienpräferenzen der Menschen im Alter von 15-25 orientiert ist vermutlich wirklich nichts Neues. Und dass man irgendwann an den Punkt kommt, wo man sich fragt, warum die Jugend so merkwürdige Sachen macht/mag, wahrscheinlich auch. Das schlägt natürlich deutlich mehr durch, wenn ein Spiel den Markt so dominiert, wie D&D. Aber glücklicherweise gibt es ja jenseits des Marktführers trotzdem noch schöne Produkte für Menschen mit ergrauendem Haupthaar :)
Der Hasgar:
--- Zitat von: Carus am 27.06.2025 | 12:37 ---Ich finde nicht, dass der "Zoo" eine alternativlose Entwicklung wäre. Mit Game of Thrones war bzw. ist z.B. eine Fantasywelt sehr populär, die viel eher auf Realismus durch Nähe zum irdischen setzt.
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Ich habe hier aber auch eher das Gefühl, dass der "Fantasy-Rahmen" bei vielen Zuschauern (frühe Leser mal ausgenommen) gar nicht das Wichtige ist. Game of Thrones ist ne Dramaserie, die mit ein paar Änderungen auch problemlos in der heutigen Zeit spielen könnte :)
--- Zitat von: Carus am 27.06.2025 | 12:37 --- "The Witcher" kommt mir auch eher wie klassische Fantasy vor, was die Spezies betrifft. Mit "Kingdom Come Deliverance" ist ja momentan ein Spiel sehr erfolgreich, dass komplett auf Fantasy verzichtet. Ich denke also nicht, dass Rollenspiele keine andere Wahl haben, um heute erfolgreich zu sein.
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Klar gibt es auch noch genug Leute, die die klassische Fantasy mögen. Trotzdem denke ich, dass rein kommerziell die Entwicklung Richtung "bunt, niedlich usw..." noch erfolgreicher sein kann.
--- Zitat von: Carus am 27.06.2025 | 12:37 ---Ich persönlich würde mich weniger am Zoo an sich stören, als an der Frage, wie sowas denn konkret ausgespielt wird. Klar macht es bei der Erschaffung wahrscheinlich Spass, sich möglichst abgefahrene Konzepte zu überlegen. Aber macht die total fremdartige Spezies mit ihren drei Begleittieren dann wirklich einen Unterschied am Spieltisch oder vergisst man nach kurzer Zeit eh wieder, was da auf dem Charakterblatt steht?
Ich spiele selbst DSA, hier sind entsprechende Gruppenkonstellation zwar theoretisch möglich aber ziemlich schwierig umsetzbar und das Setting macht einem das auch deutlich. Aber auch hier kenne ich die SC Konzepte, die in der Theorie wahnsinnig abgefahren klingen, sich dann am Spieltisch trotzdem anfühlen wie ein stinknormaler Held.
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Das ist ja sowieso das Problem. Viele Menschen haben schon Schwierigkeiten damit, sich in einen Menschen reinzuversetzen. Wie soll das bei völlig erfundenen Spezies klappen? Aber der Punkt ist halt, dass das beim Spielen ja auch nicht unbedingt das Wichtigste ist. Man will einfach mal raus aus seiner Haut und was ganz Anderes machen. Für mich war das nie so DER Ansporn. Ich wollte als Held eher immer die ungewöhnlichen Dinge ERLEBEN und nicht selbst SEIN. Und mir persönlich ist bei allem Witz und Spaß immer auch wichtig, dass sich die gespielte Welt ernst nimmt. Wenn alles zu einem riesigen Klamauk wird, sollte das zeitlich nur sehr begrenzt sein.
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