Ich fand aikars Einwürfe hier recht gut, obwohl ich persönlich mit "Fell"-SCs (ich setze Anführungszeichen und generalsiere den Begriff damit auf alles was nicht EDO ist) persönlich nicht so viel anfangen kann. Letztlich muss das die Runde für sich ausmachen und dort ggf Kompromisse der einen oder anderen Art schließen. Grundsätzlich sollte man sich immer fragen, ob eine gewisse Distanz, die man zu einer vom System fürs Spiel vorgesehenen Spezies hat, wirklich einen Hemmschuh darstellen muss. Meistens wird man beim / nach dem Spielen merken, dass das alles nicht so schlimm ist.
Persönlich bin ich beim Hexer und werde bei Büchern etc, die sich mir schon von außen als "besonders" verkaufen, nicht initiativ, was das Anspielen der Inhalte angeht.
Persönlich falle ich jedes Mal vom Glauben ab, wenn ich - mal wieder (!) - folgendes mitanhöre, ob nun hier oder privat: "Hey, da kann man jetzt auch Enten spielen!" - "Wow, geil!"

- Aber wie ich eingangs schrieb: Dann spielt eben mein Kumpel ne Ente und ich den Menschen (auf Entenjagd). Und natürlich zeige ich den Reflex, dass wolfsartige Zweibeiner bitteschön kein Bier aus Krügen saufen, sondern vom Napf schlabbern müssen. (Was viele Spieler auch auf meinen Einwurf hin partout nicht tun wollen.) Ich stelle mir dann eben einfach vor, wie ein riesiger Werwolf mit der Schnauze im Krug stecken bleibt bzw. sich mal wieder total einsaut, und finde es lustig.
Grundsätzlich sollte man an Mitspieler keine zu hohe Messlatte anlegen: Einen "Exoten" zu spielen bedarf keiner besonderen schauspielerischen Leistung. Oft ist weniger mehr: Man denke sich eine oder zwei halbwegs passende "Moves" aus, das ist schon eine Menge. Später gesagt zu bekommen, man habe "gar nicht bemerkt, dass ..." ist in Wahrheit gar kein Makel. Das "Problem" hatten wir auch schon beim Spielen des anderen Geschlechts: Klaus Dick darf nen Elfen spielen, aber eine Frau bitteschön nicht. Wegen der Immersion des Mitspielers. Auch hier wird von Herrn Dick zu viel verlangt, nämlich die (vorweggenommene Unfähigkeit zur) perfekte(n) Darstellung des weiblichen Wesens. Stattdessen sollte man Herrn Dick ermutigen, eben keine besondere Darstellung anzustreben, was ziemlich hilfreich ist, um nicht jedes Klischeehandtäschchen zu öffnen. Ein bisschen Klischee ist natürlich okay - gib dir nen "Move"! (Ich persönlich spiele Weibsvolk übrigens ziemlich gern. Aber ich emphasiere den Umstand nicht unnötig (und muss nicht dreimal am Abend "besonders dumm" tun, um meine Darstellung gelungen zu finden.)
Ich finde das alles gar nicht so weit weg von der Frage, welche Genres denn "besonders schwierig" seien. Auch hier neigt man mE oft zur Überhöhung: "Horror" oder "Humor", so heißt es traditionell, daran solle man sich nicht so ohne weiteres wagen! Königsdisziplinen seien den Königen vorbehalten. Aber auch hier ist weniger oft mehr. Einfach tun. Weniger ewarten, mehr erleben. Hauptsache, man spielt!