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Wie oft spielst du Exoten?
caranfang:
--- Zitat von: Sashael am 16.06.2025 | 21:45 ---Damit ist allerdings das Argument nichtig, dass eine Erwähnung im Spielerhandbuch darüber entscheidet, ob es ein Exot ist.
Mein letzter gespielter D&D Charakter war ein Echsenmensch Druide. Steht als Bonusrasse im Volos Monsteralmanach. Also keine PHB Rasse. Ist das ein Exot?
...
Die Frage ist halt wirklich: WAS ist ein Exot? Und diese Frage kann imo kein Regelwerk beantworten, sondern nur die Kampagnenvorgaben.
--- Ende Zitat ---
In den meisten D&D-Settings ist dies eindeutig ein Exot, da Echsenmenschen nicht zur alltäglichen Bevölkerung gehören.
--- Zitat von: Der Hasgar am 16.06.2025 | 22:03 ---...
Ganz blauäugig würde ich dafür mehrere Kreise der Exotik vorschlagen:
1. Kreis: Quasi keine Exoten
- die menschlichen Standardtropes Krieger, Zauberer, Ranger
2. Kreis: Leichter Anstrich von Exotik
- die sehr klassischen EDO-Spezies Elf, Halbelf, Zwerg, Halbling, evtl. (Halb)Ork als SC
3. Kreis: Am Rande der "Normalität"
- erweiterte EDO-Spezies wie Tieflinge, Goliath usw..
4. Kreis: Deutlich exotisch
- anthropomorphe Tierwesen (auch Echsen)
- Pflanzenwesen
- Feen
5. Kreis: richtig abgespaced
- klickende Insektoiden
- Konstrukte im Fantasybereich
Edit: Das zaubernde Senfglas oder der aus einer Zukunftswelt gelandete sprechende Kühlschrank
...
--- Ende Zitat ---
Ganz blauäugig, hast Du damit für die meisten D&D-Welten recht. Aber leider nicht für alle. Dark Sun und Planescape (AD&D-Version) haben beide andere Vorgaben. Und schon bei anderen Fantasy-Rollenspielen passt dies nicht. Tunnelös & Trolls habe ich schon erwähnt. Dort gibt es neben Menschen, Elfen Zwergen, Halblinge auch noch Wichtel und Feen als für die Spieler eigentlich vorgesehene Rassen. Beide wären bei D&D echte Exoten und sogar in der Adventurers' League wegen ihrer Fähigkeiten (Teleportation bzw. Flug) verboten.
gunware:
--- Zitat von: caranfang am 16.06.2025 | 21:09 ---In jedem Setting, in dem sie nicht alltäglich sind. Erst recht, wenn es unwahrscheinlich ist, andere Mitglieder dieser Rasse im Setting zu treffen.
--- Ende Zitat ---
Ja, ok. Nur dieses "unwahrscheinlich zu treffen" ist halt zu schwammig, wie die Fragestellung.
"D&D" - nur PHB? Ok, aber warum sollten die Bewohner überrascht sein, wenn ein Zentaur vorbei kommt?
"Shadowrun" Auch Minotauren konnte man in den UCAS antreffen und haben jetzt die Leute nicht in Erstaunen versetzt, dass es sie gibt.
GURPS: Infinite Worlds ist quasi der Standard.
Savage World: Hier gilt das gleiche wie für D&D und GURPS. Ja.
Numenéra: normal ist, dass es nicht normal ist.
--- Zitat von: caranfang am 16.06.2025 | 21:09 ---Man kann eignetlich sagen, dass Exoten Rassen sind, die zwar in einem Setting existieren, aber aus verschiedenen Gründen nicht für die Spieler gedacht sind.
--- Ende Zitat ---
Aber es wurde ja gesagt (#43), dass die Welt auf die Exoten entsprechend reagieren müsste, dass sich alles um sie drehen müsste.
Und das ist eben das, was ich bezweifle. Klar, es werden Individuen sein, die Vorurteile haben, sie nicht mögen usw. Aber Individuen. Dass fast alle Bewohner die Exoten anglotzen würden, als ob es Außerirdische bei uns auf der Erde wären, das glaube ich persönlich nicht. In einer Welt, in der jederzeit hinter einem Baum eine Fee auftauchen kann, auf dem Himmel ein Multiversum-Raumschiff durchflitzen kann - sorry, aber das kratzt sehr auf meiner Suspension of Disbelief, dass Exoten ein so großes Erstaunen verursachen könnten, dass die Charaktergruppe dadurch problematisch zu spielen wäre oder dass das Spotlight jetzt nur dem Exoten gelten sollte. Da hatte ich schon bei DSA Schwierigkeiten das nachzuvollziehen, dass ein ganzes Dorf einen Elfen anstarren sollte. Und ein paar Landstriche weiter wüteten Dämonen. Sorry, aber das ist für mich schwer zu verdauen.
Jetzt habe ich gerade aus Golarion Ruf der Wildnis gelesen. Dort sind Minotauren, Zentauren usw. als spielbare ungewöhnliche Abstammungen definiert. Sie reisen mit einem Flugschiff umher, die Besatzung besteht aus einer Minotaurin, einem Iruxi, einem Athamaru, einem erweckten Tier, einer Aquarierin, einem Zentaur und einem Surki. Trotzdem wurden sie nicht als Exoten behandelt, wenn sie irgendwo ankamen. Genauso wenig wie eine Twi'lek in Star Wars Universum. In einer Welt, in der es sehr viele unterschiedliche vernunftbegabte Arten gibt, ist es meiner Meinung nach irgendwie sinnfrei, einige davon als Exoten zu behandeln.
Irian:
--- Zitat von: Der Hasgar am 16.06.2025 | 22:03 ---1. Kreis: Quasi keine Exoten
- die menschlichen Standardtropes Krieger, Zauberer, Ranger
--- Ende Zitat ---
Zauberer sind für dich keine Exoten? Lustig. Ich finde die sollten, wenn schon, dann extrem exotisch sein.
Issi:
@
caranfang
Witzigerweise würde ich Wichtel, Kobolde und Feen nur als mäßig exotisch, da Menschen ähnlich, einstufen.
Liegt vielleicht daran, dass es in diversen Büchern und Serien (zum Beispiel True Blood)Protagonisten mit Feenblut gab.
Sogar "Gestaltwandler" würde ich unter mäßig exotisch verbuchen. Da das ja wie bei der Teleportation aus ein Standard Magier Zauber und nichts Besonderes mehr ist.
Sprich : Alles was menschlich aussieht, ist in meinen Augen nicht so krass exotisch.
Wenn Du dagegen Figuren hast, die nur einen Tier, Pflanzen oder Roboter- Körper whatever haben, oder ein stark tierisches Aussehen- dann gilt es diese in Situationen wo die Gruppe (aus welchen Gründen auch immer) in einer menschlichen Gesellschaft nicht groß auffallen soll, zu verstecken.
Verdeckt oder heimlich agieren ist hier einfach erschwert.
Auch wenn jetzt jmd. mit Drachenkopf die Einwohner eines entlegenen Dorfes befragen soll, kann es durchaus sein, dass ihm jmd. aus Angst nicht die Tür aufmacht.
Edit.
Ok, Kobolde und Wichtel könnten, je nach Erscheinung, natürlich auch großes Aufsehen erregen.
Die kann man aber aufgrund ihrer geringen Körpergröße leichter verstecken.
Passen in fast jeden Rucksack ~;D
nobody@home:
--- Zitat von: Irian am 17.06.2025 | 07:41 ---Zauberer sind für dich keine Exoten? Lustig. Ich finde die sollten, wenn schon, dann extrem exotisch sein.
--- Ende Zitat ---
Ist halt Gewohnheitssache, und Max Musterrollenspieler ist gerade im Fantasybereich daran gewöhnt, daß fast buchstäblich jede Gruppe unabhängig von System und Setting mit mindestens einem, wahrscheinlicher sogar zwei Zauberern mit einem gewissen Standardrepertoire daherkommt -- da relativiert sich die "Exotik" dann schnell. (Wie leicht man einem Zauberer im Setting anmerkt, daß er überhaupt einer ist, kommt dann ggf. auch noch dazu; normalerweise sind die Zauberkräfte ja eher selten direkt an sichtbare Auffälligkeiten gekoppelt.)
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