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Werden neue, grosse Kampagnen kommen?

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Weltengeist:

--- Zitat von: Katharsis am 17.06.2025 | 11:46 ---Gerade wird intensiv an Teil 2 der zweiten größeren Splittermond-Kampagne gearbeitet (Das Ende des Sommers, Teil 1 war "Ein Hauch von Frost" und Ende 2024 erschienen).

--- Ende Zitat ---

Also wenn vom Threadersteller Kampagnen dieser Größe gemeint waren, dann verstehe ich die Ausgangsfrage nicht. Denn solche "mittelgroßen" Kampagnen erscheinen ja ständig und für nahezu jedes größere Rollenspiel. Ich dachte, er meint die richtig großen Klopper wie eben die G7, an denen man jahrelang spielt und die die Spielwelt massiv verändern. In die Kategorie gehört der "Hauch von Frost" (oder auch die Hexenkönigin) nach meinem Dafürhalten nicht; die spielen vom Umfang her in der gleichen Liga wie ein ganz normales D&D-Großabenteuer.

nobody@home:
Also, der Kampagnenband, der mich wohl mit am meisten beeinflußt hat, war seinerzeit "Aaron Allston's Strike Force" (das Original von 1988), und das war keine Fertig-Kaufkampagne, sondern einfach "nur" das, was der gute Aaron über seine private Champions-Superheldenkampagne so zu erzählen hatte -- komplett mit Erkenntnissen, Ratschlägen, und Material zum Setting, natürlich. Für mich persönlich wesentlich nützlicher (und unterhaltsamer) als jede noch so berühmte Fertigkampagne zum Einfach-Nur-Noch-Abnudeln. :)

John_Doe:

--- Zitat von: Doc-Byte am 17.06.2025 | 16:53 ---Da stellt sich mir spontan die Frage, ob es für einen Verlag überhaupt wirtschaftlich gesehen sinnvoll ist, derartige Kampagnen zu produzieren, mit denen sie ihre potentiellen Kunden über einen langen Zeitraum an ein einziges Produkt (=die Kampagne, ggf. natürlich auch in mehreren Bänden) binden. Denn so lange eine Gruppe noch mitten in einer Kampagne steckt, ist das Interesse an weiteren Produkten / Abenteueren ja tendenziell eher gering(er). :think:

--- Ende Zitat ---
Tatsächlich ist das wohl der Knackpunkt. Beim Free League Modell (Symbaroum und Coriolis) sind die Kampagnen quasi das Spiel und wenn man die nicht kauft, dann verpasst man eigentlich 90% des Settings und seine Twists. Unabhängig davon, wie gut man das findet, kann man so Geld machen, verliert aber vielleicht auch eine Menge Leute auf dem Weg.
Wenn ich aber ein recht offenes und großes Spiel wie Cthulhu oder bspw. Shadowrun habe, dann will ich als ich wahrscheinlich heutzutage nicht, dass die Leute ewig an einer Kampagne sitzen, sondern bereit sind, meine nächste Erscheinung spielen zu können. Viele Rollenspielende sind halt auch Leute, die früher mal damit angefangen haben und jetzt ihre Runden in den Alltag von Erwachsenen packen müssen. Und auch wenn ein Teil von denen Sammler sind, ist der Anteil vermutlich nicht hoch genug, um Leute wirklich mit einer großen Kampagne über Jahre binden zu wollen.
Das sind zumindest meine Überlegungen ^^'

schneeland:

--- Zitat von: Swanosaurus am 17.06.2025 | 16:25 ---Ich habe tatsächlich auch eher das Gefühl, dass es in den letzten Jahren so viele große Kampagnen gibt, dass einfach kaum noch etwas heraussticht.

--- Ende Zitat ---

Ja, den Eindruck habe ich auch. Die Aufmerksamkeit verteilt sich im Zweifelsfall auch zu sehr, als dass eine kritische Masse von Menschen erreicht wird, die sagen: das sollte man mal gespielt haben.

Horsinand:
Die Masken des Nyarlathotep war ja mal ein dickeres Softcover von Chaosium. Das konnte man damals gut durchspielen.

Die Enemy Within Kampagne ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes:

Sie ist teilweise aus den 1980ern, hat Kultstatus erlangt und wurde in den 2020ern um neue Bände ergänzt (die teilweise andere Bände ablösen). Zusammen mit den Companions sind das heutzutage 10 Hardcover Bücher. Dazu kommen zwei Stadtbücher, die man mit einflechten kann (Middenheim und Altdorf) und kleinere Begleitprodukte. Zusammen mit den pdfs vermute ich mal, dass die Kampagne sich ganz gut verkauft (hat).

Ich würde so eine Kampagne sofort wieder kaufen, und mich tierisch über eine vergleichbare Kampagne freuen (insbesondere wenn diese für Warhammer erscheinen würde).

Früher hatte Kampagnenspiel mE einen anderen Stellenwert. In meinem Bekanntenkreis galt das als das Nonplusultra - es wird episch, man muss sich oft treffen, um voranzukommen, man will aber auch, dass es immer weitergeht. Dazu kommt, dass man als Jugendlicher noch ein anderes Zeitempfinden hat. Letztendlich kann man mit einer epischen Kampagne seine ganze RPG-Jugend verbringen. Als Erwachsener kann man so evtl. ein Stück Jugend zurückholen, die persönlichen Verbindungen vertiefen etc.

Evtl. haben (falsch?) verstandene Assoziationen mit Railroading und ein gewisser Trend zu One-Shots einige Macher zweifeln lassen, ob sie wirklich wieder große Kampagnen schreiben (lassen) sollen.



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