Ich ergänze nochmal Informationen zur Blütenpest. Sie ist seit 30 Jahren verschwunden. Insofern stammen Informationen aus alten Aufzeichnungen, Geschichten, die sich in Familien erzählt werden, Erinnerung an verlorene Freunde der Eltern etc.
Die Blütenpest
Die Blütenpest vermag beinahe alles Lebende zu verschlingen: Mensch und Tier, Vogel und Fisch, Blume und Ranke.
Sie ist mehr ein Prinzip des Vergehens als eine Krankheit. Sie scheint das Sein selbst und nicht nur das befallene Leben vernichten zu wollen.
Nur Stein scheint ihrem Fluch länger zu widerstehen.
Fragment aus dem Siegelbuch des Magisters Avar Kheln von der Gilde des uralten Wissens:
„Ich sah ihn erst aus der Ferne. Er stand still, fast ehrfürchtig, als lausche er einem Lied, das nur er hören konnte. Als er sich umdrehte.
Was einst ein Mensch war, war nun unförmig, eine wandelnde Mischung aus Blüte und Körper.
Aus dem Brustkorb wuchs ein Dorn, die Haut war aufgebrochen, doch nicht von Klinge oder Feuer, sondern von etwas, das wuchs und blühte.
Aus seinen Augenhöhlen hingen Ranken wie Schleier. Wo sein Mund war, bewegten sich Lippen zu einem Lied ohne das ein Ton zu hören war.
Blühende Tote sind keine Kreatur im eigentlichen Sinn. Sie sind Echo, Überrest von Leben, das war und nicht mehr ist.“