Autor Thema: Idee eines modernen Fantasy-Settings  (Gelesen 917 mal)

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Offline Dr. Beckenstein

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #25 am: 18.06.2025 | 19:33 »
Wenn es vor 1.000 Jahren die industrielle Revolution gab - wie sieht die Technik den heute aus?

Magische Strahlenwaffen?

Gibt es Computer? Wenn ja, können die zaubern?

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #26 am: 18.06.2025 | 20:12 »
Zur Untotenplage: Nekromantie ist äußerst gefährlich. Selbst der einfachste und scheinbar harmloseste nekromantische Zauber kann üble Nebenwirkungen haben, wie z.B. Lebenwesen in Untote verwandeln. Wer in der Nähe von Untoten stirbt wird außerdem selbst zum Untoten. Und Verletzungen durch Untote können ebenfalls dazu führen, dass jemand zum Untoten wird. Und wenn selbst jemand wie der Dunkle Herrscher seine Finger davon lässt, wird das wohl einen Grund haben...

Zu den Weltkriegen: @Galatea hat mit Utumno ein sehr gutes Beispiel geliefert. Das große Reich des Dunklen Herrschers hat die Größe von Russland un China zusammen. Seine Städte sind Festungen und die Umwelt ist mörderisch. Umweltschutz ist ihm fremd. Da wundert es nicht, dass die Truppen der VFA und ihrer Verbündeten lieber einen Frieden aushandeln als zu versuchen das Land zu erobern. Man könnte zwar versuchen, dass Land in die Steinzeit zurück zu bomben, aber das hat man ja schließlich jahrlang versucht. Die letzten beiden Weltkriege dauerten zusammen vierzig Jahre!

Zur Magie:@Galatea hat da eine gute Idee, die aber ziemlich von Regelwerk abhängt.
Heilmagie ist bei mir ebenfalls nicht sonderlich effektiv. Ein Heilzauber mag bei leichten verletzungen noch gut sein, aber dient hauptsächlich dazu moderne Mezin zu unterstützen, denn Heilmagie ohne medizinisches Wissen anzuwenden, kann gefährlich sein.

Zur technologischen Entwicklung: Sie läuft um einen Faktor vier langsamer ab. Der technologische Stand der Welt entspricht weitgehend dem unseren heutigen. Es gibt computer, aber keine KI. In der Raumfahrt ist man weiter, denn es gibt schon Mondbasen. Man betreibt ja schließlich auch schon über 200 Jahre Raumfahrt. Man ist auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie weiter. Es gibt zwar Kernkraftwerke, aber die werden mit Thorium und nicht mit Uran betrieben, denn Nuklearwaffen wurden nicht entwickelt.

Offline caranfang

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #27 am: 19.06.2025 | 11:42 »
Ich glaube, dass ich die Zeiten doch etwas straffe. Statt eines Faktors 4 nehme ich doch lieber einen Faktor zwei, woducrh die Industrielle Revolution nun vor fünfhundert Jahren stattfand . Ich hatte den Faktor 4 gewählt, um zu verhindern, dass es Charaktere gibt, die vor der Industriellen Revolution geboren wurden.

Eine weitere Überlegung ist, dass die Magokratie wohl eine der führenden neutralen Mächte ist und Indien als Vorbild hat.

Das von Untoten überrannte Land soll sich im Grenzbereich zwischen den Verbündeten der VFA und der Vasallen des Großen Imperiums befindet. Die Überlebenden werden in ihrem Kampf gegen die Untoten von beiden Seiten unterstützt.

Noch etwas zur Magie: Viel magisches Wissen ist während der Kämpfe gegen die große Dunkelheit verloren gegangen. Da es Tieflinge gibt, gibt es auch Dämonologen. Dämonologie wird genrell als weniger gefährlich als Nekromantie angesehen, denn die möglichen Nebenwirkungen sind im Vergleich vollkommen harmlos und kontrolierbar.

Online Galatea

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #28 am: 20.06.2025 | 02:26 »
Bei den klassischen D&D-Untoten insbesondere früherer Editionen sind schon so ein paar Kandidaten dabei, die ohne Magie schwer zu knacken sind und sich über das Töten geeigneter Gegner quasi fortpflanzen. Einige davon sind sogar körperlos genug, um gleich durch die Wand kommen zu können, hinter der man sich vor ihnen verstecken will...eigentlich ist nicht mal in allen Fällen wirklich klar, warum die ihre Spielwelten nicht schon großflächig überrannt haben.

Das ist natürlich ein Extremfall und längst nicht jedes Setting und System hat überhaupt eine so breite Palette. Aber es geht schon ein bißchen mehr als bloß die klassische Hollywood-Zombieapokalypse, in der sowieso meist die eigenen Mitmenschen gefährlicher sind als die Zombies selbst.
Genau deswegen habe ich ja auch sowas wie Flood, Necromorphs oder Typhon genannt - weil "normale" Zombies, die unfähig sind moderne Technik zu benutzen oder sich ihr eigenes Equivalent zu schaffen/mutieren sollten in einem hochtechnisierten Setting mit modernen Feuerwaffen eigentlich keine große Chance haben. Wir reden hier ja nicht über eine Welt wo man denen mit Schild und Schwert entgegentreten muss.

Der Hinweis auf Geisterwesen ist aber ein guter, daran hab ich nicht gedacht, wobei es in einem modernen Setting mit Magie  ja auch das Zauberstab-Equivalent des vollautomatischen Sturmgewehrs geben sollte. Aber das macht sie zumindest für den durchschnittlichen Zivilisten ein wenig schwieriger zu beseitigen.


Zur Untotenplage: Nekromantie ist äußerst gefährlich. Selbst der einfachste und scheinbar harmloseste nekromantische Zauber kann üble Nebenwirkungen haben, wie z.B. Lebenwesen in Untote verwandeln. Wer in der Nähe von Untoten stirbt wird außerdem selbst zum Untoten. Und Verletzungen durch Untote können ebenfalls dazu führen, dass jemand zum Untoten wird. Und wenn selbst jemand wie der Dunkle Herrscher seine Finger davon lässt, wird das wohl einen Grund haben...
Das ist aber eher ein Eindämmungsproblem, das man mit jeder Seuche auch hat (und bei 40 Jahren Weltkrieg sollte die Welt mit Seuchen reichlich Erfahrung haben). In einem hochtechnisierten Zeitalter mit flächendeckender Überwachung, wo man einfach mal an jedem Gebäude eine Wärmekamera anbringen kann, die die Körpertemperatur der vorbeigehenden Leute misst, müssen die Untoten schon etwas mehr Konfliktpotential auffahren, als nur eine tödliche Seuche zu sein (und ja, flächendeckende Dauerüberwachung könnte in einem demokratischen Land vielleicht ein Problem sein, dem bösen Overlord wird das in seinem Imperium aber sowas von egal sein).


Zu den Weltkriegen: @Galatea hat mit Utumno ein sehr gutes Beispiel geliefert. Das große Reich des Dunklen Herrschers hat die Größe von Russland un China zusammen. Seine Städte sind Festungen und die Umwelt ist mörderisch. Umweltschutz ist ihm fremd. Da wundert es nicht, dass die Truppen der VFA und ihrer Verbündeten lieber einen Frieden aushandeln als zu versuchen das Land zu erobern. Man könnte zwar versuchen, dass Land in die Steinzeit zurück zu bomben, aber das hat man ja schließlich jahrlang versucht. Die letzten beiden Weltkriege dauerten zusammen vierzig Jahre!
Im Falle von Utumno reden wir aber von Elben, Menschen und Zwergen, die mit Schwerten und Bögen einer Festung voller Orks, Trolle und Drachen in einer Vulkanlandschaft gegenüberstanden - nicht von zwei Reichen mit moderner Luftwaffe oder gar ballistischen Raketen und Air-Fuel-Bombs.

Wenn sich zwei moderne Länder gegenseitig richtig angehen, dann wird da schon nach relativ kurzer Zeit kein Stein mehr auf dem anderen stehen - und ja, die werden sich vielleicht nicht gegenseitig mit Bodentruppen erobern, das liegt aber in erster Linie daran, dass diese Reiche nach ein paar Monaten bis Jahren Krieg praktisch nicht mehr existieren werden.
Da muss man sich nur mal Luftbilder von Mariopol anschauen (oder wahlweise auch von nordvietnamesischen Städten während des Vietnamkriegs, auf die die Amerikaner innerhalb eines Jahres mehr Bomben abgeworfen haben als auf ganz Europa während des gesamten zweiten Weltkriegs) - da steht bis auf die Grundmauern absolut nicht mehr. Nachdem die Russen Mariopol erobert hatten war die Stadt praktisch ein zweidimensionales Geröllfeld. Zumal der böse Herrscher ja auch nicht sagen würde "oh, Städte bombardiere ich nicht", der würde wahrscheinlich eher wie Putin sagen "bombardiert Kraftwerke, Wohnblöcke, Kirchen und Kinderkankenhäuser zuerst, um das Militär des Gegners kümmern wir uns wenn die Zivilbevölkerung tot oder vertrieben ist".


Zur Magie:@Galatea hat da eine gute Idee, die aber ziemlich von Regelwerk abhängt.
Heilmagie ist bei mir ebenfalls nicht sonderlich effektiv. Ein Heilzauber mag bei leichten verletzungen noch gut sein, aber dient hauptsächlich dazu moderne Mezin zu unterstützen, denn Heilmagie ohne medizinisches Wissen anzuwenden, kann gefährlich sein.
Das hängt eigentlich nicht vom Regelwerk ab, eher vom Hintergrund des Settings. Dein Regelwerk ist ja nur der in Zahlenwerten quantifizierte Hintergrund deines Settings.

Warum genau gibt es denn keine bessere Heilmagie (also warum wird da nicht in größerem Umfang dran geforscht, das ist ja ein potentiell irrsinnig profitables Anwendungsfeld)?
Hat die keinen echten Mehrwert und ist das eher der kostengünstige Ersatz fürs Pflaster? Ist moderne Medizin schlicht einfacher, verlässlicher und kostengünstiger (so wie für die Römer Sklaven günstiger waren als Maschinen)? Oder ist die so kompliziert, schwer zu erlernen und damit teuer, dass nur die Reichsten sich das leisten können?
Weil für Sanitäter und Ärzte würde die ja prinzipiell extrem viel Sinn machen - ganz besonders vor dem Hintergrund eines jahrzehntelangen Weltkriegs (mit Millionen, wenn nicht gar Milliarden, Vertriebenen), bei dem Logistik und Versorgungsengpässe die größten existenziellen Probleme überhaupt sind - die ganze moderne Technik nützt einem ja nichts, wenn die Fabrik die das Zeug herstellt oder der Konvoi der es zum Einsatzort bringt von einer Bombe oder Cruise Missile pulverisiert wurde.


Zur technologischen Entwicklung: Sie läuft um einen Faktor vier langsamer ab. Der technologische Stand der Welt entspricht weitgehend dem unseren heutigen. Es gibt computer, aber keine KI. In der Raumfahrt ist man weiter, denn es gibt schon Mondbasen. Man betreibt ja schließlich auch schon über 200 Jahre Raumfahrt. Man ist auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie weiter. Es gibt zwar Kernkraftwerke, aber die werden mit Thorium und nicht mit Uran betrieben, denn Nuklearwaffen wurden nicht entwickelt.
Technologische Entwicklung läuft allerdings nicht konstant ab. Beispielsweise konnte ein Kriegsschiff, das um 1400 gebaut wurde durchaus 100 Jahre im Dienst bleiben ohne technisch komplett überholt zu sein. Schaut man sich dagegen die 1800er an, waren top-of-the-line Kriegsschiffe teilweise schon bei ihrer Indienststellung technologisch so überholt, dass man sie gleich wieder ersetzen musste (häufig wurde noch versucht während des Baus neue Technologie zu integrieren, was aber oft in völlig verkorksten Schiffen resultierte, die so tief im Wasser lagen, dass ihr Panzergürtel und die Sekundärbatterie unter Wasser lagen oder die Stabilität des Schiffes durch schwere Aufbauten wie moderne Feuerleitsysteme ernsthaft kompromittiert war). Manchmal war der weit überlegene Nachfolger schon im Bau, wenn ein brandneues Schiff zu seiner Jungfernfahrt aufbrach.

Wäre vielleicht interessant, wenn sich das Setting gerade an so einer technologischen Bruchkante befindet, z.B. was die Fusion von Magie und Technik angeht. Die Dämmerung eines neuen Zeitalters, mit einer Technologie von der noch überhaupt niemand weiß, wohin sie führen könnte - kontrollierbare Magie auf Knopfdruck für jeden? Magisch beseelte Technogolemkonstrukte? Magische Massenvernichtungswaffen die das Gefüge der Realität sprengen? Eine Welt an der Schwelle zu einem goldenen Zeitalter oder einem spektakulären Untergang.

Das würde jede Menge Raum für verrückte Ideen für Abenteuer geben und wäre auch ein interessantes Alleinstellungsmerkmal - "Modern Fantasy"-Settings wie Shadowrum machen Technomagiefusion ja nicht wirklich, sondern ziehen meist eher eine sehr klare entweder-oder-Trennlinie.
« Letzte Änderung: 20.06.2025 | 02:33 von Galatea »
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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #29 am: 20.06.2025 | 06:50 »
Also wenn keine Atomwaffen oder sowas verwendet werden, sehe ich nicht, dass sich komplette Länder gegenseitig vernichten. Auch mit moderner Technik nicht. Ich mein Mariupol sieht nimmer so gut aus, die Ukraine an sich: still kicking
Und auch Nordvietnam: hier und da mal was klein gebombt, klar, aber den Krieg haben sie am Ende gewonnen.

Bei den vorigen drei Weltkriegen ist dann ja auch bissle die Frage, wie deutlich der Sieg war oder ob das nur ein glorifiziertes Unentschieden war. Und auch generell wie die Geisteshaltung dann war zu Kriegen. Historisch wurden ja oft auch Kriege nicht im Sinne des totalen, absoluten Krieges geführt, sondern um begrenzte Ziele und quasi so Rechtsfragen. Also ob man etwa dem Spross der Popendeckel zu seinem Gottgegebenen Herrschaftsrecht verhilft (und dann quasi das Gebiet der Popendeckel mehr oder weniger als Vasall kriegt).
Das kann also schon funktionieren, ich fand es nur interessant. Denn in einer Welt, in der das Böse existiert, und in der ich über das Böse triumphiere, da wäre mir ja auch daran gelegen, dass meine Kinder nicht die gleiche Suppe nochmal auslöffeln müssen, sondern dass man da langfristige Lösungen findet.
Kann natürlich Dinge geben, die das unterlaufen. Bei HdR etwa ist ja Saurons Essenz an den Ring gebunden, und wegen der Gier dieses einen Menschen konnte der nicht vernichtet werden, und dann kommt Sauron halt nochmal wieder und zieht da wieder seine bösen Pläne hoch. Ich spiele auch gerade Midnight, und mit den dunklen Obergott da ist es ähnlich - der hat auch drei Anläufe gebraucht, bevor er die Weltherrschaft errung. Aber als nicht direkt greifbarer Gott kannste den halt nicht erschießen, beerdigen, vergessen. Der kommt wieder, zumindest solange es das Böse gibt.
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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #30 am: 20.06.2025 | 08:10 »
Bei den vorigen drei Weltkriegen ist dann ja auch bissle die Frage, wie deutlich der Sieg war oder ob das nur ein glorifiziertes Unentschieden war. Und auch generell wie die Geisteshaltung dann war zu Kriegen.

Ich meine, wie deutlich war der Sieg im historischen ersten Weltkrieg? Klar, es sind Millionen von Soldaten verreckt oder verkrüppelt worden und das hat man jeweils zu Hause dann auch deutlich gemerkt -- aber am Ende haben doch "nur" ein paar Gebiete den Besitzer gewechselt, irgendwo hat so ein Kaiser abgedankt, und die Welt ging recht bald wieder zur Tagesordnung über. Man kann mit genügend Abstand wahrscheinlich sogar recht neutral sagen, daß der erste WK die Grundlagen für den zweiten überhaupt erst mit geschaffen hat, denn ohne die Ressentiments dem Ausgang gegenüber in gewissen Ländern wäre so manches Regime in der bekannten Form wahrscheinlich gar nicht erst an die Macht gekommen...

Und wenn man den zweiten Weltkrieg wirklich als einen Kampf "Gut" gegen "Böse" oder zumindest das in der kollektiven Erinnerung Nächste, was die Welt je gesehen hat, bezeichnen will (wobei man sich zumindest ein Stück weit streiten kann, wieviel schnöde Realpolitik sich da eigentlich hinter der Verklärung dazu versteckt hat)...na ja, auf welcher Seite stand dann Stalin? :think:

Insofern, denke ich, ist es gar nicht mal so unglaubwürdig, daß ein "Reich des Bösen" in seiner eigenen fiktiven Welt auch gleich drei Weltkriege überstanden hat, ohne daß es dort unbedingt zu einem großen dramatischen Machtwechsel gekommen ist. Selbst wenn sich der Rest der Welt komplett einig wäre, daß da die Bösen sitzen und sie selbst allesamt die Guten sind...na ja, wie bereit ist man, kriegsmäßig die nicht unbedingt komplett kollektiv mitschuldige Bevölkerung dieses Reichs weiträumig auszulöschen, nur, um an den oder die Obermacker heranzukommen? (In der realen Welt kann sich natürlich jede Regierung nur so lange halten, wie das Volk sie zumindest zu tolerieren bereit ist, weil auch sie nur aus normalen Menschen ohne Superkräfte besteht...was aber, wenn das aufgrund von geeigneter Magie oder ähnlichen Dingen plötzlich ganz anders aussieht?)

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #31 am: 20.06.2025 | 15:35 »
Also wenn keine Atomwaffen oder sowas verwendet werden, sehe ich nicht, dass sich komplette Länder gegenseitig vernichten. Auch mit moderner Technik nicht. Ich mein Mariupol sieht nimmer so gut aus, die Ukraine an sich: still kicking
Und auch Nordvietnam: hier und da mal was klein gebombt, klar, aber den Krieg haben sie am Ende gewonnen.
Ööööööööööööööööh, hier und da mal was kleingebombt?
Die amerikanische Luftwaffe hat in EINEM JAHR mehr Bomben auf Nordvietnam abgeworfen, als auf ganz Europa während des gesamten zweiten Weltkriegs. In Nordvietnam stand praktisch keine größere Stadt mehr, die Amerikaner haben das alles in Grund und Boden gebombt, und nachdem sie mit den Städten fertig waren haben sie mit Dörfern weitergemacht (hat natürlich in erster Linie Zivilisten betroffen, die Vietcongkämpfer haben sich ja im Dschungel versteckt). Und den Dschungel hat man auch versucht mit Pflanzegiften zu entlauben, die ökologischen Schäden davon sind bis heute präsent.

Auch erwährenswert, der Vietvong hat ZWEI MAL praktisch seine gesamte Armee verloren, aber weil die Amerikaner sich da so absolut horrend aufgeführt haben (die diversen Massaker bei denen ganze Dörfer ermordet und abgebrannt wurden sind zumindest in Einzelfällen gut dokumentiert) sind denen so viele Rekruten zugelaufen, dass sie sich das leisten konnten. Nicht zu vergessen, dass sie massiv von China und Russland unterstützt wurden, heimische Waffenproduktion oder Industrie gab es ja nicht mehr.

Was den Ukrainekrieg angeht - letztlich stehen sich da zwei Armeen gegenüber, die mit modernem westlichen Militär relativ wenig zu tun haben. Die Ukraine ist mittlerweile bei Ausrüstung am Boden in ungefähr bei dem, was man als NATO-Standard bezeichnen könnte, Organisation und Doktrin sind ungefähr auf halben Weg - die Ukraine kann nach wie vor keine Kampagnen oberhalb Battalionslevel ausführen, was insbesondere ihre offensiven Möglichkeiten drastisch einschränkt. Was die Luftwaffe - das absolute Kernstück westlicher Militärstrategie - ist die Ukraine bei Kampfjets vielleicht auf dem Level der 80er-Jahre, Langstreckenbomber wie B2-, B-52 oder auch nur sowas wie die 1956er Tu-95 hat sie schlicht nicht.
Und Russland... die russische Armee hat mittlerweile Panzer aus den 60er-Jahren an der Front und Relikte aus der Sowjetzeit wie Langstreckenbomber sind unersetzbar, weil das technische Können und die industrielle Basis diese komplexen technischen Gefährte zu produzieren im Post-Sowjet-Russland schlicht nicht mehr existiert.

Wie so eine moderne Luftkampagne aussieht kann man gerade sehr schön im Iran sehen - wer braucht Bodentruppen, wenn er den Feind aus der Luft zurück ins Mittelalter bomben kann. Würden die Israelis es ernsthaft drauf angelegen könnten sie innerhalb weniger Wochen jedes Kraftwerk, jedes Wasserwerk und jede größere Fabrik zu Schrott bomben und die Bevölkerung würde ohne Flucht oder Hilfe von außen früher oder später schlicht verhungern (die meisten Menschen haben überhaupt keine Ahnung wie viel Organisation in moderner Agrarkultur steckt, da geht es nicht nur um Arbeiter, auch Produktionsketten, tausende Messtationen und Experten zur Wettervorhersage, Biochemie-Expertise zur Schädlingsbekämpfung, riesige Infrastrukturprojekte gegen Dürre oder Überschwemmungen, etc. - die MAGA-Farmer werden das bald auf sehr unangenehme Art herausfinden).


Bei den vorigen drei Weltkriegen ist dann ja auch bissle die Frage, wie deutlich der Sieg war oder ob das nur ein glorifiziertes Unentschieden war. Und auch generell wie die Geisteshaltung dann war zu Kriegen. Historisch wurden ja oft auch Kriege nicht im Sinne des totalen, absoluten Krieges geführt, sondern um begrenzte Ziele und quasi so Rechtsfragen. Also ob man etwa dem Spross der Popendeckel zu seinem Gottgegebenen Herrschaftsrecht verhilft (und dann quasi das Gebiet der Popendeckel mehr oder weniger als Vasall kriegt).
Das kann also schon funktionieren, ich fand es nur interessant. Denn in einer Welt, in der das Böse existiert, und in der ich über das Böse triumphiere, da wäre mir ja auch daran gelegen, dass meine Kinder nicht die gleiche Suppe nochmal auslöffeln müssen, sondern dass man da langfristige Lösungen findet.
Kann natürlich Dinge geben, die das unterlaufen. Bei HdR etwa ist ja Saurons Essenz an den Ring gebunden, und wegen der Gier dieses einen Menschen konnte der nicht vernichtet werden, und dann kommt Sauron halt nochmal wieder und zieht da wieder seine bösen Pläne hoch. Ich spiele auch gerade Midnight, und mit den dunklen Obergott da ist es ähnlich - der hat auch drei Anläufe gebraucht, bevor er die Weltherrschaft errung. Aber als nicht direkt greifbarer Gott kannste den halt nicht erschießen, beerdigen, vergessen. Der kommt wieder, zumindest solange es das Böse gibt.
Die Sache beim ersten Weltkrieg war, dass es die Waffen mit überwältigender Schlagkraft da schlicht noch nicht gab. Ja, es gab schon Bomber, die waren aber echt erbärmlich und eher dazu geeignet Angst und Schrecken zu verbreiten, als wirklich effektiv ganze Städte einzuäschern. Die großen Bomberflotten, die ganze Stadtzentren zerstören konnten, gab es erst im zweiten Weltkrieg und die Nazis haben da mit Coventry den Anfang gemacht (prinzipiell gab es noch den Vorläufer mit dem was die Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg gemacht hat).

Das wäre in dem Setting ja ungefähr 160 Jahre her (176 wenn man die Bombardierung von Guemica als Fixpunkt nimmt).
Da müsste es seitdem praktisch nur noch Stellvertreterkriege gegeben haben - was prinzipiell möglich ist (siehe kalter Krieg), aber eine Menge Zurückhaltung auf allen Seiten erfordert und ganz ganz schnell schiefgehen kann (siehe Kuba-Krise und anderen 2-3 Vorfälle, die fast in einem dritten Weltkrieg resultiert hätten).

Und bei all dem ist noch nicht mal berücksichtigt, dass es schon reguläre Raumfahrt und Mondkolonien gibt - wer braucht Atomwaffen, wenn er einfach einen großen Felsen aus dem Orbit abwerfen kann? (An dieser Stelle wäre es interessant zu wissen, ob es ein "keine Waffen im Weltraum"-Abkommen gibt und ob sich alle Seiten daran halten würden).


Ich meine, wie deutlich war der Sieg im historischen ersten Weltkrieg? Klar, es sind Millionen von Soldaten verreckt oder verkrüppelt worden und das hat man jeweils zu Hause dann auch deutlich gemerkt -- aber am Ende haben doch "nur" ein paar Gebiete den Besitzer gewechselt, irgendwo hat so ein Kaiser abgedankt, und die Welt ging recht bald wieder zur Tagesordnung über. Man kann mit genügend Abstand wahrscheinlich sogar recht neutral sagen, daß der erste WK die Grundlagen für den zweiten überhaupt erst mit geschaffen hat, denn ohne die Ressentiments dem Ausgang gegenüber in gewissen Ländern wäre so manches Regime in der bekannten Form wahrscheinlich gar nicht erst an die Macht gekommen...
Der erste Weltkrieg hat in erster Linie unfassbaren wirtschaftlichen und sozialen Schaden angerichtet, was aber auch daran lag, dass es die entsprechenden Waffen zur flächendeckenden Zerstörung halt schlicht noch nicht gab.

Und wenn man den zweiten Weltkrieg wirklich als einen Kampf "Gut" gegen "Böse" oder zumindest das in der kollektiven Erinnerung Nächste, was die Welt je gesehen hat, bezeichnen will (wobei man sich zumindest ein Stück weit streiten kann, wieviel schnöde Realpolitik sich da eigentlich hinter der Verklärung dazu versteckt hat)...na ja, auf welcher Seite stand dann Stalin? :think:
Stalin hatte sogar in Russland einen so schlechten Ruf, dass sich nach dessen Tod selbst seine Nachfolger sehr schnell sehr deutlich von ihm abgegrenzt haben. Das sagt schon einiges aus - genauso wie die Tatsache, dass im heutigen Russland gerade der glorifizierte Geist von Stalin wiederbeschworen wird - der Flughafen der Stadt wurde ja vor kurzem inoffiziell in Staligrad Aeroport umbenannt und es gibt Bestrebungen, die gesamte Stadt wieder umzubenennen. Das zeigt schon sehr deutlich, wo der Hase hinhoppelt.

Allerdings würde ich auch die Amerikaner nicht unbeschränkt als "gut" bezeichnen, wenn man Dinge wie Vietnam betrachtet oder dass der CIA die südamerikanischen Drogenkartelle unterstützt hat, um dort linke Regierungen zu stürzen (und dabei billigend die Zerstörung ganzer - mehrheitlicher schwarzer - amerikanischer Vorortgemeinden durch die Flut importierter Drogen in Kauf genommen hat) oder den demokratisch gewählten Präsidenten des Irans gestürzt und durch einen General ersetzt hat, der sich zum "Schah von Persien" ausrief und sich so daneben benommen hat, dass er wiederum vom Volk gestürzt und durch religiöse Fanatiker ersetzt wurde (die Rechnung dafür kommt gerade).

Da frage ich mich dann auch wie "gut" die VFA wirklich sein können, besonders im Angesicht einer existentiellen Bedrohung, mit der sie schon DREI 'Weltkriege' ausgefochten haben (sehr wahrscheinlich mindestens einen davon mit modernen Waffen wie Bombern oder ballistischen Raketen).

Insofern, denke ich, ist es gar nicht mal so unglaubwürdig, daß ein "Reich des Bösen" in seiner eigenen fiktiven Welt auch gleich drei Weltkriege überstanden hat, ohne daß es dort unbedingt zu einem großen dramatischen Machtwechsel gekommen ist. Selbst wenn sich der Rest der Welt komplett einig wäre, daß da die Bösen sitzen und sie selbst allesamt die Guten sind...na ja, wie bereit ist man, kriegsmäßig die nicht unbedingt komplett kollektiv mitschuldige Bevölkerung dieses Reichs weiträumig auszulöschen, nur, um an den oder die Obermacker heranzukommen? (In der realen Welt kann sich natürlich jede Regierung nur so lange halten, wie das Volk sie zumindest zu tolerieren bereit ist, weil auch sie nur aus normalen Menschen ohne Superkräfte besteht...was aber, wenn das aufgrund von geeigneter Magie oder ähnlichen Dingen plötzlich ganz anders aussieht?)
Klar, ein Regime kann durchaus größere Katastrophen und manchmal sogar verlorene Kriege überdauern, aber nach einem Krieg mit modernen Waffen würden mit ziemlicher Sicherheit dennoch große Teile aller beteiligten Länder in Schutt und Asche liegen. Irgendwann kommt halt der Punkt wo, wenn die Kräfteverhältnisse halbwegs ausgeglichen sind, auch die "gute" Seite anfängt feindliche Infrastruktur zu bombardieren, einfach aus der Notwendigkeit heraus. Da muss man noch nicht mal die Zivilbevölkerung beschießen, in Russland explodieren jede Woche Fabriken, Flugfelder und Ölraffinerien - wenn dieser Krieg vorbei ist, wird Russland in eine ökonomische Depression fallen, dagegen wird die Depression der 90er-Jahre wie ein absoluter Kindergartenspaziergang aussehen (und das berücksichtigt noch nicht mal die absolut grotesk verzerrte Altersverteilung der Populations-"pyramide" des Landes mit ihrem schon vor dem Krieg horrenden Mangel an 20-40-Jährigen, die zu weiteren extremen ökonomischen Verwerfungen führen wird).
Die Länder dieses Settings dürften eine ähnliche Nachkriegsdepression mindestens einmal (eher öfter) durchgemacht haben.


Bitte nicht missverstehen, ich finde die Grundidee cool (wenn ich's nicht cool fände, würde ich mir nicht die Mühe machen, so viel zu schreiben), aber ich glaube, da muss man sich schon ziemlich gut Gedanken über das Worldbuilding machen, damit das Setting am Ende einigermaßen konsistent herauskommt.
« Letzte Änderung: 20.06.2025 | 15:42 von Galatea »
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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #32 am: 21.06.2025 | 12:26 »
Die ganze Diskussion ezigt auch, wie wichtig es mir ist, dass darüber diskutiert wird.

Ich werde erst einmal klein anfangen. Als erste mache ich ein Dokument, in denen die verschiedenen Rassen/Spezies genauer beschrieben werden.

ich Geschichtsschreibung wird bestimmt noch einmal überarbeitet. Selbst die Namen der Nationen sind nicht in Stein gemeißelt. Akimera ist nur ein Platzhalter.

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #33 am: 21.06.2025 | 12:41 »
Akimera ist nur ein Platzhalter.

Für einen endgültigen Namen ist es auch ein zu offensichtliches Anagramm von "Amerika".

Na ja, solange das Reich des Dunklen Herrschers nicht Sursland oder Hinca heißt...  ~;D
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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #34 am: 21.06.2025 | 14:56 »
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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #35 am: 21.06.2025 | 15:06 »
Ich werde erst einmal klein anfangen. Als erste mache ich ein Dokument, in denen die verschiedenen Rassen/Spezies genauer beschrieben werden.
Das ist ein sehr guter Ansatz :d

Gute Speziesbeschreibungen sind ja besonders für die Spielpraxis sehr wichtig, damit man Ende nicht eine Runde komisch aussehender Menschen mit Hörnern, spitzen Ohren oder Vertikaldefizit hat ;D
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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #36 am: 21.06.2025 | 15:33 »
Das ist ein sehr guter Ansatz :d

Gute Speziesbeschreibungen sind ja besonders für die Spielpraxis sehr wichtig, damit man Ende nicht eine Runde komisch aussehender Menschen mit Hörnern, spitzen Ohren oder Vertikaldefizit hat ;D

Was mich auf einem leichten Umweg dazu bringt, daß ein "modernes" Fantasysetting wahrscheinlich längst nicht mehr so viele Geheimnisse und Mysterien hat wie ein typisches Fäntelalter, weil Nachrichten und Informationen allgemein sich wesentlich schneller und weiter verbreiten können und auch Leute, die sich persönlich noch nie getroffen haben, potentiell recht leicht zur Zusammenarbeit zwecks gemeinsamer Projekte fähig sind. Da werden also insbesondere auch so ziemlich alle existierenden Spezies bereits allgemein bekannt und wissenschaftlich dokumentiert sein -- also weniger bis keine "Was is'n das für'n Monster, das kennen wir ja noch gar nicht!"-Momente, dafür mehr "Ja, das ist ein klassischer Homo ogris, die sind normalerweise so und so, und hier sind ein, zwei Möglichkeiten, an ihm vorbeizukommen...".

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #37 am: 21.06.2025 | 16:17 »
Das ist ein sehr guter Ansatz :d

Gute Speziesbeschreibungen sind ja besonders für die Spielpraxis sehr wichtig, damit man Ende nicht eine Runde komisch aussehender Menschen mit Hörnern, spitzen Ohren oder Vertikaldefizit hat ;D
Du hast die Fügel vergessen ... ;)
Was mich auf einem leichten Umweg dazu bringt, daß ein "modernes" Fantasysetting wahrscheinlich längst nicht mehr so viele Geheimnisse und Mysterien hat wie ein typisches Fäntelalter, weil Nachrichten und Informationen allgemein sich wesentlich schneller und weiter verbreiten können und auch Leute, die sich persönlich noch nie getroffen haben, potentiell recht leicht zur Zusammenarbeit zwecks gemeinsamer Projekte fähig sind. Da werden also insbesondere auch so ziemlich alle existierenden Spezies bereits allgemein bekannt und wissenschaftlich dokumentiert sein -- also weniger bis keine "Was is'n das für'n Monster, das kennen wir ja noch gar nicht!"-Momente, dafür mehr "Ja, das ist ein klassischer Homo ogris, die sind normalerweise so und so, und hier sind ein, zwei Möglichkeiten, an ihm vorbeizukommen...".
Als wäre dies ein Problem. Das ist ja selbst in den meisten klassischen Fantasywelten kein Thema.

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #38 am: 21.06.2025 | 16:41 »
Als wäre dies ein Problem. Das ist ja selbst in den meisten klassischen Fantasywelten kein Thema.

Klassische Fantasywelten sind meiner Erfahrung nach so gut wie nie wirklich gründlich erforscht, was ihren Machern denn auch die bequeme Möglichkeit bietet, nach Belieben mit ganz neuen und unbekannten Abenteuergegenden und -gegnern aufzuwarten und auf die Weise die Produktmühle am Laufen zu halten. In einer halbwegs "modernen" Welt mit Radio und Fernsehen (wenn auch vielleicht noch ohne Fernsehsatelliten), in der es schon länger keine neuen Erdteile mehr zu entdecken gibt, komme ich als SL mit diesem Ansatz aber nicht mehr so leicht durch -- da muß ich beispielsweise die einmal etablierten intelligenten Spezies konsequent weiterverwenden, weil der traditionelle Platz für "komplette Neulinge, die aber in der Welt schon immer da waren" so gut wie nicht mehr existiert.

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #39 am: 21.06.2025 | 16:48 »
Da muss ich Dir aber leider widersprechen. Die meisten klassischen Fantasy-Welten sind gut genug erforscht, so dass neue Monster eher selten sind. Das gilt für Aventurien genauso, wie für Faerun oder Mittelerde. Braucht man immer neue Monster?

Online Galatea

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Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #40 am: 21.06.2025 | 18:00 »
Klar, man kennt die Stärken und Schwächen eines Ogers, genauso wie man die eines Menschen kennt - dennoch können die Spezies sich deutlich voneinander unterscheiden, besonders an Orten an denen eine Spezies wirklich dominant ist.

Mein Setting hat z.B. eine Spezies, die ursprünglich von Menschen als Arbeitssklaven (Quasi-Androiden oder Bioroboter) und Terraformpioniere gezüchtet wurde, denen sind Lärm und Verschmutzung ziemlich egal, was dazu geführt hat, dass sie auch jetzt, wo sie frei sind, oft direkt an (oder bevorzugt in) ihrem Arbeitsplatz wohnen (sofern das möglich ist, geht ja aus Sicherheitsgründen nicht immer).
Die Folge ist eine extrem dezentralisierte, integrierte Architektur, ohne die für Menschen typische Aufteilung in Wohn-, Konsum-, Büro- und Industrieviertel - man muss nie weit zu einem Lebensmittelladen oder einer Sporthalle laufen, monströse Stadien und große Schwimmbäder gibt es dafür aber kaum, alles hat eher wenig Besucherkapazität. Und von außen wirkt die Stadt wie eine einzige Gigafabrik.

Gerade Feen dürften allgemein SEHR spezielle Bedürfnisse haben - bei denen passt ja eine ganze Stadt in eine Turnhalle und da sie fliegen können brauchen sie auch keine Fußwege oder Fahrzeuge (außer wenn sie wirklich große Entfernungen zurücklegen wollen).
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.