Ich schäme mich meines Hobbys nicht, aber ich binde es auch nicht jedem auf die Nase.
Da habe ich schon öfters, aber vor längerer Zeit, Leute erlebt, die sehr bald von sich aus und ausufernd und sehr detailreich von ihrem Rollenspiel-Hobby erzählt haben. Das fand ich dann schon schräg. Und ab und zu habe ich mich dann fremdgeschämt.
An sich habe ich einen seriösen Beruf, der aber durchaus oft so Kennenlern-Situationen enthält. Da gebe ich mein Hobby schon preis und auf Nachfrage erzähle ich auch mehr. Aber ich gehe jetzt nicht davon aus, dass Rollenspiel viele Leute sehr interessiert. Ich kenne Rollenspieler, die bei jeder Gelegenheit in einen "missionarischen Modus" gehen.
Unterm Strich spiele ich eh mit Freunden, die ich schon lange und aus anderen Kontexten kenne. Und in einer Gruppe, die sich weitgehend zum Rollenspiel gefunden hat, mit denen ich aber auch privat gut kann.
Ich gehe nicht auf Cons, weil ich eh keine Zeit habe, mir noch mehr Wochenenden ans Bein zu binden. Aber auch weil ich früher öfter auf Briefspieltreffen, wo mir der Anteil von Leuten, mit denen ich nicht face to face spielen wollte, recht hoch war. Nun war bei Briefspielen allerdings auch die Mindestvoraussetzung an sozialer Kompetenz für die Teilnahme noch geringer als beim P&P. Und die Chance, so richtig schräge Leute zu treffen, war wahrscheinlich noch höher.
Und ich habe auch echt eine Sperre, mir Let's Plays anzugucken. Life und am Tisch mag das alles gehen, so aus der Distanz am Bildschirm finde ich es ... komisch im Sinne von "Nicht lustig".
Unterm Strich: Das Hobby ist mir eigentlich nicht peinlich. Manche Ausprägungen oder Stufen des Nerdtums hingegen schon. Und würde ich gefilmt und mir der Film gezeigt, würde ich mich da sicher nicht ausnehmen.