Ein Con in Siegen - Heimspiel! Das mußten wir uns anschauen. Sind mit niedrigsten Erwartungen hin und sind nicht enttäuscht worden.
Für ein "Erstlingswerk" war es schon beachtlich, was in der zugegeben nur bedingt geeigneten Siegerlandhalle präsentiert wurde.
Fangen wir mal vorne an.
Die Parksituation war klasse und sogar günstiger als normal € 4 für den ganzen Tag vollkommen akzeptabel. Hingegen der Eintrittspreis
von € 18 war schon mal eine Ansage, im Vergleich zum FeenCon oder NordCon (jeweils € 10), die deutlich größer sind.
Als wir am Samstag gegen 1400 angekamen, war schon ordentlich was los, sogar eine kleine Schlange beim Ticket holen. Alles wirkte
noch sehr hemdsärmelig-charmant, gerade die Beschilderung hat noch Luft noch oben. Denn die Location war sehr verwinkelt und nicht
sehr einsichtig, daher gab es immer noch was zu entdecken hinter der nächsten Ecke. Eventuell wird das besser, wenn nächstes Jahr
noch mehr Aussteller kommen und die Gänge alle gefüllt sind.
Die Hauptattraktion für uns war die Rollen- und Brettspielhalle - hier konnte man durchaus 30 min schlendern (langsam), dann hatte man aber
auch alles gesehen. Es gab jede Menge Rollenspiel-Nischen und Plätze in der Halle zum Spielen, auch in den verschlungenen Nebenbereichen
gab es Rollenspielangebote. Nächstes Jahr spielen wir da auch mal, damit wir sehen, wie das Jungvolk so drauf ist. Denn es gibt in unserer
Provinz-Stadt offensichtlich nicht nur einen, sondern zwei RPG Vereine - von denen zumindestens die Abenteurer-Gilde echt aktiv zu sein scheint.
Wöchentliche Spielrunden mit bis zu 40 Teilnehmern - von denen wahrscheinlich keiner im Tanelorn ist...
Auch Brettspiele konnte man in ausreichendem Maße anspielen und wir haben 1 1/2h Men-Nefer angezockt (1 von 3 Jahreszeiten), die Supporterin
hat diesen Klopper echt gut erklärt - Hut ab. Kurz vor ESSEN wird sicherlich kein Verlag irgendwelche Neuheiten vorstellen, aber hier könnten noch
mehr Verlage und Händler der Con nicht schaden. Aber es war definitiv ausreichend, um nicht enttäuscht zu werden.
Wie bei einer Tüte Studentenfutter - nicht alles schmeckt jedem - so war für uns der Cosplay/Anime-Bereich vollkommen uninteressant und
ich kann auch nicht sagen ob er gut/mittelmäßig/schlecht war. Die Retro-Spiele Area war klein, aber auch gut besucht. Beim zweiten Rundgang
fanden wir dann auch den Bring & Buy Flomarkt, die Tabeltop- und Magic-Halle. Wie schon gesagt, die Location ist sehr verwinkelt. Es gab auch
eine Bühnenbereich auf der irgendwas/wer aufgetreten ist - Bands o.ä. - jedoch nix was uns interessiert hat. Nicht zu vergessen, für die gourmets
unter den Besuchern gab es auch noch Dildos in Tentakel und Alienform und Manga-Porn-Art. Die passenden Motive konnte man sich auch direkt
tätowieren lassen.
Alles in allem war es toll, für eine Con nicht nach Bonn/Hamburg/Essen fahren zu müssen. Bei längerer Anfahrt bzw. Aufwand für den Besuch,
bin ich mir nicht sicher, ob ich zufrieden gewesen wären. ABER für ein Con direkt vor der Tür hat sie positiv überrascht!
Natürlich war es auch sehr cool alte Freunde und Bekannte zu treffen und nicht nur den gleichen Händlern/Verlegern etc. zuzunicken, die man
die letzten 15 Jahre immer auf den Cons sieht.