Autor Thema: Rollenspiel-Streaming & Lets Plays - Gut für das Hobby oder nicht?  (Gelesen 476 mal)

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Offline flaschengeist

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Da in dem Fall nur der Mann zurückstecken muss, kann man entweder einen gemeinsamen Mittelweg suchen - oder ja, Beziehung beenden. Wird nämlich erfahrungsgemäß dann weiterhin so sein, dass nur die Bedürfnisse einer Person wichtig sind.

Im Fall der P&P-Gruppe ist es ähnlich. Wenn die Spieler den Leitungsstil nicht mögen, ist es sinnvoller die Runde aufzulösen, anstatt verzweifelt zu versuchen, einzelne Aspekte zu verändern (vor allem, wenn es deren viele sind). Da wird nichts Gescheites mehr draus.

Ja, wenn Bedürfnisse zuweit auseinander gehen, ist auseinander gehen bisweilen die beste Option.
Und um das festzustellen ist in der Tat wichtig, dass Menschen üben ihre Bedürfnisse klar zu formulieren. Gleichzeitig gilt aber auch: Umso weniger ein Mensch in der Lage ist, auf einen Teil seiner Bedürfnissbefriedigung zu verzichten, umso geringer ist auch seine Auswahl an Menschen, mit denen er/sie gemeinsam das Leben genießen kann. 
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Weltengeist

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Bin voll im Team Raven Nash. Und ich ziehe eine gewisse Belustigung daraus, mir die "Matt Mercer ist schuld"-Argumente auf andere Hobbies übertragen vorzustellen:

"Ich habe Fußball wieder aufgegeben, weil ich doch gar nicht so gut spielen kann wie Ronaldo."
"Fußball macht mir keinen Spaß mehr, seit es Sammelalben, DAZN-Abos und kickende Multimillionäre gibt."
"Ich mag keinen Fußball mehr spielen, weil jetzt ja neuerdings jeder Fußball spielen will und weil da ja auch so viele schlechte Spieler dabei sind."
"Früher, als der Platz noch ein Acker war und der Ball bei Regen so viel wog wie ein Medizinball, war sowieso alles besser..."

~;D
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Offline caranfang

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Offline Raven Nash

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"Ich mag keinen Fußball mehr spielen, weil jetzt ja neuerdings jeder Fußball spielen will und weil da ja auch so viele schlechte Spieler dabei sind."
~;D Das ist mein Argument gegen das Rennradfahren - seit jeder Hinz und Kunz am Gravelbike rumgurkt, will ich nimmer. Liegt aber vor allem daran, wie die alle fahren... (erinnert wieder an die Sache mit "man schämt sich nicht für's Hobby, aber für so manchen Kollegen darin.")

Aber: Kennen wir nicht alle genau solche Aussagen aus eben allen Ecken des Lebens?
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Offline HEXer

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Nein, hat er nicht, weil er schwarz weiß überzeichnet. Nur weil manches heute besser ist, als früher, ist nicht alles automatisch besser.
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Offline Weltengeist

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Aber: Kennen wir nicht alle genau solche Aussagen aus eben allen Ecken des Lebens?

Klar. Vor allem "früher war alles besser" und "die Jugend von heute"... >;D
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Offline HEXer

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Super Argumentationsstrategie. Leute mit anderer Meinung durch Gemeinplätze in Schubladen stecken und lächerlich machen.

Edit:  ~;D
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Offline caranfang

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Wenn deren Argumente nun einmal lächerlich sind ...

Offline HEXer

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Pauschal. Alle.

Danke für das Gespräch. Diskussion kann man das auf dem Niveau echt nicht mehr nennen.
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Offline Raven Nash

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Nur weil manches heute besser ist, als früher, ist nicht alles automatisch besser.
Es ist anders. Veränderung ist das einzig Beständige.

Und ich mag keine Veränderungen - das ist sogar ärztlich bestätigt. Nennt sich "Anpassungsstörung".  ;)
Dennoch finde ich so wenig Veränderungen in meinem eigenen, persönlichen Bereich des Hobbys, dass mich die da draußen im Äther einfach nicht tangieren.

Und genau deshalb halte ich den Mercer-Effekt für eine praktische Ausrede. Weil er im individuellen, persönlichen Umfeld in so geringem Maße ankommt, dass er keinerlei Relevanz behält, außer in einer winzigen Bubble (die in den USA etwas größer sein mag, aber auch nicht enorm).
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Offline ComStar

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Offline schneeland

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Nachdem sich die Diskussion ab hier vom Thema Critical Role gelöst hat und stärker in Richtung der Frage ging, ob Streaming und Lets Plays generell einen positiven oder negativen Einfluss auf das Hobby Rollenspiel haben, habe ich dem Ganzen mal einen eigenen Thread gegeben.
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Offline Prisma

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@schneeland: Es ging doch die ganze Zeit um CR. Ich finde es unvorteilhaft den Thread auszulagern.


Zur Sache:

Ich finde es krass was hier passiert.

Der Mercer-Effekt begleitet die Szene schon mehrere Jahre. Es wurde und wird viel im Netz darüber geredet und geschrieben. Selbst Mercer hat sich dazu schon höchstpersönlich geäußert. Was passiert im Tanelorn? Spott. Im Prinzip wird gesagt: "Wollen wir nicht wahrhaben."

Caranfang schreibt sogar dass die Argumente lächerlich sind. Diese Arguemnte werden - wie gesagt - schon seit Jahren thematisiert, seziert und diskutiert.
 
Raven Nash setzt noch einen drauf und sagt dass er den Mercer-Effekt für eine Ausrede hält, weil er im persönlichen Umfeld keine Rolle spielt, sondern nur in einer winzigen Bubble, in den USA mag diese größer sein. Mal abgesehen von dem ersten Teil, wenn ich nach dem Matt Mercer-Effect google kommen ein Haufen Ergebnisse. Auch bei Youtube kommen seitenweise Videos, aus jeder Perspektive, pro wie auch contra, dazu. So winzig kann die Bubble nicht sein.
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline Raven Nash

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LOL - dir ist schon klar, wie YT funktioniert, oder?
Klar sind jede Menge Creator auf den Zug aufgesprungen und geben ihre Meinung zum Besten. Das generiert Klicks und damit Geld.
Und dann geht das Ganze viral. Und plötzlich sieht jeder den Mercer-Effekt.

So wie jeder sieht, dass Klimaerwärmung nur eine Erfindung ist, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ist ja alles gar nicht wahr, weil's im Schrebergarten jetzt zu kalt ist. Und es gibt ja seitenweise YT-Videos, in denen die Leute genau das bestätigen. Die können doch nicht alle Unrecht haben, oder?

Das ist der Bubble-Effekt des Algorithmus. Ganz einfach.
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Offline Zed

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Wenn ich es richtig verstehe, dann ist das gewichtigste Argument gegen Streamspiele, dass Einsteigende denken könnten, dass Rollenspiel genau so sein muss wie von der streamenden Gruppe gespielt.

Ich bin überzeugt, dass es viele gelingende Spielstile gibt. Aber sehe ich auch eine drohende Monokulturisierung der Spielkultur durch CR zB? Nein.

CR ist breit aufgestellt: Sie machen Quatsch, sie machen ernst, sie spielen Kämpfe stundenlang taktisch aus, ebensolange kann mit (N)SCs geredet werden. Eigentlich bieten sie gleich einen ganzen Strauß von Stilen an.

Der Rest ist sowieso der Ausgang dessen, was die eigene Gruppe mit der SL verhandelt. Hat man mehr Taktiker in der Gruppe, dann wird die Runde wahrscheinlich auch mehr taktische Herausforderungen spielen. Eine lässige Quatschmachergruppe wird viel rumblödeln, und eine „ernsthafte“ Gruppe wird mehr Charaktermomente auspielen.

Und alle werden sagen können: Das was CR in Episode X gespielt hat, war fast so lustig/spannend/ergreifend wie das, was wir eben gespielt haben.

Und dann gibt es noch eine Vielzahl anderer Streamender. Nachdem jemand Feuer fürs Rollenspiel gefangen hat, wird die Person ihren aktuellen Lieblingsstil finden und dann auch die streamende Runde, die sie am meisten anspricht. Das muss im Zweifel dann auch nicht mehr CR sein.

Offline Raven Nash

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Der Rest ist sowieso der Ausgang dessen, was die eigene Gruppe mit der SL verhandelt.
Danke!

Ich spiele z.B. schon lange auf eine Art, ähnlich zu Matt. So lange, da gab's noch kein YT. Mittlerweile konnte ich mir einen Spieltisch leisten, usw.
Ich bin ein ganz passabler Voice Actor geworden, ich baue 3D-Battlemaps, usw.

Sind meine Spieler deshalb Schauspieler? Nö. Machen sie Stimmen zu ihren Charakteren? Nö (bis auf meine Frau, die zumindest ihre Wolfkin mit Knurrstimme spricht).
Setzen sie voll auf Drama? Nö. Macht es ihnen Spaß? Sieht so aus, sonst kämen sie wohl nicht jede Woche pünktlich.

Solange sie mir nicht verbieten meine NSCs auszuspielen, mein Gelände zu bauen oder sonstwas zu ändern, haben wir auch alle Spaß am Tisch.

Ich kann mir übrigens auch einen umgekehrten Mercer-Effekt vorstellen. Nämlich den, dass man als SL verkrampft versucht, seinen Stil nachzuahmen. Und verkrampft kommt selten gut an.
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Offline Weltengeist

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Der Mercer-Effekt begleitet die Szene schon mehrere Jahre.

Aber wenn ich das richtig verstanden habe, führt der Mercer-Effekt doch vor allem dazu, dass Leute sich nicht (mehr) zu leiten trauen, die ohne Critical Role gar nicht wüssten, dass es so etwas wie P&P-Rollenspiele überhaupt gibt, oder?

The Mercer effect describes the unrealistic expectations of new Dungeons & Dragons players who believe their games will be similar to Critical Role.

Oder betrifft das ernsthaft Leute, die vor Critical Role schon glückliche und beliebte Runden hatten und deren Spieler jetzt plötzlich feststellen, dass ihre Runde eigentlich die ganze Zeit doof war?

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« Letzte Änderung: Heute um 16:34 von Weltengeist »
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Online Alter Weißer Pottwal

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Ich hab da wirklich einen negativen Aspekt: Es ist bei mir jetzt auch schon vorgekommen, dass ich eine Kampagne leiten wollte und jemand aus meiner Stammgruppe die schon wo gesehen hat. Das ist echt ätzend.
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Offline Boba Fett

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Ich glaube, dass es durchaus Effekte durch das Streamen im (semi-)professionellen Umfeld durchaus gibt / gab. Betonung liegt vor allem auf der Vergangenheitsform.
Ich glaube aber auch, dass das in vielen Fällen in seinen Auswirkungen überschätzt wird.

Die Spielleiter (vor allem Neulinge), die sich von einem Matt Mercer so einschüchtern lassen haben, dass sie sich nicht mehr trauten, Rollenspiel anzubieten, sind keine Spielleiter mehr. Trotzdem hat das Rollenspiel unglaublichen Zuwachs an Leuten von 2015 bis cirka 2023 verzeichnet. Dieser Effekt kann also nicht signifikant gewesen sein.

ich denke auch, dass die Art und Weise, wie die Art zu spielen präsentiert wurde, von vielen kopiert wurde. Da Critical Role (und andere) aber einen relativ lockeren und inhomogenen Spielstil (mal Rolle ausspielen, mal herumtaktieren, mal rumblödeln) praktiziert haben, war das auch nicht sonderlich schädlich.
Trotzdem: Wenn man sich in einer neuen Subkultur (und Rollenspiel ist eine, spätestens seit 2015) integrieren möchte, kopiert man vieles von dem, was man wahrnimmt.
Das beinhaltet auch Sprache, Gestik und Verhaltensformen. Allerdings ist dieses Kopieren auch nicht ewig haltbar. Die meisten entwicklen/finden ihren eigenen Style.
Und genau das kann man auch bei der Rollenspielszene sehen. Ähnliches konnte man auch in der Punk-Szene sehen, dann in der Wave Szene, dann in der Gothic Szene.
Eine Szene braucht erst Idole und die werden später gestürzt, um sich seinen eigenen Weg zu suchen (oder in eine neue Szene abzudriften).
Das war in den 90ern bei DSA übrigens auch genau so zu beobachten. Da wurden auch ganze viele Verhaltensweisen kopiert, dann eine Weile zu Normen deklariert, nur um sich dann wieder davon zu differenzieren, weil man sich weiterentwickelt hatte.

Abgesehen davon gibt es ja auch jede Menge "Trittbrettfahrer" (wie in jeder Szene), die das Ganze aufweichen, in dem sie sich (zwangsweise) differenzieren und Alternativen aufzeigen. Das sind teilweise dann auch Actual Play Gruppen aber natürlich auch die ganzen Youtube - Reviewer und Erklärbären.
Insofern hat sich die gesamte Szene weiter entwickelt, differenziert sich und alterniert. Auch das ist eine normale Entwicklung und auch eine gute.

So, ist das nun gut oder schlecht? Meiner Meinung nach ist das eine gute Entwicklung, denn sie hat eine Menge junger Leute ins Hobby gebracht, sie hat die Community massiv diversifiziert und vergrößert. Die alten Säcke (ich zähle mich dazu) können sich mit dem Bewusstsein zurücklehnen, dass, wenn sie irgendwann den Würfel abgeben, sie nicht die letzten sein werden, die Rollenspiel betreiben.
Und es gibt krass viel neues Zeug. Ganz viel von dem brauchen viele Leute nicht. Ich mein, es gibt Rollenspielmöbel, Geschirr und Gläser/Becher, d20 Lampen, D&D macht jetzt Panini Stickerhefte und LEGO und das beste Computer Rollenspiel im Fantasy Bereich spielt in Baldurs Gate... Die Lehrerin meiner Tochter trägt im Unterricht ein D&D T-Shirt.

Scheiße, hätte das irgendwer mal vor 2015 prognostiziert, hätte ich lange und herzlich gelacht.
Und wenn Critical Role mit daran schuld ist, dass wir aus der Schmuddel-Nische rauskommen, dann vielen lieben herzlichen Dank! wirklich ernst gemeint!
« Letzte Änderung: Heute um 17:55 von Boba Fett »
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Offline Weltengeist

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Ich hab da wirklich einen negativen Aspekt: Es ist bei mir jetzt auch schon vorgekommen, dass ich eine Kampagne leiten wollte und jemand aus meiner Stammgruppe die schon wo gesehen hat. Das ist echt ätzend.

Ich hätte da auch einen wirklich positiven: Ich war mal an dem Punkt, als mir das Genörgel im Netz so auf den Wecker gegangen ist, dass ich nie wieder was veröffentlichen wollte. Und dann bin ich auf ein Let's Play von einem Abenteuer gestolpert, das ich geschrieben hatte. Das hat mich wirksam daran erinnert, dass es da draußen Leute gibt, die nicht groß rumtönen, sondern einfach Spaß am Spiel haben. Das hat mich motiviert, dann doch noch weitere Sachen zu veröffentlichen.

(Ob das nun gut war für die Community oder nicht, müssen andere entscheiden ;))
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Offline unicum

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Das sehe ich anders. Ohne die letzten zehn Jahre wären wir jetzt ein langsam schrumpfender Haufen alter Säcke, die sich Geschichten von früher erzählen. So aber kenne zumindest ich inzwischen wieder ziemlich viele junge Leute Anfang 20, die spielen - eben auch dank CR & Co.

Ich weis nicht so recht, ich hab eigentlich das empfinden das immer wieder neue Leute dazu gekommen sind. Aber eben auch immer wieder neue "alte" Leute. So hab ich auch schon mal eine 60 Jährige "alte Dame" in das Rollemspiel gebracht die schlichtweg nichts davon wusste es aber mal mit ihrer 16 Jähirgen Enkelin ausprobieren wollte.

Liegt vieleicht auch daran das wir in der Universität gut vernetz sind und beim Stadtjugendausschuss während der Sommerferien auch mal ein paar Tage Rollenspielen anbieten. (###)

Aber ja, ich meine es ist wieder dieses "Bubble-ding" also eigentlich die Frage in welcher man vergleicht wie sich deine Bubbel und meine Bubbel unterscheiden.

(###) - Das mag vieleicht auch irgendwie so ausschauen das es eben doch noch Leute gibt welche "unser" Hobby etwas schräg anschauen, denn es ist schon passiert das es vorher "Elternabende" gegeben hat in welchen erstmal die Eltern der Kinder bespasst werden mussten um ihnen zu zeigen das dies jezt nichts "satanistisches", "sexuelles" oder sonstwie "verwerfliches" ist.
« Letzte Änderung: Heute um 17:30 von unicum »

Offline Boba Fett

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Ich hab auch einen "negativen" Aspekt, der aber eher ein deutschsprachiges Szene-Phänomen ist.

Ganz viele (deutschsprachige) Actual Play Streams sind voll mit verkleideten und geschminkten Leuten, die mehr nach Cosplay und LARP anmuten, als nach Pen & Paper Tischrollenspiel.
Mich stört das nicht. In einigen Fällen finde ich das sogar unterhaltsam. Aber ich wurde schon drauf angesprochen, ob das normal ist. "Bei uns nicht!" ist meine Antwort, aber ich habe keine Ahnung, ob sich das zu einem neuen Dresscode entwickelt und die damit entstehenden Mehrkosten vielleicht Leute abschreckt. Ich glaube es aber ehrlich gesagt nicht.

Ich finde es eher für die unverkleideten, daneben sitzenden Leute doof und frage mich, ob die sich nicht "underdressed" fühlen... Das Thema gehört definitiv in die Session 0.
Da kann man jetzt natürlich auch einen Pavian aus dem Ärmel zaubern, der sich aufregt und "AH! AHA! Diskriminierung der unverkleideten Normalrollenspieler! Ich hab es doch gewusst!" schreit. Aber ich glaube, das wäre dann etwas übertrieben in der Reaktion.

Ich wollte es aber mal erwähnt haben.
« Letzte Änderung: Heute um 17:38 von Boba Fett »
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Offline Raven Nash

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Ganz viele (deutschsprachige) Actual Play Streams sind voll mit verkleideten und geschminkten Leuten, die mehr nach Cosplay und LARP anmuten, als nach Pen & Paper Tischrollenspiel.
Kenn ich eigentlich nur von Dork Tales, die haben das immer schon so gemacht (aber das sind auch wirklich Cosplayer, die sich teilweise Kostüme passend zum Char machen - inklusive einem Hippo für Spelljammer...). Vielleicht der Dork-Effekt?  ~;D
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Offline HEXer

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Ganz viele (deutschsprachige) Actual Play Streams sind voll mit verkleideten und geschminkten Leuten, die mehr nach Cosplay und LARP anmuten, als nach Pen & Paper Tischrollenspiel.
Mich stört das nicht.

[…]

Ich finde es eher für die unverkleideten, daneben sitzenden Leute doof und frage mich, ob die sich nicht "underdressed" fühlen...

Nein, wieso? Die sind dann doch selbst dafür verantwortlich.

(Oder wie war die Argumentation vorhin bei irgendjemandem noch gleich?)
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Offline Sphinx

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Ganz viele (deutschsprachige) Actual Play Streams sind voll mit verkleideten und geschminkten Leuten, die mehr nach Cosplay und LARP anmuten, als nach Pen & Paper Tischrollenspiel.
Mich stört das nicht. In einigen Fällen finde ich das sogar unterhaltsam. Aber ich wurde schon drauf angesprochen, ob das normal ist. "Bei uns nicht!" ist meine Antwort, aber ich habe keine Ahnung, ob sich das zu einem neuen Dresscode entwickelt und die damit entstehenden Mehrkosten vielleicht Leute abschreckt. Ich glaube es aber ehrlich gesagt nicht.

Bei uns kommt das schon vor. Das Charaktere mit Assessors am Tisch ausgestaltet werden, wie z.B. der Magierhut auf dem Kopf. Meine Frau hatte für ihre Ork Kämpferin auch jedes mal volle Kriegsbemalung geschminkt wenn wir gespielt haben. War allerdings auch ein Fewshot, für ne längere Kampagne hätte sie es nicht gemacht.

Ich hab jetzt wirklich Jahre dran gearbeitet in der Stimme/Akzent für meinen Charakter zu bleiben. Mittlerweile halte ich es fast durchgehend durch, zumindest sofern was vom Charakter gesagt und nicht von mir als Spieler.
Soren Johnson: Given the opportunity, players will optimize the fun out of a game |"Haben die Spieler die Möglichkeit, Optimieren sie den Spaß aus dem Spiel."