Wir spielen Grimwild jetzt seit ca 6 (relativ kurzen, da in der Woche Abends) Sitzungen und mich holt das System voll ab!
Das Regelwerk ist kurz, knapp und unglaublich dicht geschrieben - mehr wie eine technische Anleitung, die man durcharbeitet... also wer gern in Regelbüchern schmökert, wird hier nicht glücklich, das Buch (ich habe es als PDF gelesen) ist ein reines Arbeitsbuch für die Nutzung am Tisch gedacht und für Nichts sonst. Dafür aber auch mit einem sauberen, durchdachten und funktionalen Layout.
Was mich als Filmfan sehr abgeholt hat, ist der Bezug zu cineastischen Begriffen und Techniken wie Montage und Schnitte, Story Arcs - bis zum Montage Roll, ein Wurf wo eine längere Gruppenaktion schnell durch ein paar Würfelwürfe abgehandelt wird. "Cineastisch" bleibt bei Grimwild aber nicht (wie bei schon vielen anderen Systemen) ein reines Lippenbekenntnis, die Regeln sitzen tatsächlich sehr schnell, lassen relativ viel Freiheit beim Erzählen aber mit bindenden Würfelergebnissen geht auch genug schief und tut dann dank der interessanten Schadensmechanik auch schnell sehr weh.
Kurze Erläuterung: Leichter Schaden wird über sog. Marks abgebildet, ein temporärer Malus auf einen Stat (abhängig davon, wodurch man Mark bekommt ergibt sich der Stat) der nur auf den nächsten Wurf dieses Stats greift. Mali entsprechend zusätzlichen Thorn-Würfeln, die zum Wurf dazu kommen und am Besten nie eine 8 würfeln, denn die bedeutet schlimme Dinge für den SC. Die nächste Steigerung ist dann Harm, was +1 zusätzliche thorn Würfel bedeutet, mit 2 thorn Würfeln steigt die Chance auf W8 und schon hat man eine "schöne" kleine Todesspirale.
Richtig geil sind die Diminishing Pools: Eine ein W6-Pool, wo nach dem Wurf alle 1-3 entfernt werden. Solange noch min 1W drin ist, ist der Pool aktiv. Wird für alles Mögliche genutzt: Gegner(gruppen), Fallen, Gift, Vorteile, Proviant, .... Eine wirklich clevere, schnelle und mächtige Mechanik!