Autor Thema: W5 - Hausregel für Brutal Outcomes  (Gelesen 140 mal)

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W5 - Hausregel für Brutal Outcomes
« am: 15.08.2025 | 08:14 »
Hallo zusammen,

ich habe vor einiger Zeit eine Kampagne W5 gestartet und seither ein paar One Shots gespielt. Bislang mag ich das System insgesamt gern, aber eine Regel bereitet mir leichte Schwierigkeiten. Es geht um die "Brutal Outcoms" der Rage-Würfel, speziell vor dem Hintergrund von mentalen, sozialen und Heimlichkeits-Aktionen.

Grundsätzlich mag ich die Regel und sie funktioniert überwiegend gut. Allerdings hatten Spieler die Schwierigkeit, dass es sich sehr strafend anfühlt wenn Fähigkeiten in denen man spezialisiert ist immer ein gewisses Risiko haben komplett zu scheitern. Aus Spielleitersicht zwingt es zudem immer doppelt zu überlegen ob man einen Würfelwurf überhaupt verlangt sobald Rage über 1 liegt. Im Schlimmstenfall hatte ich die Rückmeldung eines Spieler, dass es sich für ihn weniger dramatisch anfühlt, sondern eher wie Slapstick wenn sich ein brutal outcome wiederholt, oder sie zu dicht aufeinander folgen.

Meine Absicht ist nicht, dieses zentrale Spielelement zu sehr zu modifizieren, aber ich finde es hat eine gewisse Unwucht zu den Ahroun, die sind mit der Regel meist glücklich und werden häufig dafür belohnt, aber andere weniger destruktive Ansätze werden abgestraft, auch wenn sie im Hintergrund eigentlich absolut passen und das finde ich schade.

Daher versuche ich gerade eine Hausregel zu erarbeiten und erhoffe mir hier gute Impulse und vielleicht etwas Unterstützung.

Der Arbeitstitel für meine Hausregel ist "Primal Urge":
Wenn es zu einem Brutal Outcome kommt, kann der Spieler einen WP bezahlen um den Zorn zu unterdrücken, aber die Aktion mit seiner wölfischen Natur, seinen tierischen Instikten zu lösen.
Interaktion mit der Menschenwelt/Werberin (Technologie, Finanzen, Lesen, Recherche, Weberinnen-Geister, soziale Normen...) scheitern weiterhin automatisch. Bei Interaktion mit der Natur (Heimlichkeit, Überleben, Wahrnehmung, Einschüchterung, Widerstand usw) können Erfolge aber normal gezählt werden. Bei Würfen wir Okkult, Investigation oder anderen Grauzonen hängt es vom Kontext und der Beschreibung ab.
Würfe die mit Brutalität und Gewalt zu tun haben werden weiterhin mit +4 belohnt.


Bei meiner Recherche bin ich auf Hausregeln bei Mr. Gone gestoßen bei der man den +4 Erfolge erhält wenn:
- "Cause damage or injury or"
- "act in accordance with a combinations of the character´s auspice adverbs and tribe verbs"
Edit: Und es wird geschaut ob es ohne den +4 Bonus genug Erfolge gab, dann kann man sich genug beherrschen, dass es kein automatischer Fehlschlag ist.
Hört sich auch ganz ok an, aber richtig elegant finde ich das auch nicht weil es damit wieder ziemlich unkonkret werden kann.

Gibt es Erfahrungen? Freue mich über Impulse und Ideen :)
« Letzte Änderung: 15.08.2025 | 08:24 von Aroma Marco »
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Re: W5 - Hausregel für Brutal Outcomes
« Antwort #1 am: Heute um 09:44 »
Ich bin irritiert. Ich hoffe es ist okay was Grundsätzlich zu schreiben, denn bei uns stellt sich das Problem nicht.

Statistisch gesehen, sollten Brutal Outcomes mit folgender Wahrscheinlichkeit auftauchen:
2 Würfel: 4 %
3 Würfel: 10,4 %
4 Würfel: 18,08 %
5 Würfel: 26,272 %
Das entspricht dann bei
2 Würfeln 25 mal Würfeln
3 Würfel etwa 10 mal
4 Würfel um die 6 mal
5 Würfel dann ca 4 mal
Unter dem Strich ist das für mich letztendlich dieFrage der Rage Ökonomie. Kein Garou sollte mit Rage 4 oder 5 rumlaufen, wenn er oder sie nicht wegen aggressiven Ausrastern auffallen will. (Nebenbei, du schreibst Ahroun, aber das betrifft alle Garou.)
Alberne oder slapstickhafte Szenen aufgrund von Brutal Outcomes habe ich nur dann erlebt, wenn den Spielenden nichts eingefallen ist.
Ich weiß gerade nicht, wo die Tipps zu Brutal Outcomes bei sozialen/mentalen Altionen steht. Die sind nicht im GRW, aber irgendwo ist da was.

Den Einsatz von Willpower, um die Wut beim Scheitern zu unterdrücken, finde ich passend. Gerade da das Streichen von Willpower ja auch als mentaler Schaden gelten kann. Körperlicher Schaden in Form einer autoaggressiven Handlung wäre für mich auch okay.

Sollte sich eure Unzufrieden mit der Regel aufgrund eurer Spielweise (Ressourcen möglichst hoch haben, aber negative Effekte vermeiden wollen) ergeben, dann könnte ein Brutal Outcome bei "unwichtigen" Handlungen ein einfacher Fehlschlag sein und erst bei zentralen Aspekten zum Tragen kommen. Das würde ich dann aber für positive Auswirkungen in einer physischen Auseinandersetzung genauso handhaben und die Erfolge des Brutal Outcomes bei weniger wichtigen Konflikten ignorieren.

Nicht Würfeln / automatischer Erfolg ist, wie du angedeutet hast, immer eine Option. Gerade dann, wenn der Wurf eher unbedeutend ist.
« Letzte Änderung: Heute um 09:49 von Sternschnuppe »

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Re: W5 - Hausregel für Brutal Outcomes
« Antwort #2 am: Heute um 10:26 »
Guter Punkt und für mich sogar sehr wertvoll, dass du nochmal die Wahrscheinlichkeiten so genau darstellst. Dass das brutal outcome mit Rage 2 eher selten ist war mir klar, aber bei 4% bin ich ehrlicherweise gerade überrascht und mir wird gerade klar, dass es sich vielleicht mehr um Pech handelt und ich vielleicht ein bisschen zu sensibel darauf blicke.

Es ist bei uns nicht der Fall, dass es um Fehlschläge mit viel Rage geht, eher bei solchen Würfen mit Rage 2-3 (die echt gehäuft vorgekommen sind). Gerade mit hohem Rage ist es ja sehr cool wenn Würfe deswegen fehlschlagen, einmal hatten wir z.B. eine Szene in dem ein Spieler auf erste Hilfe verzichtet hat, weil er mit Rage 5 sich einfach nicht mehr unter Kontrolle hatte und das schön ausspielen konnte!

Vielleicht kam auch daher die Slapstick Kritik weil es sich für den Spieler komisch anfühlte mit niedrigem Rage beim Schleichen zu scheitern obwohl er in dem Skill recht gut war. Man muss es in dem Fall wohl einfach eher als seltenen Misserfolg wahrnehmen.

Trotzdem finde ich eine Hausregel ganz gut, dass man auch jenseits des Kämpfens für hohe Skills in anderen Eigenschaften nicht zu sehr abgestraft wird.

Ich weiß gerade nicht, wo die Tipps zu Brutal Outcomes bei sozialen/mentalen Altionen steht. Die sind nicht im GRW, aber irgendwo ist da was.

Ich kenne leider nur diese angesprochenen Hausregeln von Mr. Gone aber die gehen mir deutlich zu weit. Wenn du da drauf kommst wo das erwähnt ist würde ich mich freuen :)
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Re: W5 - Hausregel für Brutal Outcomes
« Antwort #3 am: Heute um 10:42 »
W5 Storyteller's Toolkit
Seite 18 und 19

Beispiele:

Schleichen (Heimlichkeit): Die Wut der Garou ist so groß, dass sie, wenn sie versuchen, sich lautlos an einem Wächter vorbeizuschleichen, dem Drang nicht widerstehen können, in Richtung der wahrgenommenen Bedrohung drohend zu knurren.

Am Sicherheitsdienst vorbeikommen (Etikette oder Überzeugungskraft): Das Auftreten des Garous führt zu unerwünschte Aufmerksamkeit, Umstehende zücken ihre Handys, um ihn zu filmen.

Edit:
Noch eins, weil es mir so gut gefällt:
Jemand wurde auf die gefälschte Unterschrift aufmerksam, weil sie so fest geschrieben wurde, dass sie sich deutlich durch das Papier durchgedrückt hat.
« Letzte Änderung: Heute um 11:01 von Sternschnuppe »

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Re: W5 - Hausregel für Brutal Outcomes
« Antwort #4 am: Heute um 10:57 »
Danke! Das Storytellers Toolkit kannte ich noch nicht und werde mal hineinschauen.
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Re: W5 - Hausregel für Brutal Outcomes
« Antwort #5 am: Heute um 11:10 »
Gern geschehen.

Ich finde das ST-Kit durchaus hilfreich.

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