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DS9 und Star Trek Voyager Debatte [war: Filme und Serien - Smalltalk]
Sashael:
--- Zitat von: Gondalf am 25.08.2025 | 20:34 ---Wer mir sagt, Sie hat Tuvix ermordet, ja, aber sonst hätte Sie ja Tuvok und Neelix getötet. 2 Persönlichkeiten mit Jahrzehntelangen Leben gegen einen Transporterunfall.
--- Ende Zitat ---
Eventuell erst mal die Folge gucken.
Tuvok und Neelix sind durch einen Transporterunfall verschwunden, stattdessen hat die Crew eine neue Lebensform an Bord. Janeway entscheidet sich, die neue Lebensform, die dann auch noch ein sympathischer Typ ist, zu töten, um ihre beiden Verschwundenen zurückzuholen.
Wenn man das mit so ziemlich allen anderen Star Trek Folgen vergleicht, finden alle anderen Crews immer eine andere Lösung. Picard hatte mal die Möglichkeit, den Borg einen zerstörerischen Virus unterzujubeln und hat sich dagegen entschieden, weil die Drohne ein eigenständiges Bewusstsein entwickelte. Oder es wurden Crewmitglieder explizit von einer fremden Spezies getötet und man hat trotzdem den diplomatischen Weg gesucht, Missverständnisse aufgedeckt und ausgeräumt und schließlich eine friedliche Koexistenz vereinbart. Das hatte glaub ich so ziemlich jeder Captain irgendwann mal auf seiner Bingokarte.
Hier wurden auch schon alternative Lösungswege aufgezeigt, wie man mit Hilfe der Bugs beim Herumtransportern sowohl Tuvix als auch die beiden Anderen hätte behalten können.
In diesem hat man sich für die simpelste und dabei brutalste "Lösung" entschieden.
Janeway hat eine um ihr Existenzrecht flehende Lebensform ausgelöscht. Und das hat kein anderer Captain je getan.
Nee, da werde ich niemals sagen, dass das angesichts der Umstände gerechtfertigt war.
Aber anyway.
Das Problem war: Voyager war halt nie durchdacht. Das war immer nur Plot der Woche, send and forget.
Allein die Q-Folgen sind streng genommen dumm bis zum Schlaganfall. Sie helfen den Q immer wieder und keiner dieser Supertypen schnippt mal mit den Fingern und befördert die Voyager zur Erde, was eine ihrer bekannten Fähigkeiten ist.
Oder sie kommen nach dem Warp 10 Event nicht auf die Idee, mit der Voyager Warp 10 zu nutzen, um zur Erde zu fliegen, obwohl der negative Nebeneffekt offensichtlich mindestens mehrere Stunden benötigt, um auszubrechen und ebenso offensichtlich mit Basis-Förderationsmedizin rückgängig gemacht werden kann.
Die Reise nach Hause war eine ganz schlecht implementierte Prämisse, die pro Season mehrfach ausgehebelt hätte werden können. Und dabei imo mehrfach von Janeway nicht ausgehebelt wurde. Soviel zu ihrem dringenden und absolutem Verlangen, ihre Crew gesund und vollzählig nach Hause bringen zu wollen, ein Wunsch, für den sie dafür dann in anderen Episoden über Leichen geht.
Talasha:
--- Zitat von: Sashael am 25.08.2025 | 22:00 ---Die Reise nach Hause war eine ganz schlecht implementierte Prämisse, die pro Season mehrfach ausgehebelt hätte werden können. Und dabei imo mehrfach von Janeway nicht ausgehebelt wurde. Soviel zu ihrem dringenden und absolutem Verlangen, ihre Crew gesund und vollzählig nach Hause bringen zu wollen, ein Wunsch, für den sie dafür dann in anderen Episoden über Leichen geht.
--- Ende Zitat ---
6 Folgen vorher: https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Todessehnsucht Janeway hätte ihre Crew nach Hause bringen können indem sie Quinn einfach den Qs übergibt.
oder die 5. Folge: https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Transplantationen
immer hat sich Janeway anders entschieden.
Sashael:
--- Zitat von: Talasha am 26.08.2025 | 01:00 ---6 Folgen vorher: https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Todessehnsucht Janeway hätte ihre Crew nach Hause bringen können indem sie Quinn einfach den Qs übergibt.
--- Ende Zitat ---
Ja, aber die hätten den ja gezwungen, weiterzuleben!
Und Janeway steht anscheinend mehr so auf Lebensbeendigungen.
Imo zeigt das die Inkompetenz der Autoren, Kontinuität bei den Charakteren zu erzeugen. Einmal respektiert sie den Wunsch einer Lebensform, ihr Dasein zu beenden und beim nächsten Mal hat sie Null Respekt für den Wunsch einer anderen Lebensform, weiterzuleben.
Wobei sie sogar noch ihr Schiff und ihre Crew hätte retten können, wenn sie gesagt hätte "Sorry, ihr seid eine Gemeinschaft von Quasi-Göttern, macht das unter euch aus." und sich auf die Prime Directive beruft.
Die Folge war auch so ein Punkt, an dem ich an Janeways Geisteszustand gezweifelt habe. Aber natürlich liegt das ja nicht an Janeway, sondern an den echt shitty Schreiberlingen, die sich an das Diktat der "Heimreise" halten mussten und dabei gar nicht mal so selten wirklich dämliche Folgen produziert haben.
First Orko:
--- Zitat von: Sashael am 26.08.2025 | 08:24 ---Imo zeigt das die Inkompetenz der Autoren, Kontinuität bei den Charakteren zu erzeugen.
--- Ende Zitat ---
ST Voyager lief von 1997 - 2001. Sowas wie "Kontinuität" in so einem Serienformat war unter den damaligen Bedingungen (keine Showrunner im modernen Sinne stattdessen ~30 Regisseur*innen) eine große Herausforderung, einerseits logistisch andererseits bezüglich Durchsetzbarkeit gegenüber dem Studio. Nicht, dass es nicht solche Serien gab (Ich hab Babylon 5 nie geschaut, aber dem Eindruck vieler Fans nach muss das ja geradezu ein Musterbeispiel an durchgehender Plotstruktur, Charakterenwicklung- und Kontinuität und komplett ohne Logikfehler sein...) aber das waren dann auch schon die Perlen. Und was das angeht muss ich als ST-Fan zugebeben: Zu den Perlen der TV-Unterhaltung gehörte Star Trek nie. Die von dir sehr zielgerichtet herausgepickten Probleme existieren nämlich bei so ziemlich jeder Star Trek-Serie und über alle Serien hinweg sowieso und noch viel ärger! Wer damit ein Problem hat - der kann Next Generation, Voyager, Enterprise, DS9 in Teilen sicher auch und Discovery und Picard erst rechte und Strange New Worls kaum ohne Kopfschmerzen gucken, da würde ich doch ganz generell mal überlegen, sich von dem Franchise abzuwenden ;)
That said: Die Transporter in Star Trek töten bei jedem Transport einen Menschen. Überlegt da doch mal die moralischen Implikationen :P >;D
Sashael:
Also Kontinuität bei Charakteren ist was anderes als Kontinuität in der Handlung.
Dass ST immer das Problem des Techno McGuffins hatte, der das Problem der übernachsten Folge nicht auch gelöst, sondern trivialisiert hätte, ist ja bekannt und damit arrangiert man sich meistens.
Ich sage nur (wieder) die Voyager Q-Folge, wo sie ihre Schilde so modulieren, dass sie mit dem Schiff in eine explodierende Supernova fliegen konnten. Das Wissen darum war dann nach der Folge auch wieder komplett weg.
Aber dass sich Charaktere mal so und mal 180° andersrum verhalten war in Voyager für mich doch sehr auffällig.
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