Autor Thema: Verschmelzung von SCs als Plot - Erfahrungen, Umsetzbarkeit und Chancen  (Gelesen 556 mal)

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Offline Ludovico

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Basierend auf dem Thread um Tuvix lässt mich die Frage nicht los,  ob und inwiefern sich ein solcher Plot im Rollenspiel verarbeiten lässt, wobei hier dann zwei SCs betroffen sind.

Es geht hierbei um die Verschmelzung zweier Charaktere zu einem neuen, was im Fall des Tuvix aus Voyager zu einer neuen Persönlichkeit führte.

Es wäre durchaus in Fantasy-Settings auch möglich, diesen Plot zu bespielen aufgrund von Teleportation.

Es gibt durchaus ähnliche Plots, wie etwa den Charaktertausch (Persönlichkeiten tauschen den Körper), die hier nicht Bestandteil des Themas sein sollten.

Mir geht es hier um die Frage nach
-Erfahrungen
-Fallstricken
-Worauf es zu achten gilt
-Voraussetzungen
-Chancen
-Umsetzbarkeit
« Letzte Änderung: 27.08.2025 | 05:01 von Ludovico »

Online Quaint

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Hab damit keine Erfahrung. Aber wenn es zwei SC trifft - wer spielt denn das Resultat?
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Offline Ludovico

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Da kann ich mir einige Möglichkeiten vorstellen, wie
-Abwechseln
-Absprache, wer in welcher Situation übernimmt
-Auswürfeln
« Letzte Änderung: 27.08.2025 | 05:51 von Ludovico »

Offline Maarzan

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Klassisches Besessenheitsereignis?
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Offline Drantos

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Wie soll denn diese Verschmelzung überhaupt zustande kommen?

Spielleiterwillkür, Spielerentscheid, Absprache zwischen allen Beteiligten, Zufall?

Nur Zufall hat doch das Potential Drama zu erzeugen, alles andere wirkt gescripted und somit öde, oder?

cu Drantos

 

Offline Ludovico

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@Drantos
Da dürften die Meinungen auseinandergehen, ob nur Zufall für Drama sorgen kann.
Gescriptete Sachen können imo ebenfalls zu Spannung und Drama führen.

So könnte auch ein Bösewicht einen Zauber während eines Teleports der SC aussprechen und so von außen auf den Zauber einwirken, der eine arkane Interferenz erzeugt.

Bei Star Trek könnte man dies mit Bedrohungspunkten des SL schaffen.

Offline Luxferre

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Kurze Verständnisfrage, bevor ich etwas dazu schreibe: zwei Spielende spielen dann gemeinsam einen Charakter, der wiederum zwei Persönlichkeiten hat?
Tuvix kenne ich nämlich nicht ;)
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Offline First Orko

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Dass das Teilen einer Figur durch Mitspielende möglich ist, zeigen ja Indie-Konzepte wie Girl Underground, wo es nur EIN Playbook für das namensgebende Girl gibt, welche pro Szene ein·e Spieler·in weitergegeben wird. Wer nicht dran ist, spielt dann aber eine Gefährten-Figur.

Letzteres ist meiner Ansicht nach entscheidend: Wer gerade nicht die Schmelzfigur spielt, der braucht die Möglichkeit, irgendwie doch teilzunehmen - sie es als NSC, als innere Stimme oder sogar in milder Co-SL-Form oder so  :think: Spielendencharaktere sind Avatare der Mitspielenden, die Token um aktiv in der gemeinsamen Erzählung beizutragen - DAS Schlüsselelement einer Rollenspielrunde. Das aufzuteilen verändert die Art der Teilnahme ganz fundamental. Daher glaube ich grundsätzlich, dass nur eine sehr begrenzte Anzahl von Spielenden in sehr besonderen Runden dafür offen wäre und dass das Konzept 1-2 Sitzungen trägt - dann muss eine Lösung gefunden werden, das rückgängig zu machen... oder dass ein Spieler·in sich einen neuen SC baut. Aber wer...? Das auszuhandeln kann auf einer Metaebene interessantes Konfliktpotential bieten, muss aber sehr zaghaft und bewusst von allen Beteiligten angegangen werden!.

Was aber vielleicht besser funktionieren könnte, aber auch nicht leichter umzusetzen wäre: Aus zwei Figuren wird eine - diese wird aber von einer dritten Spielenden übernommen! Die ursprünglichen Spielenden bekommen dann (übergangsweise?) neue SC. Tatsächlich würde das Konzept witzigerweise gerade bei Star Trek Adventures ganz gut funktionieren, weil man da üblicherweise Neben-SC hat die man dann zu einem vollen, neuen SC machen könnte.
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Offline Kurna

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Was aber vielleicht besser funktionieren könnte, aber auch nicht leichter umzusetzen wäre: Aus zwei Figuren wird eine - diese wird aber von einer dritten Spielenden übernommen! Die ursprünglichen Spielenden bekommen dann (übergangsweise?) neue SC. Tatsächlich würde das Konzept witzigerweise gerade bei Star Trek Adventures ganz gut funktionieren, weil man da üblicherweise Neben-SC hat die man dann zu einem vollen, neuen SC machen könnte.
Theoretisch könnten sie sogar ihre alten Figuren wiederbekommen, wenn sie gerettet werden, ohne die neue zu zerstören (z.B. bei Star Trek, indem ältere Muster aus dem Transporterpuffer geholt werden).  :think:
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Offline Ludovico

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Kurze Verständnisfrage, bevor ich etwas dazu schreibe: zwei Spielende spielen dann gemeinsam einen Charakter, der wiederum zwei Persönlichkeiten hat?
Tuvix kenne ich nämlich nicht ;)

Nicht ganz. Das wäre quasi dann ja "Solo für 2" (alter Streifen, bei welchem die Seele einer Person in einen falschen Körper übertragen wird, wo schon eine Seele vorhanden ist. Die beiden Persönlichkeiten streiten sich dann über die Kontrolle).

Es geht darum, dass eine neue Figur mit eigener Persönlichkeit entsteht, wobei diese halt physisch als auch charakterlich das Ergebnis der Verschmelzung zweier Personen ist.

@First Orko
Das wäre eine interessante Idee, dass ein dritter Spieler die Rolle übernehmen würde. Das müssten aus meiner Sicht die Spieler untereinander absprechen.
Und ich bin auch der Ansicht, dass dies nur begrenzte Zeit spannend ist.

@Kuma
Das wäre zu einfach. Entsprechend würde ich das so halten, dass nach jedem Transport der Speicher des Transporterpuffers gelehrt würde (was auch Sinn macht, da man ansonsten bei Star Trek Charaktere durch Klone ersetzen kann. Von den ethischen Konsequenzen bezüglich Bewusstseinsübertragung will ich gar nicht erst anfangen).
« Letzte Änderung: 27.08.2025 | 10:20 von Ludovico »

Offline First Orko

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Theoretisch könnten sie sogar ihre alten Figuren wiederbekommen, wenn sie gerettet werden, ohne die neue zu zerstören (z.B. bei Star Trek, indem ältere Muster aus dem Transporterpuffer geholt werden).  :think:

Jaaaahh.... wenn man das weiterdenkt, wird aber schnell die Büchse der Pandorra geöffnet - denn was hielte da eine Gemeinschaft, die nur skrupellos genug wäre ab, ihren fähigsten, loyalsten..sagen wir mal "Kämpfer" zu puffern und dann (ggf. unter Einsatz von enorm viel Energie... wobei Transporter ja so dermaßen Alltagsmaschinen sind..) beliebig oft zu duplizieren? Mir fielen da durchaus ein paar Kandidaten ein, die da einen bunten Strauß voller Möglichkeiten sähen  >;D
Und da sind wir noch nicht am Ende! Man überlege mal, was das für ein gewissen Kollektiv bedeuten würde....

Fragen über Fragen - aber ja, für ein Rollenspiel im Star Trek-Verse eigentlich genau richtig!  :d
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Offline unicum

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Basierend auf dem Thread um Tuvix lässt mich die Frage nicht los,  ob und inwiefern sich ein solcher Plot im Rollenspiel verarbeiten lässt, wobei hier dann zwei SCs betroffen sind.

Es geht hierbei um die Verschmelzung zweier Charaktere zu einem neuen, was im Fall des Tuvix aus Voyager zu einer neuen Persönlichkeit führte.

Das einzige was ich - allerdings aus zweiter Hand - kenne das "in diese Richtung geht" ist folgendes: Ein Päärchen Rollenspieler hat mittlerweile Kinder aber beide gehen immer noch zum Rollenspielen, aber eben einmal Sie und einmal Er. Sie spielen aber die gleiche Figur. Die Runde spielt wöchentlich, die beiden aber nur 14 Tägig. So ist immer jemand in der Runde und jemand zuhause. Beide schreiben Charachtertagebuch und lesen dann wohl auch zu beginn des Spielabendes vor "was zulezt geschah", dabei soll es schon mal zu ausrufen gekommen sein wie "Das soll ich getan haben?" gekommen sein.

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Aber an der Stelle mal: Das ist so überhaupt nichts was mich reizt auszuprobieren.

Um es an dem Tuvix Beispiel zu beschreiben: während Tuvix-Schauspieler vor der Kamera stand, sassen die Schauspieler von Tuvok und Neelix nur rum und drehten däumchen.

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Auf alle Fälle: Sowas muss mit den Spielern abgesprochen sein.

und: Ich hätte absolut kein Interesse dran. Ich habs schon oft erlebt das jemand bei deutlich kleineren Veränderungen an seiner Figur eingeschnappt war (ggf auch zu recht aus meiner sicht).

Offline Kurna

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@Kuma
Das wäre zu einfach. Entsprechend würde ich das so halten, dass nach jedem Transport der Speicher des Transporterpuffers gelehrt würde (was auch Sinn macht, da man ansonsten bei Star Trek Charaktere durch Klone ersetzen kann. Von den ethischen Konsequenzen bezüglich Bewusstseinsübertragung will ich gar nicht erst anfangen).
Daran soll es nicht liegen, wenn dir das so zu einfach ist. Dann flog das Schiff genau während des letzten Transportvorgangs durch einen speziellen Ionensturm, der am Blabla-Kometen gestreut wurde und dadurch Interferenzen erzeugt hat, die dafür gesorgt haben, dass zufälligerweise diese Transporterdaten auch im Replikatorbackup gespeichert wurden.
Für mich als Spieler einer betroffenen Figur wäre es halt wichtig, dass ich (möglichst nicht später als nach ein oder zwei Sessions) wieder meinen alten Charakter weiterspielen kann. Denn ich liebe meine Charaktere. Das wäre also für mich so die bevorzugte Auflösung (wenn denn jemand anders den neuen Mischcharakter spielen möchte, sodass der Vorgang nicht einfach zurückgesetzt werden kann).
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Offline Ludovico

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Das Problem wäre dann, dass die Sache innerhalb von 5 min gelöst wäre.
Deshalb macht es Sinn als Spielleitung diese Möglichkeiten auszuschließen.

Und ja! Ich verstehe, was Du meinst.
Entweder müssen die Spieler willens sein, ihre alten Charaktere aufzugeben oder aber es muss die Möglichkeit geben, die Trennung rückgängig zu machen (wobei ich selbst, um eine moralische Komponente einzubauen, eine Trennung bei Erhalt des Mischcharakters entweder unmöglich wäre oder aber sehr sehr kompliziert und nur durch sehr kreative Denkweise der Spieler möglich wäre).
Es sollte schon eine vertrackte Angelegenheit sein, die theoretisch keinen Platz für die Super-Sunshine-Happy-End-Lösung hat.
« Letzte Änderung: 27.08.2025 | 11:20 von Ludovico »

Offline Maarzan

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Das könnte auch bei der Charaktererschaffung schon so veranlagt werden mit dem Speilen eines doppelköpfigen Wesens, z.B. Doppeloger.
Was das gemeinsame Gefährt dann macht, muss eben ausgehandelt werden zwischen den beiden Bewusstsein.
Wenn beide Bewusstsein gleichzeitig Einfluss nehmen können sind auch beide beschäftigt, aber das kann mit den so notwendigen Verhandlungen natürlich auch den Spielrhythmus aller einschränken. Finden die Spieler hingegen einen guten modus operandi als Team kann die Besonderheit dieses Falls andererseits auch schnell wieder wegfallen.
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Offline Ludovico

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@Marzaan
Das hielte ich für relativ gut machbar, wäre aber was anderes. Hier geht es um die Verschmelzung zweier Bewusstseins (wie lautet hier der Plural?) zu einem.


Online nobody@home

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Letzten Endes wäre das erst mal schlicht "Zwei SC gehen, dafür kommt ein neuer als Ersatz". Daß der "Neue" dann speziell eine Kombination von Elementen der anderen beiden sein soll, ist aus meiner Sicht mehr eine rollenspielerische und ggf. auch ein Stück weit eine regelseitige Herausforderung im Detail als etwas grundsätzlich Neues.

Die Frage wäre also tatsächlich primär, was mindestens einer der beiden betroffenen Spieler in der Zwischenzeit macht.