Dass das Teilen einer Figur durch Mitspielende möglich ist, zeigen ja Indie-Konzepte wie
Girl Underground, wo es nur EIN Playbook für das namensgebende Girl gibt, welche pro Szene ein·e Spieler·in weitergegeben wird. Wer nicht dran ist, spielt dann aber eine Gefährten-Figur.
Letzteres ist meiner Ansicht nach entscheidend: Wer gerade nicht die
Schmelzfigur spielt, der braucht die Möglichkeit, irgendwie doch teilzunehmen - sie es als NSC, als innere Stimme oder sogar in milder Co-SL-Form oder so

Spielendencharaktere sind Avatare der Mitspielenden, die Token um aktiv in der gemeinsamen Erzählung beizutragen - DAS Schlüsselelement einer Rollenspielrunde. Das aufzuteilen verändert die Art der Teilnahme ganz fundamental. Daher glaube ich grundsätzlich, dass nur eine sehr begrenzte Anzahl von Spielenden in sehr besonderen Runden dafür offen wäre und dass das Konzept 1-2 Sitzungen trägt - dann muss eine Lösung gefunden werden, das rückgängig zu machen... oder dass ein Spieler·in sich einen neuen SC baut. Aber wer...? Das auszuhandeln
kann auf einer Metaebene interessantes Konfliktpotential bieten, muss aber sehr zaghaft und bewusst von allen Beteiligten angegangen werden!.
Was aber vielleicht besser funktionieren könnte, aber auch nicht leichter umzusetzen wäre: Aus zwei Figuren wird eine - diese wird aber von einer dritten Spielenden übernommen! Die ursprünglichen Spielenden bekommen dann (übergangsweise?) neue SC. Tatsächlich würde das Konzept witzigerweise gerade bei Star Trek Adventures ganz gut funktionieren, weil man da üblicherweise Neben-SC hat die man dann zu einem vollen, neuen SC machen könnte.