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Was für neue Spiele "braucht" die Welt eigentlich noch?

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Maarzan:

--- Zitat von: Seba am 12.09.2025 | 09:45 ---...
Ansonsten bin ich der Meinung, dass man mit sehr sehr thematisch zugespitzten Systemen immer Fans findet. Ich mache jetzt aktuell ein NSR-Spiel, in dem man ausschließlich Zwerge spielen kann. Diese aber in vier Klassen. Das Ding hat 44 Seiten und lässt nahezu alles aus, was man nicht braucht, um besonders zwergig zu spielen. Das "andere" kann man sich dann aus anderen Spielen holen.

Das ist nur ein Beispiel. Was auch geht sind bestimmte Szenarien in Erzählspielen. Die sind meistens dazu gedacht, nur einmal, vielleicht zweimal gespielt zu werden. Da braucht man auch nicht immer eine neue Mechanik erfinden, aber ein neues Szenario mit neuen Rollen geht immer. Beispiel "Witch - Der Gang nach Lindisfarne" oder "Gegen das Monster".

Was die Welt vermutlich nicht braucht, sind große Allround-Systeme, die jede Eventualität regeltechnisch abbilden. Vor allem nicht im Fantasy-Bereich.

Die kann man natürlich trotzdem machen, wenn man sie selber gerne spielen will, aber ich würde keine Jubelschreie erwarten.
...

--- Ende Zitat ---

Die Frage wäre hier ja insbesondere - auf wie groß schätzt du das Potential zahlender Kunden da, auch wegen den Gedanken zu "Professionalisierung" und so?

Wie du selbst sagst - für den (erweiterten) Eigenbedarf geht immer, und mit den neuen Möglichkeiten zunehmend leichter.

AndreJarosch:
Ein paar Gedanken von mir dazu:

Warum gibt es Rollenspiele wie "Delta Green" (oder "FHTAGN!")?
Alle Abenteuer und Kampagnenideen dieser beiden Systeme könnte man Problemlos (im Fall von Delta Green mit Quellenteil, wie es mal war) mit "Call of Cthulhu" machen.

a) Aus Sicht der Herausgeber: keine Lizenzen
Die kann man sich sparen, wenn man eine eigene Variation der Call of Cthulhu W100-Regeln schreibt UND nur Cthulhu-Mythos Material verwendet, welches sich in Public Domain befindet. Und man behält als Verlag selbst die volle Kontrolle und man muss keinen Lizenzgeber wegen irgendetwas um Erlaubnis fragen.

b) Aus Sicht der Nutzer: Bequemlichkeit/Zugänglichkeit
Alles zum Setting und dessen Besonderheiten befindet sich mit im Regelbuch. Kein Extra-Buch für Sonderregeln, keine Erklärungen welche Regelteile aus dem "Mutter-System" für dieses Setting nicht gelten oder anders gehandhabt werden.


Einen weiterer Faktor für neue Rollenspiele sehe ich im persönlichen Heartbreaker:
Mein Lieblings-Regelsystem mit meinen Lieblings-Hintergrund herauszugeben.

Jeder hat das Regelsystem welches (mit kleinen Hausregeln) für ihn das non-plus-ultra darstellt. Und jeder hat ein Genre oder sogar Sub-Genre oder sogar expliziten Hintergrund den er über allem anderen bevorzugt.

Und wenn es bisher nichts gibt mit dem ich meinen Lieblings-Hintergrund mit meinen Lieblings-Regeln spielen kann?

Dann könnte man dies für zu Hause am Spieltisch aus zwei unterschiedlichen Systemen adaptieren (z.B. Lex Arcana Hintergrund mit Call of Cthulhu-Regeln).
ODER man könnte auf die Idee kommen ein Rollenspiel zu schreiben in denen diese beiden Ideen vereint werden.
Und weil man selbst es so toll findet, möchte man, dass es auch andere toll finden und spielen können.
Und schon wird ein neuer Kleinverlag oder eine Veröffentlichung aus Liebhaberei daraus.

unicum:

--- Zitat von: Seba am 12.09.2025 | 09:45 ---Ich glaube, bei A) geht noch sehr viel. Man weiß halt vorher immer nicht, was alles noch nicht da ist, bevor es dann da ist :D

--- Ende Zitat ---

Ich bin skeptisch,...
Mit dem Blick rein aufs Regelwerk:

Tatsächlich denke ich das es da schon sehr schwierig wird, ich verfolge derzeit eine Neuentwicklung eines Verlages (Midgard 6 Legenden von Damatu) und beim Studium des derzeitigen Regelentwurfes musste ich immer denken "Das kenne ich von System A, jenes kenne ich von System B,.... usw. Ich hab an keiner einzigen Stelle mir gedacht "WOW das ist inovativ!"

Kar ich könnte einen neuen Würfel einführen,... aber erstens wäre der nicht mehr ein Platonischer Körper (das ist definitv ausgereizt) und zweitens jezt nicht etwas das ich als Meisterwurf der Inovation bezeichnen würde.

Ich schliesse nicht aus das es noch etwas genial neues geben könnte, alleine - ich bin etwas pessimistsich was das betrifft.

Exemplarisch auch:

Du hast einen Würfel (egal was für einen) du kannst damit versuchen unter etwas zu würfel, über etwas zu würfel, etwas abziehen oder addieren und mit einem anderen Wert vergleichen (der auch ein Würfelwurf sein kann) - tja und dann? Was soll da im hinblick auf Würfel noch kommen? Klar mathematik kann noch mehr aber Multiplikation und Division - das wird nix werden.  Und klar du kannst auch mehr als einen Würfel nehmen,... viel ändern tut sich aber nicht du machts dann nur repetetiv das gleiche.

Bleibt eigentlich nur "ohne Würfel" als inovationsmöglichkeit.

Nur so meine 5 ct

Seba:

--- Zitat von: unicum am 12.09.2025 | 12:01 ---Ich bin skeptisch,...
Mit dem Blick rein aufs Regelwerk:

Tatsächlich denke ich das es da schon sehr schwierig wird, ich verfolge derzeit eine Neuentwicklung eines Verlages (Midgard 6 Legenden von Damatu) und beim Studium des derzeitigen Regelentwurfes musste ich immer denken "Das kenne ich von System A, jenes kenne ich von System B,.... usw. Ich hab an keiner einzigen Stelle mir gedacht "WOW das ist inovativ!"

Kar ich könnte einen neuen Würfel einführen,... aber erstens wäre der nicht mehr ein Platonischer Körper (das ist definitv ausgereizt) und zweitens jezt nicht etwas das ich als Meisterwurf der Inovation bezeichnen würde.

Ich schliesse nicht aus das es noch etwas genial neues geben könnte, alleine - ich bin etwas pessimistsich was das betrifft.

Exemplarisch auch:

Du hast einen Würfel (egal was für einen) du kannst damit versuchen unter etwas zu würfel, über etwas zu würfel, etwas abziehen oder addieren und mit einem anderen Wert vergleichen (der auch ein Würfelwurf sein kann) - tja und dann? Was soll da im hinblick auf Würfel noch kommen? Klar mathematik kann noch mehr aber Multiplikation und Division - das wird nix werden.  Und klar du kannst auch mehr als einen Würfel nehmen,... viel ändern tut sich aber nicht du machts dann nur repetetiv das gleiche.

Bleibt eigentlich nur "ohne Würfel" als inovationsmöglichkeit.

Nur so meine 5 ct

--- Ende Zitat ---

Naja, Powered by the Apocalypse brachte das Player Empowerment und Kollaborative Erzählen. Ob man es nun mag oder nicht, es war in dieser konkreten Form neu. Ansonsten läuft das Spiel mit 2w6, also so ziemlich das am wenigsten Innovative, was man sich einfallen lassen kann.
-Seba

tartex:

--- Zitat von: unicum am 12.09.2025 | 12:01 ---Bleibt eigentlich nur "ohne Würfel" als inovationsmöglichkeit.

--- Ende Zitat ---

Würfel also Objekte machen sicher keinen neuen Designraum auf, aber sogar wenn ich auf Würfel versteife, kann sicher mit KI-Unterstützung soviel neues direkt am Tisch umgesetzt werden, was wir uns bis jetzt noch nicht wirklich vorstellen.

Natürlich kannst du sagen "Das ist dann aber kein Rollenspiel mehr!", gibt ja auch einige Leute, die bzgl. Indie-Games dasselbe behauptet haben.

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