Autor Thema: Fiktive Ereignisse und Zusammenhänge im RSP werden nie real, stattdessen...  (Gelesen 1253 mal)

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Offline 1of3

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Das wundert mich jetzt. Die Diskussion dreht sich im Kern um die Akzeptanz als dem entscheidenden Zustand aus dem Startbeitrag. Die Frage, wann eine Sache als akzeptiert gilt, ist essenziell für das Spiel. Dieses "Annehmen" seitens der Gruppe ist nämlich alles andere als trivial und imo Stein des Anstoßes der anderen Threads.

Oh, freilich. Die Schwierigkeit lässt sich aber somit zumindest theoretisch lösen. Was trägt dazu bei, dass Leute einen Beitrag akzeptieren? Wir stellen unmittelbar fest, das liegt nicht wirklich an dem fiktiven Inhalt selbst, sondern an den Leuten. Womöglich liegt es auch an der Beziehung zwischen den Leuten, was dann wirklich kompliziert werden kann.

Wenn wir Rollenspiel verstehen wollen, müssen wir nicht die Fiktion in den Blick nehmen - und auch nicht die Mechanik -, sondern die Leute am Tisch und wie sie mit der Fiktion - und ggf. der Mechanik - umgehen. Das ist dann auch ungemein vielfältig und faszinierend.

Und ich denke, das ist auch viel konsensfähiger. Wenn erwachsene Menschen dies oder jenes so gut finden, dann wir das wohl gut für sie sein. Ich denke, darauf können sich alle einigen. Dazu müssen wir aber die handelnden Individuen in den Blick nehmen und uns nicht in Metaphorik ertränken. (Hey Metapher!)

Das ist nämlich sehr bequem und einfach, gerade weil wir alle kollektiv so schlecht sind, darüber zu reden, was wir am Spieltisch und drum rum tatsächlich tun.

In diesem Sinne finde ich manbehinds Beitrag hervorragend.

Es ist gleichwohl möglich, dass ein Spieler bei den Handlungen seines Charakters auf nicht-explizite Annahmen oder Prämissen über diesen Charakter zurückgreift, die ihn erfolgreich innerhalb des Spiels (mangels eines besseren Begriffs verstehe ich hierunter sowohl die "Spielwelt" als auf die Mitspieler, die die Darstellung für glaubwürdig halten müssen) agieren lassen.

Diese nicht-expliziten Annahmen oder Prämissen haben nach meinem Verständnis innerhalb der Spielwelt durchaus Realitätscharakter, weil sie den Spieler das Richtige tun lassen.

Wenn ich also meinen Charakter so spiele, dass es den anderen konsistent erscheint, dann könnten sie das wohl gut finden. Kann man so stehen lassen. Die meisten Spielenden dürften konsistente Charaktere zumindest nicht prinzipiell ablehnen.