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[Outsider]

Cyberpunk 2077

The Demon Inside

FILE ONE – THE KID –

Hush-a-bye, don't you cry,
Go to sleep my little baby.
When you wake you shall have
All the pretty little horses.

Die restliche Fahrt verlief ohne Probleme. Das nächtliche Night City erstrahlte in den grellen Lichtern der Werbung und zwischen den Häuserschluchten war es taghell. Hier waren mehr Leute unterwegs. Nicht so viele wie am Tag, aber die Bürgersteige waren gut voll. Jetzt wo die Sonne untergegangen war lag die Hitze nicht mehr ganz so lastend auf der Stadt, aber die Luft stand zwischen den Glas-, Stahl- und Betonfassaden der Megabuildings und Geschäftstürmen. In jeder Ecke die nicht von Geschäften, Konzernen oder den Cops beansprucht wurde türmte sich der Müll. Der Müll der Stadt und der menschliche Müll, ähnlich wie in der Unterführung hinein nach Pacifica waren in Winkeln und Ecken Lager von Obdachlosen entstanden. Kein Quadratmeter der Stadt blieb ungenutzt. Wie Parasiten klammerten sich die ärmsten der Armen an den Betonpanzer der Stadt der Träume.

Dann wandelte sich die Umgebung, ältere Backsteingebäude von vor dem Krieg tauchten auf. Größere Areale waren mit Bauzäunen abgesperrt dahinter wurden die alten Häuser abgerissen und Neue Megabuildings oder noch ein Büroturm wuchs in die Höhe.

Irgendwann kam der Mahir in der schmalen Gasse neben dem Alhambra zum Stehen. Schon lange vorher machten Graffiti klar, dass dies hier das Revier der Valentinos war.

„Da wären wir!“ sagte Mike etwas außer Atem. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und jetzt wo die Anspannung nachließ zitterten ihm ein wenig die Hände. Weder er noch der Mahir war für solche Stunts ausgelegt.

„Wie geht’s dir 2?“ während er sich auf dem Fahrersitz zu ihr umdreht. Sorgen in den Augen.

[Shihan]

Naoki "Ghostwire" Shirogane
- In der Seitengasse beim Alhambra -

Wow, das war knapp. Scheiß Voodoos... da kann man echt keinen Schritt in Pacifica tun, ohne dass die ihre Nasen in Dinge stecken, die sie gar nix angehen. Wie den Kopf unserer Two...

Ghost schaut besorgt zu 2XS. Er wartet darauf, dass sie Mikes Frage beantwortet.

[Hinxe]

2XS
Beim Alhambra

2XS hatte den Schock, wie aus dem nichts angegriffen worden zu sein, recht schnell überwunden. Nichts bleibendes passiert. Nur dass Du auf meine Liste kommst, bAkUlU. Scheiß Yono!

Die kleine Netrunnerin wirkt eher in ihrem Stolz verletzt als körperlich angegriffen. Mit trotziger Miene antwortet sie dem Fixer: "Wir hätten ihn uns schnappen sollen. Ich hätte noch ne Weile ausgehalten. War schmerzhaft, aber nichts, was mich umbringt. Dann lasst uns jetzt wenigstens feiern, sonst krieg ich noch Depressionen..."

[darkeye]

Sunny - vor dem Alhambra

Sunny stellt seine Maschiene gegenüber der Schlange des Alhambra ab - wie meistens in der Sichtlinie von Dicer, dem er kurz über die Menge zunickt - nachdem er sich sicher ist, dass dieser ihn gesehen hat.

Dann geht er einige Schritte zum Mahir, tritt den gröberen Müll zur Seite und weicht der Kotze der Gasse aus. Den Helm in der linken Hand und seinen Rucksack über die Schulter geworfen sieht er die anderen an, die aus dem Van klettern.

"Alles OK? Bist du unter die Rennfahrer gegangen, Mike? War ja ´n heißer Ritt auf der Ringroad!" Er grinst. Und hibbelt mit dem Beat, der aus dem Club herausdröhnt.

"Woll´n wir ma unser Karma mal prüfen, ob Dicer heute gute oder sehr gute Laune hat, wa?"

[Outsider]

Mike klopft 2XS freundschaftlich auf die Schulter. „Die erste Runde geht auf mich, weil Depressionen will nun wirklich keiner…“ er grinst schief „…oder will doch noch jemand den BD ausprobieren!?“

„Scherz…“ erklärt er sich nach einem Atemzug „…sorry Sunny, 2XS wurde von den Voodoo Boys angegangen, jemand hat versucht ihren Neuroport zu hacken, wir mussten da schnell weg auch wenn 2 hier…“ er nickt in Richtung der Netrunnerin „…den Typen lieber eine Lektion erteilt hätte, aber ganz so Ober-Liga sind wir möglicherweise noch nicht. Was nicht hießt das dieser Typ einen fetten roten Eintrag im Buch der bösen Taten unserer 2XS hat und ihm das noch mal leidtun wird!“

Vor dem Club stehen Leute an welche den Abend ruhig angehen lassen wollen, alles ist noch gesittet. Das Alhambra ist klein und auch deswegen beliebt, es ist nicht überlaufen. Dicer Job besteht auch darin die richtige Mischung in den Club zu lassen. Das „Wohnzimmer“ der Valentinos ist nichts für jeden und nicht jeder ist etwas für das Wohnzimmer der Valentinos.

Als Dicer Sunny und die Truppe um Mike sieht winkt er sie herüber, den lauten Protest irgendeines Punks in der ersten Reihe ausblendend, lässt er euch in den Club. Hinter euch, durch den schweren Synth-Faser-Vorhang hört ihr noch Dicers raue Stimme „Hinten anstellen Choom, ganz hinten, heute ist nur für Freunde…“ vor eurem inneren Auge entsteht das Bild wie Dicers goldene Pranke der Gorilla-Arms auf der Brust des Punks ruht der sich beschwert hat. Es wäre ein leichtes den Typen aus seinem eigenen Skelett zu schütteln, aber Dicer kann sich beherrschen, wenn man es nicht übertreibt.

Drinnen umfängt euch das fast schon heimelige Gefühl zuhause zu sein. Heute gibt’s keinen live Act aber aus Boxen von einer kleinen Bühne schallt Musik in den Raum. Eure Cyberoptiken und Augen müssen sich erst an das Halbdunkel gewöhnen. Der Raum ist länglich, rechts die Bar mit der bezaubernden Aitana dahinter die den Leute ihre Drinks mixt. Ein kurzes nicken, ein Lächeln begrüßt Sunny und die Truppe. Direkt gegenüber dem Eingang an der hinteren Wand begrüßt der Schrein jeden der Eintritt und macht unmissverständlich klar auf wessen Gebiet man sich hier befindet. Holo-Kerzen erzeugen ein statisches Flackern welches das Bild der toten Jungfrau ein fast lebendiges pulsieren einhaucht. Vor dem Schrein, ist ein kleiner Bereich abgetrennt, dort sitzt El Alecran, hinter ihm der Schädel und die Kerzen, vor ihm ein paar Valentinos, es scheint eine hitzige Diskussion zu sein von der aber kein Wort zu verstehen ist.

Vor der Bar gruppieren sich ein paar Tische um eine kleine Tanzfläche. Paare wiegen sich dort im Takt der Musik, fast alle Tische sind voll besetzt. Es riecht nach Schweiß, Alkohol, Parfüm, Leder und Ozon.

Ihr seit im Alhambra angekommen.

[Hinxe]

2XS
Im Alhambra

2Xs erwiedert Aitanas Lächeln, drückt Mike Ihre Umhängetasche mit dem Cyberdeck in die Hand und verschwindet mit den Worten "Pass drauf auf, ich geh tanzen..." auf der Tanzfläche. Sie versucht, die Anspannung der Begegnung mit dem feindlichen Netrunner fürs erste zu vergessen. Allerdings behält sie ihre Umgebung im Auge, ihre Smartgun trägt sie bei sich und zieht ein Gefühl von Sicherheit aus dieser Tatsache.

[Outsider]

Mike schaut kopfschüttelnd hinter 2XS hinterher und wendet sich dann zur Bar. Sein Durst nach etwas alkoholischem ist anscheinend noch nicht gestillt. Er zieht einen der Barhocker an sich heran und klopft mit der flachen Hand auf den Tresen.

„Aitana, eine Runde für alle! Der Mann hier hat heute etwas zu feiern!“

Die Barkeeperin schaut den Fixer ungläubig an, legt dann aber den Kopf in den Nacken und brüllt so laut sie kann und ihre Stimme es zulässt: „Eine Runde für alle, der Kerl ohne Beine hier hat was zu feiner!“

Die Menge antwortet mit einem gegrölten „Hurrrraaaa…“ und dann wandern die Kurzen über den Tresen.

„So muss das sein!“ grunzt Mike voller Überzeugung als würde er schon eine Runde im Afterlife schmeißen und nicht hier im Alhambra. „So muss das sein!“

Die Tasche mit 2XS Deck landet vor Mike auf dem Tresen und er raunt Aitana zu „Wer die anfasst verliert seine Hand, verstanden!“ 

Die Barkeeperin zwinkert ihm zu und kümmert sich dann um die anderen Geäste welche sich ihren Gratisdrink abholen. Mike dreht sich auf dem Barhocker um, stützt sich mit den Ellenbogen auf der Bar ab und schaut sich das Treiben im Alhambra an. Diese Nacht gehörte ihm und sein breites Grinsen zeigte es allen.

[darkeye]

Sunny Alhambra

Sunny klopft Dicer im Vorübergehen auf die Schulter, "Danke, Chumm. Wenn einer Probs macht, sag einfach Bescheid!"

Sunny ordert ein Bier und blickt sich um. Noch nicht viel los, also checkt er mal ab, ob er eine Begleitung für den Abend oder die Nacht findet. Heute Party, morgen Arbeit...

Sunny holt in zweites Bier, spricht einge Single Damen an und würde dann der Auserkorenen einen Drink ausgeben wollen. Er sprüht vor Charm und guter Laune.

Mal gucken, was heute noch läuft...

[Shihan]

Naoki "Ghostwire" Shirogane
- Im Alhambra -

Ghostwire nickt Dicer wortlos, aber nicht unfreundlich zu. So richtig steht sein Sinn nicht nach Unterhaltung, aber der Bande und NoLegs zuliebe lässt er sich darauf ein.
Mit einem zurückhaltenden Lächeln begrüßt dann er Aitana, während er sich neben Mike an der Theke niederlässt.

"Guten Abend, Aitana. Machst Du mir einen Whiskey Sour, bitte?"

Dann sieht er ihr beim Mixen der Drinks zu. Seine Gedanken schweifen umher.

Ist das hier wirklich jetzt meine Welt? Passe ich hier überhaupt hinein? Was wird dieser Job bringen? Und danach? Einfach einen Job nach dem anderen? Wohin soll das führen?

[Outsider]

Alhambra – Auf der Tanzfläche

Für einen Augenblick kann 2XS die Welt da draußen vergessen. Vergessen das sie fast von einem Voodoo Boy gehackt worden wäre. Vergessen, dass Mike keine Beine mehr hat weil er in Gegenwart von ein paar Tyger Claws eine voreilige Bemerkung gemacht hatte. Vergessen, dass Sunny für den Lebensunterhalt ausgeweidete Cyberware durch die Gegend fährt. Vergessen, dass ihrem Kumpel Ghostwire die Cyberware abgeschaltet wurde, nachdem er seinem Arbeitgeber den Rücken gekehrt hatte. Körper berührt Körper, mehr flüchtig, alles ist in Bewegung, wiegt sich im Takt des Basses. Viele Seelen ein Körper.

Alhambra – Am Tisch gegenüber der Bar

Sunnys Charme und ein paar Eddies hatten ihm eine Begleitung für heute Abend beschert. Nicht sein übliches Beuteschema, aber andere Edgerunner waren im Alhambra selten zu Gast. Dies war eben doch nicht das Afterlife. Als „Ersatz“ konnte Amber aber in jedem Fall herhalten, süßes Gesicht, um ein paar kecke Sprüche nicht verlegen, langes dunkles Haar mit Stähnen die sie sich gekonnt aus dem Gesicht pustete. Leuchtende Tattoos zierten ihren Körper und betonten ihre weibliche Seite mehr als notwendig gewesen war. An den Mustern konnte man erkennen, dass die kein x-beliebiger Künstler gemacht hatte, die waren upper class. Amber spielte in einer Band und wollte Checken ob im Alhambra was ging für sie und den Rest ihrer Truppe. Jetzt jedoch saß sie bei Sunny auf dem Schoß und war gerade debei mit ihm auf Freundschaft zu trinken. Er konnte ihr Parfüm riechen, ihre Haut, ihre Haare kitzelten ihn. Es war warm in dem Club.

Alhambra – An der Theke

Ghostwire musste nicht lange auf seinen Drink warten. Aitana reicht ihm das Glas und stellte es auf einen Deckel auf die Bar.

„Wirkst müde Ghost, heute nicht dein Tag?“ Naoki konnte nicht sagen, ob die Frage ernst gemeint war, oder ob es nur das professionelle Interesse eines Barkeepers war um die Leute an der Theke zu halten. Er tippte aber eher auf ersteres. Aitana mochte die Crew und die Gesellschaft von Sunny, 2XS, Mike und Ghostwire, machten sie das Alhambra doch ein wenig sicherer. Dicer war schon eine Bank, vier Edgerunner waren aber schon ein wenig mehr Sicherheit.

Ein Job nach dem anderen? Wohin sollte das führen? Er musste an ein Zitat von Johnny Silverhand denken.

Ein Happy End, für uns, in dieser Stadt? Niemals!

[Shihan]

Naoki "Ghostwire" Shirogane
- Alhambra – an der Theke -

"Danke. Ja, nicht wirklich mein Tag. Mike ist ganz begeistert von einer Sache, die er da laufen hat. Siehste ja. Aber irgendwie... ach, ich traue der ganzen Nummer nicht." Er vermeidet es, Details zu verraten.

"Wie ist das eigentlich bei dir, Aitana? Was willst du vom Leben?"
Ghost meint die Frage ernst, ohne Hintergedanken.

Ich hätte auch die Anderen fragen können. Aber Two ist in die Musik abgetaucht, Sunny schon mit einem Bein auf dem Weg zum nächsten Stundenhotel und Mike... Mike hat gerade zu viel Begeisterung in sich für so ein Gespräch.

[Outsider]

„Mike sieht wohl schon seine neuen Beine die er sich mit der Sache leisten kann, dann müssen wir uns einen neuen Spitznamen für NoLegs ausdenken“ sagt Aitana. Routiniert fährt ihre Hand mit einem Tuch über die glänzende Tresenoberfläche.

„Ich will, dass das alles hier mal mir gehört. Nicht nur hinter der Bar, sondern so richtig. Nicht das ich viel anders machen würde, aber was Eigenes wäre schon schön!“

Sie gießt sich selbst einen Schnaps ein und prostet Naoki zu.

„Aber wollen wir das nicht alle, etwas Eigenes?“

[Shihan]

Naoki "Ghostwire" Shirogane
- Alhambra – an der Theke -

"In dieser Stadt gehört einem ja nicht mal der eigene Körper," antwortet Ghostwire resigniert.

[Outsider]

Aitana hält inne bevor sie ihren Schnaps trinkt und blickt Ghostwire über den Rand des Glases an.

"Dein Körper gehört dir, bist du ihn für Chrome und das Versprechen ein Badass zu sein verhökerst!"

Dann kippt sie den kurzen in einem Zug runter.

"Kopf hoch Ghost, du hast noch genügend Fleisch übrig um es in dieser Stadt zu etwas zu bringen!"

[Shihan]

Naoki "Ghostwire" Shirogane
- Alhambra – an der Theke -

"Auf Deine Zuversicht," prostet Ghost Aitana zu. Dann grinst er ein wenig in sich hinein, während im Hintergrund die Musik und die Gespräche der unzähligen Stimmen zu einem beruhigenden Rauschen wurden.

[Outsider]

Ihr habt das Zeitgefühl verloren, ihr lasst euch treiben von der Stimmung im Alhambra, jeder auf seine Weise. Vergessen. Die Stadt vergessen, den eigenen Körper vergessen. Verdrängen das man nicht mehr zu 100% menschlich ist und das Leistung einen Preis hatte. Der war nicht nur in Eddies zu begleichen, ihr alle hattet einen Preis gezahlt, der höher war als das schnöde Mammon.

Eure Flucht vor der Stadt und vor euch selbst endete jäh als das Gespräch in der Ecke von El Alecrán eskalierte. Der Mann der vor dem Fixer saß sprang wütend auf, so dass der Sessel polternd umkippte und Stürmte, ohne noch einmal zurück zu blicken raus in Richtung Ausgang. Klar als Mitglied der Valentinos zu erkennen, nahm er keine Rücksicht auf die Leute der Tanzfläche und rempelt alle Beiseite die sich ihm in den Weg stellten.



Die Frau welche noch bei dem Fixer war, stand ebenfalls ruckartig auf und brüllte dem Glatzkopf etwas hinterher, dass sich durch die Musik verzerrt irgendwie anhörte wie „Sie ist auch deine Tochter Pendejo!“ Aber sicher wart ihr euch nicht.

Verzweifelt redete die Frau noch kurz auf den Fixer ein, der von der Szene völlig ungerührt sitzen geblieben war und keine Miene verzog. Dann stürmte auch die Frau davon, in Richtung Bar.